‚Recklinghausen Arcaden‘: Fluch oder Segen?

Schön ist irgendwie anders. Die 'Recklinghausen Arcaden' im Februar 2014. Foto: Robin Patzwaldt
Schön ist irgendwie anders. Die ‚Recklinghausen Arcaden‘ im Februar 2014. Foto: Robin Patzwaldt

Im nördlichen Ruhrgebiet sieht es wirtschaftlich besonders trübe aus. So auch in Recklinghausen, der Kreisstadt im ‚Vest‘. Mit seinen aktuell ca. 120.000 Einwohnern verfügt Recklinghausen über eine schöne Altstadt. Eine Tatsache, welche für das Ruhrgebiet eher untypisch ist. Kleine Gässchen und Winkel prägen den Innenstadtbereich.

Aufgrund der immensen wirtschaftlichen Probleme der Region  war die Innenstadt schon seit Jahren von einem stetigen Niedergang geprägt. Leerstände nahmen zuletzt deutlich sichtbar zu.

Seit knapp zwei Jahren baut die mfi AG nun an den ‚Recklinghausen Arcaden‘. Das alt ehrwürdige ‚Lörhof Center‘, in dem sich seit Jahren Filialisten wie der Media Markt, Deichmann und einige andere kleinere Läden befanden wurde abgerissen. Ziel der Planer ist es mit den ‚Arcaden‘, einem Komplex in dem einmal über 100 Geschäfte auf knapp 28.000 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen sollen, die sich zurückentwickelnde Innenstadt der Kreisstadt neu zu beleben.

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Kein Denkmalschutz für die Nachkriegsmoderne?

krupp_bochumDie Architektur der Nachkriegszeit hat keinen guten Ruf: der ästhetische Wert der sogenannten „Nachkriegsmoderne“ entschließt sich oftmals erst auf den zweiten Blick. Wenige Bauten aus dieser Zeit sind bisher denkmalgeschützt und einige sind in Zukunft vom Abriss gefährdet. Zwei Seminare des Kunstgeschichtlichen Instituts der Ruhr-Uni Bochum haben sich mit Beispielen in NRW, vor allem im Ruhrgebiet, auseinandergesetzt. Die Ergebnisse sind nun in dem Blog www.nachkriegsmoderne.org  nachzulesen. Ein Beispiel: die leerstehende, ehemalige Hauptverwaltung des Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation (BVG) in Stahlhausen. Von unserem Gastautor Tim Walther

Sie ist das erste „echte“ Hochhaus Bochums nach dem Zweiten Weltkrieg, die ehemalige Hauptverwaltung des Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation (BVG) an der Alleestraße 156. Das Gebäude im Stadtteil Stahlhausen stellt, ebenso wie das Europa-Hochhaus in der Innenstadt, den Aufbruch während der Wirtschaftswunderzeit hin zu modernen Büro-Hochhausbauten dar. Der Bau, den der Architekt Wilhelm Seidensticker ab 1961 plante und der von 1963 bis 1964 errichtet wurde, markiert als Solitär die westliche Grenze der Bochumer Innenstadt.

Der 1854 gegründete Bochumer Verein war ein Montankonzern, der auch noch in der Nachkriegszeit das Bild Stahlhausens dominierte. Das größte Bochumer Hüttenwerk, zahlreiche Fabrikationsstätten, nahe Wohnkolonien für die Arbeiter sowie Bahngleise und Versorgungsleitungen gesellten sich um das etwas höher gelegene Grundstück an der Kreuzung Alleestraße/Kohlenstraße. Hier hatte zuvor das alte Verwaltungsgebäude des Stahlfabrikanten gestanden, welches jedoch im Kriegsverlauf zerstört worden war. 1960 begannen erste Planungen für den Neubau mit der Maßgabe, dass dieser modern und repräsentativ sein und zentral zu den Werksanlagen liegen solle. Größter Konkurrent der BVG war zu diesen Zeiten die Firma Krupp aus Essen, so dass der Neubau auch als Prestigeobjekt unter Konkurrenten gesehen werden kann.

Gemäß damaliger Bauvorschriften galten Häuser jedoch erst als Hochhäuser, wenn das Gebäude bis zum obersten Geschoss 22 Meter hoch war. Die Hauptverwaltung des BVG erfüllte diese Norm: Mit 13 Geschossen erstreckt sich der zweibündig angelegte Stahlbetonskelettbau über eine Höhe von 46,20 Metern. Seidensticker richtete den Bau entlang einer Nord-Süd-Achse aus und garantierte so, dass alle Arbeitsplätze

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Update: Bochum: Nahverkehrsunternehmen Bogestra fährt Nazis auf Polizeiwunsch kostenlos spazieren

Bogestra Busse Foto: Bogestra
Bogestra Busse Foto: Bogestra

Gut zwei Dutzend Neonazis des „Volkssturms Deutschland“ hetzten am vergangenen Samstag in Bochum gegen Flüchtlinge. Als alles vorbei war, reisten sie ab. Allerdings nicht auf eigene Kosten: Auf Bitte der Polizei stelle das lokale Nahverkehrsunternehmen Bogestra den Nazis einen Bus zur Verfügung – kostenlos. Das geht aus einer Antwort der Bogestra auf eine Anfrage dieses Blogs hervor:

Die BOGESTRA hat auf Wunsch der Polizei im Rahmen der Deeskalationsvorsorge einen Bus für den Rücktransport der Neonazis zur Verfügung gestellt. Wir arbeiten eng mit der Polizei sowie mit der Feuerwehr zusammen und stellen immer auf Wunsch (oder Anordnung) der Ordnungspartner Fahrzeuge zur Verfügung, sei es um Randalierer nach Fußballspielen „abzutransportieren“, Anwohner nach einem Bombenfund unterzubringen oder eben Neonazis zu transportieren. Diese Bereitstellungen sind nicht mit Rechnungsstellungen verbunden.

