Ich höre ja sehr gerne die Band „Die Aeronauten„. Und ja, sie sind Schweizer. Ich mag sie trotzdem. Und Die Aeronauten machen in diesem Jahr eine Tournee. Ab Februar. Auch durch Deutschland. Und die nächsten Konzerte von ihnen sind in Bremen und Hamburg. OK, kaum jemand tritt mehr im Ruhrgebiet auf. Aber doch wenigstens in Köln. Bremen – wenn ich eine Stadt sehen will, die ihre Zukunft hinter sich hat, fahr ich nach Herne.
Hier die Termine der gemeinen Schweizer Band Die Aeronauten:
Seitdem Norbert Wesseler Polizeipräsident von Dortmund ist tut sich was: Polizei und Stadt gehen gemeinsam gegen die Nazis in der Stadt vor.
Für die Nazis in Dortmund wird es langsam aber sicher ungemütlich. Erst seit wenigen Tag ist Norbert Wesseler als neuer Polizeipräsident im Amt und schon beginnt er, gemeinsam mit der Stadt, zu handeln. Und jetzt wird langsam auch glaubhaft, was Politiker, Polizei und Verwaltung seit Jahren erzählen: Das sie entschlossen gegen Nazis vorgehen. Denn den Worten scheinen jetzt Taten zu folgen.
Die Ruhr Nachrichten melden, das Stadt und Polizei gegen die Nazis im Stadtteil Dorstfeld eine Task Force einrichten. Bislang gab es das nur in der Nordstadt. Künftig gilt in Dorstfeld Zero Tolerance, wird jede noch so kleine Ordnungswidrikeit verfolgt, wird es einen Verfolgungsdruck geben, den die Nazis bislang in Dortmund nicht kannten. Es ist noch gar nicht so lange her, da schwärmten sie von ihrem guten Verhältnis zu Polizei. Damit dürfte es jetzt vorbei sein.
Christian Wulff Foto: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Bundespräsident Christian Wulff lehnt die Bitte von Bild-Chef Kai Diekmann ab, seine Mailbox-Nachricht zu veröffentlichen.
Christian Wulff will nicht, dass seine Nachricht auf der Mailbox von Bild-Chef Kai Diekmann veröffentlicht wird. Das sorgt natürlich dafür, dass die ohnehin nur noch geringe Glaubwürdigkeit von Wulff weiter sinkt. Aber es wird auch nichts ändern. Wetten, das in den kommenden Stunden oder Tagen zumindest eine Abschrift der Mailbox-Nachricht auftauchen wird? Update: Zwar nicht in der in der Bild – aber sicher in einem anderen Medium des Landes. Niemand würde diese Geschichte nicht bringen. Und das aus gutem Grund: Denn da hat nicht der „Christian“ dem „Kai“ auf die Mailbox gesprochen sondern ein Politiker einem Journalisten in einer beruflichen Angelegenheit. Es gibt keinen Grund zur Rücksicht. Da war nichts privates, was geschützt werden muss.
Und dass sich Wulff dann dazu wird äussern müssen und wir vielleicht sogar schon sehr bald seinen Text hören werden? Zu den vielen Gründen warum Wulff für das Amt nicht geeignet ist, ist längst ein weiterer hinzugekommen: Seine Dummheit.
Christian Wulff Foto: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Klar, es sieht nicht gut aus für Bundespräsident Christian Wulff. Aber noch ist er im Amt. Und noch könnte er sich über die Zeit retten. Es muss nur ein großes Thema kommen, was die Präsidentenposse überlagert.
Es gibt da diesen Spruch und er ist Wulffs letzte Chance: “Wenn Du nicht mehr weiter weißt, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.” Das Lichtlein, das Wulff noch retten könnte, wäre allerdings kein helles, freundliches Leuchten, sondern der grelle Blitzschein einer Katastrophe, die ihn für ein paar Wochen aus den Schlagzeilen verdrängt – verbunden mit der Hoffnung dass, wenn alles vorbei ist, sich niemand mehr für ihn interessiert.
Eine Reaktorkatastrophe wie Fukushima, ein Lehmann-Brother-Crash oder eine Eskalation um den Iran – richtige Probleme, nicht nur die Lügen und Peinlichkeiten eines Mannes, der kaum mehr als ein Grüßaugust ist, hätten das Zeug dazu. Denn es gibt faktisch weitaus wichtigere Dinge als Wulff. Bevor seine merkwürdige Immobilienfinanzierung und seine Drohungen gegen Journalisten öffentlich wurden, hat ihn ja auch ausser den Bunte- und Gala-Lesern kaum einer bemerkt.
Allerdings würde dann, später, irgendwann endlich einmal die Frage diskutiert werden, wozu wir das Amt des Bundespräsidenten überhaupt noch brauchen. Denn eines hat Wulff schon jetzt geschafft: Ihm jede Reputation zu nehmen.
Dicke Backen-Tage im vergangenen Dezember: Pro NRW Chef Markus Beisicht erstattete Anzeige wegen Beleidigung gegen alle Mitglieder des Kreistags Recklinghausen. Und was kam raus? Nichts.
Im Dezember vergangenen Jahres verabschiedete der Kreistag Recklinghausen eine Resolution gegen Rechtsradikalismus. Grund für Pro NRW Chef Markus Beisicht die Mitglieder des Kreistags anzuzeigen – denn Beisicht fühlte sich in seiner Ehre verletzt. Der Grund? Dieser Satz:
“Mit dumpfen Vorurteilen spielenden Vorfeldorganisationen des rechtes Terrors wie NPD, Pro NRW und Co., darf ebenfalls kein Raum gegeben werden.”
