Wiglaf Droste, Lesung, Montag, 16. Februar, 20.00 Uhr, Stadtbücherei, Recklinghausen
Tower of Power
Montag, 16. Februar, 20.00 Uhr, Konzerthaus Dortmund
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Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet
Live: Ter Haar, It´s A Musical und Kid Dakota…Unruhr
Bundesliga: Pleite in Bochum…Welt
Ruhr2010: Dortmund blickt nach Istanbul…Istanbul Post
Kultur: Avangarde aus Gelsenkirchen…Hometown Glory
Konzert: David Orlowsky Trio…Zoom
Online: Telemediengesetz bringt wenig Rechtssicherheit…FAZ
Genuss: Döner-Flat…Buer en blog
WebTV: Neues von Nokia…WDR
Barcamp: Volles Unperfekthaus…Polaroid Memories
Geschäftstüchtiger Genosse Grimm

Mein alter Kumpel Werner Boschmann vom Bottblog hat mich auf eine schöne Geschichte in seiner Heimatstadt aufmerksam gemacht, die dort die Gemüter bewegt.
Foto: SPD Bottrop
Der Vorsitzende des SPD Unterbezirks Bottrop Hans Georg Grimm ist offenbar ein Mann, der politisches Engagement, unternehmerischen Mut und eine hauptberufliche Tätigkeit gut miteinander vereinbaren kann. Neben seinem Parteiamt ist Grimm Personalamtsleiter der Stadt Bottrop, eine Tätigkeit, die er sicher nur seinem Können und nicht seinem Parteibuch verdankt und Inhaber der Personalservice Arbeitsvermittlung H-Georg Grimm. In letzter Tätigkeit, die Grimm etwas unglücklich im August vergangenen Jahres, wenige Wochen vor Beginn der Wirtschaftskrise aufgenommen hat, widmet er sich der ehrenvollen Tätigkeit, Menschen wieder in Lohn und Brot zu bringen.
Wie gut, dass seine Lebensgefährtin ganz auf seiner Welle liegt: Sie ist selllvertretende Vorsitzender der örtlichen ARGE und bemüht, den unglücklichen Menschen, die von Hartz IV leben müssen, eine neue Lebensperspektive zu geben.
Nun wundert es nicht, dass in einem von Neid zerfressenen Land wie Deutschland eine Persönlichkeit wie Grimm, die rund um die Uhr daran arbeitet, das Los seiner Mitmenschen ein wenig zu verbessern, mit Vorwürfen überschüttet wird: Die DKP spricht in der WAZ von einer Affäre Grimm und die ÖDP will konkrete Auskünfte über Grimms Nebentätigkeiten. Die wird sie wie alle Parteien am Dienstag im nicht-öffentlichen Teil der Hauptausschussitzung bekommen. Wir können davon ausgehen, dass Grimms Weste rein wie ein nordhessisches Märchen sein wird.
Strafanzeige gegen Welt

Gegen Landrat Jochen Welt wurde eine Strafanzeige gestellt – er soll bei der Deutschen Montantechnologie (DMT) jahrelang ein Gehalt kassiert haben, ohne zu arbeiten.
Der Landrat des Kreises Recklinghausen, Jochen Welt, im Augenblick wegen einer angeblich vom Kreis bezhalten Heilpraktikerausbildung Teil einer Untersichung der Staatsanwaltschaft Bochum, war lange bei der DMT beschäftigt.
Der Marler Azrt Dr. Stephan Halbeisen hat ihn Ende Dezember bei der Staatsanwaltschaft Bochum angezeigt (AZ 33 AR 4/09). Begründung: Welt habe jahrelang ein Abteilungsleitergehalt erhalten, ohne dafür zu arbeiten.
Neu sind diese Vorwürfe gegen Welt nicht. Als im Jahr 2005 die Nebentätigkeiten von Politikern diskutiert wurden, was damals unter anderem zum Rücktritt des CDU-Generalsekretärs Laurenz Meyer führte, geriet auch Welt in die Kritik. Der CDU Bundestagsabgeordnete Erwin Marschewski forderte Welt auf, sein Gehalt an die DMT zurück zu zahlen. Für Welt eine grundlose Forderung: Für das Geld, das er Jahre lang vom RAG-Konzern bekam, habe er so lange auch gearbeitet, sagte Welt seinerzeit der Recklinghäuser Zeitung. In seiner Zeit bei der DMT war Welt allerdings zugleich Bundestagsabgeordneter und Aussiedlerbeauftragter der rot-grünen Bundesregierung. Als Aussiedlerbeaufrtagter wiederum fiel Welt durch eine geringe Präsenz in Berlin auf. Welt erklärte sie mit zahlreuchen Dienstreisen als Aussiedlerbeaufrtagter. Wie er diese Tätigkeit mit der Arbeit bei der DMT verbinden konnte, bleibt Welts Geheimnis.
Zum Stand des Verfahrens war am Wochenende bislang bei der Staatsanwaltschaft Bochum keine Auskunft zu erhalten.
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Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr
Kommunalwahl: Verfassungsgericht lässt Rüttgers auflaufen…Der Westen
Geburtstag: Langemeyer wurde 65…Ruhr Nachrichten
Affären: Immer wieder Jochen Welt…Der Westen
Triennale: Weltreligionen im Zentrum…Allgäuer Zeitung
Oscar: Ärger um Filmusik…Coffee & TV
Plogbar: Bloggertreff am Dienstag…Pottblog
Drama: Schlingensief hat wenig Kraft…Welt
Pop: Neues von Boa…Welt
Das Ruhrgebiet – die Region der alten Männer

