Kanzlerkandidatur bei der Union: Markus Söder bringt sich in Stellung

Markus Söder (CSU) beim ersten virtuellen Parteitag der CSU
Markus Söder (CSU) beim ersten virtuellen Parteitag der CSU; Screenshot YouTube

Das weit entfernte Bayern ist nicht gerade das Stammgebiet der Ruhrbarone. Dies betrifft sowohl die Themen, als auch unsere Leserschaft.

Vor zwei Monaten haben wir mit Paul Gruber (CSU), der für Kreistag in Freyung-Grafenau kandidierte, über den bayerischen Kommunalwahlkampf gesprochen: Dessen Schlussphase fand statt, als Corona in Deutschland richtig losging. Eine neue Situation bei Wahlen.

Am letzten Freitag fand der Parteitag der CSU statt: Komplett virtuell. Dieser Parteitag war, in mehrfacher Hinsicht, interessant: Besonders mit Blick auf die noch offene Frage der Kanzlerkandidatur in den C-Parteien.

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David Ben-Gurion, 23.05.1960: „Adolf Eichmann ist bereits in Haft“

15. Dezember 1961, Todesstrafe für den millionenfachen Mörder: Urteilsverlesung im Prozess gegen Adolf Eichmann
15. Dezember 1961, Todesstrafe für den millionenfachen Mörder: Urteilsverlesung im Prozess gegen Adolf Eichmann; Foto: Israeli GPO photographer / Public domain

Adolf Eichman war, während der nationalsozialistischen Herrschaft, Leiter des „Judenreferats“ im Reichssicherheitshauptamt. Der SS-Obersturmbannführer führte das Protokoll während der Wannseekonferenz, auf der die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen wurde.

Adolf Eichmann war der logistische Organisator des Holocausts.

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COVID-19 pusht die Forschung und Vernetzung im Gesundheitsbereich

Moderator des Hackathons: Prof. Dr. Jörg Debatin; Screenshot YouTube
Moderator des Hackathons: Prof. Dr. Jörg Debatin; Screenshot YouTube

Am 18. Mai 2020 fand der Healthcare Hackathons 2020 statt.

Ziel des Events: Die Vernetzung von Experten aus dem Gesundheitsbereich.

Dieser Hackathon war eines der ersten Projekte des Netzwerkes Universitätsme­di­zin. 23 deutsche Universitätskliniken sind hier zusammengeschlossen. Das Netzwerk wird von der Charité koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und For­schung mit 150 Millionen Euro gefördert.

Gestern veröffentliche das Bundesministerin für Bildung und Forschung außerdem eine Liste von 34 Projekten die mit insgesamt 1,5 Millionen gefördert werden.

Die Wissenschaft startet durch.

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Corona-Krise: Relativierung der Shoa und offener Antisemitismus

Anja Heussmann: Die Querfrontlerin ist bei Corona-Rebellen beliebt; Screenshot Facebook
Anja Heussmann: Die Querfrontlerin ist bei Corona-Rebellen beliebt; Screenshot Facebook

Es ist, zum Glück, nur eine Minderheit die aktuell auf Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor einer erhöhten Infektionsrate pfeift und sich in Menschenmassen auf deutschen Straßen und Plätzen trifft.

Der Gebrauch rationaler Argumente, um auf die Gefahr dieses Trends hinweisen: Sie bringen nicht wirklich was gegen den organisierten Wahnsinn.

Um ihren Protest gegen das „Corona-Regime“ und den „neuen Faschismus“ lautstark kundzutun.

Gewöhnlich passiert dies medienwirksam vor Kamera, was der Theorie von der „zerstörten Meinungsfreiheit“ irgendwie widerspricht.

Vielleicht sollten sich die Teilnehmer solcher Demonstrationen in Zukunft genauer anschauen, mit wem man sich da einreiht.

Nein, „Corona Rebellen“ sind nicht alle rechtsextrem und antisemitisch. Aber antisemitische Stereotype und rechtsextreme Meinungen machen sich in diesen Gruppen breit.

Es ist an der Zeit, sich abzugrenzen.

Zusammen mit Nazis, Antisemiten und Verschwörungstheoretikern zu marschieren ist keine gute Idee:

„Wer mit Hunden zu Bette geht, steht mit Flöhen wieder auf. “

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Demokratie in der Krise? Von wegen!

