Nicht verteufeln, nicht bejubeln…

Eine Antwort auf Gerd Herholz‘ Beitrag zu Duisburg. Von unserem Gastautor Werner Streletz.

Lieber Gerd!

dein Duisburg-Porträt ist wirklich fair, fundiert und fantastisch gut geschrieben. Ich hab’s sehr gern gelesen. Obwohl ich mich in und mit Duisburg beileibe nicht so gut auskenne wie Du, ist mir der Zwiespalt, den Du Duisburg gegenüber empfindest, natürlich nicht unbekannt. Im Hinblick darauf, was „meine“ Revier-Städte anbelangt: Bottrop, Marl, Bochum. Nicht verteufeln, nicht bejubeln: Das ist die einzig mögliche Haltung. Soweit man hier wohnen bleibt. Und aus dieser unausgeglichenen Gemengelage – die andrerseits ja auch so verflixt interessant ist – Humus ebenso wie Widerstand für das literarische Schreiben schöpfen. Das sollte es sein. Für mich jedenfalls. Zeiten des Übergangs waren und sind – wie Du weißt – für die Kultur meist sehr fruchtbar. Und ich glaube, dass das, was man so hölzern Strukturwandel nennt, der hoffentlich nicht mit einem Mentalitätswandel (ins Großspurig-Metropolenhafte) einhergehen wird, noch lange nicht an ein Ende gekommen ist.

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„Wir sind wie ihr“ – Demokratiebegeisterung in Tunesien

Tunesien nach der Revolution. Von unserer Gastautorin Melanie Goldmarie

Wenn man die Einstellung der Tunesier zur neuen Republik in einem Wort beschreiben müsste würden es „begeistert“ oder „euphorisch“ vermutlich am besten treffen. Während in Tunis der Präsidentenpalast leer steht, das Militär nur noch sporadische Präsenz zeigt und die Menschen zum Alltag zurückkehren, berichten französischsprachige Radiosender intensiv über die umfassenden Reformprozesse, die in diesen Wochen von der Interimsregierung angestoßen werden. Selbst in den touristisch geprägten Regionen um Djerba, Monastir und Enfidha, wo gegenwärtig tausendfach Urlauber und damit auch Einkünfte ausbleiben, trifft man beinahe ausschließlich auf Leute die schwärmen: „Neues Tunesien, alles neu, wir sind jetzt wie ihr.“ Untermalt wird die positive Stimmung von zahlreichen großflächigen Aufschriften an Hauswänden die sagen: „no fear“, „go hell Ben Ali“ und „freedom of speech.“

Als deutsche Besucherin des Landes bin ich beeindruckt von so viel Aufbruchstimmung und Optimismus. Als ich länger und genauer hinsehe, entdecke ich aber auch Faktoren, die diesen ersten Eindruck relativieren. Da sind zum einen die Gespräche mit jungen Tunesiern, die auf die Frage, was denn nun genau anders sei „alles, einfach alles“ entgegnen, das aber nicht weiter konkretisieren können. „Die Polizei ist netter zu den Menschen und wir können besser Sachen verkaufen,“ fällt es einem schließlich ein. Weitere Argumente bleiben jedoch abstrakter Natur.

Über fünfzig politische Parteien haben sich seit der Revolution vom 14. Januar 2011 gegründet und bis zu den Wahlen im Sommer könnten es noch deutlich mehr werden. Im Grunde baut gerade jeder, der was auf sich hält und wirtschaftliche Interessen zu verfolgen hat, seine eigene Partei auf. Wenn man das mit dem alten Tunesien kontrastiert, in dem es genau eine Partei gab, ist das natürlich

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Plutonium: das „Killer-Bakterium“

„German Angst“ heisst es, die Deutschen reagieren mal wieder über. Erst recht, seitdem jetzt auch noch Plutonium in Fukushima nachgewiesen wurde. André Goerres, einer der Autoren des hervorragenden „physikBlog“-Artikels „Eine Zusammenfassung der Probleme bei Fukushima I“, hat mir zu Plutonium eine Frage beantwortet.  Von unserem Gastautor Andreas Lichte.

