Die Stadt Waltrop kann das Kraftwerk ‚Datteln 4‘ juristisch nicht stoppen

Blick aus Waltrop in Richtung Datteln. Foto: Robin Patzwaldt
Blick aus Waltrop in Richtung Datteln. Foto: Robin Patzwaldt

Lange nichts mehr vom Kraftwerksstreit rund um ‚Datteln 4‘ gehört, oder? Nun war es aber tatsächlich mal wieder soweit. Denn die Stadt Waltrop ist mit ihrem Vorhaben das umstrittene Kohlekraftwerk im Kreis Recklinghausen noch einmal planungsrechtlich anzugreifen vor dem Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen am Dienstag gescheitert.

Und das, nachdem man sich auf auf der Seite der großen Mehrheit der Waltroper Lokalpolitik und der sie in dieser Angelegenheit vertretenen Fachanwälte über Jahre hinweg doch stets recht optimistisch zeigte, dem ungeliebten Kohle-Meiler in der Nachbarschaft noch einmal juristisch ein Bein stellen zu können. Eine weitere Hürde also, die der Uniper (ex-E.On)-Konzern als Betreiber des Milliardenprojektes auf dem Wege zur angestrebten Inbetriebnahme nun aus dem Wege räumen konnte.

Aktuell geht man bei Uniper somit noch immer von einer Inbetriebnahme des Milliardenprojekts im Jahre 2018 aus. Im Jahre 2009 war das Projekt, wie auch hier im Blog bereits mehrfach berichtet und diskutiert, juristisch über Jahre gestoppt worden, dann jedoch zuletzt ein neuer Genehmigungsanlauf seitens der Befürworter und der Stadt Datteln unternommen worden.

Inzwischen laufen seit einigen Monaten auch die Bauarbeiten auf der riesigen Kraftwerksbaustelle wieder. Daran wird sich nun so schnell wohl auch nichts mehr ändern, wie seit gestern immer klarer wird. Denn die Richter entschieden nun in Gelsenkirchen, dass die Anpassungen der Zielvorgaben für das Projekt im Landesentwicklungsplan so nicht zu beanstanden sind. Die Stadt Waltrop habe hier keine Klagebefugnis, so das Gericht dazu gestern.

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Kreis Recklinghausen: Großes Museumsfest im Schiffshebewerk Henrichenburg

Das Schiffshebewewerk. Foto (s): Robin Patzwaldt
Das alte Schiffshebewewerk Henrichenburg. Foto (s): Robin Patzwaldt

Es ist inzwischen schon eine liebgewonnene Tradition: Anfang Mai, da lädt das LWL-Museum im Schiffshebewerk Henrichenburg zum großen Museumsfest ein. Und das Beste daran: Der Eintritt ist frei!

Kaiser Wilhelm II. eröffnete am 11. August 1899 das Schiffshebewerk in Henrichenburg.  Noch über 100 Jahre später sind die zahlreichen Besucher regelmäßig begeistert von diesem größten Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal.

Inzwischen liegt der große Aufzug für Schiffe allerdings auch schon seit über 40 Jahren still. Im dort eingerichteten LWL-Museum wird die Geschichte des Hebewerks und der Menschen am Kanal allerdings noch immer ein Stück weit liebevoll lebendig gehalten.

Diverse Schiffstouren, Handwerksvorführungen, Kino, Kindertheater und vieles mehr erwartet die Besucher dann auch wieder am kommenden Wochenende. Der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) lädt dazu erneut alle Interessierten am Sonntag, den 08. Mai 2016,  von 10 bis 18 Uhr in sein Waltroper Museum ein.

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Waltrop: Freifunk aus ‚Angst vor Flüchtlingen‘ abgeschaltet? Viel Aufregung um wenig!

Freifunker Michael Kamps. Foto: privat
Freifunker Michael Kamps. Foto: privat

‚Freifunk‘ ist bekanntlich ja eine tolle Sache. Ein kostenloses, unabhängiges Internet in Ballungsräumen nutzen zu können, das erleichtert das Leben vieler Menschen ungemein. In etlichen Städten ist das Projekt daher auch schon länger auf dem Vormarsch.
Nachdem rechtliche Bedenken im Laufe der Zeit mehr und mehr ausgeräumt werden konnten hat sich das Ausbreitungstempo noch einmal deutlichgesteigert. Immer mehr Freifunk-Unterstützer schlossen sich in letzter Zeit in vielen Regionen Deutschlands zusammen. Auch hier bei uns im Ruhrgebiet.

