Tunesien: Rückfall in Autokratie

Vergangene Zeiten: Tunis im Jahr 2012, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken


Noch vor einigen Jahren schien es, als wäre Tunesien auf dem richtigen Weg und würde sich in die erste Demokratie im Maghreb verwandeln. Damit scheint nun Schluss zu sein. Von unserem Gastautor Thomas von der Osten-Sacken.

Inzwischen ist klar: Was seit dem Sommer des Jahres 2021 in Tunesien geschah, kann guten Gewissens als Staatsstreich bezeichnet werden. Seitdem regiert Präsident Kais Saied immer autoritärer, hat inzwischen die Befugnisse des Parlaments so weit beschnitten, dass bei den letzten Wahlen die Beteiligung unter zehn Prozent lag, und nun ist er dabei, Judikative und Presse unter seine Kontrolle zu bringen.

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Fotoinstitut: Unsachliche Ampel-Entscheidung gegen das Ruhrgebiet

Matthias Hauer Foto: CDU/CSU Fraktion

Gegen den klaren Expertenrat soll das Deutsche Fotoinstitut nach Düsseldorf und nicht nach Essen – das hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) bestätigt. Sie führt dafür die Entscheidung der Ampelkoalition im Haushalt sowie angeblich „neue Erkenntnisse“ an. Von unserem Gastautor Matthias Hauer.

Im März 2021 schien die Entscheidung in der Standortfrage für das Bundesinstitut für Fotografie gefallen zu sein: Eine von der damaligen Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters (CDU) in Auftrag gegebene 82 Seiten starke Machbarkeitsstudie hatte Essen als Standort für das geplante Bundesinstitut empfohlen. Zuvor war bereits im Frühjahr 2020 eine Expertenkommission unter Leitung von Prof. Thomas Weski zu der Einschätzung gelangt, dass Essen „aufgrund einer hervorragenden Konzentration von Einrichtungen und vorhandener Sachkompetenz zum Schwerpunkt Fotografie“ der am besten geeignete Standort für dieses neu zu schaffende Institut sei.

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NRW fürchtet um sichere Gasversorgung

Nathanael Liminski, CDU, NRW Europaminister(Foto: Roland W. Waniek)

Um die Versorgung des Westens Deutschlands mit Gas vor allem aus Belgien sicherzustellen, fordert der nordrhein-westfälische Europaminister Nathanael Lininski (CDU) vom Bund die Zusage für Investitionen in das Leitungssystem. Belgien hat seit dem Beginn des Ukrainekrieges die Gaslieferungen nach Deutschland massiv erhöht: Von knapp 1,9 Milliarden Kubikmeter in 2021 auf 26,6 Milliarden im vergangenen Jahr. Die

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Verlängerung für „Immer wieder aufsteh’n“ im Heimatmuseum „Unser Fritz“

Das Heimatmuseum „Unser Fritz“ beleuchtet die 1980er Jahre in der Stadt Herne mit vielen Schattenseiten | Foto: Heimatmuseum Unser Fritz

Die Ausstellung „Immer wieder aufsteh‘n‘“, die seit November im Heimatmuseum „Unser Fritz“ in Wanne Eickel läuft, geht nun wegen vieler Nachfragen in die Verlängerung und kann noch bis zum 16. April besucht werden. Thematisch werden die 1980er Jahre beackert. „Den Fußball haben wir etwas rausgehalten, aber sonst haben wir probiert alle relevante sozio-kulturellen Themen zu durchleuchten“, sagt der Historiker Ralf Piorr, der diese Ausstellung mit kleinem Team zusammen gestellt hat.

Mit den 1980er Jahren beginnt für die neue Stadt Herne die quälend lange Zeit des Strukturwandels. Überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit und Sozialhilfeleistungen belasten die Stadtkasse, fehlende Steuereinnahmen führen zu sinkenden kommunalen Investitionen und der knappe Raum in der dicht besiedelten Stadt ließ immer wieder Nutzungskonflikte zwischen Wohnen, Arbeit und Freizeit entstehen.

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Wie sich Bewusstsein bei Tieren erforschen lassen könnte

Eine kleine Katze Foto: Public Domain


Tierisches Bewusstsein sollte man sich nicht wie einen Lichtschalter vorstellen, der an oder aus sein kann, sagen Bochumer Philosophen. Sie plädieren für einen anderen Ansatz.