Plutonium sei nicht nur radioaktiv, sondern als Schwermetall auch extrem giftig. Als der ARD-Experte Ranga Yogeshwar das sagt, habe ich zum ersten Mal ernsthafte Zweifel an seiner Kompetenz. Denn schon lange bevor Plutonium zum grossen Thema wurde, habe ich den Wikipedia-Artikel gelesen:

„Plutonium ist wie andere Schwermetalle giftig und schädigt besonders die Nieren. Es bindet ebenfalls an Proteine im Blutplasma und lagert sich unter anderem in den Knochen und der Leber ab. Die für einen Menschen tödliche Dosis liegt wahrscheinlich im zweistelligen Milligrammbereich, für Hunde beträgt die LD50-Dosis 0,32 mg/kg Körpergewicht. Die chemische Giftigkeit von Plutonium wird jedoch von vielen anderen Stoffen übertroffen.

Viel gefährlicher als die chemische Wirkung ist seine Radioaktivität, die Krebs verursachen kann. Bereits die Inhalation von 40 Nanogramm 239Pu reicht aus, um den Grenzwert der Jahres-Aktivitätszufuhr für Inhalation bei Arbeitern zu erreichen. Diese Menge ist so winzig, dass die Giftigkeit von Plutonium noch gar nicht zum Tragen kommen kann. Zur sicheren Entstehung von Krebs reicht vermutlich eine Menge von einigen Mikrogramm aus. Die von Plutonium 239Pu ausgesendete α-Strahlung wird durch die oberste Hautschicht aus abgestorbenen Zellen abgeschirmt. Diesen Schutz gibt es nicht bei Inkorporation, beispielsweise Inhalation von Plutonium enthaltendem Staub, oder durch verunreinigte Nahrung. Diese unterschiedliche Wirkung kommt aufgrund der geringen Reichweite der mit dem umgebenden Material stark wechselwirkenden α-Strahlung zustande …“

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Abseits der Kreativwirtschaft: Skribble Gebibble

Ein teures Gemälde, sicher verstaut an einer weißen Wand hinter einer Absperrung und ein hoher Eintrittspreis um es sehen zu dürfen – so erleben viele Bürger Kunst. Vor allem im Ruhrgebiet. Daran haben weder Kreativwirtschaft und Neubauten noch Herbert Grönemeyer und Höhenfeuerwerke etwas ändern können. Das Kunst auch anders geht, selbstgemacht, unkommerziell und unter Missachtung jeglicher Etikette, zeigt der junge Essener Verein Skribble Gebibble, der am Freitag sein zweijähriges Bestehen feiert. Von unserem Gastautor Felix Möser

Die Kunst- und Veranstaltungsgruppe, die sich hinter dem etwas gewöhnungsbedürftigen Namen verbirgt, besteht ausschließlich aus ehrenamtlichen Mitarbeitern, keiner von ihnen ist über 30. In ihrer Freizeit, ohne Fördergelder oder Mitgliedsbeiträge, haben sie einen vitalen und vielseitigen Verein aufgebaut, stemmen jeden Monat mehrere Veranstaltungen und  sprengen dabei sowohl die Konventionen der Partyszene als auch die der Kunstszene.

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Mein schönstes Telekom Erlebnis…. (oder besser zwei!)

Michael Townsend

Stichwortartig, weil sonst wird’s abendfüllend. Von unserem Gastautoren Michael Townsend.

