Mehr Fragen als Antworten: Die Causa Samuel Salzborn

Samuel Salzborn
Samuel Salzborn

Die Universität Göttingen hat entschieden, den Vertrag mit dem renommierten Antisemitismus- und Rechtsextremismusforscher Samuel Salzborn nicht zu verlängern. Dass die Universität den Professor für Politikwissenschaft vor die Tür setzt, wirft Fragen auf – Fragen nach den Gründen und nach den Konsequenzen. Von unserem Gastautor Floris Biskamp.

Vorneweg: Ich kenne Samuel Salzborn schon seit fünfzehn Jahren, ich habe in Gießen bei ihm studiert und mit ihm gearbeitet. Wir hatten und haben dabei diverse inhaltliche Differenzen – in Bezug auf Politik, Philosophie, Methodologie und die angemessene Schärfe von Essen, von Fußball ganz zu schweigen.

Die Nichtverlängerung seines Vertrages als Professor für Grundlagen der Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen stellt mich jedoch weit über jeden persönlichen Bezug und jede Differenz hinaus vor Fragen: Warum wird ein renommierter und ausgesprochen engagierter Wissenschaftler wie Salzborn vor die Tür gesetzt, obwohl sich der Fakultätsrat einstimmig für ihn ausspricht? Warum beschneidet die Unileitung damit effektiv die Rechtsextremismusforschung, wenn sie so notwendig scheint wie selten? Warum lässt sich eine Universität mehrere hunderttausend Euro Drittmittel entgehen, nur um einen Professor loszuwerden, der einen Bruchteil dessen kostet? Und was heißt das für mich als Teil des wissenschaftlichen „Nachwuchses“?

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„Die Polizei hat mir am 1. Mai in Bochum den Arm gebrochen“

polizei 1. mai bochum 01Am Sonntag, den 1. Mai, sperrte die Polizei in Bochum zum Schutz der NPD-Demo die Bochumer Innenstadt weiträumig ab und nahm 306 Gegendemonstranten für mehrere Stunden in Gewahrsam. Es kam aber nur zu 36 Strafanzeigen. Schon das legt einen gewissen Übereifer von Seiten der Polizei nahe. Dirk Krogull sprach mit dem 24-jährigen Jan (Name geändert), der am 1. Mai am schwersten verletzt wurde: Jan trug einen gebrochenen Arm davon.

Jan, was ist mit deinem Arm passiert?

Der wurde mir am 1. Mai von einem Polizisten gebrochen.

Wie lief das genau ab?

Ich kann es nicht anders sagen: Das war ein gezielter Schlag mit dem Schlagstock. Ich bin in dem Moment ja auch nicht gerannt oder so. Mir wurde von einem Polizisten gezielt auf den rechten Arm geschlagen.

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Dortmund: Frühling im Rombergpark

Blütenpracht im Dortmunder 'Rombergpark'. Foto(s): Robin Patzwaldt
Blütenpracht im Dortmunder ‚Rombergpark‘. Foto(s): Robin Patzwaldt

 

Dass der Botanische Garten ‚Rombergpark‘ in Dortmund ein wunderbares Beispiel dafür ist, dass das Ruhrgebiet vielerorts eben doch viel schöner und vor allem auch deutlich grüner ist als sein Ruf, das habe ich selber, obwohl inzwischen schon über 40 Jahre hier in der Region wohnend, für mich ganz persönlich leider auch erst im letzten Sommer entdeckt.

Und nachdem sich dieser Eindruck bei mir mit dem Wandel der Jahreszeiten im Herbst und Winter noch einmal verstärkt hatte, stand nun für mich mein nächster Besuch dort, eben diesmal im Frühling, an.

Und genau diesen habe ich dem wunderbaren Areal in unmittelbarer Nähe des Dortmunder Zoos dann am gestrigen Feiertag in aller Ruhe abgestattet. Und erneut wurde ich von der Vielseitigkeit und der Farbenpracht des Botanischen Gartens wahrlich nicht enttäuscht.

