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WDR: Warum nicht eine Woche ohne Kopftuch?

Screenshot WDR-Homepage

Sich für eine Woche einmal in eine andere Person, eine andere Rolle hineinzuversetzen und neue Erfahrungen zu sammeln, ist für Jugendliche spannend. Das Spiel mit der eigenen Identität, das Ausprobieren einer anderen. Das kann man machen. Aber dann bitte für alle.

Über das Experiment einer AG an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Lünen berichtete der WDR am 16.11.2018.1 Die Freiwilligen – allesamt keine Musliminnen – sollten ausprobieren, einmal eine Woche ein Kopftuch zu tragen. So sollten sie, gemäß dem Vorschlag der Lehrerin Katrin Riekermann, die Erfahrung machen, wie es sich mit Kopftuch auf der Strasse anfühlt. Auch die Reaktionen der Menschen sollten erfasst werden.

In dem kurzen Filmbeitrag sind jedoch auch junge Frauen zu sehen, die anleiten, wie das Tuch zu tragen sei.

Die in diesem Kontext eigentlich sich aufdrängende Frage bleibt aus: Wurde diesen jungen Frauen auch der Rollentausch angeboten? Warum sollen sie sich nicht auch einmal eine Woche ohne Kopftuch erfahren? Dass bei solchen Experimenten regelhaft nicht der umgekehrte Rollentausch vollzogen wird, zeigt auf, dass es sich bei dem Tragen oder Nichttragen eines Kopftuchs um etwas handelt, was eben oft nicht im nur eigenen Ermessen liegt. Ein solcher Wechsel hätte eben nicht den spielerischen und unverbindlichen Charakter einer harmlosen, aber vielleicht lehrreichen Selbsterfahrung. Zumindest nicht für Musliminnen. Der religiöse Ernst, die Komponente familiären Drucks oder die soziale Kontrolle der oft noch an der Herkunftsregion ausgerichteten Community – all das sind Dinge, die junge Musliminnen nicht selten erfahren. Sie dürfen nicht einfach das Kopftuch ablegen, nicht einmal für ein Schulexperiment. Dazu kommt die Angst, die nicht selten gemacht wird: die Angst vor jenseitiger Bestrafung, wenn man sich „unbedeckt“ fremden Männern zeigte. Sich für eine Woche in ein Mädchen verwandeln, dass die religiösen Regeln zurückstellt? Das wäre in manch konservativer Familie undenkbar.

Es hätte nämlich möglicherweise Folgen für die junge Frau. Nichts ist schneller als das Gerücht, sagt man. Der gute Ruf wäre vielleicht angekratzt, würde sie mit offenen Haaren, mit freiem Kopf gesehen.
Wie werden diese Mädchen dann von „ihrer“ Community behandelt?

Die Ernsthaftigkeit ist für Mädchen, die das Kopftuch tatsächlich tragen müssen, eine ganz andere. Aber um genau das festzustellen, müsste es diesen Mädchen auch offeriert werden.

An diesem Punkt hätte der WDR nachfragen sollen. Denn wenn schon die Rollen getauscht werden sollen, dann bitte in beide Richtungen. Ist das nur in eine Richtung möglich, könnte das der viel größere Lerneffekt bei den Kindern sein. Es wäre das Ende der Fehleinschätzung, dass es sich doch nur um ein Stück Stoff handelt. Es würde klar, dass dieses Stück Stoff mit einem ganzen Bündel an sozialen Erwartungen verknüpft ist, das das Anlegen leicht und das Ablegen oft so schwer macht. Dass es ein soziales Signal ist, das nicht nur in die Mehrheitsgesellschaft wirkt, sondern auch in Communities, die mit der Bedeckung Reinheitsvorstellungen verbinden. Und mit Nichtbedeckung Unreinheitsvorstellungen, was im Grunde auch die Sicht auf die Mädchen und Frauen, die keines tragen, bestimmen kann. Wer solche Vorstellungen pflegt, macht mit Identität keine Experimente, weil sie festgelegt ist und der individuelle Freiheitsgrad gering.

Eine Woche ohne Kopftuch?
Das erscheint so viel schwerer als das gezeigte spielerische Experiment. Für manche Mädchen zu schwer.

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WDR: Das Kopftuch-Experiment

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ke
ke
5 Jahre zuvor

Eine berechtigte Aussage, die vermutlich auch zeigt, wie fest Denkmuster sind und wenig wenig Menschen bereit sind, auch mal tief ausgetretene Wege zu verlassen.

