
Vom 31. Oktober bis 2. Novemberfand in Siegburg die zweite Heroica statt, eine Konferenz für mutige Frauen. Wie auch im letzten Jahr haben sich Feministinnen, die in der Gesellschaft zu wenig Gehör bekommen und von aggressiver Cancel Culture betroffen sind, versammelt, um Erfahrungen auszutauschen und sich miteinander zu vernetzen. In den Vorträgen und Diskussionen waren dieses Jahr die Themen biologische Frau und Islamismus bestimmend.
Am Samstagvormittag gab es sehr interessante Vorträge über die Erfahrungen im Kampf gegen die Transideologie im Ausland. Es wurde aus Spanien und Großbritannien berichtet. Besonders die positiven Entwicklungen aus „Terf-Island“, wie die britischen Frauen ihre Insel liebevoll nennen, machen Mut und zeigen, dass der Kampf für die Bedeutung des biologischen Geschlechts für den Feminismus nicht aussichtslos ist. Auch wenn manchmal unliebsame Allianzen mit rechten Gruppierungen gebildet werden müssten, werden die Entwicklungen in Großbritannien von den Frauen als sehr positiv eingeschätzt. Entscheidend fanden die Britinnen, dass normale Menschen, die Hausfrauen und Mütter, für den Kampf gegen die Entwertung des biologischen Geschlechts der Frau gewonnen werden konnten, da die Akademikerinnen kaum zu erreichen sind. Es ging auch um hate speech laws und Redefreiheit. Hier sprachen sich die Frauen klar für die Redefreiheit aus. Dem kann ich nur zustimmen, denn übertragen auf Deutschland wird auch hier mitunter schon das klare Benennen von Fakten wie „Es gibt nur zwei Geschlechter“ als Hassrede ausgelegt.
Alice Schwarzer war zu einer Fragerunde erschienen. Es ging um häusliche Gewalt, die unterschiedliche Behandlung der Frau in der Gesellschaft, die Bedeutung der Medien, NGOs und der Sprache für die Transideologie. Mehr zur Trans- oder Genderideologie findet man hier. Alice Schwarzer sprach auch über den Widerspruch zwischen Feministinnen, die einem bestimmten politischen Lager zuzurechnen sind, und Feministinnen, die bei der Wahrheit und dem allgemeinen Kampf für Frauenrechte unabhängig von ideologischer Prägung bleiben wollen. Dazu schrieb sie auch einen Text in der Welt, in dem sie auf diese Widersprüche im Feminismus eingeht: . Schwarzer bezeichnete den „schlimmsten Fall der kulturellen Aneignung“, wenn ein Mann nach einem jahrzehntelangen Leben als Mann sich schließlich zur Frau erklärt. Sie spricht sich allerdings für die extreme Minderheit der echten Transsexuellen aus, die wirklich unter Geschlechtsdysphorie leiden. Heute handele es sich jedoch um eine Ideologie, von der besonders Frauen (80 %) betroffen sind, die leider „kein Bock aufs Frausein haben“, während Männer nun sagen können: „Frau bin ich selber – Feminismus ist nicht nötig.“ Sich sein Geschlecht aussuchen zu können, wäre „ein total reaktionäres Denken“. Absurditäten und Unlogisches würden im Zusammenhang mit der Transideologie nicht benannt. Auf eine Frage aus dem Publikum, ob man Transsexualität nicht komplett verneinen soll, da Frauenrechte vor Minderheitenrechten stehen, spricht sich Alice Schwarzer dafür aus, die jetzige Gesetzgebung (Selbstbestimmungsgesetz) komplett zu streichen und zum Transsexuellengesetz, das es vorher gab, zurückzukehren. Die britischen Mitstreiterinnen sprechen aber davon, dass diese „True Trans“-Personen ihre Momente in Großbritannien hatten, sich ihre Berücksichtigung bei dem Thema jedoch als Falle herausgestellt hätte.
