WAZ Shootout vorbei

Heute um 16.00 Uhr endet die Brost-Ära bei der AWZ-Mediengruppe. Dann übernimmt Petra Grotkamp die Aanteile der Brost-Erben an dem Unternehmen. Die WAZ ist dann nur noch im Besitz einer einzigen Familie – der Grotkamps.

Ganz einfach lief der Deal nicht – es haperte am Geld, wie das Manager Magazin gestern berichtete:

Der Verkauf war zuletzt durch äußerst zähe Kreditverhandlungen mit den Banken verzögert worden, die rund 170 Millionen Euro der Kaufsumme finanzieren. Um den Preis wurde mit dem Brost-Lager bis zuletzt gerungen. Petra Grotkamp zahlt bar und privat 270 Millionen Euro; Martin Brost, Vater der drei Brost-Enkel, steuert ein Darlehen in Höhe von 60 Millionen Euro bei, um das Geschäft über die Bühne zu bringen.

Damit geht nicht weniger als eine Ära zu Ende. Allerdings auch der ewige Streit zwischen zwei Eigner-Familien, der immer wieder Entscheidungen innerhalb des Unternehmens blockierte. Und das jemand 500 Millionen Euro in ein Verlagshaus investiert ist erst einmal kein schlechtes Zeichen.

Update: Drei Jahre Haft für Recherche bei einem Nazi-Mörder?

Empörung in den Niederlanden Ausriss: Telegraaf Zeitung

Zwei holländischen Journalisten  wird ab Februar vor dem Amtsgericht Eschweiler der Prozess gemacht. Der Vorwurf: Sie haben einen Nazi-Mörder mit versteckter Kamera gefilmt.

Heinrich Boere ist 90 Jahre und sitzt im Knast. Dafür gibt es gute Gründe: Der ehemalige SS-Mann Boere ist ein mehrfacher Mörder: Er hat im Krieg drei niederländische Zivilisten im Rahmen einen „Vergeltungsaktion“ ermordet – die Nebenklage hat ihm im Prozess sogar sieben weitere Morde vorgeworfen. Boere kam erst so spät in Haft, weil die Deutsche Justiz seine Verbrechen über Jahrzehnte ignorierte. In Holland wurde  er schon 1949 zum Tode verurteilt – in Deutschland begann der Prozess gegen ihn erst 2009. Das Urteil – Lebenslänglich – fiel 2010.

Noch bevor Boere in den Knast kam, besuchten ihn 2009 zwei holländische Reporter im Altenheim und interviewten ihn mit versteckter Kamera. Boere zeigte  sie nun wegen Hausfriedensbruch und der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes an, der Prozess gegen die beiden Kollegen beginnt am 9. Februar in Eschweiler. Den beiden holländischen Journalisten droht bis zu drei Jahre Haft. Wie kann das bitte sein, das Journalisten für ihre Recherche bei einem Nazi-Mörder in Gefahr geraten ins Gefängnis zu müssen? Die beiden Kollegen haben nichts  anderes als ihre Arbeit gemacht  – und das ziemlich gut. Boere ist eine Person der Zeitgeschichte. Um die Persönlichkeitsrechte seine Opfer kümmerte er sich nie. Ihre Nachfahren konnten nun  sein Gesicht sehen und seine Stimme hören. Das ihm das nicht gefällt, kann ich verstehen. Aber das alles wäre nie passiert, wenn er nicht zum Mörder geworden wäre. Die Deutsche Anwälte erwarten nach niederländischen Medienberichten auf jeden Fall eine Verurteilung. Nicht die Maximalstrafe, sondern eine Geldbuße. Doch die beiden  Journalisten werden nicht zahlen, sondern ins Gefängnis gehen.

In den Niederlanden ist die Empörung über diesen Prozess verständlicherweise groß – Jahrzehntelang ließ die Deutsche Justiz den Mörder Boere frei herumlaufen – bei der Verfolgung zweier Journalisten ist sie wiederum fix.

Update:
Und hier Teile des Interviews um das es geht:

 Dank an Berry für die Unterstützung.