Dabei geht es einfach nur darum, Wind und Sonne in den Haaren zu spüren. Ich habe aber insbesondere im Ausland oft erlebt, dass Frauen diese Erfahrung auch außerhalb der Community machen.

Dafür muss man nur beobachten, wie sehr das Kopftuch zum Thema wird, wenn sich Flieger der Landung nähern.

Arnold Voss
5 Jahre zuvor

Das eigentliche spielerische Experiment wäre gewesen, wenn sich muslimische Jungs eine Woche ein Kopftuch zur Probe umtun würden.

Ines C.
Ines C.
5 Jahre zuvor

Ein sehr kluger Kommentar, vielen Dank! Und ich nehme an, dass es auch keine Jungs in die "Rolle des anderen schlüpfen" mussten, oder freiwillig geschlüpft sind?

Robin Patzwaldt
Editor
5 Jahre zuvor

Ich habe gestern im WDR-Lokalfenster Dortmund einen Beitrag dazu gesehen und war entsetzt über die scheinbare Naivität mit der die Beteiligten da rangegangen sind.

Daniel
Daniel
5 Jahre zuvor

@4: ich befürchte, dass „scheinbar“ kann man sich an dieser Stelle sparen. 🙁

paule t.
paule t.
5 Jahre zuvor

Ja, eine Nachfrage in der im Artikel genannten Richtung wäre interessant gewesen.
Aber andererseits auch wieder überflüssig, denn die Autorin kennt alle ANtworten ja auch schon ohne Nachfrage.

ke
ke
5 Jahre zuvor

In Saudi Arabien zeigen sich Frauen aktuell auch in einem für das Land Nicht-Standard-Outfit.
https://www.berliner-zeitung.de/panorama/saudi-arabien-frauen-protestieren-gegen-tragen-von-schwarzem-ueberkleid-31606014

Xy
Xy
5 Jahre zuvor

Was für ein Müll….. Frauen/Mädchen mit Kopftuch haben schon Erfahrung wie es ist ohne Kopftuch, nämlich bevor sie es angelegt haben, Frauen ohne Kopftuch haben wohl kaum Erfahrung wie es ist eins zu tragen….. so ein schlechter Artikel. …. als ob die alle mit Kopftuch geboren wurden… vorher erstmal nachdenken.

nussknacker56
nussknacker56
5 Jahre zuvor

Ein tolles Experiment, passt ganz prima zum WDR. Ich hoffe doch, dass alle Teilnehmerinnen körperlich unversehrt aus dieser Nummer herausgekommen sind.

Als vorbildliche Pädagogin wird Frau Riekermann jetzt sicher noch die Gegenprobe machen und die Schülerinnen bei der nächsten Klassenreise in Teheran oder Kairo ohne Kopftuch – und nicht versteckt in irgendwelchen Kleidersäcken – losschicken. Auch das obligatorisch sichtbare Kamerateam darf gerne fehlen, so wird es nochmal „authentischer“.

Oder?

Nein, das wird sie nicht. Denn das wäre hochgradig verantwortungslos und dürfte für die jungen Mädchen alles andere als glimpflich ausgehen. Dieses „Experiment“ ist vollkommen nichtssagend, es zeigt lediglich, wie es in der dafür verantwortlichen Lehrkraft aussieht.

Buket
Buket
5 Jahre zuvor

Warum es den Musliminnen nicht angeboten wird ist doch offensichtlich? Weil die Antwort schon von vornherein klar ist. Sei es nun wegen familiärem Druck oder Druck der Community. Könnte aber auch einfach an der Überzeugung liegen, was nicht erwähnt wird. Es muss nicht unbedingt mit Angst verbunden sein das Ganze. Denn wer der Religion ernsthaft und aus eigenem Willen folt, der fürchtet sich nicht. Die jenigen denen es aufgezwungen wurde, die haben nun mal das Pech, dass sie Eltern haben die den Islam nicht ganz verstanden haben. Die da besagt "KEIN ZWANG IN DER RELIGION". Aber davon abgesehen ist es witzig in den Kommentaren zu lesen wie von den Frauen gesprochen wird, die im Flieger dann ihr Kopftuch ablegen (wahrscheinlich von Iranern die Rede), deshalb sind aber nicht alle so ? ich finds immer toll zu sehen wie alles so einfach pauschalisiert wird und das natürlich immer mit den "negativen" Beispielen. Dass es auch anders sein kann oder ist! Wird selten bis nie erwähnt und schon beginnt die Gehirnwäsche bei den Unterbelichteten, nichts wissenden Menschen. Unser einer kommt nie in so eine Situation oder Befragung, denn wir würden dem Bild, welches der Welt vermittelt wird, widersprechen ? wir würden zeigen, dass auch frauen die Kopftuch tragen, sich frei fühlen können, glücklich sind mit ihrem Glauben und mal nicht dazu gezwungen wurden. Lange Rede kurzer Sinn, bullshit Beitrag, sorry.

