Deutliche Verschärfung der Corona-Situation: Ich mache mir Sorgen um uns alle!

Droht uns allen die Rückkehr des Lockdowns? Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Das Thema Corona gewinnt in diesen Tagen noch einmal eine ganz neue Aktualität. Wer gedacht hätte, dass wir die Pandemie nach inzwischen gut 18 Monaten in Kürze wohl so gut wie überwunden hätten, der dürfte bitter enttäuscht werden. Auch mir macht das aktuell große Sorgen. Und das, obwohl ich selber bisher eigentlich vergleichsweise wenige Probleme mit den Einschränkungen und Auswirkungen hatte.

Der bevorstehende Winter, er macht mir mehr Sorgen, als ich mir das noch vor wenigen Wochen vorstellen konnte. Und ich bin etwas ratlos, was man denn jetzt selber für einen möglichst guten Winter tun kann, außer sich mit der Anzahl seiner Sozialkontakte erneut einzuschränken, um sich und andere zu schützen. Wie konnte es nur soweit kommen, dass jetzt wieder in dieser beschissenen Situation stecken?

Ich persönlich gehöre eher die die Kategorie von Mitmenschen, die von Anfang an vorsichtig mit der Pandemie umgegangen sind und dem vorgeschlagenen Kurs von etwa Karl Lauterbach oder  meinetwegen auch Markus Söder inhaltlich gut folgen konnten.

Corona hat mich und mein privates Umfeld bisher auch verschont. Es gab zwar einige Infizierte, doch hatten diese zum Glück allesamt einen leichten Verlauf. Ich selber habe ohnehin nicht allzu viele Kontakte, unternehme nicht übermäßig viel und arbeite seit Jahren schon im Homeoffice. Natürlich bin ich doppelt geimpft und konnte meinen üblichen Alltag seit Sommer 2021 weitestgehend normal wieder aufnehmen. Ich habe Freunde getroffen, habe Fußballspiele besucht und mir für Anfang Dezember jetzt auch wieder Konzertkarten besorgt. Meine Umsatzsituation als Freiberufler hat sich nach schwierigen ersten Monaten im Frühjahr 2020 inzwischen auch längst wieder normalisiert. In anderen Worten: Die Pandemie bestimmte meinen Alltag längere Zeit schon nicht mehr.

Ich fand es, abgesehen von dem im Vergleich zu einigen anderen Ländern lahmen Impfstart hier in Deutschland, im Großen und Ganzen in Ordnung, wie wir in diesem Lande mit Covid-19 fertig geworden sind. Dass es Diskussionen und auch Fehler im Umgang mit der Pandemie gab, fand ich verständlich. Schließlich war es eine Ausnahmesituation, mit der wir hier alle erstmals konfrontiert waren.

Ich war dankbar für die staatliche Hilfe, die ich in der ersten Welle in Anspruch nehmen konnte und auch für die Rück- und Umsicht, die viele meiner Mitmenschen walten gelassen haben, als es darauf ankam. Die wenigen Querulanten und Skeptiker in meinem Alltag, vermochte ich gut und gerne zu vernachlässigen. Irgendwie lief es ja scheinbar ganz gut und es war Licht am Horizont, so dass ich mir gerne die Geduld nahm und durch die vergleichsweise finstere Zeit zwischen dem Frühjahr 2020 und Frühsommer 2021 zu kommen.

Schön war es nicht, aber es war am Ende dann doch nur ein vergleichsweise kleines Problem im Leben. Zumindest dachte ich das bisher. In Anbetracht des nun nahenden Winters, mit vielen sich erneut abzeichnenden Einschränkungen, glaube ich das aktuell nicht mehr.

Ich kriege regelrecht Angst vor den kommenden Wochen. Erneut drohen uns drastische Einschränkungen. Die Bereitschaft diese in Kauf zu nehmen erscheint mir bei vielen Mitmenschen inzwischen aber deutlich geringer als bisher. Auch ich selber spüre den Verschleiß an Geduld und Akzeptanz der ganzen Diskussionen, Vorgaben und Maßnahmen.

Wie konnte es soweit kommen?

Nerven gekostet dürften die vergangenen 18 Monate wohl bei uns allen. Egal wie sehr uns die Pandemie betroffen haben. Doch wenn selbst der Politik in diesen Punkten wohlgesonnene Personen wie ich mit ihrer Geduld so langsam am Ende sind, was lief dann so dermaßen schief, dass es in Österreich und den Niederlanden schon wieder zu deutlichen Verschärfungen der Maßnahmen kommen musste? Hier bei uns dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hier wieder stärkere Einschränkungen unseres gerade erst ein gutes Stück weit zurückeroberten Alltags kommen dürfte.

Ich selber habe mich aktuell schon wieder ein Stück weiter in meine eigenen vier Wände  zurückgezogen, plane keine großen, neuen Aktivitäten für Dezember und darüber hinaus mehr. Meinen gebuchten Konzertbesuch in der Nachbarstadt, einen Kurzausflug nach Berlin und auch das traditionelle Weihnachtstreffen mit der Familie hoffe ich dennoch wie geplant durchziehen zu können. Sicher, dass das wirklich klappt, bin ich mir aber längst längst nicht mehr. Ich werde das hinkriegen und notfalls alles absagen. Schon wieder.

Aber wie mag es Leuten gehen, die Stärkere Belastungen haben als ich, deren wirtschaftliche Situation stärker gefährdet wäre, wenn wir hier wieder in eine Art Lockdown gehen, wenn Schulen wieder schließen müssen und das erhoffte Weihnachtsgeschäft, das zum Überleben dringend gebraucht wird, erneut weitestgehend ausfallen sollte. Ich mache mir große Sorgen um unseren gesellschaftlichen Zusammenhang, den ich schon im vergangenen Winter deutlich gefährdet sah. Dieser Winter könnte das Alles negativ in den Schatten stellen. Es wäre rasch ein Drama, das die Nachkriegsgeneration in dieser Heftigkeit so noch nicht erlebt hätte…. Wie gesagt, ich habe aktuell etwas Angst um uns alle!

