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„Hijacking Memory“: Zwischen den Zeilen spürt man die panische Angst, bald auf Staatsknete verzichten zu müssen

Haus der Kulturen der Welt in der Kongresshalle, Berlin Foto: Farbkontrast Lizenz: CC BY 3.0

Die  Tagung „Hijacking Memory“, die unlängst im Haus der Kulturen der Welt stattfand, geriet in die Kritik. Ziel des vom Steuerzahler finanzierten Stelldicheins war es, das Gedenken an den Holocaust und die Solidarität mit Israel als rechts und provinziell zu denunzieren. Eine übliche Praktik der Anhänger des postmodernen Ideenstrausses. Alles, was nicht passt, ist rechts: Berichterstattung über Clans, Kritik am Boykott Israels und die Sorge über Islamismus. Doch diesmal hatte man es offenbar übertrieben: Der polnische Historiker Jan Grabowski berichtete im Interview mit Welt von dem, was sich auf der Tagung anhören musste: „Baconi beschwor das Motiv vom kindermordenden Israel herauf. Er sprach davon, dass Yad Vashem, die zentrale Gedenkstätte für die ermordeten Juden des Holocausts, auf den blutigen Ruinen palästinensischer Dörfer errichtet sei. Und er monierte, dass die „palästinensische Frage“ bei Veranstaltungen wie ebendieser Konferenz nur am Rande eine Rolle spiele, obwohl der Holocaust angeblich als „jüdisches Psychodrama“ – dieses Motiv unterstellte er verschiedenen Beiträgen auf der Konferenz – im Zentrum der „palästinensischen Tragödie“ stehe.“ Daniel Botmann, der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden, sagte über die Tagung: „Sie war ein massiver Versuch, den deutschen Erinnerungsdiskurs über die Schoa zu verschieben und ähnlich wie auf der documenta waren auch Vertreter von postkolonialen Positionen dort besonders aktiv daran beteiligt, die Ängste und Befürchtungen der in Deutschland lebenden Juden lächerlich zu machen oder in den Dunstkreis rechtspopulistischer Gesinnung zu stellen. Die weltweite Erinnerung an koloniale Verbrechen wurde hier unweit des Denkmals für die ermordeten Juden Europas instrumentalisiert, um, wie es scheint, vor allem den Holocaust zu relativieren.“

Klar, das Haus der Kulturen der Welt wird ebenso mit Staatsknete finanziert wie es die Tagung wurde. Man lässt sich für seinen Antisemitismus am liebsten vom Steuerzahler bezahlen. Und dem könnte es irgendwann reichen, Juden hassende Aktivist*innen durchfüttern zu müssen. Heizung, Lebensmittel, Benzin – alles wird teurer. Warum Geld für Hetze verschwenden?

Die Gefahr sahen wohl auch einige Teilnehmer der Veranstaltung. Offenbar von der Sorge getrieben, nicht mehr für jede antisemitische Agitation vom Staat durchgefüttert zu werden, schrieben sie einen Offenen Brief, der in der Berliner Zeitung veröffentlicht wurde. In dem heißt es: „Wir sind entsetzt von dem Schwall an verleumderischen Vorwürfen aus unterschiedlichen Richtungen – darunter auch deutsche Medien und staatliche Stellen – gegen die Organisatorinnen, Sponsoren sowie den Konferenzort selbst.(…) Wir sehen daher dazu veranlasst, der Arbeit des Einstein Forums, des ZfA und des HKW in der Durchführung dieser zwingend notwendigen Konferenz nochmals deutlich und öffentlich unsere Unterstützung auszusprechen.“ Man spürt förmlich die Angst zwischen den Zeilen, vom Fluss öffentlicher Gelder abgeschnitten zu werden. Und genau das sollte geschehen: Es kann nicht sein, dass antisemitische Showveranstaltungen weiter vom Staat finanziert und von staatlichen Mitarbeitern geplant werden. Bald fehlt Geld. Der Staat muss sparen. In der deutschen Kulturszene gibt es dazu ausreichende Möglichkeiten.

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