Thomas Weigle
5 Jahre zuvor

Das Problem liegt doch auf der Hand. Hätte man das umgekehrte Experiment gewagt, hätte dabei herauskommen können, nicht unbedingt müssen, das betone ich ausdrücklich, dass das eine oder andere Kopftuch nicht freiwillig getragen wird, dass Zwang ausgeübt wird. Darüber mag der WDR vielleicht nicht so gerne berichten, den unvermeidlichen Shitstorm , der in diesem Falle auf den WDR eingepeitscht wäre, wollte man sich einfach ersparen. Ist doch verständlich, wo man doch gerade schon das Ende des Gutmenschenbiotops Lindenstraße einer entsprechend aufgewühlten Kundschaft anzukündigen hatte.

Nottebaum Barbara
5 Jahre zuvor

für mich ist das großer Unfug, hat Frau Riekermann nichts Sinnvolleres zu tun? Als Kinder haben wir uns verkleidet und diese Verkleidung als Spiel gesehen. Was für ein Effekt wird erwartet, etwa, daß deutsche Mädchen sich muslimisch fühlen? Dann müßte Frau Riekermann Muslimin sein, um den wirklichen Hintergrund aufzuarbeiten. Bei Muslimen ist doch nur wichtig, daß sie sich nicht mit Christen oder Juden befreunden, sondern nur einen Moslem heiraten, aus diesem einzigen Grund knechten sie sich mit dem Kopftuch.

Helmut Junge
Helmut Junge
5 Jahre zuvor

Merkwürdig, wenn sich Kinder ein Indianerkostüm anziehen, melden sich diverse "linke" Grüppchen mit dem Vorwurf wie "Antidiskriminierungsverband Deutschland, die Amadeu Antonio Stiftung und der Verein der Bundestagsfraktion Die Linke e.V." mit dem Vorwurf der Aneignung der"Cultural Appropriation", also der kulturellen Aneignung.
Da werden Karnevalsvereine an den Pranger gestellt, weil sie mit "koloniale Motiven arbeiteten"zumindest wird da versucht. Eine Plakataktion "Ich bin kein Kostüm" wurde finanziert, aber hier, in diesem Fall melden diese Organisationen sich nicht. Einseitige Sichtweise?
Die Linke doch nicht! Oder?

S. S
S. S
5 Jahre zuvor

Junge Mädchen machen diese Erfahrung ohne Kopftuch doch schon in den Jahren, in denen sie keins getragen haben. Ich habe mich im Alter von 16 Jahren entschlossen, dass ich ein Kopftuch tragen möchte, es allerdings erst mit 18 durchgesetzt. Ich weiß also schon wie ich ohne meine Bedeckung viel besser in der Menschenmasse unter gehe.

Meine Bedeckung ist für mich sehr wichtig, es gibt mir Sicherheit (nicht vor den bösen Blicken der Männer) ich fühle mich einfach wohl, es ist ein Teil meiner Identität. Müsste ich dies absetzen, würde ich durch diese unangenehme Situation nichts anderes verspüren als Irritation. Es wird aber auch nicht gesehen, welche Kompromisse wir machen, welche eigentlich durch die Religion ebenfalls schlecht angesehen werden. Ein einfaches Beispiel wäre schon das Hände schütteln zwischen den beiden Geschlechtern, was aber während eines Vorstellungsgespräches nicht zu verhindern ist.
Ja es ist sehr streng in unseren Augen und unser Eindruck den wir bei Gott hinterlassen ist uns wichtiger als ein Schulprojekt. Ich kann nicht verleugnen, dass viele Familien auch sehr streng sind und das Volk gerne über gesehene Fehler redet, aber diese Punkte sind in jedem Nationalität vertreten, wenn ich als Beispiel einen homosexuellen Kumpel nehmen darf, welcher Probleme mit seinen Verwandten in Amerika und Spanien hat, weil diese seinen Partner nicht akzeptieren möchten.