Die SPD liegt nach Umfragen im Revier wieder knapp vor der Union. Geschenkt. Dass die Linkspartei im Ruhrgebiet bei 16 Prozent liegt, ist die Nachricht – und es ist keine gute.
Die SPD liegt im Ruhrgebiet mit 31 Prozent vor der CDU mit 28 Prozent. Toll. Die beiden angeblichen Volksparteien liegen also im Revier so um die 30 Prozent. Für keine von beiden ein Grund zum Jubeln. 16 Prozent – das ist fast jeder Fünfte, würde seine Stimme der Linkspartei geben. Das Ergebnis ist erschreckend, nicht, weil ich glaube, dass von diesem Haufen alter Männer eine Gefahr für unsere Gesellschaftsordnung ausgeht. Das ist Quatsch. Da holen neben ein paar DKP und PDS-Spinnern vor allem ehemalige Sozialdemokraten ihre Jugend nach, die mit dem SPD-Parteibuch nicht wild sondern angepasst war. Nun, wo nix mehr passieren kann, wird die Faust aus der Tasche geholt. We are grey, we are wild, we are AWO-Dynamite.
Erschreckend finde ich den tiefen Konservatismus, der aus diesen Zahlen spricht. Sicher, im Moment ist es ein bisschen viel verlangt, eine optimistische Sicht zu entwickeln, und auch ich stehe kurz davor, einen Teil meines Geldes in Saatgut und Waffen zu investieren, aber niemand kann ernstlich behaupten, dass sich mit dem Strukturkonservatismus der Linkspartei auch nur ein Problem lösen lässt. Wenn das Ruhrgebiet etwas braucht ist es das Aufbrechen alter Strukturen, denn da wo wir heute sind, sind wir nicht aus Zufall: Der Versuch, Veränderungen möglichst lange aufzuhalten, tote Pferde wie den Bergbau gegen jede Vernunft weiter zu reiten, und die Verweigerung, von erfolgreichen Regionen zu lernen, hat uns die Probleme bereitet, die wir heute haben.
In der SPD gab es in der Vergangenheit ein paar Leute, die das erkannt haben, in der CDU, bei den Grünen und in der FDP waren es ein paar mehr. Sie wollten ein neues Ruhrgebiet und kein Zurück in die alte Gemütlichkeit, von der sie genau wussten, dass es sie nicht mehr geben wird. Die Wähler der Linkspartei sind Konservative mit Angst vor der Zukunft. Das Problem ist, dass es allen Parteien nicht gelungen ist, den Wählern diese Angst zu nehmen.
Für das Ruhrgebiet sind die 16 Prozent für die Linkspartei ein Zeichen, dass Veränderungen hier schwer umzusetzen sind. Vielleicht sind wir ja schon die Region der alten Männer.
Moorhühner antizyklisch im Käfig

Nach weit über 100 Prozesstagen wurden heute die Urteile im Moorhuhnprozess verkündet.
Tja, da passt ja das Bild von den Mühlen der Justiz, die langsam mahlen. Heute wurden zwei ehemalige Phenomedia-Vorstände, dem Mutterhaus des Moorhuhns, zu Haftstrafen von drei und drei Jahren und zehn Monaten verurteilt.
Über 115 Sitzungstage waren nötig, bis der ehemalige Vorstandsvorsitzende und der Finanzchef der AG geständig waren und den Betrug an Aktionären einräumten. Durch erfundene Geschäfte haben sie die getäuscht und so einen Schaden im zweistelligen Millionenbereich angerichtet. In der Dot-Com-Blase, die zu etwas führte, was die Menschen damals in all ihrer Unschuld tatsächlich eine Wirtschaftskrise nannten, war das gar nicht so selten – nur die meisten Täter, wie die Haffa-Brüder (EMT-TV) oder Kimble, haben es längst hinter sich – und kamen im Gegensatz zu den beiden Moorhühnern auch mit Bewährungsstrafen davon. Pech für die Beiden, dass sie sich mit der Bochumer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität angelegt haben – die sind nun wirklich für ihre Humorlosigkeit berühmt.
Die beiden haben gute Chancen, schon bald den Freigängerstatus zu erhalten – wenn sie darauf Wert legen. Ein Dach über dem Kopf und regelmäßige Mahlzeiten könnten bald ja den Neid derjenigen erwecken, die nicht im Knast sitzen. Und wenn alles vorbei ist mit der aktuellen Krise, können sie frisch und munter wieder durchstarten.
Neuser
Samstag, 14. Februar, 20.00 Uhr, Hundertmeister, Duisburg
„Listen to the Voice of the Commander in Chief…“
Heute und morgen demonstrieren die Nazis in Dresden. Sie verzehnfachen die Opferzahlen des allierten Angriffs aus Propagandagründen – und ignorieren, dass so was von so was kommt.