 

Der Ruhrpilot

NRW: Experten raten von höheren Diäten ab…RP Online

Internet: FBI nimmt Megaupload hoch – Kim Schmitz wieder im Knast…Netzpolitik

NRW II: Rauchmelder sollen Pflicht werden…KStA

NRW III: Kritik an Aigners Tierschutz-Novelle…Focus

Ruhrgebiet: Wirtschaft am Scheideweg…Post von Horn

Ruhrgebiet II: 30 Prozent der Revier-Kinder können kaum deutsch, bevor sie eingeschult werden…Radio Essen

Medien: Unruhe beim Onlineportal “DerWesten.de”…Zoom

Bochum: Beim Fußballspiel soll Glasverbot herrschen…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Der U-Turm wagt den Neustart…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Wiederholungswahl – Erster SPD-Rebell gibt auf…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Wollen Unbekannte mit Plakatklau die OB-Abwahl in Duisburg sabotieren?…Der Westen

Duisburg II: NRW-Landesgeschäftsführer von „Mehr Demokratie“  zu Gast beim  Abwahlbündnis…Xtranews

Essen: Kunstschule Zeche Königin gefährdet…Der Westen

Gelsenkirchen: Glanz und Elend der Zwanziger Jahre…Revierpassagen

Oberhausen: Popart im Schloss…Welt

Umland: Militanter Wiederholungstäter…NRWREX

Umland II: Fashion Week Party im Felix…Frontmotor

Umland III: Kirchturmpolitik an Bonner Hochschulen…Bundesstadt Blues

Werbung
Werbung


NRW: Mehrheit gegen radikales Rauchverbot

Grüne Volkserzieherin: Barbara Steffens

Könnten die Bürger in NRW entscheiden, würden die Volkserzieher scheitern: Eine Mehrheit ist gegen die Pläne der Landesregierung ein radikales Rauchverbot einzuführen.

Nach einer Umfrage des Sat1 Regionalprogramms  halten 54 Prozent der Befragten in NRW die bisherigen Regelungen für sinnvoll. Für ein absolutes Rauchverbot in Kneipen und Restaurants, wie es derzeit von der Rot-Grünen Landesregierung geplant wird, sprachen sich lediglich 21 Prozent aus. Die Zustimmung liegt damit nur knapp vor einer noch radikaleren Lösung: 18 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Rauchen immer und überall verboten sein sollte.

Vielleicht sollte man ja eine Volksabstimmung zu dem Thema durchführen. Reiner Priggen, Fraktionschef der Grünen im NRW-Landtag, hatte das ja erst kürzlich in der Rheinische Post empfohlen.

NRW: Piraten bei 8 Prozent

Das Sat 1 NRW-Regionalprogramm stelle zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov die Sonntagsfrage für NRW. 

Das Ergebnis: Wären am kommenden Sonntag Wahlen, würden die Piraten mit 8 Prozent locker in den Landtag ziehen. Mit 17 und 33 Prozent kämen Grüne und SPD weiterhin auf eine absolute Mehrheit. Die CDU läge bei 31 Prozent. Wackelig ist die Lage bei der Linkspartei: Mit genau 5 Prozent wird es eng. Keine Sorgen über die Zeit nach der Wahl müsste sich hingegen die FDP machen: Mit 3 Prozent wäre sie sicher draussen.


Duisburg: Protest gegen Wahlverzögerungen

Adolf Sauerland

Die Initiative Neuanfang für Duisburg kritisiert die Wartezeiten in den Abwahl-Wahllokalen in einer Pressemitteilung:

Seit dem 12.Januar 2012 besteht für die Bürger der Stadt Duisburg die Möglichkeit unmittelbar mit Wahlmitteilung und Personalausweis die Abwahl des Oberbürgermeisters Adolf Sauerland zu fordern.

In einigen Abstimmungslokalen kommt es zu Wartezeiten bis 45 Minuten. Laut Medienberichten und übereinstimmenden Aussagen erboster Bürger wird zum Beispiel im Stadtteil Rheinhausen lediglich ein einziger Bildschirm-Arbeitsplatz für über  70.000 Einwohner bereitgehalten.

Es ist eine elementare Forderung der Bürgerinitiative einen uneingeschränkten und barrierefreien Zugang zu den Briefwahlstellen zu ermöglichen. Dazu gehört, dass man die vorhandenen Möglichkeiten nutzt und im Bedarfsfall weitere Bildschirm-Arbeitsplätze zuschaltet.

Die Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“ protestiert im Namen aller betroffenen Bürger gegen diese unhaltbaren Vorgänge und fordert die Stadtverwaltung auf umgehend für Abhilfe zu sorgen.

Im Namen der Bürger Duisburgs fordern wir die Stadtverwaltung weiterhin auf, mehr Transparenz über den Verlauf des Abwahlverfahrens herzustellen. Hierzu gehört auch eine regelmäßige Information über die aktuelle Wahlbeteiligung. Offenbar ist sich die Stadtverwaltung dieser Stadt immer noch nicht der Bedeutung des Bürgerbegehrens bewusst.