Weitere Infos dazu finden Sie auch auf unserer Homepage. http://www.bogestra.de/news-liste/news/article/bogestra-unterstuetzt-polizei.html

Selbstverständlich distanzieren wir uns als multi-kulturelles Unternehmen ausdrücklich von jeglicher Art des extremistischen Denkens!!!

Ein hochsubventioniertes öffentliches Unternehmen mit Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) als Aufsichtsratsvorsitzende finanziert also den Transport von Neonazis – mit dem Geld der Steuerzahler  und seiner Fahrgäste. Offenbar ist es den Neonazis nicht zuzumuten, eine Fahrkarte zu kaufen, aber allen anderen Bürgern, deren Fahrten zu bezahlen Eine glaubwürdige Distanzierung sieht andes aus – und würde auch noch Geld sparen. Wer hetzen will, kann laufen.

Update: Gegenüber den Ruhr Nachrichten hat die Bogestra nun ihre Kommunikation geändert. Nach Angaben der Polizei haben alle Nazis ein Ticket gelöst. In der Antwort auf unsere Anfrage war von Tickets oder einer Form der   Vergütung noch nicht die Rede. In ihr wurde der Nazi-Abtransport auf eine Stufe mit einem Katastopheneinsatz gestellt.

Unsere Fragen lauteten:

1. Trifft es zu, dass die Bogestra mit einem Sonderbus die Teilnehmer einer Kundgebung des „Volkssturm Deutschland“ am vergangenen Samstag von Kundgebungsort abtransportierte?

2. Wenn ja: Wer trug die Kosten für diesen Bus?

3. Wenn ja: Wieso hat die Bogestra einen Bus dafür zur Verfügung gestellt?
4. Aufgrund wessen Anordnung geschah dies?

Dass die Nazis auf der  Fahrt zumindest normale Tickets bezahlen mussten, wäre eine Antwort gewesen, die auf Frage 2 hätte kommen müssen. Die kam aber uns gegenüber nicht.

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Bochum: 300 gegen 20 Nazis

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Am Samstag fanden rund um die Wohlfahrtstraße in Bochum mehrere Kundgebungen statt. Eine Neonazi-Kameradschaft hatte zur Hetze gegen eine Flüchtlingsunterkunft aufgerufen, das Bochumer Bündnis gegen Rechts zu einer Gegenkundgebung aufgerufen.

Die Zahlen sprechen für sich: Auf der einen Seite standen ungefähr 25 Gestalten, abgezäunt mit Polizeigittern, hörten Rechtsrock über ein Megafon und hielten unverständliche Reden. Auf der anderen Seite waren zwar ebenfalls Gitter aufgebaut, die 300 Nazi-Gegner passten allerdings gar nicht in das abgezäunte Areal. Der Gegenprotest war ziemlich bunt, von jüngeren autonomen Antifas bis zu diversen Parteien war alles vertreten, was sich in Bochum gegen Rassismus engagiert. Auch die Knappschaft, vor deren Hochhaus die Nazis standen, zeigte mit einem riesigen Schriftzug „Wir gegen Nazis“ an der Hausfassade Flagge gegen den rechten Mob.

Die Nazis versammelten sich um 14 Uhr an ihrem Kundgebungsplatz und verschwanden schon um kurz vor drei wieder in einem Sonderbus der Bogestra. Daraufhin machten sich auch die Gegendemonstranten wieder auf den Heimweg. Die Polizei war mit Hundertschaften aus Bielefeld und Bochum vertreten und hatte während der Kundgebungen nicht viel Arbeit. Die einzigen erwähnenswerten polizeilichen Maßnahmen fanden im Vorfeld statt. In der gestrigen Nacht wurden mehrere Personen in Gewahrsam genommen, denen vorgeworfen wird, Sprühereien gegen die Nazis angefertigt zu haben. Auf Seiten der Nazis gab es im Vorfeld der Kundgebung eine Festnahme – gegen den Festgenommenen lag ein Haftbefehl vor.

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BVB: Watzke weckt erneut Erwartungen im Schwarzgelben-Lager

BVB-Boss 'Aki' Watzke. Foto: Robin Patzwaldt
BVB-Boss ‚Aki‘ Watzke. Foto: Robin Patzwaldt

In den letzten Tagen sorgten Aussagen von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke für Schlagzeilen, welche er offenbar anlässlich einer Presserunde am Donnerstag in Berlin traf. Er beschäftigte sich darin mit dem FC Bayern München, beklagte dessen sportliche und wirtschaftliche  Übermacht. Seine Aussagen sorgten für Irritationen, wurden im Nachhinein relativiert, teilweise sogar korrigiert. Es erfolgte am Freitag sogar ein klärendes Gespräch mit dem FC Bayern München, um entstandene Irritationen auszuräumen.

Dabei ist jedoch, der aus meiner Sicht für BVB-Anhänger interessanteste Teil seiner Aussagen etwas ‚unter den Tisch gefallen‘. Aki Watzke sprach in Berlin nämlich auch von kräftigen Investitionen in den Kader im Sommer, von Neuverpflichtungen, welche helfen sollen die sportliche Lücke zu den Bayern demnächst wieder etwas zu schließen.

„Wir werden im Sommer investieren, und das nicht wenig. Wir werden einiges machen. Mal sehen, was wir für unser Geld noch kriegen“, kündigte Watzke in Berlin an: „Wir werden ein paar Ausrufezeichen setzen und haben noch Raum für Steigerungen im Gehaltsbudget.

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