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Ruhrfestspiele finden trotz Corona statt

Tiger Lillies Foto: Schorle Lizenz: CC BY-SA 3.0

Ein Live-Festival, das sich mit hybriden und digitalen Elementen an die dynamische Pandemiesituation anpasst – so wollen die Ruhrfestspiele in ihrem 75. Jahr ihr Publikum erreichen. Unter dem Titel „Utopie und Unruhe“ hat Intendant Olaf Kröck ein facettenreiches Programm mit 90 Produktionen und rund 210 Veranstaltungen auf die Beine gestellt, das vom 1. Mai bis zum 20. Juni im Ruhrfestspielhaus und an unterschiedlichen Orten in der Stadt in Szene gesetzt wird. Unter anderem wird erstmals das Stadion Hohenhorst bespielt. Mit dem Titel wollen die Ruhrfestspiele der aktuellen Unsicherheit und der Dynamik, aber auch dem Aufbruch Rechnung tragen.

Das Konzept ist in der Wahl der Vermittlung bewusst flexibel: An erster Stelle steht das Live-Erlebnis vor Ort, mit reduzierter Platzzahl, Maskenpflicht und weiteren Maßnahmen. Ergänzend können einige Veranstaltungen live gestreamt oder durch eine komplett digitale Variante ersetzt werden. Zwei Gastspiele sind ausschließlich als Stream geplant, die Künstler sind nicht vor Ort. Je nach Verordnungslage wird das Konzept angepasst. Ein Kulturvolkfest zum Auftakt wird in diesem Jahr nicht geben.

Gleich der Auftakt ist hybrid geplant: Am 2. Mai eröffnen die Ruhrfestspiele mit der Deutschlandpremiere „Die Seidentrommel. Ein modernes Nō-Spiel“, einer Koproduktion des Festival d’Avignon und Théâtre de la Ville, Paris, inspiriert von Yukio Mishima. Der Text stammt von Jean-Claude Carrière, Regie und Choreografie von Kaori Ito und Yoshi Oida. Die Autorin Enis Maci, Trägerin des Literaturpreises Ruhr 2020, wird die Festrede halten. Ein Teil des Publikums wird live im Festspielhaus dabei sein, ein anderer digital. Im Rahmen der Eröffnung findet auch die Vernissage der Ausstellung „Ein faszinierender Plan“ statt. Die Dramatikerin und Essayistin Enis Maci entwickelt mit weiteren Kunstschaffenden die begehbare Videoinstallation für die Ruhrfestspiele 2021 als Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen.

Insgesamt sind zwei Uraufführungen, sieben Deutschlandpremieren, eine Premiere und eine Eigenproduktion in Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen geplant. Uraufgeführt wird z.B. das dokumentarische Porträt von drei Frauengenerationen aus Arbeiterfamilien im Ruhrgebiet und in Niederschlesien „Arbeiterinnen / Pracujące kobiety“, eine Koproduktion mit werkgruppe2, Schauspiel Essen und Teatr Polski – w podziemiu (27. bis 29. Mai). Auch das ist live und digital zu sehen.

Neben Schauspiel präsentieren die Ruhrfestspiele auch wieder Tanz, Literatur, Ausstellungen und Kunstprojekte, Neuen Zirkus, Musik, Kabarett und Dialoge. Auch das junge Publikum hat sein eigenes Programm. Beteiligt sind im Jubiläumsjahr mehr als 650 Künstlerinnen und Künstler aus rund 20 verschiedenen Ländern, darunter u. a. aus Frankreich, Polen, Belgien, Griechenland, Spanien, Großbritannien, Deutschland, Japan, dem Kongo, der Elfenbeinküste, den Niederlanden, Indien, Australien, der Slowakei, Schweden, der Schweiz und der Türkei. Zu den prominenten Gästen auf der Bühne gehören Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Wolfram Koch, Sophie Rois und Lars Eidinger. Musikalische Gäste sind u.a. Helge Schneider, Chilly Gonzales, die Tiger Lillies und Jan Plewka.

Zum 75. Geburtstag würdigen die Ruhrfestspiele auch ihr Publikum: Die Ausstellung „Sie stellen sich vor. Ansichten der Zuschauer – Kleine Hommage an das Publikum: 75 Jahre Ruhrfestspiele in Fotografien ihrer Besucher“ feiert am 1. Mai im Ruhrfestspielhaus ihre Vernissage. Außerdem präsentiert das Festival im Rahmen von „Ruhr Ding: Klima“ zusammen mit Urbane Künste Ruhr „Love is a warm gun“, ein Projekt von La Fleur (Monika Gintersdorfer) in Zusammenarbeit mit Elisabeth Bakambamba Tambwe.

Der Vorverkaufsstart für die 75. Ruhrfestspiele wurde auf den 19. April verschoben. Alle Informationen, Änderungen und das Programm stehen unter www.ruhrfestspiele.de.

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