BVB vor Präsidentenwahl: Watzke gegen Lunow – klarer Vorsprung in erster Umfrage

Hans-Joachim ‚Aki‘ Watzke will BVB-Präsident werden. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Seit Mittwoch ist es offiziell: Borussia Dortmund steuert auf einen Wahlkampf um das Präsidentenamt zu, der auf den ersten Blick nach Emotionen und Spannung pur klingt.

Im November entscheiden die Mitglieder neu über die Vereinsführung. Herausforderer ist niemand Geringerer als Hans-Joachim „Aki“ Watzke, langjähriger Geschäftsführer und Vereinsikone, der gegen den amtierenden Präsidenten Reinhold Lunow antreten wird. Der BVB bestätigte die Kandidatur am Mittwoch offiziell – und leitete damit den Wahlkampf ein.

Die Ausgangslage wirkt wie ein echter Zweikampf um die Macht beim BVB. Doch die erste Stimmungslage deutet auf einen deutlichen Favoriten hin.

Eine den Ruhrbaronen vorliegende Forsa-Umfrage zeigt: 27 Prozent der befragten Dortmunder würden Watzke wählen, nur 8 Prozent Lunow. 19 Prozent lehnen beide Kandidaten ab, während stolze 46 Prozent noch unentschlossen sind. Zwar sind nicht alle Befragten BVB-Mitglieder, doch der Trend ist unübersehbar – Watzke geht mit einem klaren Vorsprung ins Rennen.

Reinhold Lunow, seit 2022 im Amt, übernahm das Präsidentenamt damals von Dr. Reinhard Rauball. Er gilt als ruhiger, bodenständiger Vertreter einer konservativen Vereinsführung, wird von vielen Ultras unterstützt und versteht sich als Mann der Basis. Seine Arbeit war bisher geprägt von Stabilität und Kontinuität – große Schlagzeilen blieben jedoch aus.

Watzke hingegen ist eine der prägendsten Figuren der jüngeren BVB-Geschichte. Als er 2005 die Geschäftsführung übernahm, stand der Verein kurz vor der Insolvenz. Unter seiner Führung erlebte Dortmund sportlich wie wirtschaftlich eine Renaissance, gewann Meisterschaften, stand im Champions-League-Finale und etablierte sich als nationaler Spitzenclub.

Doch zuletzt geriet auch Watzke in die Kritik: sportliche Stagnation, verpasste Titel und umstrittene Schritte zur Kommerzialisierung. Symbol dafür ist der Sponsorendeal mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall, den viele Fans ablehnten.

Trotz dieser Kritik scheint Watzke in der öffentlichen Wahrnehmung klar zu profitieren – vor allem von seinem Status als Retter und Macher. Die breite Unterstützung in den Vereinsgremien spricht zusätzlich für ihn. Lunow hingegen müsste in den kommenden Monaten nicht nur seine Basis mobilisieren, sondern auch bei unentschlossenen Mitgliedern punkten, um den Rückstand aufzuholen.

Bis zur Wahl im November bleibt Zeit für Debatten, Versammlungen und öffentliche Auftritte. Stand jetzt aber deutet vieles darauf hin, dass Hans-Joachim Watzke mit einem komfortablen Vorsprung und einem klaren Selbstverständnis in die entscheidende Abstimmung geht – und Borussia Dortmund vor einer richtungsweisenden Entscheidung steht.

 

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