Charlotte Quik (CDU), Mitglied des Landtags von NRW; Foto: Charlotte Quik
Charlotte Quik (CDU), Mitglied des Landtags von NRW; Foto: Charlotte Quik

„Wir sind das Volk!“ rufen Demonstranten seit Wochen auf Demonstrationen in Berlin, Duisburg oder an andere Orten. Ihre Mission: Die Wutbürger wollen die „Abschaffung der Meinungsfreiheit“ verhindern.

Diese Demonstrationen laufen bisher weitgehend friedlich ab. Die Polizei greift beherzt und vorsichtig ein, wenn gegen die aktuell vorgeschriebenen Hygienevorschriften verstoßen wird.

In der Zeit des Shutdowns habe ich mich mit virtuellen Veranstaltungen angefreundet.

Vor einem Monat war ich zu Gast bei meinem ersten (virtuellen) CDU-Stammtisch. Am Freitag fand der, für mich, zweite Stammtisch statt. Wieder virtuell. Übermüdet, aber neugierig, war ich wieder online dabei.

Ebenfalls wieder anwesend: Charlotte Quick (CDU), Mitglied des Landtags von NRW.

Auch mit dabei: Marco Schmitz, der ebenfalls Mitglied in der Landtagsfraktion der CDU ist.

Die Themen bei diesem Stammtisch: Klar, alles ging irgendwie um die aktuelle Corona-Lage.

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Schwurbel-Alarm im Epizentrum von Duisburg

Aufklärer vs. bildungsferne Fraktion "Gib Gates keine Chance"; Foto: Peter Ansmann
Aufklärer vs. bildungsferne Fraktion „Gib Gates keine Chance“; Foto: Peter Ansmann

Am vergangenen Wochenende gingen wieder zahlreiche COVID-19-Verharmloser, Neonazis und Verschwörungsgläubige in Deutschland auf die Straße.

Auch in Duisburg war endlich wieder was los: Unter dem, unfreiwillig ironischem, Motto „Duisburg denkt mit“ hatten Aluhutträger aus dem Umfeld der Gruppe Widerstand2020  zu einer Demonstration im Epizentrum von Duisburg geladen.

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Die AfD setzt auf Hass: Bill Gates und #obamagate

OBAMAGATE: Die AfD mag Fake-News; Screenshot Facebook
OBAMAGATE: Die AfD mag Fake-News; Screenshot Facebook

In diversen Gruppen auf Facebook, in denen sich Anhänger der QAnon-Theorie austauschen, ist seit Wochen eine Zunahme von Hasspostings gegen Bill Gates und Barack Obama zu erkennen.

Jetzt sind diese kruden Theorien auch in Facebook-Gruppen der AfD und auf offiziellen Seiten der Rechtsextremisten zu finden.

Auch ein Mitglied des Bundestages teilt bewusst Falschmeldungen zu Bill Gates – und kritisiert das ZDF für Aufklärung in dieser Sache.

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Neue Weltordnung: Der Staatsstreich ist offenbar ausgefallen

Seit dem 14.05.2020: Diktatur in Deutschland. Die NWO ist installiert; Screenshot YouTube
Seit dem 14.05.2020: Diktatur in Deutschland. Die NWO ist installiert; Screenshot YouTube

Seit Wochen wird vor dem Ende der Freiheit in der westlichen Welt gewarnt.

Laut den Aussagen von diversen Verschwörungswicheltn ist seit heute, dem 15. Mai 2020, die satanische NWO (Neue Weltordnung) installiert und Bill Gates hat Deutschland gekapert.

Um uns alle, über Zwangsimpfung, mit Microchips zu versehen.

Dieses teuflische Komplott wurde offensichtlich verhindert:

Durch zahlreiche Beiträge eines veganen Kochs, eines zweitklassigen Sängers und eines Truthers auf den Philippinen.

Trotz der (angeblich existierenden) faschistischen Zensur in der BRD konnten diese und andere Helden ihre Botschaften über die sozialen Medien unters Volk bringen und so die Diktatur verhindern.

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Ihr Ziel ist R=4: „Corona-Rebellen“ sind erbärmlich und gesellschaftsfeindlich

Einfach mal draußen Spazieren gehen: Corona-Rebellen mögen Xavier Naidoo; Screenshot Facebook
Einfach mal draußen Spazieren gehen: Corona-Rebellen mögen Xavier Naidoo; Screenshot Facebook

Unsere Verfassung ist ein hohes Gut und verteidigungswert: Klar, wie fahren seit 1949 recht gut damit. Auch richtig: Die aktuelle Lage ist unerfreulich. Auch ich würde lieber ohne Maske rumlaufen, Kontaktsport betreiben und mich mit Freunden in den Biergarten setzen. Das geht aber aktuell leider nicht.