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Ke
Ke
2 Jahre zuvor

Herr Söder hat nach den. Ferien das Team Vorsicht verlassen.
Er hat eine richtig schlechte Impf-Performance und die Compliance lässt offenbar zu wünschen übrig.
Wie peinlich.

Politik hat überreizt und auf steigende Zahlen nicht reagiert.

NRW macht doch seit Wochen jeden Fehler nach.
Keine Maskenpflicht in Schulen, obwohl unbekannt war, wie hoch die Inzidenzen nach den Ferien sein werden, Karnevalspnderregelungen …

Die Ministerpräsidenten können handeln, sie brauchen sich nicht wieder hinter dem Bund verstecken. Söder macht auch explizit Politik gegen die Ampel.
Er hat Bayern zum Sachsen 2.0 werden lassen

Herr Lindner zeigt wieder bestens , dass er keine Vera Verantwortung tragen sollte.

Die Ärztevereinigungen haben das Boostern verpennt, nur weil sie es nicht ertragen, dass irgendwo anders als beim niedergelassenen Arzt Dienstleistungen erbracht werden.

BTW: Wo ist Scholz

sneaking_beauty
sneaking_beauty
2 Jahre zuvor

Wichtig ist, die Januar-Hilfen wieder anzustoßen und flächendeckend kostenloses Tests anzubieten.

Anstatt gegen eine Maskenpflicht oder Impfpflicht, die sowieso nicht kommt (hier haben die Schwurbler leider schon rhetorisch gesiegt), zu demonstrieren, hätte man im Sommer lieber mal für ein Grundeinkommen auf die Straße gehen sollen.

Die Geimpften werden wohl diesmal einigermaßen gut durchkommen, aber warum wir immer noch Europas Spitzenreiter bei den Ungeimpften sind, ist schon bizarr. Im Sommer konnte man noch die Ausrede gelten lassen, dass sich die Impfstofflieferung verzögerte, aber jetzt?

Sarah F.
Sarah F.
2 Jahre zuvor

Schauen wir doch einfach mal nach Schweden – kein Zwang, nur Empfehlungen, seit Wochen dümpelt dort die Inzidenz um die 50. Aber bei uns muss man immer mehr vom Gleichen probieren, auch wenn es nicht gewirkt hat.

Peter Ansmann
Admin
2 Jahre zuvor

@Ingenhorst: Ich danke auch heute noch auf Knien der forschenden Pharmaindustrie für die Mittel die sie uns im Krieg gegen die Seuche zur Verfügung gestellt hat. Es gibt Menschen die glauben an Fortschritt durch Forschung. Dieser Fraktion gehöre ich an.

Und es gibt die andere Fraktion, die bei der Einführung von Hygienemaßnahmen und dem Bau von Kanalisationen, um die Pest auszurotten, dagegen gestänkert hat. Auch damals haben wohl schon Querdenker alternative Vorschläge gemacht, wie z.B. einfach ein paar Hexen zu verbrennen. Das ist Dach halt Ihre Fraktion.

Ich bin ganz optimistisch, dass meine Fraktion weiterkommt.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Tagtäglich dramatisch steigende Inzidenzzahlen in Deutschland, rasch steigende Zahl der Covid-19 Patienten auf den Intensivstationen, rasch ansteigende Zahl der sog. Covid-19 Toten……..

Und trotzdem sind
die Pandemie-Leugner, die Beschwörer einer harmlosen Erkrankungwwelle -grippeähnlich-, die streitbaren Kämpfer gegen vorübergehende , die individuelle Freiheit für jedermann spürbar einschränkenden staatlich verordneten (zu verordnenden) Maßnahmen zur Eindämnmung der Pandemie bzw. zur Begrenzung ihrer Folgen, so auh die "aus Prinzip" gegen eine allgemeine Impflicht, aber auch gegen eine partielle Impfpflicht für…
ua die. hier bei den Ruhrbaronen seit Beginn der Pandemie einschlägig agierenden Aktivisten unvermindert, ja mit noch größerem Eifer als zuvor, m Einsatz.
Mich macht das zunehmend ratlos, sprachlos, aber auch wütend ob der Unsinnigkeiten angesichts der Realitäten der Pandemie hierzulande -derzeit und vor allem mit Blick auf das nächste Vierteljahr..
Robin, ich bin mit Dir gleichermaßen besorgt.
Ich werde mich jedoch hier bei den Ruhrbaronen ab sofort nicht mehr dazu äußern, was m.-E. hierzulande , wann und durch wen versäumt wurde, um die IV. Welle aufzuhalten und was m.E jetzt unverzüglich getan werden müßte, um eine Katastrophe -bewußt gewählter Begriff-, zu verhindern.

PS

1.
Wenn Stefan Laurin an anderer Stelle mit Blick auf die völlig unzureichenden Zustände auf den Intensivstationen von staatlichem Versagen spricht, dann stimme ich ihm zu.
Das darf allerdings m.E. nicht dazu beitragen , wenn über die aktuelle pandemischen Gesamtsituation und über deren dramatischen Folgen geredet und diskutiert wird, neben dem sog. Staatsversagen ausdrücklich, nachdrücklich auf gesellschaftliches Versagen hinzuweisen -das gilt nicht nur, aber im besonderen Maße für die Medien – , aber auch auf das Versagen vieler (zu vieler) Menschen hierzulande, denn in deren Vorstellung von Freiheit existiert nicht deren Verantwortung für sich, für den Nächsten, für die gesamte Gemeinschaft, in der sie leben; das ist im übrigen eine von mir mittlerweile mehrfach hier bei den Ruhrbaronen geäußerter Meinung
.
"Ist dies
(das derzeitige pandemische Tun, das Nichtstun von Staat, Gesellschaft und einer Vielzahl von Individuen)
schon Tollheit, hat es doch Methode" -Shakespeare, Hamlet II, 2).