Da kommen Negativmeldungen, wie sie aktuell im Kreis Recklinghausen die Runde machen, natürlich sehr ungelegen. So schreckte nun ganz aktuell eine vermeintlich zunächst eher beiläufige, kleine Nachricht viele engagierte Bürger in der Region auf, welche von der Stilllegung einiger Router im Stadtgebiet berichteten, weil deren bisherige Betreiber diese Router in der Innenstadt von Waltrop ausgerechnet aufgrund der ‚Angst vor Flüchtlingen‘ nun nicht länger betreiben wollten und ihre Router in den letzten Tagen daher kurzerhand rigoros wieder vom Netz genommen hatten.

Und auch wenn es sich dabei bisher wohl nur um Einzelfälle zu handeln scheint, ist das natürlich eine Nachricht bzw. eine bedenkliche Entwicklung, die einen so erst einmal kräftig aufhorchen lässt.

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Wie viel persönliche Beratung darf (es) sein? – Die Staatsanwaltschaft im Waltroper Rathaus!

Waltrops 'Neue': Nicole Moenikes. Foto: CDU-Waltrop
Nicole Moenikes. Foto: CDU-Waltrop

Im Sommer 2014 wählte man in Waltrop den politischen Wechsel. Den Wechsel von der erfahrenen, rund 10 Jahre lang im Amt aktiven Bürgermeisterin Anne Heck-Guthe (SPD), hin zur politischen Seiteneinsteigerin, der bis dahin lokalpolitisch völlig unerfahrenen Nicole Moenikes (CDU), welche sich in der Stichwahl völlig überraschend gegen die Amtsinhaberin von der SPD durchsetzte, auch zu ihrer eigenen Überraschung.

Im Ruhrbarone-Interview im Juli 2014 präsentierte sich die unerwartete Wahlsiegerin dann voller Elan und Tatendrang. Und tatsächlich soll sich die Stimmung im Rathaus nach dem Wechsel auffällig verbessert haben. Dies bestätigten einem unabhängig voneinander diverse Quellen. Der Krankenstand konnte so offenbar reduziert werden, das Arbeitsklima besserte sich.

Dass von den diversen Wahlversprechen (nach dem Wechsel an der Rathausspitze) bis zum heutigen Tage aber eigentlich noch kein einziges wirklich umgesetzt werden konnte, trübte die Aufbruchsstimmung dann in weiten Teilen der Stadt rasch und zunehmend wieder ein.
Wirklich kritisch wurde es dann aber im vergangenen Sommer, als erste Gerüchte rund um einen angeblich verpflichteten ‚Persönlichen Berater‘ der Bürgermeisterin die Runde machten.

Dieser Berater sollte angeblich, ohne Rücksprache mit dem Rat der Stadt verpflichtet worden sein, was zu viel Unruhe hinter den Kulissen und in der Lokalpolitik führte. Auch die Ruhrbarone wurden damals bereits erstmalig auf die Vorgänge aufmerksam gemacht. Und tatsächlich, räumte Nicole Moenikes diese Verpflichtung dann auf konkrete Nachfragen hin auch ein, auch gegenüber den Ruhrbaronen.

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Kreis Recklinghausen: Feiern mit Flüchtlingen

Refugees Party WaltropÜber Flüchtlinge reden hierzulande aktuell bekanntlich viele. Mit ihnen hingegen wohl deutlich weniger Leute.

Eine willkommene Möglichkeit dies nun auch möglichst kurzfristig endlich zu ändern bietet sich schon am morgigen Freitag im Kreis Recklinghausen. In Waltrop findet am Abend nämlich eine große Willkommens-Party statt.

Eine wirklich schöne Gelegenheit nun auch vermehrt direkt miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstalter dazu: „Mit einer großen Benefizparty wollen wir zum Jahresbeginn die in Waltrop lebenden Flüchtlinge bei uns willkommen heißen und laden alle Bürger ein mit uns zu feiern! Zu diesem Anlass gibt exquisite Live-Musik: Die Trommelgruppe Les Djembistes aus Gelsenkirchen bringt westafrikanische Rhythmen nach Waltrop. Bei Raggatta aus Recklinghausen wird es dann jamaikanisch: Reggae und Dancehall mit deutschen Texten versprechen einen heißen Tanz. Im Anschluss können wir gemeinsam zu weltmusikalischen Klängen ‚abzappeln‘. Wir freuen uns auf Euch!“

Wann? 22. Januar 2016, ab 19 Uhr
Wo? ‚Yahoo‘, Hochstraße 50 (direkt neben dem Rathaus), 45731 Waltrop
Eintritt frei/Gegen Spende!

Flüchtlingsunterkünfte rund um die Uhr völlig unverschlossen – Gibt es keine bessere Lösung?

