Der Ruhrpilot

Norbert Röttgen Foto: Norbert-Roettgen.de

NRW: Darum ging die CDU unter…Welt

NRW II: Regierung gab 12,2 Millionen Euro für Gutachter aus…Der Westen

NRW III: Neue Köpfe für die Kultur…Welt

Ruhrgebiet: Heilige Nudelmesse…Bo Alternativ

Bochum: Stephan Geisler öffnet sonntags seine Halle…Ruhr Nachrichten

Umland: Behördenmythen…Reflexion

Internet: US-Betreiber sperrt Neonazi-Seite Altermedia…Publikative

Apple: LTE auf dem neuen Apple iPhone 5 in Deutschland – imho…Pottblog

 

 

Ein Prinz sieht rot

Foto: Privat

Hans Dreher inszeniert in der Bochumer Rottstraße Lessings Antikriegs-Drama PHILOTAS als intensives Kammerspiel

Ein schwarz-violetter Raum, ein paar archaische Pferdeköpfe, ein kleiner Altar und starke, eindringlich gespielte Charaktere ergeben die konzentrierte Reflektion eines sehr persönlichen inneren Konflikts ausgelöst durch einen äußeren: Krieg.

Der Königssohn Philotas wird in seiner ersten Schlacht vom gegnerischen Herrscher gefangen genommen. Dadurch wird sein Vater erpressbar, Philotas sieht sich als Verräter an seinem Volk, das Dilemma ist komplett. Was er erst später erfährt: auch der Sohn des gegnerischen Königs ist eine Geisel. Es entsteht eine klassische Pattsituation. Trotzdem fasst der heißblütige junge Prinz einen radikalen Entschluss, in der Hoffnung seinem Vater im Konflikt zur Oberhand zu verhelfen – Selbstmord.

Psychologie einer Reise: vom jammernden Verlierer zum überzeugten Selbstmörder

Lessings Trauerspiel von 1759 beschreibt facettenreich menschliches Denken und Handeln auf zwei Ebenen, die zeitloser kaum sein könnten. Zum einen geht es um die große Bühne, auf der Macht, Herrschaft, Verantwortung, Moral und Krieg ihren Schauplatz finden. Zum anderen um die Emotionen der Figuren, die in ihrer menschlichen Schwäche mit diesen Dingen umgehen müssen, die in ihrer Verwicklung in große Konflikte oder in ihrer Position als Machthaber (oder als Sohn eines solchen) von Zweifeln, Wahn, Angst, fehlgeleitetem Pflichtbewusstsein oder pulsierendem jugendlichem Übereifer getrieben sind. Es ist eine Außenansicht der Strukturen großer Politik und eine Innenansicht der persönlichen Konflikte von Menschen, die mit dieser konfrontiert sind.

Felix Lampert stellt als Philotas überzeugend die Psychologie einer Reise vom jammernden Verlierer zum entschlossenen

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„Es wird ungemütlicher hier in Deutschland für uns Juden“

Es wird ungemütlicher in Deutschland für Juden. Das liegt vor allem an dem deutschen Judenhass, es liegt aber auch an einigen jungen Muslimen mit und ohne Migrationshintergrund und ihrem sehr eigenen, und leider sehr gefährlichem Antisemitismus. Und es liegt an den Beschwichtigern, Relativierern und Kleinrednern in den jeweils eigenen Gemeinschaften, die lieber Dinge unter den Teppich kehren. Von unserer Gastautorin Ramona Ambs/Publikative.

Ich bin Jüdin. Meine Haarfarbe ist schwarz, meine Muttersprache deutsch. Ich komme einigen Leuten spanisch vor. Aber das ist nur äußerlich. Ich verstehe kein Wort spanisch. Ich verstehe ein bisschen englisch, ein bisschen fränzösisch, ein bißchen hebräisch, ein bisschen dänisch und ein bisschen türkisch. „Yahudiler domuz“ zum Beispiel. Wenn ich das höre, weiß ich, dass es besser ist, dass ich den Leuten spanisch vorkomme und nicht etwa jüdisch.

Yahudiler domuz“ – das hör ich ab und an. Auf Straßen, in Cafes oder Clubs. Und wenn man das hört, dann ist man fast froh, nicht alles zu verstehen. Wobei diese Freude dann auch nur kurz währt, denn mittlerweile hört man`s eh auch variantenreich auf Deutsch. „Du Jude“ ist ein absolut gängiges Schimpfwort. Auch ohne das rosa Tier mit dem Ringelschwänzchen.