Daher möchte ich hier und heute mal ein paar ganz aktuelle Fotos aus der Anlage für unsere Leser im Blog zeigen. Vielleicht bekommt der Ein oder Andere so ja Lust den Park in den nächsten Tagen ebenfalls zu  besuchen.

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Mythos ‚Tour de France‘ – 20 legendäre Anstiege

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Der Sommer naht in großen Schritten. Und ein großes, klassisches Sportereignis des Sommers ist seit inzwischen über 100 Jahren natürlich stets auch die legendäre ‚Tour de France‘, die traditionsreiche, größte Radrundfahrt der Welt.

Und bei der Frankreichrundfahrt sind es beben vor allem die Bergetappen, die für Furore sorgen. Diese haben der ‚Tour‘ hauptsächlich dann auch ihren Mythos verliehen. Giganten wie Mont Ventoux, Galibier oder Tourmalet locken seit Jahren die Fans in Scharen, hunderte Hobbyradler und diverse Radsportenthusiasten in die Alpen, die Pyrenäen und das Zentralmassiv.

Der britische Radsportexperte Richard Abraham, der seit Langem für Radsportmagazine wie ‚Tour‘, ‚Cycling Weekly‘ und ‚Cycle Sport‘ schreibt, hat die aus seiner Sicht 20 legendärsten Anstiege der Tour de France herausgesucht und sie in einem Buch kompakt zusammengestellt. Dieses ist nun vor einigen Tagen frisch auch in Deutschland erschienen. Ich hatte seit der Vorwoche die Gelegenheit mich damit schon einmal etwas näher zu beschäftigen.

‚Tour de France – 20 legendäre Anstiege‘ ist dabei eine bunte Mischung aus Bildband, packenden Texten und historischen Geschichten. Ungewöhnlich an diesem Buch sind auch einzigartige Satellitenfotografien, mit denen herausragende abschnitte und Haarnadelkurven von L’Alpe D‘Huez, der Col de la Croix-de-Fer, oder auch die Sandwüste am Mont Ventoux aus ungewohnter Perspektive hervorragend sichtbar gemacht werden. Wirklich faszinierend!

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Der Ruhrpilot

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NRW: 
Rot-Grün geht gegen Silvester-Enthüllungen vor…Exptess
NRW: Der der Islam liberal-konservativ…Welt
Debatte: Euro-Alchemisten…FAZ
Debatte: Wie der Toiletten-Streit den US-Kulturkampf anfacht…Welt
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Debatte: Fahrerlos und willenlos in die Zukunft…Novo Argumente
Ruhrgebiet: Pop im Pott…DLR
Bochum: Schauspielhaus knackt 200.000-Zuschauer-Marke…Der Westen
Dortmund: Ideen für Umgestaltung des Bahnhofumfelds gesucht…Der Westen
Duisburg: Einkaufsmeile liegt im Mittelfeld…Der Westen
Essen: Stadt sucht dringend private Vermieter…Der Westen

Birdy in der ausverkauften Live Music Hall: Anmutig und atemberaubend zugleich

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In neun Tagen wird die Britin Jasmine van den Bogaerde alias Birdy erst 20 Jahre jung, doch stand sie am Donnerstagabend mit ihrem bereits dritten Album „Beautiful Lies“ (Vö.: 25. März 2016) in der ausverkauften Live Music Hall in Köln auf der Bühne, verzauberte ihre Fans und eroberte 1500 Herzen im Sturm.

Mit „Growing Pains“ beginnt das Konzert, dem Opener des neuen Albums, gleich als zweites singt Birdy „People Help The People“ von Cherry Ghost. Damit stieg sie 2011 auf Platz drei der deutschen Charts ein.