DSC05114 (600x450)In der Nacht zu Dienstag sorgten Nazischmierereien an und in Flüchtlingsunterkünften in Waltrop im Kreis Recklinghausen für große Empörung in der Öffentlichkeit.
Davon betroffen waren, wie inzwischen bekanntwurde, leider auch nicht ‚nur‘ die Außenwände der vier betroffenen Gebäude, sondern der (oder die) Täter drangen dabei auch zumindest in ein Treppenhaus ein, besudelten dies ebenfalls mit ihren/seinen üblen Hasstiraden in Richtung der hilfesuchenden Bewohner.

Dies konnte man nachts offenbar völlig unbehelligt tun, da die Flüchtlingsunterkünfte über zu jeder Tages- und Nachtzeit von jedermann leicht zu öffnende, völlig unverschlossene Eingangstüren verfügen, wie die örtliche Stadtverwaltung inzwischen freimütig bestätigte. Und daran könne nach deren Ansicht auch zukünftig nichts geändert werden, so die Verantwortlichen in Waltrop.
Das wirft natürlich automatisch die grundsätzliche Frage auf, ob dem wirklich so ist. Gibt es wirklich keine bessere Lösung als Flüchtlingsunterkünfte Tag und Nacht für jedermann zugänglich zu halten?

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Kreis Recklinghausen: Nazischmierereien an diversen Asylbewerberunterkünften in Waltrop

DSC05100 (600x450)Böse Überraschung und großes Entsetzen heute Morgen in Waltrop, im Kreis Recklinghausen. An mindestens vier verschiedenen Asylbewerberunterkünften sind über Nacht ausländerfeindliche Nazischmierereien angebracht worden sein.

Darunter wohl zumindest auch die Unterkünfte an der ‚Borker Straße‘, im ‚Egelmeer‘, am ‚Lehnemannshof‘ und am ‚Schwarzbach‘. Die Polizei ist eingeschaltet. Der Staatsschutz ermittelt.

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Freifunk-Initiative auf dem Vormarsch: Skeptiker konnten nun auch in Waltrop überzeugt werden

Freifunk-Fan Michael Kamps hat nun Grund zur Freude. Foto: privat
Freifunk-Fan Michael Kamps hat nun Grund zur Freude. Foto: privat

Noch im vergangenen Juni sah es gar nicht gut aus um die Pläne von Michael Kamps & Co. in Waltrop (Kreis Recklinghausen) das freie WLAN-Netz ‚Freifunk‘ auch in öffentlichen Gebäuden der Hebewerkstadt zum Einsatz zu bringen. Obwohl ursprünglich schon mit viel Rückenwind in der Lokalpolitik gestartet, traten plötzlich zahlreiche Skeptiker auf den Plan. Es ging diesen um die angeblich nicht vorhandene Rechtssicherheit. Diese verunsicherten die Öffentlichkeit kurz bevor die Sache im Rat eigentlich bereits hätte abgesegnet werden sollte, dermaßen, dass das Vorhaben plötzlich wieder auf der Kippe zu stehen schien. Natürlich sehr zum Verdruss von Organisator Michael Kamps und seinen Mitstreitern in Sachen ‚Freifunk‘.

Doch in dieser Woche dann die überraschende Kehrtwende. Einmütig votierte der Stadtentwicklungsausschuss nun plötzlich dann doch für das von Kamps angedachte Projekt. Die Skeptiker wurden offensichtlich in den letzten Monaten erfolgreich zum Schweigen gebracht, Ängste konnten abgebaut werden.
Im Ruhrbarone-Gespräch gab sich Michael Kamps nun entsprechend erleichtert und auch ein wenig stolz. Freifunk wird nun auch in Waltrop weiter wachsen können, hat ‚grünes Licht‘ nun auch für den Einsatz in öffentlichen Gebäuden, auch wenn die Details noch geklärt werden müssen.

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Sascha Pallenberg: „Als Blogger musst Du ab und zu einfach mal so richtig auf die Kacke hauen!“

Sascha Pallenberg zu Besuch in seiner Heimatstadt Waltrop. Foto: Robin Patzwaldt
Blogger Sascha Pallenberg zu Besuch in seiner alten Heimat im Ruhrgebiet. Foto: Robin Patzwaldt