Finde solche Experimente trotzdem spannend und der Denkanstoß, dass die Jungs ebenfalls Mal zu solchen Experimenten verwickelt werden könnten auch notwendig. Ich hoffe ich kam Ihnen nicht zu aggressiv rüber, ich habe auch nicht alle Kommentare gelesen und wollte lediglich meine Sicht zu der ganzen Situation sagen.
Einen schönen Sonntag wünsche ich noch.

Ines C.
Ines C.
5 Jahre zuvor

#13: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Der Artikel ist Medienkritik am WDR. Klug und differnziert, genau die Debatte. die wir gesellschaftlich führen müssen. Nur stereotype Vorurteile gegen Muslime – und Lehrerinnen oder rechtsnationales WDR-Bashing zu ventilieren(#9) bringt niemanden wirklich weiter. Die einen verhüllen ihren Kopf für's Patriarchat, die anderen ihr Hirn gegen die Wirklichkeit. Letzteres ist nicht wirklich augeklärter.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
5 Jahre zuvor

Das Projekt der Lehrerin ist ein Projekt, daß sich mit bekannten Vorurteilen über Muslima auseinandersetzen soll und den nicht muslimischen Mitschülerinnen eine Perspektivenwechsel ermöglicht.
Das Setting des Projektes ist aus mehreren Gründen fragwürdig. Die Position, die die Schülerinnen kennenlernen, ist nur eine freiwillige und befristete. Sie nehmen also die Perspektive von z.B. der anonymen (oder hier fiktiven) Kommentatorn S.S ein. Es ist dies die Perspektive einer Muslima die auch el-Mafaalani in seinem Statement "Das Kopftuch ist Punk" skizziert. Diese jungen Frauen gibt es. Es gibt aber auch die jungen Muslima, wie sie Fr. Nottebaum beschreibt.
Was Fr. Nottebaum und S.S machen, ist ihre Perspektive auf muslimische Frauen im speziellen und Muslime im allgemeinen zu generalisieren, das ist argumentativ unsinnig und heißt auf deutsch Vorurteil. Da das Projekt der Lehrerin in etwa S.S Sicht entspricht, läuft das Projekt darauf hinaus, ein negatives Vorurteil mit einem positiven Vorurteil zu widerlegen. Das kann nur scheitern.
Außerdem geht man so einem meiner Meinung nach einem notwendigen Streit aus dem Weg. Die rassistisch, chauvinistische Perspektive auf Frauen und Mädchen, die kein Kopftuch tragen oder sich nicht verschleiern, wird nämlich ausgeklammert. Der Blick auf die durch soziale Zwänge faktisch fehlende Religionsfreiheit vieler Muslime (männlich wie weiblich) fehlt obendrein. Der Schlamassel in dem viele Muslima stecken, wird also bestenfalls in einer Art "Cultural Appropriation" angerissen, in einem sozial-Karneval, wie Helmut Junge ganz richtig beschreibt.
Das Angebot, "und jetzt andersrum" oder etwas ähnliches, hätte gemacht werden sollen. Die Gesamtschau beider Projekte hätte den Anspruch einer umfassenden Betrachtung dieses Integrationsthemas erbracht.

Immerhin hat der 2,5min Sketch des WDR hier eine Diskussion angestoßen. Das ist auch schon mal "was" und das "was" ist nicht der Untergang des Abendlandes.

nussknacker56
nussknacker56
5 Jahre zuvor

#16
Hallo Ines C.,

Sie wollen bei mir mittels Ferndiagnose in Beitrag #9 „rechtsnationales[!] WDR-Bashing“ festgestellt haben. Wow, das treibt mir dann doch ein breites Grinsen ins Gesicht.

Hätten Sie die Güte, den Patienten über Einzelheiten Ihres Befundes zu unterrichten?

paule t.
paule t.
5 Jahre zuvor

Zitat Wolfram Obermanns #17:
"Es ist dies die Perspektive einer Muslima die auch el-Mafaalani in seinem Statement "Das Kopftuch ist Punk" skizziert. Diese jungen Frauen gibt es. Es gibt aber auch die jungen Muslima, wie sie Fr. Nottebaum beschreibt.
Was Fr. Nottebaum und S.S machen, ist ihre Perspektive auf muslimische Frauen im speziellen und Muslime im allgemeinen zu generalisieren, das ist argumentativ unsinnig und heißt auf deutsch Vorurteil."