Musikalisch jongliert Birdy den gesamten Abend über gekonnt zwischen ihren drei Alben der letzten fünf Jahre hin und her – zwischen ihren melancholisch-eindringlichen Eigenkreationen wie „Deep End“, „Wild Horses“ und „Words As Weapons“, singt das Ausnahmetalent immer wieder Songs von anderen Künstlern. „Young Blood“ von “The Naked And Famous”, „Shelter“ von “The XX”,  „Terrible Love“ von “The National”,  “White Winter Hymnal” von “Fleet Foxes” und “Skinny Love” von “Bon Iver”, das sie mit zarten 14 Jahren so herzzerreißend und gleichzeitig unschuldig coverte und mit dem sie so ziemlich über Nacht zum Star wurde – alle rückt sie durch ihre faszinierende Erscheinung, subtile Zurückhaltung und ihren engelsreinen und treffsicheren Gesang in ein völlig neues Licht..

Dabei begleitet sich die Britin selbst an ihrem Flügel und singt völlig in sich und der Musik versunken, ihre offen getragenen, wallenden langen Haare umhüllen ihr Gesicht, oft schließt sie die Augen, spielt als wäre sie ganz allein. Nur eine fünfköpfige Band verleiht ihren Songs ab und an einen etwas lebhafteren und poppigeren und manchmal rockigeren Sound, schmälert ihre Bühnenpräsenz aber keineswegs.

Und die Kölner schauen gebannt auf diesen zarten Klangkörper, klatschen Beifall, die zu Beginn begeisterten Zurufe ihrer Fans weichen aber schnell einem andächtigen Lauschen, man kuschelt sich aneinander, trotz der Hitze in der Live Music Hall, die aus allen Nähten platzt, fragt sich, wie aus diesem jungen Menschen so eine gereifte Stimme erklingen kann.

Und sicherlich, Birdy ist zweifelsohne älter geworden ist, sie schreibt  ihre Songs selbst und man vernimmt ein neues Selbstbewußtsein an ihr, dennoch haben Weltschmerz und Melancholie vor fünf Jahren mit Birdy eine neue Bedeutung bekommen, der sie weiterhin treu geblieben ist.

Ihre  Schüchternheit ist nach wie vor spürbar, in dem reduzierten Bühnenlicht präsentiert sie in herausragender Qualität ihre Musik, führt einen stillen Dialog mit ihrem Instrument, stellt ihre Stimme in den Vordergrund und nimmt sich selber ehrfürchtig zurück. Ab und an schweift ihr Blick verstohlen über die Szene, die  sich ihr bietet, dann beschänkt sich sich wieder auf das Wesentliche.

Birdy macht kein großen Worte, es ist ein Abend der stillen Gesten und feinen Nuancen, eindrucksvoll, voller Emotionen, intensiv vorgetragen.

www.fkpscorpio.com

www.prime-entertainment.de

Sascha Grammel kommt mit seinen Bauchredner-Puppen und neuem Programm nach Dortmund und Köln

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[Sascha Grammel / 09.01.2015 – RuhrCongress Bochum]

Ab Frühjahr 2016 geht Sascha Grammel auf große „ICH FIND‘ S LUSTIG“-Hallentour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. So heißt das “spargelnagelneue blitzeblanke” und mittlerweile dritte Bühnenprogramm  des Berliner Komiker, Puppenspieler und Bauchredner, das im Januar Premiere hatte.

Alle Puppen sind natürlich wieder mit an Bord auf Grammels „Gute Laune-Kahn“! Es sieht also erneut nach einer typisch rundum grammeligen Puppet-Comedy-Show mit verrückter Comedy aus – mit leisen, auch bewegenden Momenten, jeder Menge herrlicher Albernheiten und irrer Überraschungen!

Im Rahmen seiner Tour, die zum größten Teil bereits ausverkauft ist,  wird Sascha Grammel am 18.07.2016 in der Dortmunder Westfalenhalle und am 19.07.2016 in der Kölner Lanxess Arena auf der Bühne stehen.

Karten gibt es online bei Eventim !