Der 43-jährige Sascha Pallenberg gehört seit Jahren schon zu Deutschlands bekanntesten Bloggern. Sein aktuelles Blog ‚Mobilegeeks‘ ist dabei nicht das erste erfolgreicher Projekt des gebürtigen Dortmunders. Mit Hauptwohnsitz inzwischen seit Jahren in Taiwan lebend, bereist der begeisterte Technikfan inzwischen die gesamte Welt, sucht ständig nach neuen, spannenden Entwicklungen in diesem Bereich und hält zahlreiche Vorträge über seine dabei gewonnenen Erkenntnisse.
Ursprünglich stammt Pallenberg aber eben hier aus dem Ruhrgebiet, besuchte in den 1980er-Jahren zusammen mit Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt das örtliche Gymnasium in Waltrop. Nun kehrte der Weltreisende für wenige Tage mal wieder in seine alte Heimat im nördlichen Ruhrgebiet zurück. Bei einem persönlichen Treffen der beiden, dem ersten seit etlichen Jahren, diesmal im Vorfeld des ‚Waltroper Parkfestes‘, stand Pallenberg den Ruhrbaronen so ausführlich Rede und Antwort, sprach u.a. über Privates, das Ruhrgebiet, seine Vorliebe für Taiwan, seinen Alltag als Blogger, das Internet und auch über seine alte, große Liebe, den FC Schalke 04.

Ruhrbarone: Hallo Sascha! Schön dich mal wieder persönlich hier in Waltrop zu treffen. Ist ja schon Jahre her, dass wir uns hier gesehen haben. Erkläre mir und unseren Lesern doch mal kurz in ein paar Sätzen was hast Du eigentlich nach der Schule alles so getrieben hast. Wie wurde aus Dir der bekannte Technik-Blogger von heute?

Pallenberg: Also, nach der Schule bin ich zur Bundeswehr gegangen und musste mich dann dort zum ersten Mal mit Autoritäten auseinandersetzen, was dann ganz schon spannend war (grinst). Ich hatte mich direkt für vier Jahre verpflichtet, weil ich dachte, dass ich auch beim Bund studieren werde. Dann habe ich aber zum Glück die Kurve gekriegt und bin 1996 beim Bund raus. Danach habe ich dann fünf Jahre lang gejobbt, dabei dann immer schon recht viel mit Computern gemacht. Meinen ersten Computer habe ich schon 1981 bekommen und 1985 war ich glaube ich schon zum ersten Mal online.

An meinem 30. Geburtstag habe ich dann zusammen mit meinem besten Freund damals hier in Waltrop zusammen vor dem Rechner gesessen und dabei dann einen total moralische Selbstreflektion gestartet. Die Erkenntnis damals für mich war: Irgendetwas läuft in meinem Leben falsch. Ich muss was tun. Und eine Woche später habe ich dann zusammen mit einem anderen Kumpel aus Waltrop hier zusammen eine Firma gegründet.

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Stadtentwicklung: Gut ist, was ‚umsonst‘ ist?

Wenn es andere 'fördern', dann gibt es auch noch neue 'Kunst'. Foto: Robin Patzwaldt
Wenn es andere finanziell ‚fördern‘, dann gibt es in Waltrop auch noch neue ‚Kunst‘. Foto: Robin Patzwaldt

Wenn Städte, so wie hier im Ruhrgebiet, finanziell ‚klamm‘ sind, dann neigen sie bekanntlich dazu sehr oft und gerne nach irgendwelchen öffentlichen Fördertöpfen zu hechten. So können Sie ihren Bürgern dann doch noch irgendetwas bieten, den sich offenkundig stark beschleunigenden Verfall der Infrastruktur, zumindest scheinbar, abbremsen, ihm zumindest kurzzeitig etwas entgegenwirken, den Bürgern doch noch ein paar neue ‚Attraktionen‘ vor Ort bieten.

Es drängt sich einem da als Beobachter inzwischen teilweise der Eindruck auf, dass gut ist, was nicht selber bezahlt werden muss. Häufig genug wird die Sinnhaftigkeit der so ermöglichten Projekte dabei jedoch nicht wirklich gründlich hinterfragt, wie es scheint.
Aktuell kann bzw. muss ich das persönlich direkt vor meiner Haustür, in Waltrop (Kreis Recklinghausen) mal wieder miterleben. Das ehemals schöne Vorzeigestädtchen am Nordrand des Ruhrgebiets hat sich inzwischen offenbar sogar in die Top-10 der Städte mit der höchsten pro-Kopf-Verschuldung in NRW ‚emporgearbeitet‘.

Neue Investitionen sind der 30.000 Einwohner-Stadt selber daher so gut wie gar nicht mehr möglich. Was hier neu ist, das haben in der Regel Privatleute oder öffentliche Fördertöpfe bezahlt. Die Stadt selber hat keinen finanziellen Spielraum mehr, hat nicht einmal mehr ausreichend Mittel zur Verfügung um die gröbsten Instandhaltungsarbeiten im Stadtgebiet zu finanzieren. Im Ruhrgebiet so allerdings auch nicht ungewöhnlich, wie viele Leser hier sicherlich aus eigenem Erleben in ihrer Heimatstadt werden bestätigen können.

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