Der Menschenfresser von Duisburg

Heute, am 1. Juli jährt sich der Jahrestag des Todes von Joachim Kroll.

Heutzutage ist der widerwärtigste Serienmörder der deutschen Kriminalgeschichte so gut wie vergessen. Der Duisburger Waschkauenwärter Joachim Kroll tötete mindestens acht Menschen im Ruhrgebiet. Und er aß von ihren Leichen. Eine Kriminalgeschichte.

Joachim Kroll
Joachim Kroll

Kein schöner Sommer war das damals anno ’76. Wer kann sich schon erinnern? Zwar freuten sich die Menschen über wochenlange Bullenhitze in ganz Deutschland und fieberten mit den Ihrigen während der olymischen Sommerspiele in Montreal. Doch seit Anfang Juli dieses Jahres begann Grauen, das Revier zu lähmen.

Zu dieser Zeit, am zweiten Juli, vermissten die Duisburger Eheleute Kettner ihre vierjährige Tochter Marion. Mit ihren Freundinnen war die Kleine am Nachmittag nur eben mal zum Spielen raus. Auf diesem Spielplatz nahe ihrem Elternhaus auf der Friesenstraße in Duisburg-Laar hat man sie auch noch beobachten können.

Doch wenig später suchten Eltern und Bekannte stundenlang vergeblich nach dem kleinen Kind. Auch die mit Hunden und Hubschraubern fahndende Polizei vermochte das blonde Mädchen nicht zu finden. In der Folge ergaben die polizeilichen Ermittlungen in Sachen des vermissten Kindes eine kleine Unregelmäßigkeit im Nachbarhaus der Kettners. Auf der

Continue Reading

‚Pioniere des Comic‘ – Überblickswerk zu den Anfängen der Comic-Kultur

presse_sterrett_polly 2 (600x418)Auch wenn ich mich persönlich zwar als grundsätzlichen, langjährigen Comic-Fan, aber bisher doch nur sehr begrenzt auch als wirklichen Comic-Experten bezeichnen würde, zog die Neuerscheinung ‚Pioniere des Comic‘, welche in diesen Tagen frisch auf dem Buchmarkt erschienen ihre Käufer sucht, sehr rasch meine volle Aufmerksamkeit auf sich.

Comic Cover (466x600)Und ich wurde auch wirklich nicht enttäuscht. Viel zu lernen, viel zu entdecken in Sachen Comic-Geschichte. Sehr charmante Zeichnungen. Der Band lohnt sich, auch für ‚Nichtexperten‘ wie mich. Keine Frage!

Spektakulär, groß und in Farbe, so eroberte der Comic ab 1897 sein Publikum. Und der Verlag Hatje Cantz publiziert mit ‚Pioniere des Comic‘ nun mit diesem Bildband ein umfassendes Überblickswerk zu den Anfängen der Comic-Kultur.

Die Leser, unabhängig von Bildungsgrad und gesellschaftlicher Zugehörigkeit, waren seinerzeit von dieser neuen Kunstform offenbar sofort sehr fasziniert.  Es begann eine ungeahnte Erfolgsgeschichte für  dieses damals noch völlig neuartige, visuelle Medium, welches den US-Bürgern ab sofort sehr regelmäßig in den amerikanischen Tageszeitungen begegnete.

Continue Reading

Graphic-Novel „Drei Steine“ von Nils Oskamp in Dortmund

 

Copyright © 2016 by Nils Oskamp
Copyright © 2016 by Nils Oskamp

In der öffentlichen und medialen Wahrnehmung scheint sich die rechtsextreme Szene in Deutschland auf den Osten zu konzentrieren. Doch trotz entsetzlicher, über die sozialen Netzwerke wie ein Lauffeuer verbreiterter Vorfälle wie der johlende Mob, der Flüchtlinge in Clausnitz daran hinderte, ihre Unterkunft zu beziehen, sitzt der harte aber herzliche Westen leider längst nicht so fest im multikulturellen Sattel, wie Optimisten es sich vielleicht wünschen würden. Von unserem Gastautor Matthias Penkert-Hennig.