2.
Höchstinteressant, deshalb von mir angemerkt und m.E. nachdenkenswert, vor allem für so manche sog. Führungskraft in Politik und ziviler Administration:

"Das Militär" scheint sich in der Pandemie als vernunftgesteuerter, effektiver und effizienter agierender Akteur zu erweisen im Vergleich mit all den Anderen:

In Dänemark werden alle staatliche Pandemiemaßnahmen erst- bzw. letztverantwortlich gelenkt, gesteuert, kontrolliert von einem Vize-Admiral, nicht von jemanden aus der "zivilen"
Administration

Und während Spahn und CO. wie gewohnt agieren -ziellos, inkonsequent, populistisch- berichtet DER SPIEGEL *) :
"Der Kommandeur der Streitekräftebasis stimmt seine Einheiten per Tagesbefehl auf einen "schweren Winter" ein. Was auf Deutschland und seine Truppe zukommt, glauben seine Modellierer im Krisenstab gut vorhersagen zu können. Laut ihren Analsyen wird die vierte Welle Deutschland ziemlich genau zu Weihnachten mit voller Wucht treffen, mit einer leichten Entspannung seit frühestens Anfang Februar zu rechnen."

DER SPIEGEl .Nr. 46/13.11.2021, S.2o -lettzer Absatz-

abraxasrgb
abraxasrgb
2 Jahre zuvor

#4 Sarah F.
Ja, die bösen Schweden, die sich einfach weigern auszusterben 😉

Es zeigt sich meiner Einschätzung nach, dass der "schwedische Weg" der strategisch sinnvoller ist und mit einer langfristigen Perspektive eingeschlagen wurde.

Hierzulande "wurschtelt" man sich von Maßnahme zu Maßnahme, die wiederum stellenweise den Charakter von magischem Denken und Cargo-Kulten haben.

Bei einer ähnlichen Impfquote wie Deutschland hat Schweden eine deutlich niedrigere Fallquote und vor allem lief das Leben dort über den gesamten Zeitraum relativ "normal" weiter.
Hier überbietet man sich in Hysterie und Paranoia, weil man durch die Medien angeheizt und durch die desaströse politische Kommunikation verunsichert wird.
So wird das Risiko allgemein völlig überbewertet.
https://www.diw.de/de/diw_01.c.795735.de/publikationen/diw_aktuell/2020_0052/menschen_ueberschaetzen_risiko_einer_covid-19-erkrankung__beruecksichtigen_aber_individuelle_risikofaktoren.html

Wir werden einfach lernen müssen mit dem Virus zu sterben und vor allem wieder zu leben.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

"Dummland wird allenfalls aus Schaden klug"

-Wir stecken mitten in in der vierten Corona-Welle, die Betten auf den Intensivstationen sind voll, das Pflegepersonal überlastet. War das nicht 'was? Die Überforderung mit der Pandemie wird langsam zur traurigen Tradition."

Diese Schlagzeile mit Unterzeilen und der Inhalt des entsprechenden Beitrag dazu in der taz *) -entsprechen den Intention meines Beitrages zu -6-.

( Denkbar, daß die Schlagzeile nebst Unterzeilen darüber hinaus die derzeitige gesamtgesellschaftliche und insofern auch die derzeitige (partei-) politische Verfassung in Deutschland zutreffend be- bzw. umschreiben? <Wird sich Letztere substantiell ändern durch die "Ampel-Koalition"? Das beginne ich -Stand heute- zu bezweifeln.)

+)
taz -am wochenende- 13/14.11. 2021 S 15 talk am wochende; ein Beitrag von Uli Hannemann.

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
2 Jahre zuvor

@ Sarah F. #4
Ja, Sarah, reden wir doch mal über Schweden.

In Schweden hat man es erst bei Empfehlungen belassen, die Schulen und Restaurants blieben offen, keine Maske, kein Abstand.
Leider hat man dann fest gestellt, dass das "Schwedische Modell" eigentlich das "Englische Modell ist" – illustriert von Carl Larsson und es vielleicht nicht so ganz human ist, die Alten einfach sterben zu lassen.
Daraufhin hat man ähnliche Restriktionen eingeführt wie im übrigen Europa – das unterschlagen Freunde des "Schwedischen Modells" gerne mal.
Genau wie die Tatsache, dass Schweden nach 20 Monaten Pandemie 1478 Tote/1 Mio. Einwohner zu beklagen hat, Deutschland 1168 – aber dank Querdenkern, Impfverweigerern und nicht zu vergessen Liebhabern des "Schwedischen Modells" holen wir das vielleicht noch auf, der Abstand hat sich in den letzten Monaten zusehends verkleinert…

Die Inzidenz in Schweden liegt so um die 50? Mag sein (habe ich jetzt nicht extra nachgeprüft), allerdings liegt in Schweden auch die Impfquote so um die 82% (das habe ich nachgeprüft!) – in Deutschland bei 67%. Sie meinen, das sind doch nur schlappe 15% Unterschied? Nein, die Krux geht genau anders herum: Die Quote der NICHT GEIMPFTEN, die gute Aussichten haben, auf der Intensivstation zu landen, liegt in Deutschland fast doppelt so hoch wie in Schweden.
Das ist ein gewichtiger Grund, warum die Inzidenz in Schweden so um die 50 liegt und in Deutschland im Durchschnitt inzwischen bei 303 – in Bundesländern, die eine besonders niedrige Impfquote haben, erheblich höher (Sachsen 697, Thüringen 512, Bayern 487), das erwähne ich nur, falls als nächstes das Argument kommt: "Die Geimpften können sich ja auch anstecken…"

Das waren jetzt ziemlich viele Zahlen und Zahlen sind anstrengend. Aber machen Sie das bitte nicht mir zum Vorwurf – schließlich waren Sie es, die "über Schweden reden" wollte.

abraxasrgb
abraxasrgb
2 Jahre zuvor

#9 S. Scheidle
Impfquote Schweden, doppelt 67,3 %
Impfquote Deutschland 67,5 % (pi x Daumen geschätzt 🤣, bei uns ist der Staat ja selbst dazu zu doof verlässliche Daten zu ermitteln).
Wobei ich mir jetzt nicht die Mühe gemacht habe nachzusehen, ob in Schweden die Gesamtbevölkerung als Relation genutzt wird, oder die geringere Menge „impfbarer erwachsener! Menschen, wie in vielen anderen Ländern.

