Verloren auf Facebook: Der Barto ist weg!

Sebastian (r) und Kater Loki (l); Foto: Sebastian Bartoschek
Sebastian (r) und Kater Loki (l); Foto: Sebastian Bartoschek

Als mich am 24. April 2023, beim Frühstück im Wellness-Urlaub, eine WhatsApp-Nachricht von Ruhrbarone-Autor Sebastian Bartoschek erreichte, war mir nicht klar, was für ein langes Trauerspiel – bisher ohne Happy End – ihm bevorstand.

„Moin! Ich bin bei Facebook ausgesperrt. Scheine gehackt worden zu sein. Kannst du das in der internen Facebook-Gruppe verbreiten?“, lautete der Inhalt der kurzen Nachricht.

Wenig beunruhigt und voller Vertrauen in den Support von Facebook, zwischen einem Rührei mit Speck und einem Espresso, teilte ich Sebastians Nachricht in der Facebook-Gruppe der Ruhrbarone.

Sehr optimistisch, dass das Problem schnell aus der Welt geschafft werden würde.

Ich hatte mich gründlich geirrt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Sebastian Bartoschek keinen Zugriff mehr auf seinen Account.

Durch ungewöhnliche Inhalte fiel der Facebook-Account in diesem Stadium nicht auf: Keine Werbung für billige Viagra-Alternativen aus China, keine Hinweise auf instinktorientierte Webseiten, null Links zu Scam-Seiten und keinerlei Postings um Anti-Chemtrail-Heilsteine zu verkaufen tauchten in seinem Newsfeed auf.

Verloren auf Facebook

Ich veröffentlichte irgendeinen Testbeitrag in der Timeline von Sebastian: Der Beitrag wurde nicht gelöscht.

Etwas Optimismus dann am Abend: Sebastian Bartoschek konnte ein Foto seines Personalausweises, um sich zu verifizieren, hochladen.

Passiert ist danach nichts.

26. April 2023: Vielen Dank für das Hochladen deines Ausweises; Screenshot
26. April 2023: Vielen Dank für das Hochladen deines Ausweises; Screenshot

Was inzwischen klar war: Sebastian war das Ziel von Hackern geworden. Am Montag, einen Tag nachdem Sebastian sich via Personalausweis verifiziert hatte, hatte jemand Anderes Kontrolle über seinen Account. Am Montagmorgen konnte ich Sebastians Account nicht auf Facebook markieren, am Montagabend war dies wieder möglich.

In diesem Moment hatte der „neue Inhaber des Accounts“ wohl die volle Kontrolle über diesen.

Sebastians Versuche über die Facebook-Hilfefunktion „Mein Konto wurde gehackt“ Zugriff auf seinen Account zu erlangen liefen auf eine ergebnislose Endlosschleife hinaus.

Am zweiten Mai 2023 veröffentlichte Sebastian Bartoschek zu seinem Facebook-Dilemma einen Beitrag auf Ruhrbarone:

Nach 14 Jahren ist mein Facebook-Account gehackt – und ich kann nichts tun!

Heute, fast fünf Monate später, hat Sebastian immer noch keine Kontrolle über seinen alten Account.

Betrugsversuche via Facebook

Was in der Zwischenzeit passiert ist: Diverse Versuche, via Facebook, Werbeanzeigen über das Firmenkonto von Sebastian Bartoschek (Die Unternehmensseite von ihm lief selbstverständlich auch über sein Facebook-Konto.) zu finanzieren.

Diverse Abbuchungsversuche: Es geht um fast 34.000 Euro; Screenshot
Diverse Abbuchungsversuche: Es geht um fast 34.000 Euro; Screenshot

Hierbei wurde versucht, eine Summe von fast 34.000 Euro abzubuchen. Durch Intervention bei seiner Hausbank konnte Sebastian das verhindern. Eine Anzeige wegen Betruges bei der Polizei in Bochum verlief im Sande:

„Das Verfahren ist eingestellt worden, da ein Täter nicht ermittelt werden konnte. Weitere Nachforschungen versprechen zur Zeit keinen Erfolg.“

Die Mitteilung über die Einstellung des Verfahrens.
Die Mitteilung über die Einstellung des Verfahrens.

Die Begründung erscheint wenig glaubhaft: Die Buchungen von Werbeanzeigen durch den oder die Hacker machen nur Sinn, wenn die Anzeigen auf den oder die Täter laufen. Facebook sollte wissen, wer hinter den Facebook-Werbeanzeigen B8N61XWXN5, B8Nbzrneih, B8NJVK0263 und anderen Ads steckt. Das Facebook in diesem Falle anscheinend nicht kooperiert, wirft kein gutes Licht auf den Konzern.

Ebenso wie die gesamte Support-Strategie des Unternehmens. Ein Hinweis auf den gehackten Account über meinen verifizierten Facebook-Account blieb unbeantwortet.

Eine Anfrage der Ruhrbarone an die Pressestelle von META wurde am 29. August 2023 innerhalb von zwei Stunden beantwortet:

Hallo Peter,

vielen Dank für deine Nachricht. Aus Datenschutz- und Sicherheitsgründen können wir keine weiteren Informationen über dieses Konto an andere Personen als den Kontoinhaber weitergeben.

Bitte lass den Besitzer des Kontos das Hilfezentrum besuchen, um weitere Informationen und Antworten auf allgemeine Fragen zu erhalten:

– Das Facebook-Hilfezentrum: https://www.facebook.com/help?ref=cr

– Informationen über gefälschte Konten: https://www.facebook.com/help/report/report-a-violation?ref=cr

– Informationen über Kontosicherheit und gehackte Konten:

https://www.facebook.com/help/hacked?ref=cr

Von dort aus kann der Kontobesitzer die entsprechenden Schritte unternehmen, um zusätzliche Unterstützung zu erhalten.

Vielen Dank!

Email der Presseabteilung von Facebook; Screenshot
Email der Presseabteilung von Facebook; Screenshot

Kurzum: Der Inhaber der Accounts (Sebastian Bartoschek), der keine Kontrolle mehr über diesen hat und sich nicht bei Facebook anmelden kann, soll sich bei Facebook über seinen Account bei Facebook anmelden, um sich wieder bei Facebook anmelden zu können.

Diese bürokratische Endlosschleife erinnert ein wenig an die Versuche von Tom Hanks, den Flughafen JFK im Film „Terminal“ zu verlassen.

Wegen des immer noch komplett fehlenden Supports seitens Facebook: Ob es im Fall „Sebastian goes to Facebook“ ein Happy End geben wird, wie im Blockbuster von Steven Spielberg, ist ungewiss.

Wer über den aktuellen Stand zu Sebastians Facebook-Abstinenz auf dem Laufenden bleiben möchte, kann sich über Sebastians Account bei Twitter informieren:

Sebastian Bartoschek auf Twitter

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