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Bettina Wulff, PR und die Ehre

Der Bundespräsident Christian Wulff und seine Frau Bettina Wulff auf dem Pariser Platz in Berlin Foto: Franz Richter (User:FRZ) Lizenz: CC

Auch wir bekamen auf dem Höhepunkt der Affäre um den damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff Fotos zugeschickt, auf  denen angeblich seine Frau als Prostituierte zu sehen war.  Wir haben die Bilder nicht verwendet. Ob Bettina Wulff anschaffen gegangen ist oder nicht war mir egal, Prostitution ist in Deutschland legal und was legal ist kann man niemanden vorwerfen. Davon ab hatte Bettina Wulff keine offizielle Funktion – sie war prominent, aber nicht wichtig. Und die Quellen von denen wir das Material bekamen – katholische Spinner – waren auch nicht gerade glaubwürdig.

Das andere Medien diese Geschichte aufgegriffen haben, fand ich geschmacklos, aber so ist die Welt nun einmal. Wer sich in das Licht der Öffentlichkeit begibt und bewusst sein Privatleben zu seinem Vorteil versucht zu vermarkten, muss mit so etwas rechnen: Bettina Wulff war PR-Frau, sie kennt das Geschäft.

Nun klagt sie. Die Süddeutsche dazu:

Am Freitag hat die 38-Jährige Klagen beim Hamburger Landgericht gegen den Fernsehmoderator Günther Jauchund gegen den Google-Konzern eingereicht.

Es geht um Berichte um ihre angebliche Tätigkeit als Prostituierte, sie hat schon früher geklagt und mittlerweile eine Eidesstattliche Versicherung abgegeben, dass sie nie als Prostituierte gearbeitet hat.  Ihr Anwalt  ist Gernot Lehr, der bereits ihren Mann vertrat und von dem wir auch schon im Auftrag von Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) Post bekamen.  Aber das Jauch und Google nun verklagt werden, weil Jauch einen Artikel zitiert hat, in dem über die angebliche Vergangenheit von Wulff berichtet wurde und Google dafür sorgen soll, das durch die Autocomplete-Funktion keine Begriffe wie „Rotlicht“ mehr auftauchen, ist peinlich. Die Geschichte ist in der Welt, sie wurde diskutiert und ist Teil der Pressegeschichte Deutschlands. Bettina Wulff ist eine Person des öffentlichen Interesses und auch unwahre Geschichten kursieren über solche Menschen. Im besten Fall ist es harmloser Quatsch, manchmal auch nicht. Es ist in Ordnung Medien zu verklagen, die behaupten, Wulff wäre Prostituierte gewesen und es dann nicht beweisen können. So etwas macht man nicht und wenn man dann Ärger bekommt, bekommt man ihn zu Recht. Aber wenn solche Gerüchte kursieren, muss es möglich sein darüber zu berichten – natürlich müssen die Betroffenen die Gelegenheit bekommen, sich zu äussern, aber das war es dann auch schon.

Die Klage von Wulff  geht zu weit. Sie könnte dazu führen, das Berichterstattung künftig massiv eingeschränkt wird und das mit Google eine Informationsmöglichkeit künftig nicht mehr nutzbar sein wird.

Der Spiegel berichtet,  es geht Bettina Wulff um die Wiederherstellung ihrer Reputation. Mag sein.

In diesem Monat kommt auch ihr Buch heraus. Bettina Wulff war PR-Frau. Ich bin der Meinung, dass die Klage zum jetzigen Zeitpunkt kein Zufall ist, sondern zumindest zum großen Teil mit der Vermarktung des Buches zu tun hat.

 

Der Ruhrpilot

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Recht: Dein Telefon weiß, wo du nächsten Sonntag sein wirst…Netzpolitik

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Der Ruhrpilot

Osama bin Laden Foto: Hamid Mir interviewing Osama bin Laden.jpg: Abdul Rahman bin Laden (son of Osama bin Laden) took the photo and released it to Hamid Mir, a Pakistani news reporter at the time. Lizenz: CC

NRW: 20.000 Euro für den Ex-Leibwächter von Bin Laden…WAZRecherche

NRW II: Zahl der Salafisten in NRW steigt auf 1000…RP Online

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NRW IV: Rechtsanspruch auf Krippenplatz nur für Zweijährige…RP Online

NRW V: Land plant keine Schritte zur Straffreiheit für Beschneidungs-Ärzte…Welt

Bochum: Diskussion über Platz des Europäischen Versprechens…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Künstler-Ultimatum lässt Stadt kalt…Der Westen

Dortmund: Grüne sehen keine Zukunft für Flughafen…Der Westen

Dortmund II: Lauter Protest gegen höhere Musik-Gebühren…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Stadt gibt Bahnhofsplatte für die Bürger frei…Der Westen

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Kino: “The Cabin in the Woods” – wurde hier das Horror-Genre neu erfunden?…Pottblog

NRW: Gutachten – Vorerst kein Fracking in NRW. Erst Forschung…WAZRecherche