Alle Jahre wieder – „Die Kassierer“ in der Zeche Bochum

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„Und da gibt es dann die Legende, dass wir 1985 ein Punkkonzert veranstalten wollten und selber an der Kasse saßen – also beschlossen wir, selber aufzutreten und uns „Die Kassierer“ zu nennen.“

Vor fast genau einem Jahr gaben die Kassierer ihr Jubiläumskonzert in der Zeche Bochum. Seit nunmehr 31 Jahren gibt es die Punk-Band aus Bochum-Wattenscheid bereits, 1985 wurde sie in der Besetzung Wolfgang „Wölfi“ Wendland, Mitch Maestro und Volker Kampfgarten (eigentlich Volker Wendland) gegründet, die auch heute noch mit von der Partie sind. Nikolaj „Sonnenscheiße“ Hagemeister natürlich nicht zu vergessen. Jüngst gab es auch eine neue Single auf die Ohren. Anläßlich ihrer Bewerbung für den ESC2016 in Stockholm, sind die Kassierer um den Song Erdrotation reicher und kehren wieder in den Ort zurück, an dem 2015 schon gefeiert wurde.

Die Kassierer – Zeche Bochum – 07.04.2016

Tickets gibt es über Positive Records und weitere Informationen unter Zwischenfall2.

[Die Kassierer / 23.10.2014 – FZW Dortmund]

Eisenpimmel – Releasekonzert zur neuen Platte VIVA LA NIX! in Oberhausen

25594924703_f4642551b6_bEisenpimmel, das sind im Schnelldurchlauf Wolle Pannek, Mütze, Addi Kaluppke, Bobo Wirsing, Bärbel Rotzky, Siggi Katlewski und Karl Arsch aus Duisburg. Bekannt ist die Satire-Punkband für ihren doch recht vulgären Stil, aber dadurch nicht weniger beliebt.

Auf ihr Konto gingen Mitte der 90-er die beiden großen Klassiker „Komm mal lecker unten bei mich bei “ (1995) und „Bau keine Scheiße mit Bier“ (1997), womit Eisenpimmel die zwei wichtigsten und  ganz großen Themen abgedeckt hätten.

Sieben Jahre nach ihrem letzten Album „Füße hoch, Fernsehn an, Arschlecken“ (2009), hat die Kultband am 12.02.2016 nun ein brandneues Monumentalwerk unter dem künstlereigenen Label Kaputte Jugend Records auf den Markt geschmissen. Das Konzept-Doppelalbum „Viva la nix!“ – Untertitel: ‚Der Untergang des monetären Wirtschaftssystems (aus der Sicht eines Girokontos)‘ feat. BELA B., GUILDO HORN und DIRK ‚DICKEN‘ JORA (SLIME) – mit 36-seitigem Booklet und Downloadcode, darf man durchaus als ein ambitioniertes Projekt bezeichnen, was positiv überrascht.

Eine selbsternannte “Rockoper in 35 Akten” mit insgesamt 35 Songs, fast 104 Minuten Gesamtspielzeit und natürlich den bewährten Mitsing-Hit-Qualitäten. Im langjährigen Entstehungsprozess des Albums kamen neben der Stammausstattung auch Instrumente wie Bläser, Piano, Mandoline, Orgel, Banjo oder Tin Whistle zum Einsatz und befreundete lokale Bands wie TELEMARK, DIE FRISCHEN MUSCHELN oder BEATMARTIN.

Aber keine Sorgen, das Sextett, um die beiden Hauptsänger Bärbel Rotzky und Siggi Katlewski, kommt auf ihrem Konzeptalbum immer noch mit der gewohnt schnodderigen Ruhrpott-Schnauze daher, nur sind die Songs diesmal thematisch und inhaltlich aufeinander abgestimmt. Ihre Wurzeln im Classic-, Glam- und Hardrock der 70er lassen Eisenpimmel ebenfalls wie immer deutlich durchscheinen, fräsen sich aber neben Punkrock auch gekonnt durch weitere Genres wie Ska, Blues, Folkrock, Schlager, Country, Blasmusik und Hip-Hop.

„Viva la nix!“ ist also in seiner Gesamtheit tatsächlich als ernstzunehmendes und starkes Statement zu verstehen und wird von den Duisburgen am 08.04.2016 im Druckluft in Oberhausen vorgestellt. Tickets gibt es hier !