Puff macht die Illusion (D)einer Argumentation …

Deutschland wird in der Todesrate aus zwei Gründen schon noch aufholen:
1. Hier werden immer noch „mit“ Coronoia Gestorbene als kausale Opfer gezählt

2. Könnte man, wenn man wollte, ja mittlerweile wissen, dass es keine sterile Immunität durch das Impfen gibt. Deshalb wird sich dieses fröhlich mutierende Virus schon noch die Quote holen, die es ohnehin bekommt. Und wir werden irgendwann alle sterben, mit, an und auch ohne Coronoia.
Manche Länder/Gesellschaften in Freiheit, andere als Kopie chinesischer, totalitärer Maßnahmen.

Schweden hat gezeigt, dass man als Gesellschaft auch hätte wesentlich weniger hysterisch re(a)gieren können.
Viele Deutsche haben eine Stockholm-Syndrom ähnliche Liebes-Beziehung zu autoritären Maßnahmen und Grundrechtsignorranz entwickelt.
Wobei ich befürchte, dass die Befürworter totalitären Handelns auch vor dem Grundgesetz nicht Halt machen werden 🙁

Vermutlich dürfen Deutsche demnächst wieder mal nicht nach Schweden einreisen… Ironie des Schicksals und Dummheit der eigenen Bevölkerung, nebst Regierung…

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
2 Jahre zuvor

@ abraxasrgb #10

Die EU-Länder im Vergleich: Wer impft schneller gegen Covid-19? | Euronews

abraxasrgb
abraxasrgb
2 Jahre zuvor

#11 Susanne
Fuck, ich finde normalerweise Kant bzw. dessen "Ethik" beknackt, aber diesmal:
Sapere Aude! Bzw. einen Elektronik-Discounter paraphrasierend: Geist ist geil!

Wie mir ein guter Freund vorhin sagte, bin ich zu abstrakt/logisch und unverständlich.
Ist mir ehrlich Wumpe, woran du glaubst, die Gretchen-Frage ist: Wie hältst du es mit denen, die nicht deiner Meinung sind? Inklusiv oder exklusiv? Tolerant oder totalitär? Truth or dare?
PS: Nur aus Respekt, weil ein guter Freund sich mit dir getroffen hat und wir gemeinsame liebe, bekannte Menschen und Orte haben. Ansonsten …
pps: Euronews versus our world in data bzw. UN? C´mon 😉 question your sources, I´ll do it, too 😉

abraxasrgb
abraxasrgb
2 Jahre zuvor

Walter Stach … hattest du nicht weiter oben mal wieder öffentlich Gelöbnis abgelegt, dich zu dem Thema endlich bedeckt zu halten? 😉

"Wir sind uns niemals so treu wie in den Augenblicken der Inkonsequenz."
Oscar Wilde

Das ist das, was ich an wirklich liberalen Plattformen mag: Jeder, aber wirklich jeder, kann sich entblöden, so viel er mag und kann 😉

Freue mich schon auf die nächste Texttapete ohne kognitiven Kleister/Wa(h)ndhaftung 😉

Petra 42
Petra 42
2 Jahre zuvor

@#9
Susanne Scheidle

Die Impfquote in Deutschland und Schweden ist in etwa gleich:

https://www.merkur.de/welt/corona-schweden-regeln-inzidenz-sonderweg-zahlen-grund-impfquote-massnahmen-news-91113471.html

Auf die Gesamtbevölkerung gerechnet entspricht dies einer Impfquote von 68,49 Prozent. Damit liegt Schweden nur knapp vor Deutschland mit einer Impfrate von 67,43 Prozent.

Wenn wir eine Regierung hätten, die die Bevölkerung schützen will, so hätten wir längst jeden Abend genaue Angaben darüber, wer sich wo und wie angesteckt hat, damit man diese Gegenden, Bereiche meiden kann. Doch nichts davon. Dabei ließe sich das exakt feststellen.

Und die Regierung würde zusätzlich noch die ( finanzielle) Verantwortung für alle Impfschäden übernehmen, das wäre echte Fürsorgepflicht. Aber die Impfung fordern und die Folgen den Impflingen allein überlassen, geht gar nicht.

Arnold Voss
2 Jahre zuvor

Nur zur Info was die Hospitalsierung betrifft:

Aktuell sind 3.190 Corona-Patienten in Intensivbehandlung. Der Höchststand lag am 3. Januar dieses Jahres bei 5.761 Intensivpatienten.

Es wäre also sinnvoll nicht immer auf die Inzidenz zu schauen.

