Wir tun es wieder. Heute. Wir lesen lange Geschichten vor – und zwar in der Hafenliebe in Dortmund.
Wir waren nervös vor der ersten Lesung im Rottstr.5 Theater. Aber weil es doch Spaß gemacht hat – gehen wir heute, am 15. September um 20.00 Uhr in die Verlängerung.
Wir haben ein wenig üben, damit wir eine bessere Show abliefern und haben uns auch noch ein paar Überraschungen ausgedacht. Versprochen. Es lohnt sich also auch für diejenigen zu kommen, die schon im Mai dabei waren. Stefan Laurin, David Schraven, Janina Kraack und Martin Kaysh werden Geschichten erzählen. Sabine Michalak wird das Bilderrätsel live präsentieren. Was wir lesen? Das ist noch streng geheim, was natürlich viel besser klingt als: Wissen wir noch nicht.
Auf jeden Fall freuen wir uns auf Euch, Dortmund und die wunderbare Hafenliebe.
Es sieht so aus, als ob die Piratenpartei in Berlin die Fünf-Prozent Hürde knackt. Sollte das gelingen, ist das ein Ereignis von bundesweiter Signalkraft. Die Piraten in NRW haben für Sonntag schon einmal drei Wahlpartys an den Start gebracht: In Köln, Düsseldorf und Münster sollen im Falle eines Falles die Sektkorken knallen.
Die letzten Erfolge der Piraten liegt zwei Jahre zurück: Zwei Prozent bei der Bundestagswahl, ein paar Wochen vorher bei der Europawahl ein Prozent – damals war die Piratenpartei in aller Munde. Dann gab es Ärger wegen Rechten in der Partei, wegen Tauss, merkwürdigen Parteitagen und insgesamt schien das Projekt Piraten schon gescheitert zu sein, bevor es richtig los ging.
Doch es könnte gut sein, dass das Totenglöckchen für die Piraten zu früh geläutet wurde. In Berlin haben die Polit-Freibeuter gute Chancen in das Abgeordnetenhaus sowie mehrere Bezirksvertretungen zu ziehen. Es könnte das Signal zur Wende sein. Gelingt der Einzug ins Parlament in Berlin, könnte die Piratenpartei auch in anderen Städten und Ländern, vielleicht sogar im Bund, in den kommenden Jahren erfolgreich sein.
Wer sich Piraten mal näher anschauen möchte, kann das am Sonntag tun. Auf drei Partys soll der Einzug in das Abgeordnetenhaus Berlins ab 17.30 Uhr gefeiert werden:
Die Dortmunder SPD ist gegen die Einrichtung eines Saufraums in der Nordstadt. Ein melancholischer Blick zurück…
Was sind das für Sätze heute in der Pressemitteilung der Dortmunder SPD: „Der Saufraum in der Nordstadt ist noch lange nicht installiert.“, „Am Ende des Jahres feiert nicht der Saufraum, sondern die Suche nach ihm…“ oder gar „Die Bürgerarbeit könnte in anderen Bereichen der Stadt viel sinnvoller eingesetzt werden als für einen Saufraum.“
Mein Gott – Sozialdemokraten im Kampf gegen Alkoholiker. Kein Wunder, dass die SPD in Dortmund bei der letzten Kommunalwahl 2009 nur noch auf schlappe 37,8 Prozent kam – jeder Doppelkorn hat mehr Umdrehungen.
Ich erzähl mal wie das früher war mit der SPD hier im Ruhrgebiet, damals, als die Männer und die Schlote noch rauchten und die SPD nicht eine, sondern die Partei war. Die SPD war damals so etwas wie ein wandelnder Saufraum. Wo Schnaps stand, war ein Sozialdemokrat nicht weit. Alle bewunderten den betrunkenen Willi Brandt, wie er Heiner Geißler im Fernsehen beschimpfte. Das der Mangel an Nüchternheit als Makel zu sehen sein könnte, kam niemanden in den Sinn. Sozialdemokraten, das waren die Roten. Das hatte weniger mit der Politik zu tun, im Ruhrgebiet war die SPD schon immer konservativ, sondern mit der Gesichtsfarbe: Aus mariacrongegerbten Gesichtern stierten einen glasige Augen an Wahlkampfständen an.
Es gibt ja Menschen, die wollen ihre Kinder unbedingt auf einer Baumschule anmelden. Oder, wenn es dafür nicht reicht, auf einer Waldorfschule. Und es gibt Menschen, die wenn sie krank sind, nicht zu einem vernünftigen Arzt gehen, sondern zu einem „Homöopathen“. Lustig wird es dann in der Notaufnahme. Das Video ist nicht neu, aber schön 🙂
Es wird eng: Bis jetzt, 8.30 Uhr haben 42726 Bürger die Petition gegen Vorratsdatenspeicherung unterschrieben. Bis zu den notwendigen 50.000 fehlen noch ein paar.