Teil eins:
Umzug / Internet im T-Punkt bestellt / Termin für Installation vereinbart / was Berufliches dazwischengekommen / angerufen / Auskunft: Kein Problem! / am Termin (im Auto) Anruf Techniker = steht vor der Tür, von Absage nichts gewußt / sagt: kein Problem / wieder T-Punkt wegen eines neuen Termins / Terminvereinbarung erfordert halben Tag zuhause warten (ca.-Angaben: 8-12 oder 14-18 Uhr, man hat ja sonst nicht zu tun) und auch das nur einige Wochen später  / Sauer wegen Service-Frust: Direkt Vertrag gekündigt bzw. storniert / Monatsende: Abbuchung von meinem Konto Installation und Grundgebühr (dabei: nachweislich kein einziges klltzekleines KB genutzt! nicht mal Anschluß dafür gehabt / Hotline: Wird geregelt. / Nichts passiert. / Geld von der Bank per Rückruf wiedergeholt. /  Ende nächster Monat: Nächste Abbuchung. / Hotline: Kein Durchkommen / später: telefonische Beschwerde / Antwort: Innerbetriebliche Rechnungswege dauern / JETZT KOMMT’S KNÜPPELDICK: Hinweis: (sinngemäß) „Wir buchen nur noch einmal ab (!!!!!!!!) und erstatten dann das Ganze( !!!!!!!!! , Hinweis: alle „! „Anm. des Verfassers) / Kragen geplatzt / Brief an den Vorstandsvorsitzenden Rene Obermann (unbekannterweise) geschrieben / endlich: alles wird gut: Geld ok. Kontakt wird wunschgemäß eingestellt!

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Japan: „Es wirkt wie ein Totentanz.“

„Als ich das am Freitag zum ersten Mal gesehen habe, konnte ich nicht glauben, dass das die Realität war“, sagt die in Deutschland lebende Japanerin im TV. Von unserem Gastautor Andreas Lichte

Immer wieder rollt die Welle über den Bildschirm. Nimmt alles mit. Es gibt kein Entrinnen. Wenn mir das jemand nur erzählen würde, ich würde es nicht glauben. So wie damals, als ich im Auto sitze, und aus dem Radio kommt: „Ein Flugzeug ist ins World Trade Center geflogen“, und ich denke: „Das ist aber ein eindrucksvolles Remake von Orson Welles’ „Krieg der Welten“! Zu Hause dann die Bilder, und ich versuche panisch einen Freund in New York anzurufen.

Den Bildern muss man doch glauben, oder? Ich tue es. Zum Tsunami fällt mir nur Shakespeare ein:

„Das Leben ist ein Märchen, erzählt von einem Idioten, voller Klang und Wut und es bedeutet: Nichts!“

Trauer. Ein Vorhang wird zugezogen, alles liegt plötzlich hinter einem dunklen Schleier.

Wenn ich Arzt wäre, würde ich mir jetzt vielleicht Anti-Depressiva verordnen. Oder mich gleich in psychiatrische Behandlung schicken: Warum geht mir das so zu Herzen? Das sind doch Fremde, die da gestorben sind, ich kenne niemanden, der unmittelbar betroffen ist. So ähnlich ist es mir schon einmal gegangen: Damals, nach Kobe, als ich nach dem Erdbeben zum ersten Mal wieder bei „meinem Japaner“ bin, und ganz zaghaft frage …

Kobe, das war 1995. Seitdem ist mir mein Japaner zu einem Stück „Heimat“ geworden, besser zu einer Zuflucht: Immer, wenn mir „gar nichts mehr einfällt“, gehe ich hin. Das hilft: Ich tauche ein in eine fremde Welt, die ich schätze, liebe. Neulich hab ich gedacht: „Ist das nicht ein wunderbares Spiel, dieses Japanische Essen – die Stäbchen?“ Hab mich bei der Bedienung erkundigt, ab wie viel Jahren Kinder damit umgehen können: „Meins kann es schon …“ Da hab ich überlegt, ob das nicht auch mal was für Lukas, 3 Jahre, wäre.

Das waren immer glückliche Momente, beim Japaner. In meinem Tagebuch steht: „o shia wa se ni!“ – „Viel Glück!“

Während der endlosen Wiederholung der Tsunami-Bilder wird knapp mitgeteilt, dass sich die im Katastrophengebiet befindlichen Atomkraftwerke wie vorgesehen abgeschaltet haben. Aber dann taucht der erste Experte auf, der erklärt, dass die Kühlung der Reaktorstäbe ausgefallen ist. Ich hatte vergessen, was das bedeutet –  wozu sich erinnern, „das kann ja gar nicht passieren!“ – aber jetzt weiss ich sofort wieder, was die unweigerliche Folge ist, ich schreibe in mein Tagebuch: „Warten auf die Kernschmelze“.