Da stimme ich Ihnen aus vollem Herzen zu. Es ist das Problem der überwiegenden Zahl von Debattenbeiträgen zu solchen Themen, dass eine Sichtweise, egal aus welcher Richtung, generalisiert wird. Fast zwangsläufig wird dann bei darauf beruhenden Forderungen einem Teil der Betroffenen, nämlich dem, der durch die Generalisierung ausgeblendet wird, unrecht getan.

Aus dieser Perspektive ist mMn auch Kritik am "Experiment" angemessen. Weniger angemessen ist Kritik, die selbst wieder generalisiert.

Maria
Maria
5 Jahre zuvor

In der Tat habe auch ich eine generalisierte Sicht. Das Kopftuch hat in Deutschland nichts zu suchen. Wer hier leben und von der hohen Entwicklung dieses Lands profitieren will, muss sich nicht integrieren, sondern sich assimilieren. D.h. das Kopftuch muss weg.
Die Arroganz, mit der behauptet wird, man würde Kompromisse machen, indem man die Hände des anderen Geschlechts schüttelt, ist genau das: Arroganz und mangelnder Respekt vor dem Land, in dem es einem viel besser geht als im Herkunftsland. Wer widerspricht und das Herkunftsland besser findet, kann dorthin zurückkehren.
Es ist höchste Zeit, dass wir bestimmen, wie man sich hier zu verhalten hat. Religionsfreiheit bedeutet im übrigen, Freiheit von der Religion der anderen auf unseren Straßen, in unseren Schulen und in unseren Geschäften, ganz abgesehen davon, dass der Koran das Kopftuch nicht vorschreibt.
Zudem mußten im Islam früher Prostituierte das Kopftuch tragen und die besseren Frauen kein Kopftuch. Heute wird genau das Gegenteil propagiert, was die willkürliche, propagandistische Anwendung des Kopftuchs zeigt und worum es beim Kopftuch eigentlich geht: Sich über die unreinen Frauen und Christinnen mit offenem Haar stellen, mit der eigenen Strenggläubigkeit und Keuschheit prahlen und dadurch einen höheren Status und eine gute Partie erlangen. Also, typsiche Eitelkeit und Überheblichkeit gegenüber anderen, um Vorteile zu erzielen. Nichts Neues, aber zu stoppen, bevor diese Herrschaftsmethode, getarnt als Religion, hier überhand nimmt. Die Ergebnisse und Lebensverhältnisse mit dieser "Relgion" lassen sich im ganzen – ehemals christlichen – Orient betrachten.

Ines C.
Ines C.
5 Jahre zuvor

@Maria: Sie gehören offenbar zur Fraktion "Hirn vor der Wirklichkeit verhüllen". Es ist einfach immer eine blöde Idee, kollektiv vorzuschreiben, wie jemand sich zu kleiden habe. Die Entscheidung liegt beim Individuum. Ob das nun Milli Görus ist, die die Haare von kleinen Mädchen gefährlich findet -der Artikel im Kurier, den #21 empfiehlt ist sehr gut. Oder der nationalistische AfD-Flügel, der jeder das Kopftuch und den Glauben verbieten will.

Bei Kindern müssen wir das grade gesellschaftlich aushandeln. Und da bin ich #teampippilotta: Freiheit von deutschen und türkischen Patriarchen. Als Mädchen mach ich mir die Welt, wie sie MIR gefällt.

Arnold Voss
Arnold Voss
5 Jahre zuvor

Im Jahr 2015 Floh Rana Ahmad aus ihrem Heimatland Saudi-Arabien, in dem Frauen unterdrückt werden, um ihr Leben frei zu leben. Sie erzählt ihren Weg bis zu ihrem neuen Bewusstsein und ihren Kampf für die Rechte der Frauen:
https://www.facebook.com/aufeminin/videos/611591362591643/UzpfSTEwMDAwMDA4MTM4MDQyMzoyMTU3MDU3NjE3NjQwMjYz/

paule t.
paule t.
5 Jahre zuvor

@ Maria #22

Zitat: "In der Tat habe auch ich eine generalisierte Sicht. Das Kopftuch hat in Deutschland nichts zu suchen. Wer hier leben und von der hohen Entwicklung dieses Lands profitieren will, muss sich nicht integrieren, sondern sich assimilieren. D.h. das Kopftuch muss weg. […]
Es ist höchste Zeit, dass wir bestimmen, wie man sich hier zu verhalten hat. "

Vielleicht sollten Sie sich erst mal ans Grundgesetz assimilieren. Das sieht nämlich anderes vor, insbesondere persönliche Freiheiten.