Als Hochburg der rechten Szene im Ruhrgebiet gilt bereits seit FAP-Zeiten in den Achtzigern der Stadtteil Dortmund-Dorstfeld. Hier wuchs Illustrator und Comiczeichner Nils Oskamp auf. Als Schüler an einer prophetischer Weise nach Comic-Großvater Wilhelm Busch benannten Realschule wurde er Zeuge und Opfer rechter Gewalt, vor der Lehrer, Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar seine Eltern die Augen fest verschlossen.

Continue Reading
Werbung
Werbung


Götz George ist tot

Götz George. Quelle: Wikipedia, Foto: www.horstschimanski.info, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Götz George als Schimanski. Quelle: Wikipedia, Foto: www.horstschimanski.info, Lizenz: CC BY-SA 2.5

Heute vor genau 35 Jahren sahen wir Götz George das erste Mal in seiner Rolle als Horst Schimanski. Er frühstückte zwei rohe Eier und schon in der nächsten Szene rief er „Hör auf mit der Scheiße!“, als jemand einen Fernseher aus dem Fenster warf. Eine neue Ära hatte begonnen. Von unserem Gastautor Harald Schrapers.

Götz George ist untrennbar mit Horst Schimanski verbunden. Er hat die Figur, die im Umfeld der Münchener Filmhochschule erdacht wurde, gespielt, geprägt und entwickelt. George kam nach Duisburg und schaffte es, dem Ruhrgebiet ein neues Selbstbewusstsein zu geben. Wahrscheinlich ging es gar nicht anders, dass dies ein Berliner Schauspieler machen musste, der von außen kam und den Duisburgern einen Spiegel vorhielt. Dieses Verzagte und sich selbst Verleugnende – das kam in Schimanskis Welt nicht vor. Und Götz George war der Garant dafür.

Continue Reading

ESSEN.ORIGINAL.2016 – SEVEN KRÖNT OPEN-AIR-FESTIVAL

michalak_essen

ESSEN.ORIGINAL.2015

Umsonst & draußen – auch bei der 21. Auflage bleibt sich das Stadtfestival seinem Motto treu und präsentiert vom 2. bis 4 September 2016 auf sechs Bühnen über 100 Stunden Musik. In diesem Jahr erklingen neben Pop, Rock, Klassik und Heavy Metal verstärkt auch Jazz und Weltmusik. Zudem können sich die Besucher erstmalig auf Clubkonzerte freuen. Headliner des Open-Air-Festivals der EMG – Essen Marketing GmbH (EMG) in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Essen ist der Schweizer Soulsänger Seven, bekanntgeworden vor allem durch die dritte Staffel der Musiksendung „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“, die im Frühjahr auf dem TV-Sender VOX lief.

Mit der Mischung aus Essener Nachwuchskünstlern und nationalen sowie internationalen Top Acts stellt das Stadtfestival ESSEN.ORIGINAL. auch bei der 21. Auflage wieder ein Alleinstellungsmerkmal im Ruhrgebiet dar. In diesem Jahr legen die Veranstalter mehr denn je den Schwerpunkt auf handgemachte, qualitativ hochwertige Musik, unter anderem durch die Programmpartnerschaft mit der Folkwang Universität der Künste sowie der JOE – Jazz Offensive Essen e.V. Bei all den Weiterentwicklungen bleibt aber der Ursprungsgedanke des Open-Air-Highlights erhalten: So sind die über 100 Stunden Musikgenuss dank des Engagements der zahlreichen Förderer für die Zuschauer auch 2016 wieder komplett kostenlos.

