
Die „Berliner Zeitung“ verabschiedet sich von der Zeitung. Am Wochenende heisst sie nur noch so, ist aber keine mehr, sondern wurde in ein Magazin verwandelt. Damit verzichtet das einst auflagenstärkste Aboblatt der Hauptstadt darauf, an den beiden Tagen der Woche, an denen am längsten und meisten gelesen wird, mit dem Anspruch einer Zeitung den aktuellen öffentlichen Diskurs durch Reportagen, Analysen und Kommentare zu prägen. Die neuen Verleger kehren damit als erste in Berlin der grossen Tradition der Zeitung den Rücken, die über lange Zeit die Öffentlichkeit entscheidend bestimmte. Von unserem Gastautor Franz Sommerfeld.
Ihrer Entscheidung wohnt eine gewisse Logik inne. Denn schon lange spielen die Zeitungen nicht mehr die dominierende und bestimmende Rolle in der Meinungsbildung, die ihnen Politiker und andere immer noch zumessen, wenn sie ihr eigenes Statement und Foto dort entdecken. Die Auflagen der Berliner Abo-Zeitungen liegen unter 50.000 Exemplaren, nur der „Tagesspiegel“ hält sich deutlich darüber. Aber es ist überhaupt nicht zu vergleichen mit den Zeiten, in denen Tageszeitungen über die Hälfte der Haushalte erreichten und so tatsächlich Meinung machten. Öffentliche Meinung entsteht heute in einer vielfältigeren und unübersichtlicheren Medienlandschaft.

Angeblich braucht ein Hase achtzig verschiedene Kräuter, um zu überleben: die Hasenapotheke. Ein Feldbesuch. Außerdem: eine Bochumer Museumsdirektorin, eine Wittener Hutmacherin, ein Dortmunder Reichtumsforscher und die Hälfte der Grünen-Doppelspitze im Interview. Dies und vieles mehr in der Aprilausgabe des sozialen Straßenmagazins.


Es gibt für den sesshaften Menschen nur ein ernstes philosophisches Problem: die Heimat. Die Entscheidung, ob und wo das Leben in Sesshaftigkeit sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfrage der Moderne. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen oder der Geist neun oder zwölf Kategorien habe – kommt erst später. Das sind Spielereien; zunächst heißt es Antwort geben. Und wenn es wahr ist, dass – nach Nietzsche – ein Philosoph, der ernst genommen werden will, mit gutem Beispiel vorangehen müsse, dann begreift man die Wichtigkeit dieser Antwort, da ihr dann die endgültige Tat folgen muss.



