Warum die Verpflichtung von Jobe Bellingham durch den BVB kritisch zu sehen ist

Am Stadion des BVB in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Borussia Dortmund hat mit der Verpflichtung von Jobe Bellingham am Dienstag für viel Aufmerksamkeit gesorgt – nicht nur sportlich, sondern vor allem symbolisch. Der jüngere Bruder von Jude Bellingham, dem einstigen Dortmunder Publikumsliebling und heutigen Weltstar bei Real Madrid, soll nun in dessen Fußstapfen treten. Doch gerade dieser Umstand macht die Personalie zu einem zweischneidigen Schwert – und bietet reichlich Anlass zur Kritik.

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Konkurrenz aus den eigenen Reihen? – Hat Hans-Joachim Watzke sich beim BVB verspekuliert?

Hans-Joachim ‚Aki‘ Watzke. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Eigentlich schien die Nachfolge an der Vereinsspitze von Borussia Dortmund klar geregelt. Hans-Joachim Watzke, seit Jahren das Gesicht des BVB und maßgeblicher Architekt des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs nach der Fast-Insolvenz 2005, hatte sich in Stellung gebracht, im November 2025 auf Präsident Dr. Reinhold Lunow zu folgen.

Ein Übergang im Sinne der Kontinuität, so schien es – geplant, abgestimmt, beinahe schon besiegelt. Doch nun könnte ausgerechnet Lunow selbst dem langjährigen Geschäftsführer einen Strich durch die Rechnung machen. Wie aus Vereinskreisen durchsickerte, denkt der 71-Jährige darüber nach, doch für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Für Watzke wäre das mehr als nur eine Formalie – es wäre eine völlig unerwartete Machtprobe innerhalb des eigenen Vereins.

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Warum sich einige Journalisten bei BVB-Coach Niko Kovač entschuldigen sollten

Bei der Vorstellung von Trainer Niko Kovac in Dortmund im Februar. Foto: Robin Patzwaldt

Die Bundesliga-Saison 2024/25 ist Geschichte. Für Borussia Dortmund endete die Spielzeit versöhnlich. Durch ein 3:0 gegen Absteiger Holstein Kiel im heimischen Westfalenstadion erreichte der BVB sein vor Saisonstart ausgerufenes Minimalziel: die Qualifikation für die kommende Champions-League-Runde. Die Freude darüber war groß in der Stadt. Gefeiert wurde in erster Linie Trainer Niko Kovač, der den Verein seit seiner Amtsübernahme im Februar von Platz elf auf Platz vier geführt hatte.

Auch von Seiten der Vereinsverantwortlichen war das Lob groß – fast schon zu groß, wenn etwa Lars Ricken von einer der größten Leistungen eines Trainers in der Klubgeschichte sprach. Entschuldigen müssten sich in diesen Stunden hingegen wohl einige der namhaftesten BVB-Berichterstatter bei Kovač. Und das aus gutem Grund.

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Teure Irrtümer: Wie der BVB bei Haller und Moukoko viele Millionen vernichtete

Youssoufa Moukoko. Archiv-Foto: BVB

Die Meldung, dass Sébastien Haller und Youssoufa Moukoko nach dem Ende ihrer Leihen im Sommer nicht zum BVB nach Dortmund zurückkehren sollen, ging in den vergangenen Tagen im Trubel der Tagesaktualität fast ein wenig unter. Doch in Wahrheit ist sie eine an Dramatik kaum zu überbietende Nachricht, ist sie doch ein Offenbarungseid der Dortmunder Transferpolitik der letzten Jahre. Zwei Stürmer, einst als große Hoffnungsträger geholt oder gehalten, spielen in den sportlichen Planungen derzeit keine Rolle mehr – und kosten den Verein trotzdem Millionen.

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BVB: Meister der Wankelmütigkeit

Der BVB steht in diesen Tagen unter besonderer Beobachtung. Foto: Robin Patzwaldt

Da war es wieder, das zweite Gesicht des BVB. Beim 2:1-Sieg gegen den OSC Lille zeigte die Dortmunder Borussia eine ansprechende, wenn auch keine überragende Leistung. Nach dem peinlichen 0:1 gegen den FC Augsburg in der Bundesliga war jedoch selbst das eigentlich nicht zu erwarten.

Dass sich die Schwarzgelben durch den Sieg in Frankreich in der Königsklasse unter den elitären Kreis der besten acht Mannschaften in Europa qualifiziert haben, während sie in der Liga daheim aktuell nur auf Rang zehn liegen, zeigt das ganze Dilemma des Revierklubs.

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Wie ein BVB-Sondertrikot zum Sinnbild der aktuellen Krise des Vereins wird

Die BVB-Fanwelt am Stadion im Februar 2025. Foto: Robin Patzwaldt

Wie Tausende andere BVB-Fans auch, kaufe ich mir hin und wieder ein Trikot eines meiner Lieblinge im BVB-Fanshop. In den letzten Jahren konnte ich so einige Leibchen meiner absoluten Favoriten in Schwarz-Gelb zu meiner Sammlung hinzufügen. Trikots mit den Namen und Nummern von Neven Subotic, Mats Hummels, Marco Reus, Erling Haaland und anderen prägenden Figuren der Klubgeschichte hängen mittlerweile in meinem Kleiderschrank.