Zum Thema Islamismus sprach die renommierte Expertin Prof. Susanne Schröter. Der Islam bestehe im Wesentlichen aus drei Säulen: dem Koran, dem Propheten Mohammed als Vorbild und den Traditionen der Ehre. Weit verbreitet in der islamischen Welt ist die Vorstellung, dass für die intakte Ehre der Familie die Frauen und Mädchen verantwortlich sind. Männer müssen den Ehrverlust wieder reinwaschen – nicht selten geschieht dies mit Blut. „In dieser Vorstellung sind Frauen die personifizierte Sünde.“ Deshalb gibt es die strikte Geschlechtertrennung und in manchen islamischen Ländern eine absolute Einschränkung der Bewegungsfreiheit sowie die komplette Verschleierung für Mädchen und Frauen. Bei Vergewaltigungen ist grundsätzlich immer die Frau schuld. Während die Bibel z. B. interpretierbar ist, gilt der Koran wörtlich. Im Islam gibt es laut Koran keine Trennung zwischen Politik und Religion. Deshalb ist der Islam fast immer politisch, und die Missionierung ist fest verankert. Auch der Antisemitismus ist fest verbunden mit dem Islam, da dies durch den Koran und das Handeln Mohammeds so vorgegeben ist. Das Familienrecht ist in islamischen Ländern immer an der Scharia ausgerichtet. Weil Mohammed ein neunjähriges Mädchen geheiratet hat, ist z. B. im Iran das heiratsfähige Alter der Mädchen auf neun Jahre gesenkt worden. Frauenrechte sind mit einem Verlust an Einfluss des Islam auf Politik verbunden. Aus diesem Grund wurde z. B. die Muslimbruderschaft gegründet, und der Fundamentalismus mit einer Entrechtung der Frau wurde nach und nach in vielen muslimischen Ländern eingeführt. Ayatollah Khomeini gilt für viele muslimische Fundamentalisten als Vorbild, da er die Revolution im Iran „gehijackt“ hat. Auch Saudi-Arabien mit seinem Ölreichtum und die erste dschihadistische Internationale in Afghanistan spielen eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung des fundamentalistischen Islams weltweit. In Deutschland ist die islamistische Unterwanderung durch die starke Migration der letzten Jahre weit fortgeschritten. Über die Hälfte der Migranten spricht sich für Gewalt und Geschlechtertrennung aus. Die großen Organisationen des politischen Islams führen als „Partner des Staates“ step by step ihre fundamentalistische Agenda ein. Das Ziel ist Missionierung. Dabei spielt die Taktik, jede Kritik am Islam als Islamophobie bzw. antimuslimischen Rassismus zu verteufeln, eine sehr große Rolle. „Sie nutzen den säkularen Rechtsstaat aus, der ihnen Freiheitsrechte gibt … Sie schaffen nach und nach säkulare Strukturen ab, weil sie sich auf die Religionsfreiheit berufen.“ Auf die Frage, was man gegen diese islamistische Unterwanderung tun kann, sagte Prof. Schröter: „Wir müssen jeden Schritt verhindern … Das muslimische Kopftuch ist kein Modeartikel. Das muslimische Kopftuch ist kein Emanzipationsideal. Das muslimische Kopftuch ist ein Zeichen dafür, dass muslimische Organisationen auf der Siegerspur sind. Und das hat im öffentlichen Raum, in der Schule, im staatlichen Kontext nichts verloren.“ Da das Thema Islam in der Politik verbrannt und jede Diskussion eingefroren ist, bliebe nichts anderes übrig, als eine mächtige außerparlamentarische Frauenbewegung zu bilden. Leider sind die liberalen muslimischen Gruppen sehr klein und spielen für die Politik keine Rolle. Woken NGOs, die eng mit islamistischen Organisationen zusammenarbeiten, sollten die Gelder reduziert werden. Frau Prof. Susanne Schröter erhielt Standing Ovations vom Publikum der Heroica.
Ein weiteres wichtiges Thema auf der Konferenz waren die Vorstöße politischer Akteure, das Grundgesetz dahingehend zu ändern, dass für „Geschlecht“ der Begriff „geschlechtliche Identität“ eingeführt werden soll. Welche Gefahren von einer solchen Änderung unseres Grundgesetzes ausgehen, erklärte Rona Duwe. Das Missbrauchspotenzial und die rechtlichen Unsicherheiten einer solchen Änderung sind noch gar nicht wirklich abzuschätzen. Auch ich habe mich dazu schon positioniert. Rona Duwe stellte ihre Kampagne „Grundgesetz schützen“ vor. Hier kann man die Kampagne unterstützen: https://grundgesetz-schuetzen.de/.
Eine spontane Aktion aus aktuellem Anlass war die Petition für den Menschenrechtler Ahmad Mansour, der einer massiven Diffamierungskampagne ausgesetzt ist: .Hier die Petition im Wortlaut:
„Wir erklären uns mit Ahmad Mansour solidarisch!
Wir verurteilen die aktuelle Diffamierungskampagne gegen ihn und unterstützen die mit ihm verbundenen Organisationen, die sich für unsere Demokratie stark machen!
Wir unterstützen sein Engagement gegen Rassismus und Islamismus ausdrücklich!“
Fast alle anwesenden Heroica-Besucherinnen (3 dagegen, 4 Enthaltungen) stimmten für die Petition. Frau Prof. Schröter sprach von überwältigender Mehrheit.
