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Es gibt keine größere Macht auf dieser Welt als demokratische Staaten, die sich zusammentun, um die Freiheit zu verteidigen

Ukrainische Soldaten Foto: Yan Boechat/VOA Lizenz: Gemeinfrei

Der Westen kann fürchterlich sein und manchmal möchte man verzweifeln: Seine Politiker reagierten auf Russlands Angriff auf die Ukraine unerträglich langsam. Sie hielten sich bei Sanktionen gegen Putins Staat zurück und lehnten zum Teil Waffenlieferungen ab. Es war offensichtlich, dass niemand den Ukrainern zutraute, sich lange gegen die russische Armee zu behaupten. Wahrscheinlich glaubten alle, Präsident Wolodymyr Selenskyjs würde schnell sein Land verlassen. Und man nach ein paar Wochen symbolischer Aufregung zum wirtschaftlichen und politischen Alltag mit Russland zurückkehren würde.

Doch der Mut und der Kampfeswille der Ukrainer zwang den Westen, seine Haltung zu ändern. Die Ukrainer weigerten sich, die ihnen zugedachte Opferrolle zu übernehmen. Es gelang den ukrainischen Truppen, den Vormarsch der russischen Armee zu verlangsamen und ihr, zum Beispiel bei Kiew und Charkow, schwere Niederlagen zuzufügen.

Die Ukrainer erkämpften sich mit der Waffe in der Hand die Solidarität des Westens. Und jetzt, wo er erkannt hat, dass der Kampf um die Freiheit der Ukraine auch der Kampf um seine eigene Freiheit ist, erhebt sich ein Riese, mit dem Putin nicht gerechnet hat.

Die Ukraine wird nun von der Rüstungsindustrie der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands unterstützt. Die Armeen des Westens stellen den Ukrainern ihre Waffen zur Verfügung. Wenn die Nachschublinien erst einmal stehen, hat die Ukraine den Zugriff auf ein schier gewaltiges und unendliches Arsenal. Hoffen wir, dass die Ukraine so lange stand hält. Lasst uns alles dafür tun, ihnen in diesem Kampf zur Seite zu stehen.

An den Grenzen von Ukraine, Belarus und Russland zieht die NATO eine gewaltige Streitmacht zusammen. Kampflugzeuge fliegen Patrouille, am Boden sammeln sich die Truppen.

Dass Geld Putins und seiner Oligarchen wurde eingefroren. Russland ist wirtschaftlich isoliert. Kein russisches Flugzeug darf mehr in den Westen fliegen. High-Tech wird nicht mehr geliefert.  Lieferketten werden neu zu organisieren. Noch in Jahren wird Russland einen hohen Preis für das ukrainische Abenteuer zahlen.

Der Westen sendet damit auch ein Signal an China, das davon träumt, Taiwan zu vernichten. Die Botschaft ist klar: Man kann uns lange reizen, wir wirken oft schwach. Aber es gibt keine größere Macht auf dieser Welt als demokratische Staaten, die sich zusammentun, um die Freiheit zu verteidigen.

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thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

"Putin rüstet Bundeswehr auf" titelt heute die TAZ. Auf den Punkt gebracht. Und viele Linke schäumen. Das war wiederum zu erwarten, was auch sonst?

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
2 Jahre zuvor

#1 "…und viele Linke schäumen…"
Und sind tief in ihren Herzen wohl froh, dass auch sie verteidigt werden (mit Waffen!), wenn notwendig.

M. L.
M. L.
2 Jahre zuvor

Der Artikel erzeugt ein Gänsehautfeeling ….. Und er ist so zutreffend ….

Berthold Grabe
Berthold Grabe
2 Jahre zuvor

Es würde sich trotzdem lohnen darüber nachzudenken, ob es Möglichkeiten gibt dem dekadenten Opportunismus der rein in ökonomischen Vorteilen denkenden Handlungsträger grenzen zu setzen in dieser Sache.
Wir brauchen weniger ideelle Theorien ,als vielmehr praktische Regelungen und Toleranz.
Und wie gestaltet man Wohlstand und soziale Teilhabe ohne dekadente Bequemlichkeit oder Verantwortungsfreiheit?
Damit wir bei nächsten mal nicht erst gerade in letzter Sekunde aufwachen.

Bernd Mücke
Bernd Mücke
2 Jahre zuvor

Dem Artikel schließe ich mich an.