Helmut Junge
2 Jahre zuvor

, in Schweden ist die vierte Welle bislang ausgeblieben, Das stimmt. Aber aus den früheren Wellen ist die Todesrate immer noch höher als in Deutschland.
Damals lagen auch die Inzidenzen höher als in allen Nachbarländern. Jetzt nicht mehr. Zur Zeit jedenfalls. Die Impfquote ist ähnlich hoch wie bei uns. Aber was heißt das denn? Innerhalb Deutschlands gibt es in Nordsüdrichtung extreme Unterschiede bei der Inzidenz. Die Frage stellt sich, woher das Kommt. Ich bin während dieser Jahreszeit mal eine Woche dienstlich in Südschweden (Malmö) gewesen. Da ist Abends kaum jemand auf der Straße gewesen. Es war kalt. Soweit ich weiß, schunkeln die Schweden auch nicht. Sie verhalten sich eben anders als viele Deutsche, insbesondere Süddeutsche. Die haben von Natur aus untereinander einen größeren Abstand. Trotzdem haben sie eine höhere Inzidenz als die meisten afrikanischen Länder zusammengenommen. Auch das müßte berücksichtigt werden, wenn wir Länder vergleichen.
Es könnte ja auch sein, daß die vierte Welle später kommt. Ich hatte vor einer Woche darauf hingewiesen, daß die Inzidenzkurve nicht global im gleichen Takt ist. In Brasilien und USA geht es runter und hier geht es rauf. Darum beobachte ich Schweden in Zukunft.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
2 Jahre zuvor

Man mag mich für kaltschnäuzig halten, aber ich mache mir keine Sorgen um uns alle.
"Das Leben ist ein Angebot, das man auch ablehnen kann" (Juli Zeh). Eine Gesellschaft, die einerseits den individuellen Entschluß zur Selbsttötung hoch hält, muß andererseits die Risikoentscheidung im Umgang mit einer Infektionskrankheit und der ihr entgegen stehenden Impfmöglichkeit akzeptieren. Ethisch ist dies in Triage-Situationen entsprechend zu würdigen.

Gibt es Gründe sich Sorgen zu machen? Sicher. Sind davon welche durch Corona aufgefallen? Ja.
– Ein untauglicher Ministerpräsident hat als Vorsitzender der Ministerpräsidentenversammlung eine einheitliche Vorgehensweise torpediert. Der selbe Ministerpräsident hat großmäulige Gegenmaßnahmen angekündigt, die weder in der Breite durchsetzbar noch verfassungsgemäß waren. Gleichzeitig hat er mit seiner Vorgehensweise den irrigen Eindruck erweckt, die Einwohner mit seinem Getue aus der Eigenverantwortung entlassen zu können. Entsprechend sind heute die Infektionszahlen in Bayern.
– Die Politik dieses Ministerpräsidenten ist im Wesentlichen von den Medien wohlwollend begleitet worden.
– Nach dem Scheitern dieser Regierungspartei mit den meisten Luschen im Kabinett, was dem Parteivorsitzenden auch medial praktisch keine Probleme bereitete, war der Kanzleramtsminister der Schwesterpartei damit beschäftigt dieser Konferenz zu Einigkeit zu verhelfen. Was nicht sein Job ist und er darum auch mit einer gewissen Zwanghaftigkeit nur Scheitern konnte.
– Eine vereinheitlichte Linie setzte ein anderer Ministerpräsident durch, dessen Namen darf man aber in dem Kontext nicht nennen, denn der ist ein Scheiß- Selbstvermarkter und würde Medienschaffenden, wollten sie korrekt berichten, eine Scheißarbeit jenseits des gewohnten Paste and Copy bescheren.
– Nach über einem Jahr hat dann die Bundesregierung und das Parlament getan wofür es da ist, ein Gesetz ausgearbeitet und beschlossen. NRW's SchVO wurde minimal angepasst, Bayerns endrichterlich für verfassungswidrig erklärt.
– Wer gilt als Versager, wer als Macher? Eine Öffentlichkeit die sich in einer Weise einseifen lässt, wie die unsere hat ein Wahrnehmungsproblem.
– Das RKI kann immer noch nicht Epidemie. Aber das wissen wir bereits von multiresistenten Keimen, die umgangssprachlich auch Krankenhauskeime heißen und bei denen Deutschland im Vergleich zu hygienischeren Ländern der entwickelten Welt sehr schlecht da steht.
– In Deutschland sind Grundrechte leichter einzuschränken als Durchführungsbestimmungen der Ämter zu ändern.
– Deutschland sieht sich selbst als aufgeklärte Wissensgesellschaft, weiß aber nix. Die Zahlen der Heinsbergstudie sind mehrfach bestätigt, Drosten hingegen hat seine Schlüsse aus seiner Vorveröffentlichung zur Studie zur Viruslast bei Kindern widerrufen müssen. Beides ist wissenschaftlich völlig okay, aber Öffentlichkeit und Medien machen in Groupies für den einen oder anderen.
– An Schulen und in der Pflege arbeiten im Verhältnis zum Bildungsstand überproportional viele Impfesotheriker. Da gibt es bei der Personalauswahl und Schulung des Personals Luft nach oben.
– Unser Gesundheitssystem ist ein Bürokratiemonster, leistungsfeindlich und für Personal mit Qualitätsanspruch derart abschreckend, das tatsächlich auch gekündigt wird.
– Letzteres zeigt, der Bürokratismus in Deutschland hat Ausmaße angenommen, der bei hilflosen Menschen lebensbedrohlichen sein kann. Aber das konnte man auch schon bei der Migrationskrise 2015 erkennen, gehört also eigentlich nicht hierher, oder vielleicht doch, denn jetzt trifft es nicht "nur" Ausländer. So gesehen sind wir seitdem einen Schritt weiter.

Es gibt also schon Dinge, über die man sich Sorgen machen kann, aber die sind weniger in Corona begründet als durch Corona auffällig geworden.

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
2 Jahre zuvor

@ Petra 42 #14

Ich habe auch schon fest gestellt, dass die Zahlen in verschiedenen Medien/Publikationen voneinander abweichen – oder anders gezählt wird (Gesamtbevölkerung? 12+?) oder womöglich beides vermischt.
Aber die anderen Kritikpunkte am sog. "Schwedischen Modell" sind davon unbenommen, wie jüngst übrigens auch eine von der Schwedischen Regierung eingesetzte Untersuchungskommission festgestellt hat. Dieser Bericht spart nicht mit äußerst garstigen Worten…
https://www.tagesspiegel.de/politik/corona-pandemie-in-schweden-kritik-an-corona-kurs-unzureichend-minderwertig-langsam/27751216.html

Sie möchten jeden Abend einen Bericht, wer sich wo angesteckt hat? Das erzählen Sie mal unseren lieben Datenschützern… aber im Prinzip ist bekannt, welche Orte man meiden soll: Geschlossene Räume mit vielen Menschen drin, Wirkung wird verstärkt durch Aktivitäten wie Singen, Tanzen, Alkohol. Mehr muss man eigentlich nicht wissen.

