Schauspiel Bochum: Kehrt Matthias Hartmann zurück?

Alexandra Liedtke und Matthias Hartmann zu Gast bei der Verleihung des Nestroy-Theaterpreises 2010 im Burgtheater in Wien. Foto: Foto: Tsui Lizenz: CC BY-SA 3.0
Alexandra Liedtke und Matthias Hartmann zu Gast bei der Verleihung des Nestroy-Theaterpreises 2010 im Burgtheater in Wien. Foto: Foto: Tsui Lizenz: CC BY-SA 3.0

Das Bochumer Schauspielhaus sucht einen neuen Intendanten. Könnte es einer der alten sein? Unser Gastautor Andreas Wilink ist Chefredakteur des Kulturmagazins K.West

Ein Gespenst geht um in Bochum – kein Phantom der Oper, sondern ein Gespenst des Theaters. Es wurde bereits von einigen Personen gesichtet, als es das Rathaus betrat, darunter auch von einer naturgemäß unzuverlässigen Schauspieler-Existenz. Wir wissen nicht, ob es dem Kulturdezernenten den Kuss des Vergessens gegeben oder ihm rhetorisch gewieft, wie wir es kennen und fürchten, den Ausnahmezustand angedroht hat. Seither sieht und träumt der brave Mann Harald Schmidt, Otto Sander, Helge Schneider, Michael Maertens (heimlich auch Dörte Lyssewski) in wechselnden Kostümen. Träumt zudem davon, das städtische Theater im neobarocken Stil von Gottfried Semper umzubauen und die Königsallee in Wiener Ringstraße umzutaufen.

Continue Reading

Bilder einer Sammlung – Dortmunder Meisterwerke im U – Von Caspar David Friedrich bis Max Beckmann

Gerhard Langemeyer neben dem Gemälde von Andreas Achenbach, Nordisches Gebirge im Winter (1838) Foto: Anja Kador, Dortmund-Agentur
Gerhard Langemeyer neben dem Gemälde von Andreas Achenbach, Nordisches Gebirge im Winter (1838)
Foto: Anja Kador, Dortmund-Agentur

Seit letzter Woche können Besucher eine umfangreiche Sammlung von Gemälden, Graphiken und Skulpturen des 19. und frühen 20. Jahrhundert im Dortmunder U besichtigen. Die Werke stammen fast durchweg aus eigenem städtischem bzw. öffentlichem Besitz und von privaten Sammlern in Dortmund. Von unserem Gastautor Dieter Nellen.

Das alles wäre aber an sich nur eine routinemäßige Meldung, wenn sich damit nicht zwei weitergehende Nachrichten verknüpften: die der Rückkehr eines Kunsthistorikers und die der Rezeption einer Sammlungsidee aus der Vorkriegszeit.

Kuratiert wird die Ausstellung nämlich von dem früheren Dortmunder Kulturdezernenten und späteren Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer. Dieser knüpft damit an seine beruflichen und wissenschaftlichen Tätigkeiten aus jener Zeit an, als er (bis 1983) Direktor des Museum für Kunst und Kulturgeschichte in der Westfalenmetropole war.

Continue Reading

Armin Laschet zu TTIP: „Die Chancen nutzen!“

Armin Laschet Foto_ CDU Fraktion NRW
Armin Laschet Foto_ CDU Fraktion NRW


Morgen wird im  Landtag Nordrhein-Westfalens über einen Antrag der CDU-Fraktion zum Handelsabkommen TTIP diskutiert. Die Union betont in dem Antrag die Vorteile, die NRW aus dem Freihandelsabkommen ziehen könnte. Unser Gastautor Armin Laschet ist Partei- und Fraktionsvorsitzender der CDU in NRW und erklärt, warum er gute Argumente für TTIP sieht.