Auch Schule war auf der Heroica immer wieder Thema. Das war für mich als Biologie-Chemie-Lehrerin besonders interessant. Dabei ging es um Lehrbücher, die falsche biologische Darstellungen vom Geschlechterspektrum propagieren, aber auch um Probleme im Sport-, Schwimm- und Biologieunterricht aufgrund religiöser Vorbehalte durch muslimische Schüler und Eltern. Hier gestaltet es sich zunehmend schwieriger, den Unterricht vollumfänglich und dem Bildungsauftrag entsprechend durchzuführen.
Kellie-Jay Keen (Posie Parker), ein echter Popstar unter den „Terfs“, war mit einem sehr unterhaltsamen Vortrag über ihre Protestaktionen dabei. Die Kampagne „Unsere Mädchen“ wurde vorgestellt. Viele andere interessante Frauenthemen wie Pornografie an Schulen, Cancel Culture gegen Frauen, Islamismus im Iran wurden besprochen – und es gab natürlich auch Zeit, Kontakte zu knüpfen. Nicht nur beim Lesbentreff von LAZ Reloaded e. V., sondern auch bei Kennenlern-Spielen, in den Pausen, bei dem sehr guten Essen, bei Tanz und Musik konnten sich die Frauen wunderbar austauschen.
Am Abend gab es dann die Heroica-Preisverleihung:
Beste Kampagne: Rona Duwe – Was ist eine Frau?
Beste Journalistin: Annabell Schunke
Bestes Buch: Birgit Kelle – Ich kaufe mir ein Kind
Bestes Medium: Isabell Rohner – Die Podcastin
Der Sonntag war dann leider sehr vollgepackt mit Themen. Da drei Veranstaltungen gleichzeitig liefen und ich selbst einen Vortrag zu „Risiken und Nebenwirkungen der Hormontherapie bei Geschlechtsdysphorie“ halten durfte, konnte ich hier leider nicht so viel mitnehmen. Auch bei diesen Veranstaltungen ging es um Islamismus (Vortrag und Diskussion von Sigrid Hermann), aber auch um Leihmutterschaft oder das Frauenlandhaus Charlottenberg. Interessant waren für mich auf jeden Fall noch die beiden juristischen Vorträge von Gunda Schumann bzw. Laura Ebert. Beide Juristinnen erklärten, wie dem Selbstbestimmungsgesetz auf juristischem Weg begegnet werden kann. Direkt nach meinem sehr medizinischen Vortrag zum Thema Transmedizin sprach Ina Wagner. Ihre tolle Berichterstattung zum feministischen Kampf gegen die Transaktivisten, über den Widerstand der mutigen Frauen, die seit 2021 für unser biologisches Geschlecht einstehen, die sie mit viel Begeisterung und zahlreichen Bildern und Videos vorgetragen hat, erhielt Standing Ovations. Hier ist ihr Schlusswort, das stellvertretend für die ganze Veranstaltung gelten kann:
„Der Energieerhaltungssatz besagt: ‚Es kann weder Energie erzeugt noch vernichtet werden, sondern nur von einer Form in eine andere umgewandelt oder von einem Körper auf den anderen übertragen werden‘ – genau wie unsere Aktivismus-Energie, die von einer Frau oder Frauengruppe zur nächsten weitergeht und den politischen Kampf antreibt. Der Widerstand geht weiter!“

Danke für die gute Darstellung, aber eins muss klargestellt bleiben: So etwas wie True Trans gibt es nicht! Was soll das sein? Niemand, wirklich niemand wird im falschen Körper geboren. Es gibt sicher Menschen, die mit ihrem Geschlecht hadern, aber das ändert nichts daran, dass sie entweder Frau oder Mann sind. Deshalb ist auch das Adjektiv „biologisch“ in Bezug auf das Geschlecht überflüssig. Es gibt nur zwei Geschlechtern. Punkt
In Anbetracht der Tatsache, dass es auch Menschen mit Geschlechtsdysphorie gibt, die die Radikalfeministinnen unterstützen, scheint mir dieser Kommentar doch ziemlich hart.
Richtig, es gibt 2 Geschlechter, aber da wir im Gegensatz zum Englischen für die Begriffe „Sex“ und „Gender“ nur das Wort „Geschlecht“ haben, finde ich den Zusatz „biologisch“ zulässig und nicht tautologisch.
Nicht vergessen dürfen wir jedoch, dass es auch (biologische/genetische) Mischformen/Intersexualität gibt.