Zitat: "Religionsfreiheit bedeutet im übrigen, Freiheit von der Religion der anderen auf unseren Straßen, in unseren Schulen und in unseren Geschäften, […] "

Nein, das bedeutet sie ganz eindeutig nicht.

nussknacker56
nussknacker56
5 Jahre zuvor

#23 + #16

Ines C., Sie werfen anderen anscheinend sehr gerne Schlagwörter an den Kopf („Hirn vor der Wirklichkeit verhüllen“; „rechtsnational“). Auf meine Frage von #18 zeigen Sie keine Reaktion. Ich muss davon ausgehen, dass Sie nicht in der Lage sind oder es nicht für nötig halten, Behauptungen zu belegen bzw. zu begründen oder sich ggf. zu entschuldigen.

Von meiner Seite aus wäre das Thema dann geschlossen.

M.E.
M.E.
5 Jahre zuvor

Zu #22

I
Ich frage mich wieviel Hass ein Mensch in seinem Herzen tragen muss, um so einen Kommentar zu schreiben. Belastet sie das nicht? Ist es wirklich so schwer zu akzeptieren, dass es nun mal andere Nationen und Religionen gibt? Warum kommt man immer so hochherrschaftlich daher und behauptet nur die eigene Kultur oder Religion sei das einzig wahre. Wenn Assimilation nicht möglich ist, was dann? Vergasen, Genozid, das erlebte Deutschland schon einmal. Ich denke, ein Einblick in andere Welten kann nicht schaden, es erweitert den beschränkten Horizont und macht aus uns bessere Menschen. So etwas kann für ein glückliches Zusammenleben sehr hilfreich sein!

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
5 Jahre zuvor

@ #27
Defizite bei der Kenntnis zum GG und der Wunsch, daß es so bleibe, wie es mal war, machen noch keinen Nazi.
Ihre überschießenden Gewaltphantasien sind Ihre Gewaltphantasien, nicht die von Maria. Maria empfiehlt Rückkehr in das Herkunftsland.

Thomas Weigle
5 Jahre zuvor

#27 Aber sonst ist alles im Lot? Mann oh Mann.

Aïcha
Aïcha
5 Jahre zuvor

Hidschab unterdrückt: Nein zum Welt-Hidschab-Tag

Gerne mache ich auf eine Veranstaltung am 2. Februar 2019 in Köln aufmerksam.

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Zentralrat der Ex-Muslime Deutschland (ZdE)

Anti-Hidschab-Demo
Demonstration gegen den World Hijab Day
Köln am 02.02.2019
um 14.00 Uhr
Domplatte

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https://www.facebook.com/486839381365629/photos/a.486847511364816/1956217494427803/

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https://www.facebook.com/486839381365629/photos/a.486847511364816/1956217494427803/?type=3&theater

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Weltweiter Widerstand gegen den Welt-Hidschab-Tag

"Im Jahr 2013 hat eine aus Bangladesch stammende Muslima, die mit ihren Eltern als Elfjährige in die USA eingewanderte Nazma Khan, den ersten Februar zum World Hijab Day ausgerufen, zum Welthidschabtag. Seither versuchen islamische Organisationen und Staaten sowie kopftuchtragende Frauen, am ersten Februar jedes Jahres durch verschiedene Aktionen und Veranstaltungen [ muslimische ebenso wie nichtmuslimische ] Frauen zu ermutigen, den Hidschab [ حجاب ḥiǧāb anglis. hijab; die islamische Kleidung der Frau ] zu tragen und globale Solidarität für den Hidschab [ und die dazugehörige, alle Lebensbereiche umfassende islamische Lebensweise, die weltweite Herrschaft Allahs ] ins Leben zu rufen.

Hidschab bedeutet, dass sich Frauen, minderjährige Mädchen und sogar weibliche Kinder bis ans Ende ihres Lebens bedecken müssen [ und aus dem für Jungen und Männer zugänglichen Raum weitgehend verdrängt werden ]. Damit werden sie wesentlicher Grundrechte beraubt [ und eine veritable Apartheid spaltet den einstigen öffentlichen Raum in Männer- und Frauenzonen ].

