Der BVB muss mit dem Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung leben

BVVB-Trainer Edin Terzic hat sich am Samstag mit seiner Aufstellung verzockt. Archiv-Foto: BVB

Befürchten musste man es schon in der Vorwoche. Als BVB-Trainer Edin Terzic beim Spiel der schwarzgelben am vergangenen Wochenende gegen den FC Augsburg im Vorfeld des wichtigen Champions League Spiels bei Paris SG den Kader seiner Mannschaft auf gleich zehn Positionen änderte, da ging er damit volles Risiko. Ein Heimspiel vor über 80.000 Zuschauern nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit anzugehen, das hätte eine Menge Ärger bedeuten können.

Nun, seine Schützlinge ersparten ihrem Coach die drohenden unangenehme Fragen nach der Begegnung, siegten in der aufgebotenen B-Besetzung gegen den FCA im Westfalenstadion überraschend deutlich mit 5:1 und setzten sich dann auch in der Königsklasse, dann wieder mit der sogenannten A-Auswahl in Frankreich mit Glück und Geschick durch.

Scheinbar alles richtig gemacht vom Trainer. Doch schon ein paar Tage später offenbarte die Borussia jetzt wieder ihr anderes Gesicht. Diesmal zudem verbunden mit dem Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung. Auch das nicht zum ersten Mal übrigens.

Dass ein gewisser Spannungsabfall bei den Dortmundern zu erwarten sein würde, damit musste man als BVB-Fan an diesem Wochenende rechnen. Dass dieser beim 0:3 (0:3) in Mainz am Samstag aber gleich so heftig ausfallen würde, das kam dann doch überraschend.

Begünstig wurde die neuerliche Blamage zudem durch die Tatsache, dass Terzic sein Aufgebot im Vergleich zum Mittwoch abermals auf zehn Positionen umbesetzte. Lediglich Nico Schlotterbeck blieb von der Starformation gegen Paris auch in Mainz im Aufgebot. Im Gegensatz zum Auftritt gegen Augsburg vor einer Woche, war Dortmund gegen die bis in die Haarspitzen motivierten Mainzer, die sich noch mitten im Abstiegskampf befinden, von Beginn an überfordert, wirkte leidenschaftslos und ließ sich trotz gegenteiliger Aussagen (noch unmittelbar vor dem Spiel) von einem auf dem Papier klar unterlegenen Gegner auf allen Ebenen den Schneid abkaufen. Und das, obwohl der Konkurrent RB-Leipzig durch ein Unentschieden gegen Werder Bremen den Dortmundern eine realistische Möglichkeit auf Platz vier in der Liga öffnete. Der BVB lehnte diese Chance dankend ab und zementierte durch seinen Peinlich-Auftritt gegen Mainz 05 Rang fünf.

Nun macht das aus Sicht des Vizemeisters der vergangenen Spielzeit auf den ersten Blick keinen großen Unterschied, reicht der fünfte Platz diesmal doch auch für eine erneute Qualifikation für die finanziell so wichtige Champions League aus, doch ist der Image-Verlust des Revierklubs auch hier wieder einmal deutlich größer, als es ein Blick auf reine die Tabelle aussagt.

Zum wiederholten Male machten sich die Schwarzgelben nämlich der Wettbewerbsverzerrung im Abstiegskampf schuldig. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren vor, dass die Borussen, nachdem die eigene Saison quasi gelaufen war, mit schier unerklärlichen Schwächeanfällen auf dem Rasen für Ungerechtigkeiten bei Abstiegskandidaten sorgte. So auch gestern. Fragen Sie heute zum Beispiel mal im Lager von Union Berlin oder dem 1. FC Köln nach, wie man die Nicht-Leistung der Dortmunder B-Elf in Mainz dort einschätzt.

Und wieder einmal darf somit heute über den Charakter des BVB heftig diskutiert werden. Schon das durch die Aufstellung von Trainer Terzic ausgesendete Signal macht es den Dortmunder Verantwortlichen fast unmöglich, die Vorwürfe einer erneuten Wettbewerbsverzerrung glaubhaft bzw. nachvollziehbar zu bestreiten… Gar nicht schön!

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