[Eisenpimmel / 23.10.2014 – FZW Dortmund]

LAIBACH, Christuskirche

Laibach Peanuts
Laibach Peanuts

Am 6.4. spielen LAIBACH in der Christuskirche in Bochum. Es ist zum ersten Mal seit vielen Jahren, dass die slowenische Band im Ruhrgebiet wieder an einem adäquaten Ort auftritt. Warum eine Kirche, zumal am Platz des europäischen Versprechens, der ideale Ort für einen Auftritt der wichtigsten Band der Welt ist, wurde bereits an anderer Stelle erläutert. An der gleichen Stelle übrigens, an der die Slowenen feststellten: „Laibach würden enttäuschen, wenn sie nicht enttäuschen würden und das sollten unsere Fans langsam gelernt haben.“

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Zehn Jahre nach dem Mord an Mehmet Kubaşık – Versagen als Teil des Systems

Mordopfer des NSU, in der Mitte Mehmet Kubasik
Beim Tag der Solidarität wird heute in Dortmund der NSU-Opfer gedacht. Bild: tagdersolidaritaet.wordpress.com

Vor zehn Jahren wurde Mehmet Kubaşık in der Dortmunder Nordstadt erschossen. Verantwortlich für diesen Mord, neun weitere und mindestens zwei Bombenanschläge waren – so wurde erst Jahre später öffentlich bekannt – Neonazis um den „Nationalsozialistischen Untergrund“. Der NSU-Komplex offenbarte Strukturen in deutschen Sicherheitsbehörden, die mindestens in diesem Fall von Ignoranz, Vertuschen und Versäumen geprägt waren – und er offenbarte, dass es für Rassismus in einer Gesellschaft keine Nazis braucht. In Dortmund wird heute der Opfer des NSU gedacht. 

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Der Ruhrpilot

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NRW: 
Die Kraft schwindet…taz
Debatte: Europa schnürt sich ab…NZZ
Debatte: Grün-Schwarz als Vorbild für den Bund…FAZ
Debatte: Das ZDF hat Erdogan einen großen Gefallen getan…Welt
Bochum: Flüchtlingsprotest in Bochum geht weiter…Der Westen
Dortmund: Zehnten Jahrestag des NSU-Opfers…MV
Duisburg: Wie Rechte im Stadtrat abkassieren – und dafür wenig tun…Der Westen
Essen: 800 Bürger gehen gegen die NPD auf die Straße…Der Westen

 

 

 

Dortmund: Der BVB hat Tabellenplatz Zwei in der Bundesliga jetzt schon sicher!

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Thomas Tuchel. Foto: Robin Patzwaldt

Es wahr, ehrlich gesagt, ja ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis sich der BVB endgültig vorzeitig für die Champions League im kommenden Jahr qualifizieren würde. Am gestrigen Samstag war es dann soweit. Und zwar noch bevor die Borussia selber überhaupt in das Spielgeschehen eingreifen musste.

Durch die herbe 0:3-Niederlage der Schalker in Ingolstadt waren die Dortmunder bereits nicht mehr von einem der ersten drei Tabellenplätze der Saison 2015/16 zu verdrängen, was eben die direkte Champions League Qualifikation bedeutete.

Der eigene, hart umkämpfte 3:2-Sieg gegen Werder Bremen hatte aus Dortmunder Sicht dafür dann schon keine direkte Bedeutung mehr. Das Saisonziel war also noch vor dem Ende des 28. Spieltages erreicht. Wahrlich ein Grund zur Freude, keine Frage.

Dumm nur, dass die Anspannung im Team nun noch rund sechs Wochen hochgehalten werden sollte, damit zur bereits gesicherten ‚Torte‘, auch noch die mögliche Kirsche(n) auf den Kuchen in Form von möglichen Titeln hinzukommen können.

Nach dem heutigen (überraschend deutlichen) 5:0-Erfolg der Gladbacher Borussia über den Tabellendritten Hertha BSC ist selbst Platz Zwei für die Dortmunder nun schon endgültig fix. Der BVB wird im Jahre 2016 also (mindestens) Vizemeister! Die 19 Punkte Vorsprung auf die Berliner Hertha sind in den verbleibenden sechs Runden, in denen eben insgesamt nur 18 Zähler vergeben werden, nicht mehr aufzuholen. Wow!

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„Wir werden nicht den Weg der Schallplattenhändler gehen“

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Als im Dezember bekannt wurde, dass die Buchhandlung Stern-Verlag in Düsseldorf Ende März schließt, waren viele Leser in der Landeshauptstadt erschüttert. Der Stern-Verlag war eine Institution. Doch ist sein Ende beispielhaft für die Situation des Buchhandels in Nordrhein-Westfalen?

„Nein“, sagt die freundliche Dame am Telefon, „Herr Janssen steht für Interviews nicht zur Verfügung.“ Klaus Janssen ist der Geschäftsführer und alleinige Inhaber des Buchhaus-Stern Verlag in Düsseldorf. Der Stern-Verlag war in Düsseldorf eine Instanz, Ende März wurde das Geschäft geschlossen.  Das Traditionshaus wurde 1900 gegründet. Auf gut 5000 Quadratmetern gibt es Ratgeber zur Autoreparatur über Romane bis zu den Klassikern der griechischen Philosophie alles, was an gedrucktem Papier zwischen zwei Buchdeckel gepresst werden kann. Janssen sagte der Rheinischen Post im Dezember, eine Buchhandlung dieser Größe sei wirtschaftlich nicht mehr zu führen.

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