Selbst jene, die mit Bildern ominöser „Chlor-Hühnchen“ und Karikaturen eines raffgierigen „Uncle Sam“ gegen das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA protestieren, dürften mir zustimmen, wenn ich sage: Wer sich vor den Folgen politischer Schwarz-Weiß-Malerei schützen will, der muss stetig seinen Horizont erweitern und Themen aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Daher empfehle ich jedem engagierten Gegner des Handelsabkommens, den Blick über den Atlantik zu riskieren und sich ein Bild vom dortigen Umgang mit dem geplanten Abkommen zu machen. Denn zwischen den Debatten hier und dort tut sich eine eigentümliche Asymmetrie auf. In den USA setzen die Gewerkschaften große Hoffnungen in das Freihandelsabkommen mit der EU, da sie – ganz im Gegensatz zu den Befürchtungen in Deutschland – durch einen erfolgreichen Verhandlungsabschluss die

Continue Reading

Mein Opa, der MSV, das Leben und überhaupt

Hamborn in den 50ern. Foto: BlackIceNRW Lizenz: CC BY-SA 3.0
Hamborn in den 50ern. Foto: BlackIceNRW Lizenz: CC BY-SA 3.0


Warum es ausgesprochen schön war, dass der Meidericher Spielverein gestern gewonnen hat…  Von unserer Gastautorin Elke Wittich

Zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen gehört ein Radio. Und zwar nicht irgendein Radio, sondern das im Erker des großen Wohnzimmer meiner Großeltern. Im Sessel davor: Opa, ein karierter Block, zwei, drei Kulis und eine Rauchwolke (zu der wir später kommen). Und ich.
Opa war Fußballfan, eine Leidenschaft, der die restliche Familie vollkommen ignorant gegenüberstand, und Workaholic, was alle vollkommen okay fanden – aber samstags, samstags war der einzige Tag, an dem Opa zu Hause blieb. Weil da nämlich Bundesliga (und Zweite Liga natürlich) lief, erst im Rundfunk und dann im Fernsehen, aber Rundfunk war wichtiger.

Continue Reading
Werbung
Werbung


Jan Leyk – Die intellektuelle Speerspitze der Großraumdisko

https://www.youtube.com/watch?v=zUdFq-2R9AY

Jan Leyk ist das Produkt einer digitalen Gesellschaft, die die Bedeutung von Menschen an Facebook-Likes bemisst und in der stumpfsinnige menschenverachtende Pöbeleien zum guten Ton ihrer intellektuellen Speerspitzen gehören – alles im Namen des „sehr kleinen Mannes“. Von unserem Gastautor Felix M. Steiner

Kennen Sie Jan Leyk? Nein? Vielleicht ist das in diesem Fall auch eher eine positiv zu wertende Unkenntnis. Eine intensive journalistische Recherche, die dem Thema angemessen ist, führt natürlich zu Wikipedia. Und hier wird vieles klarer. Allerdings erst im letzten Satz in der Kategorie „Leben und Karriere“ des insgesamt sehr kurzen Wikipedia-Artikels. Hier heißt es: „Jan Leyk hat über eine Million Facebook-Fans.“ Belegt wird diese Behauptung dann mit einem Link zu einem Artikel der Bild-Zeitung. Sonst erfährt man über Leyk, der 1984 geboren ist, er sei „Laiendarsteller“, „Designer“ und „DJ“. Also in Prinzip das gleiche Berufsprofil, was die meisten

Continue Reading

„Wir sorgen dafür, dass der Brut die letzte Stunde schlägt“ – Ein Moskaubesuch zum 70. Jahrestag des Sieges

IMG-20150511-WA0032Während eine Linke hierzulande noch drüber debattierte, ob, wie und unter welchem Motto der 8. Mai als „Tag der Befreiung“ gefeiert werden dürfe, wurde in Moskau wie in anderen Städten der russischen Föderation tagelang der „Tag des Sieges“, Nationalfeiertag am 9. Mai anlässlich der Kapitulation der deutschen Wehrmacht mit Militär-, Flotten- und Siegesparaden, Ehrung der Veteranen, traditionellem Festakt, zahlreichen Ausstellungen, Volksfesten und Gedenkveranstaltungen begangen. Von ihrem Moskaubesuch berichtet unsere Gastautorin Melanie Köhler.