Wer die Haftung für (extremst seltene) Impfschäden übernimmt, der Staat oder das entsprechende Pharmaunternehmen, spielt für die Impfmuffel bzw. ausgesuchte Impfgegner m. E. keine Rolle. Die ersteren haben eine irrationale Angst vor Impfschäden und sind oftmals völlig falsch informiert und letztere wollen sich einfach nicht impfen lassen weil sie Impfen ganz allgemein für Teufelszeug halten.

Arnold Voss
2 Jahre zuvor

@ Autor # 15

Sie hinkt immer hinterher. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Hospitalisierungs- und die Todesrate nicht mehr in gleichem Maße mitsteigen, sondern relativ fallen. Ernste Sorgen müsste man sich machen, wenn das nicht so wäre. Und selbst dann würde immer noch gelten, dass mindestens 99% der Bevölkerung überhaupt keine ernsthaftes Leid durch das Virus erfährt. Das ist eben nicht alle, sondern das Gegenteil von alle. Und natürlich gilt immer noch, dass jeder Tote einer zuviel ist. Aber wenn weniger Infizierte sterben, weil das Impfen wirkt, ist das trotzdem ein gute Nachricht.

Manfred Michel
Manfred Michel
2 Jahre zuvor

Ich versuche mich mit der Vorstellung abzufinden, dass wir unser altes Leben, vor 03.20 nicht zurückbekommen werden und dass dies, die neue Normalität ist. Irgendwann wird vieleicht die 1. Corona- Generation da sein, die in diese Welt hineingeboren worden ist und es nicht anders kennt. Man kann ihnen, wenn sie alt genug sind, erzählen wie es früher mal war. Vieleicht fühlen sie sich dann aber in dieser neuen Welt, sicher und geborgen und es wird ihnen Angst machen diese Geschichten zu hören.

DEWFan
DEWFan
2 Jahre zuvor

Der Lockdown hat in Deutschland super funktioniert. Jedenfalls kann sich niemand mehr anstecken in Geschäften und Lokalen, die jetzt dauerhaft geschlossen sind.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Wolfram Obermanns -19-
"Es gibt also schon Dinge, um die man sich Sorgen machen kann, aber die sind weniger in Corona begründet als durch Corona auffälliig geworden."

Haben Sie in Ihrer Aufzählung die 16 jährige und noch nicht beendete Merkel-Kanzlerschaft vergessen oder bewußt ausgespart?

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
2 Jahre zuvor

Walter Stach
Sie meinen die Große Koalition mit Vizekanzler Scholz, der uns im Gegensatz zu Merkel erhalten bleiben wird?
Inwieweit Scholz und die verbleibende Entourage der SPD-Apparstschiks als vor uns liegende Probleme betrachtet werden müssen, ist noch offen. Merkel ist seit mindestens einem Jahr Geschichte, amtsmüde und überfordert wie sie Auftritt.
Auch Borjans ist klug genug die eigene Abkömmlichkeit erkannt zu haben. Eskens und die Knallchargen, die sie gewählt haben und auch heute noch unterstützen, sind natürlich noch Altlasten der letzten Regierungszeit die n
zu bewältigen sind. Noch macht Scholz dabei eine ganz gute Figur, das lässt hoffen.

Hoffen macht mich auch, dass für kreisfreien Städte und Landkreise in NRW dezidiert aufgeschlüsselte Statistiken zu Corona veröffentlicht werden. Das gab es so vor einem halben Jahr noch nicht. Soll keiner sagen, die Gesundheitsämter wären unreformierbar.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Wolfram Obermanns,
jenseits des pandemischen Geschehens, jenseits aller diesbezüglchen Besorgnisse, jenseits aller einschlägigen Meinungsverschiedenheiten:

Mir ist es ein Rätsel, welches Amtsverständnis dem derzeitigen Tun/Nichttun der Kanzlerin zugrunde liegt. Sie ist nach dem GG Kanzlerin, die geschäftsführend im Amt ist, und zwar mit allen ihren Rechten und Pflichten, die ihr nach dem GG zustehen bzw. obliegen.; nicht Herr Scholz oder sonstwer.

Mir ist es und mir war es stets ein Rätsel, warum bis auf den heutigen die Kanzlerin in der Bevölkerung in Deutschland höchste Wertschätzung genießt. Ich hoffe, daß mich die Lektüre einiger Biographien über sie helfen werden, dieses Rätsel lösen zu können.
Ihr "Verhalten" im bzw. zum Pandemiegeschehen erscheint mir typisch für sie. Sie äußert sich zur Lage, je nach Stimmungslage der Bevölkerungsmehrheit, nutzt aber in keiner Weise ihre Richtlinienkompetenz gegenüber "ihrem " Gesundheitsminister Spahn. Ich schließe nicht aus, daß es ihr so gelingen wird -wie so oft in ihrer Amtszeit-, letztendlich als diejenigen dazustehen, die als Kanzlerin nichts zu verantworten hat, in diesem Falle "nichts zu tun hat" mit den katastrophalen Auswirkungen der Pandemie. Und "die Medien" sind -wie ebenfalls oft in ihrer Amtszeit- dabei, die Kanzlerin zu stützen und bemüht, den von ihnen geschaffenen "Merkel-Habitus" nicht anzukratzen,- Wenn ich schon dabei bin, reizt es mich, neben dem Kanzlerinnen-Versagen in der Pandemie all das an Großereignissen aufzuzählen, anhand derer aus meiner Sicht krasses "Amtsversagen" der Kanzlerinzu belegen wäre. Da ich jedoch als "Laie" diesbezüglich überfordert und als "Sozi" nicht unvoreingenommen wäre, , warte ich auf Historiker und weitere Biographen und deren Beiträge zu der 16 jährigen Kanzlerschaft von Frau Merkel.