Als Borussia vor ein paar Tagen das „Sondertrikot Neon 24/25“ ankündigte, war ich sofort begeistert. Zwar ist es wieder einmal etwas teurer als seine Vorgänger, aber die Optik, die dem Trikot der Meistersaison 1994/95 nachempfunden ist, faszinierte mich sofort. Ich überlegte, mir trotz der aktuellen sportlichen Krise ein solches Jersey zu sichern. Doch am Ende entschied ich mich dagegen – und der Grund dafür ist ziemlich einfach, aber zugleich auch ein deutliches Zeichen für die Krise, in der die Dortmunder Profis sich seit Monaten befinden.

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„BVB? Ohne mich!“ – Warum mir mein Lieblingsklub gerade nur noch auf die Nerven geht

Das Stadion in Dortmund im Februar 2025. Foto: Robin Patzwaldt

Borussia Dortmund verfolge ich schon seit 1977. Damals schenkten mir meine Eltern mein erstes BVB-Trikot, und meine Oma strickte mir einen schwarz-gelben Schal sowie eine dazu passende Pudelmütze. Fanartikel waren seinerzeit noch eine relative Rarität – ganz anders als heute, wo sie an jeder Ecke und in großer Auswahl erhältlich sind.

Was damals jedoch nicht anders war, war die große Leidenschaft, welche die Leute, insbesondere auch hier im Ruhrgebiet, ihrem Lieblingsklub entgegenbrachten.

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BVB im freien Fall – und Kovac hat noch keinen Fallschirm!

BVB-Trainer Niko Kovac. Foto: Robin Patzwaldt

Sollte der neue BVB-Trainer Niko Kovac noch nicht geahnt haben, wie schwer seine Aufgabe in Dortmund ist, so weiß er es spätestens seit gestern. Bei der Borussia war bei der 1:2-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart von der durch einen Trainerwechsel oft erhofften Aufbruchsstimmung nur wenig zu spüren.

Zwar spielte die Mannschaft über weite Phasen durchaus engagiert, das Spielglück, das sie bereits in den vergangenen Wochen oft vermisste, war jedoch auch am Samstagnachmittag nicht zu sehen. Ein Eigentor, eine Gelb-Rote Karte – schwerer hätte sich die Mannschaft die Aufgabe, den Vizemeister aus Stuttgart zu schlagen, kaum machen können. An der Verkettung von Leistungsmängeln, Übereifer und Pech konnte auch Kovac bei seinem ersten Spiel in der Verantwortung nichts ändern.

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Kehl siegt im Kompetenzstreit beim BVB – doch seine eigene Bilanz wirft Fragen auf

Sebastian Kehl (links) und Niko Kovac stehen in Dortmund unter Erfolgsdruck. Foto: Robin Patzwaldt

Dass Menschen sich im Berufsalltag nicht immer gut verstehen, wissen wir alle. Dennoch ist die Trennung des BVB von seinem Technischen Direktor Sven Mislintat kein alltäglicher Vorgang. Der einst als „Diamantenauge“ bekannte Scout war der Borussia bereits seit seiner ersten Amtszeit in Dortmund bestens vertraut.

Damals geriet er mit Trainer Thomas Tuchel aneinander, der ihm sogar ein Hausverbot auf dem Trainingsgelände in Dortmund-Brakel erteilt haben soll. In der Folge suchte Mislintat sein Glück in der Ferne – mit wechselhaftem Erfolg. Beim VfB Stuttgart hatte er als Sportdirektor einige erfolgreiche Monate, bevor er auch dort im Unfrieden ging. Zuletzt sorgte er bei Ajax Amsterdam für Missstimmung. Dass der BVB ihn im vergangenen Sommer dann ins Ruhrgebiet zurückholte, war also selbst für Außenstehende damals schon ein riskantes Unterfangen.

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Niko Kovac beim BVB: Zwischen Neustart und Skepsis

Sebastian Kehl (links), Niko Kovac (Mitte) und Lars Ricken (rechts) bei der offiziellen Trainervorstellung am Dienstagnachmittag in Dortmund. Foto(s): Robin Patzwaldt

Am gestrigen Dienstag war ich für die Ruhrbarone zum ersten Mal seit der Vorstellung von Lucien Favre im Jahre 2018 wieder bei einer Trainerpräsentation des BVB in Dortmund. Niko Kovac trat offiziell sein Amt als neuer Coach der Borussia an und stand der versammelten Journalistenrunde im Mediencenter des Signal Iduna Parks Rede und Antwort.

Dabei wurde mir schon vor Beginn der Veranstaltung klar, dass sich die Zeiten in Dortmund in den vergangenen Jahren spürbar verändert haben.

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