Thomas Müller: Quelle: Wikipedia, Foto: Sven Mandel, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Es gibt Themen, die scheinen einfach kein Ende zu finden. Eines davon: die sportliche Zukunft von Ex-Nationalspieler Thomas Müller.
Seit gefühlten Ewigkeiten wird öffentlich darüber diskutiert, ob er seinen Vertrag beim FC Bayern München noch einmal verlängert, ob er seine Karriere beendet oder vielleicht doch noch ein spätes Abenteuer im Ausland wagt.
Kaum ist eine Entscheidung gefallen oder ein neues Zitat gefallen, beginnt das Karussell der Spekulationen gefühlt von vorn. Und ganz ehrlich: Es nervt inzwischen nur noch.
Beim BVB diskutieren sie in diesen Tagen in erster Linie die Zukunft der beiden Dortmunder Ikonen Marco Reus und Mats Hummels. Die Verträge der beiden Routiniers hatten ein Enddatum im Sommer 2023. Reus hat sein Arbeitspapier inzwischen zu reduzierten Bezügen um ein Jahr verlängert. Die Zukunft von Hummels bei den Schwarzgelben ist derzeit noch offen. Eine Entscheidung hat der Spieler offenkundig noch nicht getroffen. Der Klub hat sein Interesse an einer Verlängerung der Zusammenarbeit schon vor einiger Zeit bekundet. Ein Abgang von Hummels nach der laufenden Saison erscheint daher nicht unwahrscheinlich.
Abgesehen davon, dass ich persönlich es grundsätzlich lieber gesehen hätte, wenn Hummels an der Strobelallee verlängert hätte und Reus am Ende der Spielzeit gegangen wäre, einfach weil Hummels aus meiner Sicht sportlich noch deutlich wertvoller und auch ehrgeiziger erscheint als Reus, bringen einen diese Diskussionen rund um die alternden Kicker, die auf der Zukunft nach einem gelungenen Karriereende sind, auf ein ganz anderes Thema: Warum sollte der BVB im Sommer eigentlich nicht Thomas Müller vom FC Bayern München verpflichten?
Bundestzrainer Joachim Löw im Einsatz. Quelle: Wikipedia, Foto: Danilo Borges/copa2014.gov.br, Lizenz: CC BY 3.0
Wirklich überraschend kam die Entscheidung am Montag nicht. Nach etlichen Tagen der Aufgeregtheit hat die Führungsebene beim DFB zum Wochenstart entschieden mit Bundestrainer Joachim Löw auch in 2021 weiter zu wursteln.
Diese Nachricht ist für viele Fußballfreunde in diesem Land lediglich ein weiterer Beweis dafür, dass man beim Verband noch immer nicht bereit ist die seit der WM 2018 immer wieder öffentlich angekündigten Veränderungen endlich auch in der Praxis einzuleiten.
Und trotzdem ist der Aufreger der Woche in der Fußballlandschaft hierzulande ganz eindeutig ein anderer: Bundestrainer Joachim Löw sortiert die drei Bayern-Spieler Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller dauerhaft aus der Nationalmannschaft aus, wird sie zukünftig allesamt nicht mehr im DFB-Team berücksichtigen.
Damit streicht Löw nicht nur drei namhafte Fußballweltmeister von 2014 aus seinem elitären Kreis, er verzichtet damit zukünftig auch freiwillig auf die Erfahrung von insgesamt 246 Länderspielen. Eine Entscheidung, die im Laufe der letzten Tage bundesweit zu heftigen Diskussionen führte.
Polens Stürmer Robert Lewandowski, hier noch im BVB-Trikot. Foto: (c) Christopher Neundorf
DFB-Auswahlspieler Thomas Müller hatte sich im Vorfeld der gestrigen Begegnung der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Polen, nach eigenen Angaben, mit seinem Münchener Vereinsfußballkollegen Robert Lewandowski auf ein ‚Unentschieden mit einem Sieg für Deutschland‘ geeinigt.
Doch die Realität wollte den scherzhaft auf der Pressekonferenz vor der Begegnung gemachten Anmerkung Müllers im Warschauer Nationalstadion gestern nicht so recht entsprechen. Mit 2:0 siegten die Polen im EM-Qualifikationsspiel und schafften damit Fußballhistorisches. Noch nie zuvor hatte eine polnische Auswahl eine Bundesdeutsche besiegen können. Für die Löw-Elf bekommt die nächste Begegnung auf dem Weg zur Europameisterschaft 2016, am Dienstag in Gelsenkirchen gegen Irland, plötzlich nun eine ganz andere sportliche Bedeutung.
Nein, das hatte im Vorfeld wohl nicht nur Thomas Müller ganz anders erwartet. Zwar wurde allgemein das Auswärtsspiel in Polen als das vermeintlich Schwerste auf dem Weg zur EM für die Auswahl der DFB-Els betrachtet, doch das der Weltmeister in Warschau tatsächlich verlieren würde, damit hatte wohl kaum jemand, auch Vertreter der Löw-Elf nicht, gerechnet. In Interviews vor dem Spiel ging es stets darum die Begegnung möglichst zu gewinnen. Es sollte dann doch anders kommen…
Thomas Müller hat große Ziele. Quelle: Wikipedia, Foto: Michael Kranewitter, Lizenz: CC-by-sa 3.0/at
Besonders bemerkenswert am vergangenen Bundesligawochenende war, zumindest aus meiner Sicht, eine vermeintliche Randbemerkung von Nationalspieler Thomas Müller, welche er nach dem 5:2 ’seiner‘ Bayern gegen den SV Werder Bremen, etwas patzig in die Mikrofone sprach.
Müller forderte nämlich, angesichts von beginnender Medienschelte nach ungewohnt schwachen Leistungen des FC Bayern München zuletzt, und nach Pfiffen der eigenen Fans zur Halbzeitpause beim Spiel gegen die Norddeutschen am Samstag, dass man mit harscher Kritik an seinem Team doch bitte zumindest noch bis nach dem wichtigen, um nicht zu sagen entscheidenden, Rückspiel seiner Bayern in der Champions League gegen Real Madrid am Dienstag warten möge. Der Nationalkicker forderte in diesem Zusammenhang dann sogar die Unterstützung ‚aller‘ für den frischgebackenen Deutschen Fußballmeister ein. Und zwar aller Medien, aller Fußballfans im Lande.
Und zwar mit der doch recht simplen Begründung, und jetzt wird es aus meiner Sicht besonders spannend, weil ‚wir ja schließlich alle Deutsche‘ seien. Da musste ich dann ja schon etwas schlucken, denn dieser Automatismus liegt mir nun wahrlich nicht im Blut! Und das auch völlig unabhängig von diesem konkreten Fall!
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