In seinem Schreiben an die Bochumer Staatsanwaltschaft äusserte sich Beisicht empört:
Es stellt eine Unverfrorenheit sondergleichen dar, wenn die Kreistagsfraktion einen
Die Zukunft von Christian Wulff könnte schnell beendet sein – wenn wir erfahren, was er auf die Mailbox von Bild-Chef Kai Diekmann gesprochen hat.
Eines ist heute schon klar: In Zukunft werden Politiker auf die Mailboxen von Journalisten kaum mehr als den Satz „Ich bitte um Rückruf“ sprechen. Aber so klug war Christian Wulff nicht. Er hat auf die Mailbox von Bild-Chef Kai Dieckmann gesprochen. Nur was? Darüber gibt es zwei Versionen. Wulff sagte gestern im ARD/ZDF-Interview:
„…ich habe dann gebeten, um einen Tag die Veröffentlichung zu verschieben, damit man darüber reden kann.“
Das klingt ja nun alles sehr moderat. Eine Bitte, vielleicht sogar höflich vorgetragen. Merkwürdig wäre das immer noch, aber etwas anderes als die Androhung eines Krieges. Ich hätte mir an dieser Stelle gewünscht, das Deppendorf und Schausten nachgefragt hätten. Haben sie aber nicht. Bild Vize-Chef Blome widerspricht der Darstellung Wulffs in einem Interview mit dem Deutschlandfunk:
„…es war ein Anruf, der ganz klar das Ziel hatte, diese Berichterstattung zu unterbinden. Und wenn Sie das jetzt als Drohung bezeichnen oder auch nicht, das sei
Nach dem peinlichen Demo-Versuch im November will Pro NRW Ende Januar erneut in Köln-Kalk demonstrieren. Der 28. Januar – für viele Menschen einfach nur ein Samstag. Für die Pro NRW Anhänger das Datum einer erneuten Blamage.
Denn kaum hat Pro NRW die Demo in Kalk angekündigt laufen die Vorbereitungen auf die Proteste. Hier der Aufruf der Initiative Kalk macht dicht:
No way! Den Rassisten-Marsch von Pro Köln erneut verhindern
Für den 28. Januar hat die extrem rechte “Bürgerbewegung” Pro Köln einen erneuten Aufmarsch in Köln-Kalk angekündigt. Zum dritten Mal innerhalb von nur 10 Wochen ist damit der multikulturelle Stadtteil Demonstrationsziel von Rassisten und Faschisten. Ein kurzer Rückblick:
Bereits am 19. November versuchte Pro Köln die Bevölkerung in Kalk rassistisch aufzuhetzen, indem man gegen “Linksextreme und Kriminelle mit Migrationshintergrund” wetterte, die angeblich den Stadtteil terrorisieren. An diesem Tag hatte sich ein breites Netzwerk aus verschieden lokalen Gruppen und Initiativen unter dem gemeinsamen Motto “Kalk macht Dicht” erfolgreich gegen die rechte Propaganda gestellt und deutlich gezeigt, dass Pro Köln im Stadtteil unerwünscht ist.
Am 10. Dezember waren es Neonazis aus dem Umfeld des Kölner Neonazi-Anführers Axel Reitz, die eine Demonstration unter starkem Protest der Bürger und Bürgerinnen in Kalk und Humboldt-Gremberg abhielten. Axel Reitz soll laut einem Bericht des WDR Kontakte zur rechten Terrorzelle des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) gepflegt zu haben, von denen unter anderem der Nagelbombenanschlag in der Köln-Mülheimer Keupstraße verübt wurde. Anmelder dieser Demonstration war René Emmerich aus Köln, der noch bei der Kommunalwahl 2009 für Pro Köln antrat. Hier schließt sich wiederum der Kreis zwischen der vermeintlichen “Bürgerbewegung” und militanten Neonazis.
Teil zwei des Kommentar-Überblicks. Eine Feuerwerk der Begeisterung hat Wulff nach wie vor nicht ausgelöst.
F!XMBR, Christian Sickendieck
Man bleibt sprachlos nach dem Interview von Christian Wulff zurück. Der Anstand verbietet einen Vergleich mit Heinrich Lübke, der in den letzten Wochen und Monaten seiner Amtszeit von schwerer Krankheit gezeichnet war. Somit bleibt nur eine Schlussfolgerung: Mit Christian Wulff ist eine würdelose Witzfigur auf Schloss Bellevue zu Gast. Würdeloser als alle Personen, die jemals dort anzutreffen waren. Besuchergruppen inklusive. Im Internet ist nach seinem Interview bei den Öffentlich-Rechtlichen das Facepalmen hoch im Kurs, im realen Leben, ohne die beiden Dinge trennen zu wollen, bestätigt Wulff alle hässlichen Vorurteile, die man über Politikerinnen und Politiker hören und sehen kann. Jedes Volk bekommt einen Präsidenten, den es verdient. Wollen wir Christian Wulff wirklich behalten?
Christian Wulff besitzt die magische und für Politiker kostbare Fähigkeit, so abwesend zu sprechen, daß man nach jedem Satz ganz überrascht ist, ihn noch da sitzen zu sehen. Er erklärt zum Beispiel, er sei fest davon überzeugt, „durch eine ganze Reihe von Aktivitäten das Amt des Bundespräsidenten wieder gestärkt“ zu haben. Er sagt „planetarische Auseinandersetzung“, wenn er „parlamentarische Auseinandersetzung“ meint. Und er fordert „Menschenrechte selbst für Bundespräsidenten“. Wenn ein See Genezareth im Studio gewesen wäre, hätte er auf dem Wasser wandeln können, in
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