Tage vor Beginn der offiziellen Feierlichkeiten schon waren Laternen der größeren Straßen der Hauptstadt mit roten und orangefarbenen Flaggen geschmückt, an allen bedeutenden Gebäuden hingen neben der Nationalflagge die Hauptstadtflagge mit Stadtwappen und eine an den 70. Jahrestag des Gedenkens erinnernde stilisierte Sowjetfahne. Überdimensionale rote Sterne, ob als Lichtinstallation auf dem roten Platz, mit dem Georgsband versehen am Lubjanka-Platz oder in Form des „Ordens des vaterländischen Krieges“, aufgeklebt an zahlreichen Lampen der U-Bahn, Hoteltüren, Schaufenstern, Erinnerungssymboliken waren überall zu sehen. Kaum ein Mensch im Straßenbild, der nicht an Arbeits- oder Alltagsbekleidung tagelang mit dem zur Schleife gebundenen orange-schwarz gestreiften Georgsbändchen herum lief. Das ehemals zaristische Symbol wurde anlässlich des 60. Jahrestages umgewidmet zum Zeichen des Gedenkens an den Jahrestag des Sieges, während Krim- und Ukrainekrise vereinnahmt als Erkennungszeichen prorussischer Demonstranten.

Continue Reading

Kohle und Öl: „Fossile Brennstoffe sind kein Auslaufmodell“

Das neue Kraftwerk in Datteln. Foto: E.On
Das neue Kraftwerk in Datteln. Foto: E.On


Sollten wir Kohle nutzen, um Armut und Unterentwicklung weltweit zu beenden? Oder sollten wir aufgrund vager Befürchtungen auf Kohle verzichten und damit große Teile der Welt in Armut belassen? Die Antwort liegt nahe, schreibt unser Gastautor, der Wissenschaftsjournalist Heinz Horeis.

Kohle ist nützlich und unersetzlich. Kohle sorgt für eine verlässliche Stromversorgung im Land der Energiewende. Kohle beseitigt Armut in den sich entwickelnden Ländern. Kohle liefert den Strom, den zusätzliche zwei Milliarden Menschen bis zur Jahrhundertmitte benötigen. Mehr Wertschätzung für den schwarzen Brennstoff wäre angebracht. Doch gerade in den reichen Ländern, die durch Kohle groß geworden sind, ist das Gegenteil der Fall: Umweltverbände laufen Sturm gegen alte und neue Kohlekraftwerke. Stadträte kippen den Bau längst projektierter Anlagen. Der Chefredakteur des Magazins Solarpraxis räsoniert über „menschenfeindliche Kohle“, Greenpeace reimt „Tod aus dem Schlot“ und für den Amerikaner James Hansen – Planetenforscher, Klimaaktivist und ehemaliger Berater Al Gores – ist Kohle „die mit Abstand größte Bedrohung für die Zivilisation und alles Leben auf der Erde“. Kohlekraftwerke bezeichnet er als „Todesfabriken“ und die Züge, die den Brennstoff anliefern, als „Todeszüge“. [1]

Continue Reading

newPark: Kreis Recklinghausen investiert in Arbeit

Josef Hovenjürgen
Josef Hovenjürgen
Der Kreis Recklinghausen investiert in das Gewerbegebiet newPark. Hier sollen  dringend benötigte Arbeitsplätze entstehen. Unser Gastautor Josef Hovenjürgen ist Landtagsabgeordneter der CDU aus Haltern am See und Vorsitzender des Ruhrparlaments.   

23,75 Millionen Euro zuzüglich Grunderwerbssteuern für den Bau des Gewerbegebiets newPark sind eine gute Investition in die Zukunft der Städte des Kreis Recklinghausen und der gesamten Region. Angesichts von 76.000 Hartz-IV-Empfänger und eines stetig steigenden Finanzbedarfs für Transferleistungen, die mehr als 2/3 des Etats der Kreisverwaltung ausmachen, ist der Bau des newParks unentbehrlich. Er ist die Grundlage, Arbeitsplätze zu schaffen und damit eine Entwicklungsperspektive wieder in die Region zu bringen. Er ist ein Instrument bei dem am Ende 9.000 neue Arbeitsplätze stehen sollen. Er ist eine Investition in die Finanzen unserer Städte. Welche alternativen Wege könnten die Städte im Vest gehen, um eine Verbesserung ihre Situation aus eigener Karft zu erreichen?