Und schaue zum ersten Mal im Internet nach, welche Windrichtung es in Japan gibt.

Samstag. Ein Reaktorblock ist in die Luft geflogen. „Der Reaktorschutzbehälter ist intakt“, kommt gleich die Entwarnung. Ich denke: „Noch.“

Auf dem Weg zum Bäcker. Der schwarze Schleier, immer dichter. Die Leute auf der Strasse geniessen den Sonnenschein, fahren in ihren Cabriolets: „Haben die noch gar nicht verstanden, was in Japan passiert ist?“

Jetzt wird die Japanische Wetterkarte auch im Deutschen Fernsehen gezeigt.

Sonntag. Ich muss mit jemandem über die Katastrophe reden. Aber mit wem? M., meine beste Freundin, würde mich vielleicht verstehen. Ich glaube, da gibt es so was wie eine „Seelenverwandschaft“, man muss gar nicht alles sagen. Im Gegenteil: es fällt mir extrem schwer, ihr meine Gefühle zu verbergen, und meine düstere Stimmung will ich ihr nicht zumuten.

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Wählen? Wen denn?

Die empfundene Gleichheit politischer Parteien aus spieltheoretischer Sicht. Von unserer Gastautorin Melanie Diermann

Während sich die Geister der politischen Elite Deutschlands an Sachfragen zu Stuttgart 21 oder zur Notwendigkeit eines Ausstiegs aus der Atomenergie scheiden, überkommt Otilie Normalverbraucherin mehr und mehr ein ganz anderer Eindruck: Ihr ist es im Grunde egal, wer die nächste Wahl gewinnt, denn aus ihrer Sicht macht das keinen großen Unterschied. Dass vermutlich ein größerer Prozentsatz der Deutschen ihre Einschätzung teilt oder zumindest nachvollziehen kann, ist aus demokratietheoretischer Sicht natürlich schade und moralisch-wertethisch auch „nicht gut.“ Gleichwohl ist die empfundene Ambivalenz politischer Parteien sowohl politikwissenschaftlich als auch sozialpsychologisch hochgradig nachvollziehbar.

Politik ist in Deutschland zunächst – das offenbart bereits ein kurzer Blick in die Literatur über politische Systeme – im Vergleich zu anderen modernen Demokratien noch komplexer und vielschichtiger. Dies resultiert aus der im Vergleich zu anderen Ländern deutlich stärkeren Dezentralisierung politischer Macht. Während Zentralisierung politischer Macht zu eher konfrontativem politischen Handeln führt, bringen Demokratien mit starker Machtdezentralisierung in erster Linie Konsenszwänge hervor, die sich gemeinhin in einer Politik der kleinen Schritte niederschlagen. Die von Otilie Normalverbraucherin wahrgenommene Ambivalenz politischer Parteien wird insofern also zunächst begünstigt durch persönliche Präferenzen (keine Zeit, wenig Interesse für Politik, unter Umständen formal niedrige Bildung usw.) sowie durch systemisch-institutionelle Faktoren (Komplexität, Politikverflechtung). Darüber hinaus sind es aber auch die Parteien selbst, die zur wahrgenommenen Ambivalenz ihrer eigenen Performance beitragen. Indem sie sich im Zuge personeller und situativer Veränderungen auf dem Wählermarkt stetig neu orientieren und ihre Positionierung modifizieren, öffnen sie dem Vorwurf der Ambivalenz nämlich letztlich selbst Tür und Tor.

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Es lebte der Werkkreis!

Erwiderung auf 40 Jahre Werkkreis Literatur der Arbeitswelt – Nachruf auf einen Untoten, von Gerd Herholz. Von unserem Gastautor Ulrich Straeter

Gerd Herholz war selbst Mitglied im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt, was er leider verschweigt. Deshalb will ich es gleich zugeben: ich war Mitglied dieser Literaturorganisation von 1978 bis 1996.

