
Nach der Entschuldigung Angela Merkels für den verunglückten Beschluss zur Osterruhe setzt sich ein Trend fort, der seit Monaten die Debatten dominiert: Zynismus.
Es ist auch verständlich. Seit einem Jahr sitzt die Bundesregierung die Forderung nach parlamentarischen Debatten aus, trifft Entscheidungen hinter verschlossen Türen nach endlosen Sitzungsmarathons und liefert am Ende einen Flickenteppich, der in einem Maße Unsicherheit schürt und Planlosigkeit kommuniziert, dass ausländische Medien die geordnete Handlungsfähigkeit der deutschen Regierung infrage stellen. Das ist historisch.




Es gibt für den sesshaften Menschen nur ein ernstes philosophisches Problem: die Heimat. Die Entscheidung, ob und wo das Leben in Sesshaftigkeit sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfrage der Moderne. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen oder der Geist neun oder zwölf Kategorien habe – kommt erst später. Das sind Spielereien; zunächst heißt es Antwort geben. Und wenn es wahr ist, dass – nach Nietzsche – ein Philosoph, der ernst genommen werden will, mit gutem Beispiel vorangehen müsse, dann begreift man die Wichtigkeit dieser Antwort, da ihr dann die endgültige Tat folgen muss.



