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Die große Geldvernichtung beim BVB

Andre Schürrle im BVB-Trikot. Foto: Robin Patzwaldt

Es läuft gut bei Borussia Dortmund. Nicht nur, dass das Team im Umbruch im Vorjahr bis zum letzten Spieltag um die Deutsche Meisterschaft mitspielen konnte, sich am Ende mit der Vizemeisterschaft für eine tolle Runde belohnte, auch wirtschaftlich sind die Zahlen seit Jahren top. Der Verein wächst und wächst, hat seinen Schuldenberg, der ihn vor gut zehn Jahren fast noch erdrückt hätte, längst vollständig abgebaut und sich sogar ein ordentliches Festgeldkonto erarbeitet.

Die Klubführung macht offenkundig einen guten Job. Klubboss Aki Watzke und Sportdirektor Michael Zorc ist es unter anderem zu verdanken, dass der Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet inzwischen wieder dort steht, wo er sich selber gerne sieht: An der nationalen Spitze!

Umso ärgerlicher ist es festzustellen, dass das Alles noch weitaus besser sein könnte, wenn die Fälle der Geldvernichtung, die auch der BVB von Zeit zu Zeit durchaus einstreut, nicht so krass wären.

Mit viel Vorschusslorbeer kam Beispielsweise Weltmeister André Schürrle vor drei Jahren vom VfL Wolfsburg ins Ruhrgebiet. Bis zum heutigen Tage konnte sich dieser im schwarzgelben Trikot jedoch nie wirklich etablieren, wurde im Vorjahr sogar an den FC Fulham nach England ausgeliehen. Schürrle darf/muss beim heutigen Trainingsauftakt des BVB in Dortmund sogar daheim bleiben, soll sich schnellstmöglich einen neuen Verein suchen. Und das als Rekordtransfer des Klubs. Über 30 Millionen Euro an Ablöse zahlte der BVB vor drei Jahren für den Blondschopf. Ob er jetzt überhaupt noch einen Erlös wird einbringen können? Die Zeichen stehen eher schlecht.

Shinji Kagawa (re.). Archiv-Foto: BVB

Ähnlich bedauerlich stellt sich der Fall Shinji Kagawa dar. Nach seiner Rückkehr von Manchester nach Dortmund im Jahre 2014 konnte der Japaner, der einst als legendäres ‚Schnäppchen‘ für ein paar hunderttausend Euro aus der zweiten Japanischen Liga ins Ruhrgebiet kam, einige Zeit später für Millionen zurückgeholt wurde, nicht mehr an die alten erfolgreichen Zeiten anknüpfen. Auch seine Anwesenheit ist beim BVB zum Trainingsauftakt offenkundig ’nicht erforderlich‘.

Sebastian Rode im BVB-Trikot. Foto: Robin Patzwaldt

Mit hohen Verlusten dürfte auch das Kapitel von Sebastian Rode in Dortmund bald enden. Der im Vorjahr an Eintracht Frankfurt verliehene Ex-Bayern-Spieler, für den die Borussia einst rund 15 Millionen Euro an den Rekordmeister gezahlt haben soll, dürfte für kolportierte rund fünf Millionen an die Hessen ‚verkauft‘ werden.

Auch Ex-Star Nuri Şahin wurde im Vorjahr, nachdem er in Dortmund faktisch aussortiert wurde, für die eher als symbolisch anzusehende Ablösesumme von rund einer Millionen Euro an den SV Werder Bremen abgegeben.

Nuri Sahin. Foto: Robin Patzwaldt

Es sind prominente Fälle wie diese, die in den Bilanzen der Dortmunder Millionenbeträge vernichtet haben und die an sich sehr erfolgreiche Transferbilanz des BVB signifikant eintrüben.

Das sollte man bei all der berechtigten Freude über die vielen namhaften Zugänge dieses Sommers im Lager der Westfalen nicht ganz vergessen. Der heutige Trainingsstart mit einem übervollen Kader und einigen teuren ‚Zaungästen‘ macht das noch einmal für alle Fans und Beobachter deutlich sichtbar.

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Martin T
Martin T
4 Jahre zuvor

Viel Unsinn in diesem Artikel…

Kagawa beispielsweise konnte zwar gefühlt nie ganz an seine Leistungen 2010-12 anknüpfen, jedoch war er nichtsdestotrotz in der Zeit unter Tuchel ein sehr wichtiger Spieler, der viele bockstarke Spiele abgeliefert hat (ich erinnere nur mal an das Hinspiel gegen Monaco nach dem Anschlag).
Misst man ihn an dem, was er in den Meistersaisons gezeigt hat, so hatte er sicher etwas abgebaut.
Betrachtet man aber die Konditionen, zu denen man ihn aus Manchester geholt hat (es waren geradezu läppische acht Millionen), so hat sich der Transfer absolut gelohnt. Kagawa als Beispiel für Fehlkäufe und Geldverbrennung anzuführen ist in meinen Augen geradezu lächerlich, zumal man (betrachtet man nur die Ablösesummen) insgesamt Stand heute ebenfalls noch immer einen Gewinn von etwa zehn Millionen gemacht hat.

Ähnliches gilt übrigens auch für Nuri Sahin.
Klar, auch er hat nie an seine Leistungen von 2011 anknüpfen können, aber auch hier muss man die Konditionen betrachten, zu denen man ihn zurückgeholt hat. In den Medien war und ist diesbezüglich von nicht mehr als sieben Millionen Euro die Rede. Auch hier hat man im Vergleich zu der Summe, die man bei seinen Abgängen erhalten hat (ca elf Millionen), kein Minus erzielt.

Noch dazu war Sahin in der Saison 2013/14 ein essentieller Stammspieler und hat soweit ich mich entsinne damals jedes einzelne Pflichtspiel bestritten. Allein aufgrund der damaligen Verletzung von Gündogan war Sahins Rückkehr lohnend für den BVB.

Auch bei anderen Transfers, die sich im Nachhinein nicht beim BVB durchsetzen konnten (zB Merino oder Mor), konnte im Nachhinein eine höhere Ablöse generiert werden, als man zunächst für sie bezahlt hatte, bei Spielern wie Yarmolenko oder Philipp scheint man den Verlust zumindest auf ein Minimum reduzieren zu können.

Die einzigen, die wirklich mit klarem Verlust abgegeben werden oder würden, wären Schürrle und Rode, wobei man für Rode seinerzeit auch keinen Mondpreis gezahlt hat.

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