Bereits 10 Jahre nach der Gründung, etwa um 1980 herum, wurde genau das, was Herholz anspricht, im Werkkreis hart diskutiert. Losgetreten wurde die Diskussion durch den damaligen 1. Sprecher Horst Hensel. Immer schon wurde dem Werkkreis genau das zum Vorwurf gemacht, was er eigentlich bezwecken wollte: schreibende Arbeiter, Angestellte und Beamte hervorzubringen. Es ging nie nur um Arbeiter, sondern um abhängig Beschäftigte, die selbst aus ihren Arbeitsmilieus berichten sollten. Daher nannte sich die Organisation auch nicht Werkkreis der Arbeiterliteratur, sondern Literatur (und Grafik) der Arbeitswelt.

Was Herholz vermisst, aber selbst – widersprüchlicherweise – dann angibt, hat zum Teil sogar geklappt. Eine Reihe von Autoren und Autorinnen (Herholz nennt als Beispiele Schöfer, Schmitz und Alberts) ist aus dem Werkkreis Literatur der Arbeitswelt hervorgegangen und immer noch aktiv.

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Lass jucken Kumpel! – Ermutigung für Thomas Westphal

Thomas Westphal ist der neue Chef der Ruhrgebiets-Wirtschaftsförderung. Eine Ermunterung von unserem Gastautor Anton Kowalski

Leicht hasset ja nich bei uns im Pott, im Djschungelkämp von all die Wiatschaftschaftsföadara. Lauta Divas, un jeda kuckt imma nua auf sein`n Schprengel. Mit sein Büagameista und seine Jungs und Mädels vonne Poltik. Und watte da machs in Deine Zentrale vonne wmr, da traun se dich nich üba`n wech. Bekuck`n sich dat un mäckan übba allet, watte so machs.

Abba allz alta Juso kennze dich doch aus mit Schtrategie. „Doppelschtrategie“ hieß dat früha ma: mit ain Bein mitt`ndrin im Getümmel un mit´m andan Druck machen von außen! So lässt sich villaicht wat reiss´n in Richtunk Schtrukturrefoam`n. Müss`n ja nich antikapilistisch sain. Will ja kaina mähr – und die vonne Wiatschaft schon gahnich.

Abba füa uns im Pott, da wäa doch wat zu machen, odda? Un wennet nua ´n bisschän mäa is, als dat Sammelsurium wat wa alle kennen mitte Projekte von dreiunfuffzig Döafan aus unsam Pott!

Zu mach`n wäa da ja wat, wennze wiaklich willz. Und`n paa Schrategen, die mit dich mitmachen, finnze schon. Düafte kain Problem sain, bei übba 500 Jung´s und Mädels vonne Wiatschaftsföadarung die wia so ham im Pott. Und umme 30 Gründas- un Haitek-Zentas, sechs Kamman vonne Industrie und Handel, drei Kamman von dat Handwärk, zwai Hände voll mit Hochschul`n – mit all die Professoan, die noch ne Mak nebenhäa mach`n woll`n und mit ihre Transfäastell`n, die auch gäan Kohle vadien woll`n. Und so weita und so foat!

Wat abba ächt fählt bei uns im Pott sind Schtruktuan üban  Tellarand von jedem sain Doaf hinaus. Füan ganz`n Pott und nich nua füa son klein`n Schpreng`l, wo man nich üban Kiachtuam rauskuck´n tut. Ich sach ma – zum Beischpiel nua aine Kamma, die füa de Industrie und den füa den Handel von uns alle im Pott schpricht. Odda nua aine Rua-Uni und iagendwann vielleicht auch nua ain Obabüagameista (wenn die, die dat jezz mach`n inne Rente sind).

Leicht wiad dat allet ja nich. Abba vielleicht kannze den ganzen Ziakus, den wa jezz hab`n ma vonne MacKinnsies übbaprüf`n lassen? Ob dat alles noch so`n Sinn macht? Und ob dat nich allet bessa zu mach`n is. Bin mia da sicha, da sparsse jede Menge Kohle, die wa alle woanders reinsteck`n könn´n . Odda die wa ganich ers ausgeb`n müss`n. Denk ma drübba nach mit`n paa helle Köppe. Die findse schon bei uns.

Wiad allet nich einfach! Is abba  ma `n Vasuch wäat.

Hau rein un machet jut!