After-Show-Clubkonzerte

Wenn auf den ESSEN.ORIGINAL.-Bühnen an den Abenden die letzten Töne verklungen sind, ist noch lange nicht Schluss. So präsentiert die EMG am 2. und 3. September erstmalig drei exklusive After-Show-Clubkonzerte. Den Auftakt macht am Freitag um 23:00 Uhr die Jam-Session der JOE – Jazz Offensive Essen e.V. in der Filmbar der Lichtburg. Der Eintritt ist frei. Einen Tag später können Interessierte im Unperfekthaus zwei Bands in besonderer Atmosphäre genießen, die am selben Abend den Kennedyplatz bespielen. Das Konzert von Melissa Muther und ihrer Band Mamood beginnt um 23:00 Uhr im Saal R222. Um 23:30 Uhr tritt das Ron Spielman Trio im Wintergarten R423 auf. Der Eintritt für beide Konzerte liegt bei je 6,90 Euro, inklusive einer Flatrate für nichtalkoholische Getränke. Die Platzzahl ist begrenzt.

FESTIVALMARKT 2016

Bei ESSEN.ORIGINAL. wird nicht nur Musik geboten, auch Shoppingfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Und zwar beim FESTIVALMARKT an der Marktkirche und auf dem Flachsmarkt. Verkauft werden T-Shirts, Sonnenbrillen, Schmuck, Airbrush-Tattoos und weitere festivaltypische Artikel. Der FESTIVALMARKT ist an dem Freitag von 18 bis 22 Uhr, am Samstag von 12 bis 22 Uhr sowie am Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet. EMG-Mitarbeiterin Jennifer Falk nimmt noch Last-Minute-Standbewerbungen unter fa**@*******en.de entgegen.

ESSEN.ORIGINAL.2016 – Programmübersicht

Freitag, 02.09.2016

Kennedyplatz 18:00 – 23:00 WDR 4 on Tour mit Marquess und der WDR 4 Band

Willy-Brandt-Platz 18:00 – 22:30 Radio Essen präsentiert 5 Bands der „Ruhrcharts“

Hirschlandplatz 18:00 – 23:00 Jazz und Funk

Flachsmarkt 17:40 – 23:30 OPEN STAGE, Der Wolf und der Exchampion

Viehofer Platz 16:30 – 23:30 Die Diskothek turock präsentiert Death Metal, Heavy Metal, Hardrock „Turock Open Air“

Kopstadtplatz 16:00 – 23:00 Improvisionen-Festival

Samstag, 03.09.2016

Kennedyplatz 12:00 – 23:30 Rock und Pop mit dem Headliner Seven (22:00)

Willy-Brandt-Platz 14:00 – 23:00 Programm in Kooperation mit dem Forum Essener Lesben und Schwule (F.E.L.S.)

Hirschlandplatz 11:30 – 23:30 Mittags: Kinder- und Jugendbühne / Abends: Jazz

Flachsmarkt 15:00 – 21:40 OPEN STAGE

Viehofer Platz 14:00 – 23:30 Die Diskothek turock präsentiert Death Metal, Heavy Metal, Hardrock  „Turock Open Air“

Kopstadtplatz 16:00 – 22:30 Improvisionen-Festival

Sonntag, 04.09.2016

Kennedyplatz 12:00 – 21:30 Gottesdienst und Klassik; Höhepunkt: Gala der Essener Philharmoniker (20:00)

Willy-Brandt-Platz 13:00 – 17:30 In Zusammenarbeit mit dem Essener Sängerkreis präsentieren sich Chöre aus Essen

Hirschlandplatz 12:00 – 19:40 Kinder- und Jugendprogramm u.a. mit der Band Randale (18:30)

Flachsmarkt 14:00 – 19:40 OPEN STAGE

Viehofer Platz 14:00 – 22:00 Die Diskothek turock präsentiert Death Metal, Heavy Metal, Hardrock  „Turock Open Air“

Kopstadtplatz 16:00 – 21:00 Improvisionen-Festival

HERAUSGEBER: EMG – Essen Marketing GmbH

www.facebook.com/Essenoriginal

http://twitter.com/Essen_Original

12932561_1729239307289983_150465097433880268_n

Scheisse. Götz „Schimanski“ George ist tot.