In zahlreichen Gruppen wird gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung gehetzt. Worte wie „Diktatur“ und „Faschismus“ werden oft benutzt. Auch vor den Kameras der „Systemmedien“ (Wutbürger-Jargon!) wird unbeschwert gegen die Maßnahmen gehetzt und geweint, weil in .de angeblich keine Meinungsfreiheit mehr herrschen würde

Die Tatsache, dass man – auch als „nicht die hellste Kerze auf der Torte“ – seine Meinung auf Facebook und vor Kameras kundtun kann, ohne am nächsten Morgen Angst haben zu müssen von der Polizei oder irgendwelchen CDU-Todesschwadronen eliminiert zu werden: Sie führt diese Vorwürfe und Ängste ad absurdum.

In Gruppe auf Facebook und auf der Straße: Was sich da aktuell zusammenrottet ist eine Gefahr. Friseure und die Gastronomie haben inzwischen wieder geöffnet. Mit Sicherheitsmaßnahmen.

Was Corona-Rebellen und Wutbürger, offensichtlich, anstreben: Eine erhöhte Infektionsrate. Chaos, ein richtiger Lockdown – um Bürger auf die Seite von Rattenfängern der AfD zu bringen.

Mit dem Verhalten dieser selbsternannten „Rebellen“ wird die Gesundheit anderer Menschen und die Wirtschaft gefährdet.

Durch die Maßnahmen der letzen Monate wurde der R-Faktor unter eins gesenkt.

Dank selbsternannter Widerstandskämpfer droht irgendwann wieder R=1 – oder R=4.

Das muss verhindert werden. Von mir aus: Der Mehrzweck-Rettungsstock zur Ahndung von Verstößen bei kommenden Zusammenrottungen –  er darf gerne locker mitgeführt werden.

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11. Mai 1960: Der Mossad fasst Adolf Eichmann

Adolf Eichmann während seines Prozesses in Jerusalem; Foto: Israel Government Press Office / Public domain
Adolf Eichmann, der Logistiker des Holocausts, während seines Prozesses in Jerusalem (1961); Foto: Israel Government Press Office / Public domain

Am 11. Mai 1960 verschwindet Ricardo Klement in Buenos Aires spurlos.

Zwölf Tage später gibt David Ben-Gurion, der damalige israelische Ministerpräsident, vor der israelischen Knesset die Sensationsmeldung bekannt:

Der langjährig gesuchte Architekt des Holocausts, Adolf Eichmann, befindet sich in israelischer Haft. Trotz seiner Tarnidentität unter dem Namen Ricardo Klement wurde der Naziverbrecher erkannt.

Adolf Eichman wurde am 11. Mai 1960, durch ein spektakuläres Kommandounternehmen des israelischen Nachrichtendienstes Mossad, aus seinem zweiten Leben in Argentinien gerissen – und per Luftfracht nach Israel überstellt.

Die Beschaffung der Chruschtschow-Rede vom XX. Parteitag der KPdSU (1956) und die einer irakischen Mig-21  im Jahre 1966 haben das öffentliche Bild des israelischen Instituts für Aufklärung und besondere Aufgaben mit Sicherheit positiv geprägt.

Der „besondere“ Nimbus, der sich im Laufe der Jahre um den israelischen Auslandsgeheimdienst bildete, war aber ganz besonders ein Resultat der öffentlichkeitswirksamen Überführung Adolf Eichmanns an die Justiz

Bemerkenswert an dieser Unternehmung war auch deren Zielsetzung.

Es ging nicht nur um simple Rache, die einfacher zu bewerkstelligen gewesen wäre als ein risikoreicher Transport von Argentinien nach Israel:

Sondern um die  juristische Aufarbeitung und Dokumentation der Systematik des größten Verbrechens in der Menschheitsgeschichte.

Neben den Nürnberger Prozessen, ist der Eichmann-Prozess  bis heute wohl die am meisten beachtete gerichtliche Aufarbeitung der Shoa, gefolgt von den Frankfurter Auschwitzprozessen und den Majdanek-Prozessen.

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