Nach islamischem Recht [ Scharia und Fiqh; nach „Koran und Sunna“ ] sollen Frauen nicht nur ihre Haare, sondern ihren gesamten Körper [ ggf. bis auf Hände und Gesicht ] verhüllen, um die öffentliche Ordnung nicht zu stören [ und um sich selbst und vor allem den Männern die ewige Heimkehr ins Paradies nicht zu verspielen ]. Ferner sollen sich Frauen mit dem Schleier bedecken, um die Männer nicht sexuell zu erregen. Dieser ständigen großen Einschränkung für Frauen entspricht die rechtlich herabgesetzte Position der Frau in allen islamisch geprägten Gesellschaften [ vgl. im Koran ihr halbes Erbe sowie die halbe Kraft ihrer Aussage vor Gericht ] oder Stadtvierteln. Indirekt ist der Hidschab eine Beleidigung für die jeden kultivierte Mann, der sich, nach islamischer Weltanschauung, sexuell nicht beherrschen kann, sobald er eine unverschleierte Frau auch nur erblickt. Entsprechend gilt, dass muslimische Männer Frauen missachten dürfen. Gemäß der Scharia ist eine unverschleierte Frau, die durch einen Mann misshandelt oder vergewaltigt wird, für dieses Verbrechen selbst verantwortlich. All das ist eine gegenmoderne, letztlich 1400 Jahre alte frauenfeindliche religiöse Ideologie, die im 21. Jahrhundert keinen Platz haben sollte. […]

Es ist beschämend, dass, während im Iran oder in Saudi-Arabien unzählige Frauen den Hidschab, dieses frauenverachtende Kleidungsstück wegwerfen und mutig für ihre Freiheit und gegen die islamischen Gesetze [ im Islam gottgegeben als die Scharia und menschlich anzuwenden als der Fiqh ] auf die Straße gehen, sich in Europa und Nordamerika etliche, sogar nichtmuslimische Menschen dem Aufruf Nazma Khans folgen und sich mit einer inhumanen Bewegung solidarisch erklären, angeblich, um gegen den Rassismus Position zu beziehen.

Man kann durchaus sowohl gegen den radikalen Islam als auch gegen jede Form von Diskriminierung aktiv sein und sich gerade damit für allgemeine Menschenrechte, Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie für freie Wahl der Kleidung einsetzen. Gerade um Rassismus und Rechtsradikalismus zu bekämpfen, muss man die Rechte und die Menschenwürde der Frauen, Kleidungsfreiheit und universelle Menschenrechte verteidigen und nicht islamisches Revival, Hidschab, Frauenfeindlichkeit und Frauenversklavung. [ Der Hidschab ist nur dann ein Freiheitsrecht, wenn ich ihn, auch als Muslima, ohne Angst vor Höllenqualen oder sozialer Ächtung jederzait ablegen darf. ]

Wir wollen die mutigen „Frauen der Revolutionsstraße“ im Iran verteidigen, die ihren Hidschab öffentlich abgelegt haben, wollen die Frauen in Saudi-Arabien unterstützen, die jetzt mit dem Hashtag «Hidschab unter meinen Füßen» [ « Mon niqab sous mes pieds », « Le voile sous mes pieds » vgl. #NoHijabDay #WorldNoHijabDay #FreeFromHijab #NoHijab ] gegen den Aufruf von Nazma Khan in Aktion treten. Lasst uns weltweit für alle Frauen Meetings und Solidaritätsveranstaltungen organisieren, die in so genannten islamischen Ländern gegen Kopftuch und Unterdrückung kämpfen. Wir werden an diesem Februartag weltweit aufstehen und ein Zeichen gegen den Welthidschabtag / World Hijab Day setzen.

Die Bewegung gegen den Hidschab ist eine weltweite Bewegung. Schließt Euch dieser weltweiten Bewegung an. […]"

(Quelle vgl. Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE), Homepage wie Facebook. Hier etwas gekürzt sowie leicht abgeändert; eigene Ergänzungen in eckigen Klammern.)

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https://exmuslime.com/widerstand-gegen-den-welt-hijab-tag-ist-die-pflicht-von-uns-allen/

https://www.facebook.com/486839381365629/photos/a.486847511364816/1953035018079384 /?type=3&theater

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