Götz George in seiner Paraderolle. (Foto: Wikipedia)
Götz George in seiner Paraderolle. (Foto: Wikipedia)

Lasst uns nicht viele Worte verlieren. Götz George ist tot. Klar, Schimanski. „Scheisse“ im Fernsehen. Ruhrpottromantik. Prolloermittler. Chauvimacho-mit-Herz. Bis heute positive Identifikantionsfigur. Nun nicht mehr. Er hatte auch andere große Rollen. Den Totmacher zum Beispiel: warte, warte, nur ein Weilchen.  Saugte Gottschalk doof vonne Seite an. Krawall, statt Konsens. Aber Im Pott, oder dem, was wir romantisch als Pott erinnern und leben wollen, wird er immer Schimanski bleiben. Danke. Danke für diese Rolle des Ungefilterten, des Echten, der Ruhrpottmenschen. Schimanski ist tot. Scheisse.

Werbung
Werbung


Das Konzert von Bad Religion im Palladium Köln

27837637751_59b39df5e4_b

Bad Religion, um die Gründungsmitglieder Greg Graffin, Brett Gurewitz und Jay Bentley, gehören zu den verantwortungsvollsten Punk-Rockern, die die Szene hervorbrachte. Kein politisch brisantes Thema, das sie nicht auf ihre Agenda hoben.

Ihr Markenzeichen sind ihre bissigen Texte, mit denen sie mehrere Generationen von Musikhörern für politische und gesellschaftliche Themen sensibilisierten.

Vor sechs Jahren feierten Bad Religion  mit einer großen Welttour ihr 30-jähriges Bestehen und bewiesen mit ihrem vorletzten Studioalbum „The Dissent Of Man“ (2010), welche Ausnahmestellung sie auch nach drei Jahrzehnten noch innehaben. Anfang 2013 erschien „True North“, das dem Erfolg des Vorgängers in nichts nachstand.

Aktuell arbeiten sie an neuen Songs für ihr mittlerweile 17. Studioalbum. Das Album wird voraussichtlich Anfang 2017 erscheinen, da Sänger Greg Graffin erst kürzlich ein Soloalbum veröffentlichte und Schlagzeuger Brooks Wackermann aktuell durch Jamie Miller ersetzt wurde.

Aufgrund der ungebrochenen Begeisterung der deutschen Fans und als Dank für eine fast restlos ausverkaufte Tournee im vergangenen Jahr, sind die kalifornischen Punk-Legenden zur Zeit auf erneuter Europa-Tour unterwegs und standen am gestrigen Samstagabend im Kölner Palladium auf der Bühne.

Und wie erwartet haben die Altherren-Punks erneut bewiesen, dass sie nicht nur immer und überall willkommen sind, sondern dass sie auch immer noch so rocken können wie vor 36 Jahren.

Zur Ouvertüre des Musicals „Das Phantom der Oper“ betreten sie um Punkt 21 Uhr die Bühne und mit dem ersten Song “Crisis Time”, gefolgt von “Supersonic”,  “Prove It” und “Can’t Stop It” verwandeln sie das fast ausverkaufte Palladium für die nächsten zwei Stunden in einen erstklassigen Hardcore-Punk-Tempel.

Und sie klingen immer noch wie in ihren Anfangstagen, ihre Werte, die ihre Lyrik definieren, haben sich über die Jahrzehnte nicht verändert. Und das soll auch so sein, denn wer über drei Jahrzehnte immer noch so im Geschäft ist und die Punk-Musik so entscheidend geprägt hat, der hat wohl alles richtig gemacht. 

Jeder Bad Religion-Song ist nach wie vor immer noch aktuell, weil die Welt einfach nicht besser geworden ist und man sein Votum nicht oft genug verkünden kann. Und das haben die Urväter des Punkrocks nach wie vor drauf und dafür werden sie gefeiert, ganz in alter Punk-Manier.

Und das lässt natürlich gespannt auf das neue Album im kommenden Jahr hoffen!

www.prime-entertainment.de

www.livenation.de