PS
Wenn ich heute lesen muß, daß Frau Merkel nach dem Ende ihrer Kanzlerschaft über 9 aus Steuergeldern bezahlte Mitarbeiter verfügen wird -statt 5. wie es "irgend wann" 'mal der Hauptausschuß des Bundestages beschlossen hat-, dann mag das ihren Ambitionen für die Zeit "danach" dienlich sein; mir "schwant" jedoch Schlimmes, nämlich X-weitere Merkel-Jahre in der politisch-medialen Öffentlichkeit.

Wolfram Obermanns,
ich habe "ein schlechtes Gewissen" -jedenfalls ein wenig-, wenn ich mich hier über die Person der Kanzlerin Merkel auslasse angesichts der sich Tag für Tag dramatisch (!!)verschlechternden "gesamtgesellschaftlichen" Zustände in Deutschland infolge der Pandemie, angesichts der Zahl der Toten, angesichts der Patienten in den Intensivstationen, angesichts……..und so versuche, etwas jenseits des Pandemiegeschehens zu bedenken und zu äußern.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
2 Jahre zuvor

Merkel und ihr Kanzleramtsminister haben ihren Part am Krisenmanagement der epidemischen Lage in Deutschland "verkackt", diese meine Auffassung kann man bereits Posting #19 entnehmen.
Eine singulär personalisierte Kritik ist mir jedoch zu simpel. Wenn Spahn sinnvolle Programme starten will und sich einfach von der Kanzlerin die Wurst vom Brot klauen lässt, ist er mitschuldig. Wenn ein Finanzminister die erheblichen finanziellen Belastungen aus einer lückenhaften Strategie einfach mit Unsummen zuschmeißt, hat auch er versagt, etc. pp..

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
2 Jahre zuvor

#26
@Walter Stach
"…nämlich X-weitere Merkel-Jahre in der politisch-medialen Öffentlichkeit…"

Herr Obama nervt auch noch … (und seine Gattin ebenfalls …). Herr Macron und Gattin werden vermutlich auch aus dem Off plaudern, Geltungsdrang lässt so schnell nicht nach … Und wer weiß … vielleicht schreibt Herr Laschet ein Buch …

Was Historiker über Merkel schreiben werden, werden weder Sie (Jg. ?) noch ich (Jg. 1956) mitbekommen … Das was Trallala-'Historiker' in Kürze schreiben werden zählt nämlich nicht (-> an den Lobeshymnen wird doch wohl schon 'gebastelt' …). Was in fünfzig Jahren und danach geschrieben wird, das wird zählen. Aber dann… Naja … vielleicht kann man von einer Wolke aus mitlesen …

Wenn jemand (also in diesem Falle Frau Merkel) so lange regiert und die Infrastruktur (in diesem Falle Infrastruktur sehr weit gemeint) eines Landes so aussieht, dann hat man Chancen verpasst, die Weichen (-> Zukunft) falsch gestellt PUNKT (meine Meinung als Bürgerin -> ohne historischen Abstand, ohne Kenntnis vieler Hintergrundinfos usw.).

Helmut Junge
2 Jahre zuvor

@Wolfram Obermanns, ich bin immer wieder überrascht, daß mein Gedächtnis besser ist, als bei Parteigängern. Tatsächlich gab und gibt es immer noch eine Große Koalition zwischen CDU und SPD sogar seit 2013. Zuletzt mit Olaf Scholz als Vizekanzler. Und Scholz wird wohl auch bleiben.
Diese Großen Kolitionen haben gemacht, was Merkel wollte. Oder es war vereinbart.
(Satiremodus an)
Egal, eine Mitverantwortung seitens der SPD hat es nie gegeben. Kann es auch nicht. Wie wäre sonst ein Neuanfang möglich? (Satiremodus zu Ende)

Berthold Grabe
Berthold Grabe
2 Jahre zuvor

@26
"Mir ist es und mir war es stets ein Rätsel, warum bis auf den heutigen die Kanzlerin in der Bevölkerung in Deutschland höchste Wertschätzung genießt."
Ist das nicht offensichtlich?
Wenn sie es schafft doppelt so viele Leute nach ihrer Amtszeit zugesprochen zu bekommen, davon die beiden Referenten soviel verdienen wie ein Amtsleiter einer mehrere Tausend Mitarbeiter beschäftigende Behörde. Das kostet mehrere Millionen pro Jahr.
Wenn just alle Kontrahenten im Laufe ihrer Amtszeit über Skandale und Skandälchen stolpern, von denen die wenigsten eine Substanz hatten, die dem Amt abträglich sein konnte, so ist es wohl offensichtlich das Merkel über beträchtliche Druckmittel in Form verwertbaren Materials verfügt, die nur den Medien zugespielt werden müssen.
Die Dauer ihrer Amtszeit hat mehr damit zu tun, menschliche Schwächen skrupellos zu instrumentalisieren und Hexenjagden zu initiieren als Gestaltungsfähigkeit, sie saß und sitzt wie eine Spinne im Netz ohne sich je selbst aus der Deckung zu wagen.
Ich schätze das sie ebenso konsequent die Medien kontrolliert hat, es ist schließlich keine Geheimnis, das selbst auf niedriger kommunaler Ebene mit dem Verlust von Akkreditierungen gedroht wird.
Ich denke das ihr Ruhestandsteam ein Ausdruck von potentieller Erpressbarkeit ist.
Und ihre Politik populistischen oder reaktiven, aber nie gestaltenden Regeln folgte.
Das gilt insbesondere für ihre Coronapolitik und die Personalauswahl zeigt ja auch deutlich, den vorauseilenden Gehorsam ihrer Minister und große Furcht wirklich gestaltend tätig zu werden.
Wer so Personal auswählt und beruft nimmt den Abstieg der Partei zumindest billigend in Kauf.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
2 Jahre zuvor