 

Panta Management GmbH

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„Böhse Onkelz“ kommen mit neuem Album und für zwei Konzerte im Herbst nach Dortmund

Update 17.Mai 2016

Heute um 10 Uhr startet die Vorverkaufsphase 3:

In ausgewählten Städten wird es ein weiteres limitiertes Ticketkontingent geben, das ausschließlich bei diesen regionalen Ticketanbietern verfügbar und nur dort bestellbar sein wird:

In unserem Fall für Dortmund gilt:

Dortmund / Westfalenhalle (24.11. / 25.11.)
Ticketlink: http://ticket.westfalenhallen.de
Hotline: 02 31 – 12 04 – 666

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Ein Jahr nach ihrer Reunion im Januar 2014 ( 2005 hatten die Band sich nach 25 Jahren getrennt), ließen Kevin Russell, Stephan Weidner, Matthias Röhr und Peter Schorowsky es bereits auf ihrer Facebook-Seite verlauten.

“Zwanzig-Sechzehn…Ja, es wird ein neues Böhse Onkelz Album geben! Und ja, wir gehen mit diesem Album auf Tour!” ( FB: 27.03.2015)

Und sie haben Wort gehalten.

Im Herbst 2016 WIRD ein neues Onkelz-Album erscheinen, mit dem die vier anschließend auf Tour gehen werden.

Ein von allen Fans erhoffter und sehnsüchtig erwarteter Schritt, nach zwei ausverkauften Reunion-Konzerten 2014 und 2015 vor insgesamt 600.000 Fans am Hockenheimring.

Die Tour startet am 21.& 22. November 2016 in der Frankfurter Festhalle und umfasst insgesamt 19 Konzerte in 10 Städten, wo sie mit ihren neuen Songs, aber sicherlich auch mit alten Onkelz-Perlen, für ordentlich Stimmung sorgen werden.

Wie auch in den meisten anderen Tourstädten, werden die Onkelz in Dortmund ebenfalls an zwei Tagen auf der Bühne stehen.

Vorverkaufsphase 1 & 2 :

Limitierte Tickets für den 23. & 24. November in der Dortmunder Westfalenhalle gibt es von Mittwoch, dem 11. Mai 2016 – 10.00 Uhr bis Freitag, dem 13. Mai 2016 – 9.59 Uhr exklusiv und ausschließlich online im Böhse Onkelz Ticketshop für alle Termine in Deutschland.

Am Freitag, dem 13. Mai 2016 – 10.00 Uhr startet der exklusive Online Vorverkauf für Deutschland über Eventim.

Veranstalter: www.handwerker-promotion.de & www.wizpro.com

Dortmund: Heute vor 50 Jahren – Der Europapokalsieg des BVB im Jahre 1966

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Foto: Robin Patzwaldt

Unser Gastautor Thomas Weigle taucht heute für uns einmal mehr ab in die Tiefen der Fußballhistorie, und er erinnert uns in seinem Gastbeitrag diesmal an den großen Europapokalerfolg von Borussia Dortmund im Endspiel von Glasgow 1966 gegen den FC Liverpool, auf den Tag genau heute vor 50 Jahren:

„Heute vor 50 Jahren begleiteten nicht nur 6000 Borussen-Fans ihre Elf zum Pokalsiegerendspiel nach Glasgow, sondern auch die guten Wünsche wohl sämtlicher deutscher Fans. Da aller guten Dinge bekanntermaßen drei sind, konnten nun mit den Borussen nach den vergeblichen Versuchen der Frankfurter Eintracht 1960 und der Münchener Löwen im Vorjahr endlich deutsche Fußballer Hand an einen europäischen Cup legen.

Nicht nur die erfolgreichen Auftritte im Europapokal der Pokalsieger sorgten in Dortmund im Frühjahr 1966 für gute Laune und erhöhten Bierkonsum, auch im Bundesligaendspurt galten die Schwarzgelben als der große Favorit, fuhren sie doch als Tabellenführer in der ersten Maiwoche nach Glasgow.

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