Nach der Ablehnung der Landesbürgschaft für den Kauf des Geländes durch NRW-Wirtschaftsminister Duin im September 2013 hat es düster für das Projekt ausgesehen. Doch dann hat der Kreistag die Zügel selbst in die Hand genommen. Getrieben von der Union, von DGB, IHK und vielen mehr hatte der Kreistag im November 2013 einen Grundsatzbeschluss zum Erwerb des newParks getroffen. Es hat dann noch über ein Jahr gedauert, bis mit Hilfe eines Gutachters des Oberlandesgerichts in Hamm ein marktgerechter Preis für das 503 ha große Grundstück vereinbart worden war. Und allen Unkenrufe zum Trotz ist das Geld für diesen Kauf auch ohne die versagte Landesbürgschaft aufbringbar. Im Rahmen eines AKtivtausches wird der Kreis seine Liquiditätsreserve in eben diesen Grund und Boden anlegen.
Ich gehe fest davon aus, dass der Kauf des benötigten Grundstückes jetzt vom Kreistag wieder mit einer deutlichen Mehrheit beschlossen wird.

Diesem ersten Meilenstein, der noch dieser Zustimmung des Kreistags am 18.Mai bedarf, müssen bis zur ersten Betriebsansiedlung noch weitere folgen. Der Ausbau der Erschließungsstraße B 474n sowie die konkrete Planung und Genehmigung des Geländes sind weitere Herausforderungen, die auf dem Weg zu einem landesweit bedeutenden Industriestandort mit starkem Impuls für den regionale Arbeitsmarkt zu meistern sind. Ein Gerichtsurteil zum Bau der Bundesstraé B474 wird noch für diesen Sommer erwartet, so dass der Weg hoffenlich sprichwörtlich frei wird. Am Ende steht weiterhin die Idee eines Industriegeländes, dass die Ansiedlung eines kompletten Industrieunternehmens samt seiner Zulieferbetriebe ermöglicht. Ein Projekt, das Arbeit und Geld für viele Bürger und die klammen Kommunalfinanzen bringen soll.

Werbung
Werbung


Radrennen in Frankfurt abgesagt – ‚Terror im Taunus!‘

Gegendemo FrankfurtNach einem Bombenfund in Oberursel ist das ursprünglich für den gestrigen Freitag geplante internationale Radrennen um den Finanzplatz Frankfurt-Eschborn abgesagt worden. Unser Gastautor Thomas Weigle macht sich in seinem heutigen Gastbeitrag dazu so seine eigenen Gedanken, trauert der abgesagten Veranstaltung nach und wirft einen kurzen Blick in die Zukunft solcher und ähnlicher Veranstaltungen in diesem Lande:

Zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr eine Großveranstaltung in Deutschland wegen einer Terrorwarnung bzw. der Aufdeckung eines Anschlages abgesagt. Nach dem Motto, dass es keine 100%ige Sicherheit gibt, stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Absage, zu Mal die Behörden schon einige Zeit das Bombenpärchen im Visier hatten. Und es stellt sich die Frage nach den Folgen.

Continue Reading

Humanistische Presse unfähig zur Genderkritik?

U.Kutschera
Brachte den hpd an die Grenze – uns aber nicht: Prof. Dr. Kutschera

Der Humanistische Pressedienst (hpd) veröffentlichte  einen Kommentar zum Kreationismus – geschrieben vom Evolutionsbiologen Prof. Dr. Ulrich Kutschera. Dann nahm der hpd ihn wieder off. Wieso? Dazu schreibt Kutschera selbst auf evolutionsbiologen.de :

(…) haben sich Humanisten, die der Genderismus-Ideologie nahestehen beschwert, und diesen Beitrag als nicht der hpd-Linie entsprechend kritisiert. Die Redaktion hat sich daraufhin entschlossen, die Publikation des kontroversen Artikels rückgängig zu machen (…).

Wir Ruhrbarone fürchten die freie Debatte nicht, und veröffentlichen Kutscheras Text in der Originalversion.

Continue Reading