Die Deutschen und ihre Indianer

„We Talk, you Listen“ ist ein eindrucksvolles Buch über beeindruckende Initiativen der Ureinwohner Nordamerikas, in dem es um ihre Bürgerechte geht. Erworben hatte ich das mein heutiges Denken bestimmende Buch in den 90er Jahren im „National Museum of the American Indian“ auf Manhattan/New York. Ich war schwer von dem von Indigenen geleiteten Museum angetan. So gab es eine Replik des Tomahawks von Chief Sitting Bull zu bewundern, das man in die Hand nehmen konnte, um zu erleben wie sich eine Streitaxt der Sioux anfühlt. Schon als Kind hatte ich ein Tomahawk von meinem Vater erhalten. Ein „Indianer“ verkaufte es zusammen mit anderen indianischen Spielsachen in einem von uns besuchten Kaufhaus und überreichte es mir würdevoll und mit großer Ernsthaftigkeit. Ich fühlte mich mit dieser Geste den Indianern damals zugehörig und liebte das Kriegsbeil. Jetzt aber hielt ich tatsächlich ein echtes in der Hand!
Das Museum heißt immer noch Nationalmuseum der amerikanischen Indianer. Einer der wichtigsten Organisationen der indigenen Völker der USA heißt American Indian Movement, die vor allem in den 70ern mit militanten Aktionen auf sich aufmerksam machten. Ich saß damals fasziniert als 9jähriger vor dem Fernseher, als sie 1972 die indianische Gedenkstätte Wounded Knee besetzten und dabei Waffen trugen. Winnetou schien es wirklich zu geben. Die Lakota hatten damals wohl eher Sitting Bull im Sinn.
Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen live in Dortmund
Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen, Donnerstag, 8. September, 20.00 Uhr, Subrosa, Dortmund
Die Kunst-Doku ‚Art is a state of mind‘ von Aljoscha Pause gibt es in Kürze auch als Blu-ray und VoD
Neun Jahre lang begleitet der Bonner Dokumentarfilmer Aljoscha Pause, der Lesern der Ruhrbarone ja spätestens seit seinen vielbeachteten Filmen ‚Being Mario Götze‚, ‚Trainer‚, ‚Inside Borussia Dortmund‚, ‚Wie ein Fremder‚ und ‚Tom Meets Zizou‚ ein fester Begriff ist, den ehemaligen Wirtschafts-Juristen Bernhard Zünkeler um die Welt: bei seiner Abkehr vom alten Leben als Arbeitgeberanwalt, der für die größte Bank der Welt Entlassungsgespräche führen musste.
Bei seiner kompromisslosen Zuwendung zu der Kunst und seinem ganz eigenen Konzept von einem gelungenen Leben. Bei seinem erklärten Versuch mit Kunst die Welt zu verändern und bei seinem Kampf mit dem etablierten Kunstmarkt und überkommenen Denkmustern.
Die Doku-Serie folgt Bernhard Zünkeler beim Aufbau eigener Artlabs und Künstlerkollektive und beim Etablieren eines globalen Netzwerks mit Gleichgesinnten: ob mit kubanischen Dissidenten oder Gangmitgliedern aus South Central Los Angeles. Und nicht zuletzt bei den Forschungen rund um seine These von Kunst als Bewusstseinszustand.
Bär: Rückforderung der Bundesmittel an documenta prüfen

Auf der documenta fifteen sind trotz Warnungen im Vorfeld über Monate hinweg mitten in Deutschland mehrere Objekte ausgestellt worden, die antisemitischen Inhalt erkennen lassen. Die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär, nahm mit Blick auf die schleppende Aufarbeitung der Vorfälle in Kassel nach einem persönlichen Austausch mit Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, wie folgt Stellung: „Es geht nicht nur um eines oder mehrere Werke mit antisemitischer Bildsprache, die auf der documenta gezeigt wurden, sondern um judenfeindliche Tendenzen im Kunstbetrieb im
Peter Heppner live in Bochum
Peter Heppner, Dienstag, 6. September, 20.00 Uhr, Christuskirche, Bochum
Massive Wagons live in Essen
Massive Wagons, Montag, 5. September, 20.00 Uhr, Turock, Essen
Massive live in Köln
Egotronic kündigt Pause an, die für immer andauern könnte

Torsun Burkhardt, der Sänger der Electropunk-Band Egotronic hat heute auf Facebook ein Bandpause angekündigt und ließ offen, ob es mit Egotronic jemals weitergehen wird:
Verlernen, leihen, produzieren – Bodo im September
Wir haben einiges produktiv zu verlernen, finden die Macherinnen des Favoriten-Festivals. Warum kaufen, wenn auch leihen geht?, fragt Dr. Najine Ameli von der Bibliothek der Dinge Bochum. Der Soziologe Aladin el-Mafaalani und der Polizeiforscher Thomas Feltes sprechen über das Vertrauen in die Polizei. Tafelforscher Stefan Selke sieht Utopiemüdigkeit in der Armutsbekämpfung. „GrünFrau“ produziert mitten in Hörde Gemüse für die regionale Versorgung.
Anne Mahlow, Margo Zālīte und Sina-Marie Schneller sind das neue Leitungsteam des Dortmunders Theaterfestivals Favoriten, das alle zwei Jahre die spannendsten Stücke der freien Szene in NRW bündelt und diesmal nach den Möglichkeiten eines produktiven Verlernens fragt.
Am 8. August stirbt der 16-jährige Mouhamed Lamine Dramé in der Dortmunder Nordstadt durch Polizeikugeln aus einer Maschinenpistole. Die Wut und Trauer in der Nachbarschaft zeigen die entkoppelten Erfahrungswelten: Wer weiß und nicht arm ist, erlebt Polizei als ansprechbar, hilfreich, oft als zugewandt. Besonders in migrantischen und nichtweißen Communities hingegen erodiert das Vertrauen.
Beamer, Einrad, Gartenschere: In der Bibliothek der Dinge Bochum stehen rund 2.000 Gegenstände zur Ausleihe bereit. Dr. Najine Ameli setzte hier ihre Forschung zur „Share Economy“, der Wirtschaft des Teilens jenseits von Schwimmbad, U-Bahn, Bücherei in die Praxis um.