Der Ruhrpilot

Hannelore Kraft Foto: HP/PR

NRW: Setzt Hannelore Kraft auf Neuwahlen?…RP Online

NRW II: Linke lehnt Etat ab…RP Online

NRW III: Kehrt Ladenschluss in NRW zurück?…Soester Anzeiger

NRW IV: Diäten-Sturm…Post von Horn

Ruhrgebiet: Kölner Regierungspräsidentin: „Wir stehen besser da als das Ruhrgebiet“…WZ

Ruhrgebiet II: Ideen-Wettbewerb fürs Ruhrgebiet startet…Der Westen

Ruhrgebiet III: Bund soll Duisburg und Dortmund mit Armutsflüchtlingen helfen…Der Westen

Bochum: Polizeipräsidentin reagiert auf Kritik…Bo Alternativ

Bochum II: Theaterprojekt klärt zur rechten Gewalt auf…Der Westen

Dortmund: SPD-Fraktion behält sich Klage gegen die Stadt vor…Der Westen

Duisburg: Die Abwahl-Song-Acoustic-Jam Session…Xtranews

Duisburg II: Darf die Stadt Zwischenstände zur OB-Abwahl bekanntgeben?…Der Westen

Debatte: Alltagsrassismus – Alles nur Theater?…Publikative

Debatte II: Der Marsch der 0,00009 Prozent…Reflexion

Debatte: Schulgeschichten zum Beziehungsklima…Zoom

 

Werbung
Werbung


Bochum sollte bei der Esoterikförderung sparen

In Bochum veranstaltet die VHS mit dem  Naturheiltag eine Werbeveranstaltung für Esoteriker.

Bochum muss sparen. Die Sparliste der Stadt ist lang und wird gerade ausführlich online diskutiert. Vieles passt nicht zusammen: Während an den wahnwitzigen Konzerthausplänen festgehalten wird, sollen zum Beispiel Stadtteilbüchereien geschlossen werden. Dazu ist vieles nebenan auf Bo-Alternativ zu lesen.

Während also fast überall gespart wird, veranstaltet die Volkshochschule eine Veranstaltung auf dem Niveau von Esoterikmessen, wie man sie in den Vororthallen immer wieder findet. Das Programm der Veranstaltung, die am 21. Januar stattfindet ist natürlich auch online.

Es geht  um Schüssler Salze, heilenden Tanz, Bachblüten, Homöopathie und den übliche Unfug. Passt zu Bochum. Auch die VHS bietet Kurse zu diesem Themenbereich an. So etwas sollte nicht mit Steuermitteln beworben werden. Wer mit Spinnereien Spinnern das Geld aus der Tasche ziehen will sollte das machen – aber nicht öffentlich finanziert. Daher wäre ein netter Sparvorschlag: Naturheiltage abschaffen,   VHS-Esoterikseminare streichen und Esoterikdozenten rauswerfen.  Und Seminare anbieten, in denen über Esoterik aufgeklärt wird.

Warum SOPA auch uns angeht

Heute ist die englischsprachige Version von Wikipedia abgeschaltet. Auch zahlreiche Sites in Deutschland haben sich dem Protest angeschlossen. Hier eine Pressemitteilung des Vereins Digitale Gesellschaft, die die Hintergründe erklärt:

Im Rahmen eines sogenannten “Blackout Days” haben sich heute zahlreiche Webseiten verhüllt, darunter die englischsprachige Wikipedia. Sie protestieren damit gegen zwei amerikanische Gesetzesentwürfe, den Stop Online Piracy Act (SOPA) und den Protect IP Act (PIPA). Diese sollen Wirtschaftsinteressen amerikanischer Copyright-Inhaber schützen, haben aber massive Auswirkungen auf die digitale Welt: Internetprovider sollen gezwungen werden, Inhalte proaktiv zu überwachen, Inhalte sollen gesperrt, Suchmaschinen-Treffer nicht mehr angezeigt und Verlinken strafbar werden. Dies hat in Amerika für einen Aufschrei gesorgt, wie er in Deutschland bei der “Zensursula”-Debatte um Netzsperren stattfand. “Sollten diese Gesetze auch nur zur Hälfte so kommen wie vorgeschlagen, hat dies negative Auswirkungen auf das gesamte Internet”, sagt Markus Beckedahl, Vorsitzender des Digitale Gesellschaft e.V.

SOPA/PIPA sind Überwachungsgesetze

SOPA und PIPA enthalten eine Vielzahl Probleme. Durch eine umfassende Providerhaftung sollen Plattformbetreiber und ISPs gezwungen werden, ihre Nutzer aktiv zu überwachen, Inhalte zu sperren und Suchergebnisse zu zensieren. Was bei Telefon und Post nicht durchsetzbar wäre, soll im Internet gemacht werden, einfach weil es technisch möglich ist. Auch das Setzen von Links könnte strafbar

Continue Reading