Nachdem ich am Freitag gehört habe, Russland hätte alle Militärflughäfen ausgeschaltet, bin ich ebenfalls davon ausgegangen, dass nun Kiew in einem Tag fällt. Putins Lügengeschichten wären im zusammenfantasierten, realitätsfremden Rausch der Brudervolksvereinigung und durch brutale Unterdrückung untergegangen ähnlich wie die dreisten Lügen in Bezug auf die Annektierung von Donezk und Luhansk. Die völkerrechtswidrige Annektierung der Ukraine wäre ein weiterer innenpolitischer Sieg für Putin. Das wäre ein weiterer Schlag oder das Ende jeglicher Rationalität und Opposition in Russland. Putin wäre dadurch noch gefährlicher geworden, als er sowieso ist.

Gott sei Dank haben sich meine persönlichen Bedenken (durch Unwissenheit) nicht bestätigt. Durch die Aufopferung, dem Durchhaltevermögen der ukrainischen Bevölkerung und Armee, öffnet sich ein Handlungsfenster für die russische Opposition dem wahnsinnigen, verbrecherischen Treibens der Kreml Kleptokraten ein Ende zu bereiten. Das kann wahrscheinlich nur von innen, von Russland, kommen. Es öffnet sich ein Fenster der Wahrheit für die Russen. Die Bilder, die Fakten des brutalen Überfalls lassen sich nicht so einfach weg lügen. Das Leid, das Putin auch über seine Armee bringt, lässt sich nicht so leicht wegwischen. Die Schande Kadyrow und seine Schergen auf das Brudervolk zu hetzen, räumt mit Putins Opfernarrativ auf. Das wird ihm nicht verziehen. Irgendwann muss doch die Verdrängung der Tatsachen zu anstrengend werden.
Putin scheint ebenfalls nicht übermäßig gut informiert zu sein. Vermutlich beschäftigt er sich nur noch mit Dingen die er wahrnehmen will. Also der Realtitätsverlust der westlichen Bubble in der ich mich noch vor ein paar Tagen befand scheint ebenfalls mit einem Realitätsverlust im Kreml einherzugehen. Was ich damit sagen will ist, der aufopfernde Widerstand und Patriotismus der Ukrainer hat zwei Blasen zum Platzen gebracht. Das war nicht Putins Verdienst uns Europäer und vor allem uns Deutsche in die Realität zurückzubringen. Das war der Verdienst, der seit 2014 in besonderem Maße leidgeprüften Ukrainer. Und das war und ist vor allem auch der Verdienst der USA. Besonders dieser letzte Punkt wird mir in den letzten Tagen nicht genug betont von unserer Politik. USA riskiert sogar Geheimdienstquellen um die Ukraine zu unterstützen und einen Krieg zu verhindern. Die USA sagen exakt die Invasion voraus und dennoch stellen sich, noch genügend Menschen vor die Kamera und behaupten, dass alles überraschend über die Ukraine gekommen sei. Das ist ebenfalls Verdrängung einer Realität und das ist unehrlich, gegenüber unserem jahrzehntelangen Beschützer und bestem Partner, die USA, den die EU hat. Die USA fordert seit mindestens 3 Präsidenten (Obama, Trump, Biden) wenigstens die 2% Rüstung vom BIP in unterschiedlichsten Gangarten. Wir weigern uns. USA muss weiter für unsere Fehleinschätzungen und Fehler einstehen und tut das auch. Und jetzt kommt das "große" Erwachen. Bei diesem Erwachen sollte man als Bundesregierung mal ganz deutlich Signale der Anerkennung und tiefer historischer Freundschaft in Richtung Washington senden. Das sehe ich leider wieder nicht passieren.
Die Unterstützung der Ukraine war Thema für ein Impeachmentverfahren, das gezeigt hat welchen wichtigen Stellenwert die USA einer souveränen und korruptionsfreien Ukraine einräumt. Ganz im Sinne, der für alle Parteien verlässlichen außenpolitischen, freiheitlichen Doktrin der USA. Danke für diese Verlässlichkeit.

Mit wirtschaftlicher Unterstützung für die Ukraine gekoppelt an Antikorruptionsbedingungen haben die EU, USA und Deutschland alles richtig gemacht, meiner Meinung nach. Sollte man fairerweise auch betonen. Das zeigt die guten Absichten und die Zukunftsgewandtheit. Die wirtschaftliche Unterstützung trug auch zur Finanzierbarkeit der so dringend benötigten Javelins und anderer Abwehrwaffen bei. Diese Unterstützungsleistung würde mit der Annektion der Ukraine völlig untergehen. Das macht mich noch trauriger. Etwas gut aufzubauen ist so viel Arbeit. Wie schnell wird das alles durch Unrecht und Willkür zerstört.

Slava Ukraini! Einigkeit und Recht und Freiheit!
Jetzt Freihandelsabkommen mit den USA! Wir brauchen Hoffnung, auch wirtschaftlich.

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