Es gibt Gründe davon auszugehen, dass nicht nur Menschen, sondern auch manche nichtmenschlichen Tierarten über bewusste Wahrnehmung verfügen. Welche Tierarten Bewusstsein haben und wie sich das subjektive Erleben verschiedener Arten unterscheiden könnte, untersuchen Prof. Dr. Albert Newen und der Doktorand Leonard Dung vom Institut für Philosophie II der Ruhr-Universität Bochum. Dafür charakterisieren

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Kutschaty strebt offenbar erneute Spitzenkandidatur für die NRW-Landtagswahl 2027 an

Thomas Kutschaty (SPD), Foto: Roland W. Waniek

SPD-Bundesvize und Landesparteichef Thomas Kutschaty strebt offenbar eine erneute Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2027 an. Zwar sagte er gegenüber der Tageszeitung „Neue Westfälische“ (Freitagausgabe), dass sich diese Frage heute noch nicht stelle. Doch zugleich fügte Kutschaty an: „Ich bin aber nie als Übergangslösung angetreten und das habe ich auch weiterhin nicht vor.“

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Jim Avignon ist zu Gast in Hattingen

Jim Avignon malt expressive Pop-Art Bilder | Foto: Kleine Affäre

Die Selfmade-Galerie „Kleine Affäre“ in Hattingen gehörten zu den absoluten Geheimtipps in Sachen Kleinkunst. Mittlerweile geben sich hier viele Kabarettisten und Autoren von Rüdiger Hoffmann über Wigald Boning bis Frank Goosen und Jochen Busse die Klinke in die Hand gegeben. Morgen ist hier der Berliner Allround-Künstler Jim Avignon zu Gast.

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Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet im Februar leicht gestiegen

Agentur für Arbeit in Dortmund Foto: Mathias Bigge Lizenz: CC BY-SA 3.0

260.313 Menschen waren im Februar im Ruhrgebiet arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenzahl stieg damit im Vergleich zum Januar leicht um 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war es eine Zunahme von 6,1 Prozent. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist maßgeblich auf die Betreuung von Flüchtlingen durch den Ukraine-Krieg zurückzuführen. Hinzu kam das Ende der zwei- und dreieinhalbjährigen Ausbildungen.

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Kunst und Straße: Bodo im März

Ein Künstlerduo und das gedankliche Wagnis Kunst, eine Expertin mit Straßenbiografie, singende böse Jungs, eine Mischung aus Volkshochschule und Kunstlabor, Obdachlose, die von Vertreibung in Dortmund erzählen, eine Spökenkieker-Geschichte uvm. – das Straßenmagazin im März.

Dialoge über die Erde: Seit 2016 arbeitet das Künstlerduo Jana Kerima Stolzer und Lex Rütten zusammen und schafft multimediale Installationen und Performances. Kurz vor ihrer Einzelausstellung im Dortmunder U berichten sie von Gletscherschmelzen, von Mikroorganismen, Symbiosen und Potenzialen.

In der Debatte um Obdachlosigkeit in Dortmund sind derzeit vor allem der Westenhellweg und sein Umfeld im Blick. Doch auch neben der Einkaufszone berichten Obdachlose von Vertreibung. Eine Reportage.

Ein Haus für alle: Es ist eine Mischung aus Volkshochschule und Kunstlabor in denkmalgeschützten Räumen: das Figurentheater-Kolleg in Bochum-Langendreer. Als Weiterbildungsstätte mit den Schwerpunkten Darstellende und Bildende Kunst reicht sein Ruf weit über das Ruhrgebiet hinaus.

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Mouhamed D.: Anwalt der Dortmunder Polizisten weist Rassismus-Vorwurf zurück

Blumen erinnern an den 16jährigen in der Dortmunder Nordstadt

Nach den Todesschüssen auf den 16-jährigen senegalesischen Flüchtling Mouhamed D. durch einen Polizeibeamten in Dortmund am 8. August 2022 hat der Anwalt der angeklagten Polizisten den Vorwurf des Rassismus zurückgewiesen. Es sei eine „Multi-Kulti-Truppe“ im Polizeieinsatz gewesen, „hier rassistische Motive zu unterstellen, ist absurd“, sagte Anwalt Michael Emde, dessen Kanzlei drei Angeklagte vertritt, im

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