@ Helmut Junge
"ich bin immer wieder überrascht, daß mein Gedächtnis besser ist, als bei Parteigängern."
Was mich auch immer noch verblüffen kann, ist das Ausmaß der Wirkmacht des Wunschdenkens. Das hat regelmäßig Trump-Qualität und führt zur Wahrnehmung alternativer Fakten.
Die SPD als Oppositionspartei der letzten Jahre, die ökologisch segensreiche Zeit des Sozialismus, Revolutionäre mit Pensions- und Versorgungsanspruch, der Markt kann alles besser- auch Bildung und Krankenhäuser, Politik verhindert Schnupfen, Politiker die Schnupfen nicht verhindern können sind Versager, Gegner einer Impfpflicht sind Impfgegner, Transgender und transsexuell ist dasselbe, Marktteilnehmer handeln strikt rational, Atomkraft kann auch in Deutschland eine Brückentechnologie sein, "Hambi" ist ein uralter Urwald, Banken sind Vorreiter der Digitalisierung, ein 2t-PKW mit Elektroantrieb ist ökologisch, "ich bin kein Rassist, aber…", Desinfizierung von Oberflächlichen hilft gegen Aerosollasten, Bildungsreformen am laufenden Band steigern das Bildungsniveau…
Es gibt keinen Unsinn der den Wunschdenkenden nicht plausibel erscheinen kann. Wobei man genug Selbstkritik aufbringen sollte, daß man auch selbst Themen hat, bei denen man für Wunschdenken empfänglich ist und Walter Stach schätze ich im Gegensatz zu anderen Foristen hier definitiv als zur Selbstkritik fähig ein (wenn er wieder aus dem Wahlkampfmodus raus ist).

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Wolfram Obermanns -31-
"..schätze ich hier definitiv als zur Selbstkritik fähig…."
Danke "für die Blumen".

Meine ca. 16 Jahre andauernden Kritik an der "Amtsführung" von Frau Merkel ist nahezu zeitlos, wahlkampfunabhängig.
Anlass für diese Kritik war -wahlkampfunabhängig- das Tun, oftmals das Unterlassen dessen, was ich für politisch notwendig gehalten habe; seit X Jahren gilt das z.B. für den sog. Klimaschutz, seit ca 2 Jahren für den "Kampf" gegen die Corona-Pandemie bzw. gegen ihre Folgen. Unabhängig von solchen konkreten Anlässen, hat mich in der Merkel – Ära -mit sehr wahrscheinlichen Auswirkungen auf die Nach-Merkel-Ära-, der in dieser Zeit entstandene sog. Merkelismus, von dem mittlerweile viele -zu viele-Prozesse in Gesellschaft und Staat bestimmt zu sein scheinen , u.a. durch Intransparenz, durch das vorsätzliche Vermeiden jedes offenen, öffentlichen Diskurses, durch das Aussitzen von Problemen, statt der Entscheidung über sie, wenn permanenter Problemlöser der"Kompromis" ist, darüberhinaus u. a. durch das permanente merkelsche Bemühen, Bürgerschaft, Wählerschaft und Parlament "einzuschläfern", vor allen in Wahlkämpfen, nach dem Motto "Ruhe ist die erste politische Bürgerpfllcht".
Zusammengefaßt und zugegeben überspitzt:
16 Jahre Merkelismus haben "unserer " Demokratie geschadet.

Das ist es, was mich nachdenklich stimmt und mich zur Kritik herausfordert, so auch jetzt, wo es ihr wiederum -sh."Klima", sh. Pandemie"- zu gelingen scheint, dem Merkelismus entsprechend- sh. Intransparenz, sh. Kompromiss, sh. Aussitzen, statt zu entscheiden- in der Bürgerschaft, in der Wählerschaft den Eindruck zu vermitteln, "man" habe es mit einer verantwortungsbewußten , entscheidungsfähigen, entscheidungswilligen Kanzlerin zu tun, der es primär "um die Sache" geht und nicht primär um ihre Beliebtheit "im Volke." Schmidt -sh. sog. Nato- Doppelbeschluß-,, Kohl -sh. der von ihm geführte und bestimmte Prozess, der zur Wiedervereinigung geführt hat, ; Schröder -sh. Harzt IV nebst Vertrauensfrage und (verlorene) Neuwahlen- zeigen beispielhaft, zu was ein Kanzler dank seiner Richtlinienkompetenz fähig ist, wenn er diese Kompetenz nutzt. Er7sIE muß "nur" wollen. Wie hätten denn Schmidt, Kohl, Schröder in der Pandemie agiert?

W

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Die Kanzlerin….
Nachtrag zu -32-:

Mein Bemühen um Objektivität -auch gegenüber der von mir kritisierten Amtsführung der Kanzlerin Merkel- schließt die Feststellung meinerseits ein -und nicht etwa aus-, daß ihre Erklärung gegenüber der Presse nach dem heutigen sog. Corona-Gipfel mit den MP und dem Führungspersonal der Ampel-Koalition für mich mit befriedigend in ihrem sachlichen Gehalt und mit sehr gut in ihrer Diktion zur "hochdramitschen Lage" bewertet wird.

( Die Frage, ob Letzteres m Kampf gegen die Pandemie die Pandemie-Leugnern, die Impfgegnern, die Impfskeptikern, die Querdenkern und Quertreibern, die….. dazu bringen wird, ihre derzeitige Meinung, ihr derzeitiges Verhalten zu ändern , kann ich nicht beantworten, zumal ich mir vorgenommen habe, zur "Pandemie selbst, zu ihren Folgen, zum Ob und zum Wie ihrer Bekämpfung " hier bei den Ruhrbaronen nichts mehr zu sagen.)

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[…] Augen vieler geschah dies deutlich zu spät. Zudem sind es Maßnahmen, die fast überall für viel Unfrieden und Unverständnis […]

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