Heute kann man noch die Petition gegen die Vorratsdatenspeicherung unterzeichnen. Ich hab das gerade getan. Darum geht es:
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die verdachtlose Vorratsdatenspeicherung nicht zulässig ist. Darüber hinaus möge er die Bundesregierung auffordern, sich für eine Aufhebung der entsprechenden EU-Richtlinie und für ein europaweites Verbot der Vorratsdatenspeicherung einzusetzen.
Mehr Infos und einen Link zum unterzeichnen findet ihr hier.
Update:
Wie Digitale Gesellschaft gerade meldet, war die Petition gegen die Vorratsdatenspeicherung erfolgreich:
Markus Beckedahl, Vorsitzender des Digitale Gesellschaft e.V.: „Die Vorratsdatenspeicherung stößt weiterhin auf große Ablehnung und hat die Menschen mobilisiert. Deshalb konnte schnell die notwendige Anzahl von 50.000 Mitzeichnern erreicht werden. Das ist ein klares Signal an die Abgeordneten: Wir wehren uns gegen diese übertriebene Überwachungsmaßnahme, und wenn ihr das nicht zur Kenntnis nehmt, dann werdet Ihr dafür die Quittung erhalten.“
Im Duisburger Rat soll heute im nicht-öffentlichen Teil über das Loveparadegutachten gesprochen werden. Die Bürgerinitiative Neuanfang für Duisburg fordert hingegen eine öffentliche Debatte.
Für 420.000 Eure lieferte die Düsseldorfer Anwaltskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek der Stadt Duisburg ein Gutachten in dem stand, die Stadt hätte sich im Fall der Loveparade rechtlich nichts vorzuwerfen. Das war teuer und hat niemanden interessiert, denn mittlwerweile laufen etliche Verfahten gegen Mitarbeiter der Stadt. Bezahlt werden sollte das Gutachten zeitweilig aus Geldern, die für Loveparade-Opfer vorgesehen waren. Klar, da dachte sich wohl Sauerland: „Ich bin mir das wichtigste Loveparade-Opfer“ – die schäbige Nummer flog auf.
Heute soll im Rat der Satdt Duisburg über das teure Gutachten für den miesen Oberbürgermeister und seine Versagertruppe aus der bettelarmen Stadt gesprochen werden. Natürlich hinter verschlossenen Türen.
Die Bürgerinitiative Neuanfang für Duisburg, die auch hinter dem Abwahlverfahren gegen OB Sauerland steht, fordert, dass das Gutachten öffentlich besprochen wird:
Die skandalösen Vorgänge um das Gutachten dürfen nicht hinter verschlossenen Türen verhandelt werden.
Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, zu erfahren, welche Ratsmitglieder diese Ausgaben der Stadtspitze um Herrn Sauerland, Herrn Greulich und Herrn Rabe nachträglich billigen. Es geht um Geld und politische Verantwortung.
Das Gutachten, das die Stadtspitze von jedem schuldhaften Verhalten bei der Loveparade freisprach, wurde kurze Zeit später schon durch den Zwischenbericht der Duisburger Staatsanwaltschaft widerlegt.
In einer Stadt mit einer solch prekären Finanzlage, in einer Stadt, in der 2000,- € für einen Schüleraustausch fehlen, muss Öffentlichkeit über solch weitreichende Entscheidungen hergestellt werden.
Spannend finde ich auch die Frage, ob aus diesen 420.000 Euro der PR-Berater von Sauerland, Karl-Heinz Steinkühler, bezahlt wurde und wie teuer der ehemalige Journalist , der nach Meinung der Nachdenkseiten auch als Kampagnen-Blogger tätig wurde, denn so war.
Dortmund ist die westdeutsche Hochburg der Nationalen Autonomen. Stadt und Polizei bekommen das Problem nicht in den Griff. Foto: Mathias Schumacher.
Dortmund Oberbürgermeister Ulrich Sierau mag es nicht, wenn schlecht über seine Stadt berichtet wird. „Dortmund“, erklärte er vollmundig auf einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche „ist keine Hochburg der Neonazis, sonder eine Hochburg des Widerstandes.“
Während Sierau über die Aktivitäten der Nazis berichtete, begann ein gutes Dutzend von ihnen, vor dem Rathaus Flugblätter zu verteilen. Eine bewusste Provokation – und eine Demonstration der eigenen Stärke.
Als Hochburg des Widerstandes sieht auch die 2009 veröffentlichte Studie des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) Dortmund nicht. Die Forschergruppe unter Leitung des bekannten Gewaltforschers Prof. Wilhelm Heitmeier kommt zu dem Ergebnis: „Momentan sind die autonomen Rechtsextremisten aus Dortmund die stärkste Gruppierung im Spektrum der Freien Kräfte aus Deutschland.“
Mehr noch. Die Heitmeier-Studie stellt fest, dass Dortmund zu einem Sammelpunkt für die Szene des Ruhrgebiets geworden ist. Hier gibt es Nazi-Wohngemeinschaften, finden Rechtsrock Konzerte und kann man seine Freizeit mit Nazi-Schmiererereien und Schlägereien verbringen.
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