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Jürgen Todenhöfer kämpfte in Duisburg mit der Lautsprecheranlage und für Frieden mit Russland

Jürgen Todenhöfer suchte Duisburg heim; Foto: Peter Ansmann
Jürgen Todenhöfer suchte Duisburg heim; Foto: Peter Ansmann

Jürgen Todenhöfer besuchte am Freitag Duisburg, um das „Team Todenhöfer“ vor Ort im Landtagswahlkampf zu unterstützen. Der Krieg in der Ukraine stand dabei thematisch im Vordergrund.

Viel los war bei dem Event der Kleinstpartei, die ihr Gründer und Vorsitzender gerne als „Bewegung“ sieht, nicht. 26 Teilnehmer, plus insgesamt drei Passanten die kurzweilig verweilten.

„Das Modell Duisburg bundesweit verbreiten“

Wirklich Überraschendes hörte man beim Auftritt von Jürgen Todenhöder am 29. April 2022 im Zentrum von Duisburg nicht: Der Ukrainekonflikt muss friedlich gelöst werden, am Verhandlungstisch müssen Garantien ausgehandelt werden. Auf den Fakt, dass es diese Zusagen bereits – seitens Russland und des Westens- im Rahmen des Budapester Memorandums bereits gibt, ging Jürgen Todenhöfer nicht ein. Stattdessen viel Bashing gegen den beruflichen Hintergrund von Robert Habeck.

„Das Modell Duisburg“ möchte Jürgen Todenhöfer bundesweit verbreiten. Was für Nicht-Duisburger im ersten Moment wie eine üble Drohung klingt, war allerdings nur eine Anspielung auf das gute Abschneiden des Team Todenhöfer bei der letzten Bundestagswahl: In einem nördlichen Stadtteil erreichte die Splitterpartei fast 23% der Zweitstimmen.

Wie bereits erwähnt, war das wirklich große Thema der Ukrainekrieg. Waffenlieferungen an die Ukraine lehnt er ab, weil diese den Krieg in die Länge ziehen würde. Mit Verweis auf die Blockadeaktionen der „Friedensbewegung“ gegen die NATO-Nachrüstung in den 80er Jahren, kündigte Jürgen Todenhöfer an, den Transport von Waffen in die Ukraine verhindern zu wollen: „Wir werden versuchen, den Transport dieser Panzer gegen Russland zu verhindern.“

Kritik gab as auch an der Ukraine für die Angriffe auf russischem Boden. Auf die besondere Beziehung zu Russland – wegen des deutschen Überfalls im Jahre 1941 – ging Todenhöfer ebenfalls ein: „Ich möchte nicht, dass auch nur ein einziger Russe durch eine deutsche Kugel getötet wird.“ – die ukrainischen Opfer beim „Unternehmen Barbarossa“ lässt er in seiner Rede außen vor.

Jürgen Todenhöfer auf Friedensmission in Duisburg; Foto: Peter Ansmann
Jürgen Todenhöfer auf Friedensmission in Duisburg; Foto: Peter Ansmann

Ansonsten: Fake-News über die aktuelle Situation der Menschenrechte in Russland: So könnte er alles auf ein Transparent gegen den Krieg draufschreiben und damit zum Kreml laufen. Und kein Polizist würde ihn beachten.

Der angenehmste Aspekt des Auftrittes war der mobile Lautsprecher der bei der Veranstaltung eingesetzt wurde: Dieser gab in regelmäßigen Abständen immer wieder seinen Geist auf, was ich als passiven Widerstand der unglaublich smarten Technologie einstufte.

Jürgen Todenhöfer mit Anhängern; Foto: Peter Ansmann
Jürgen Todenhöfer mit Anhängern; Foto: Peter Ansmann

Was man Jürgen Todenhöfer bei diesem Auftritt, und nur das, zugute halten konnte: Trotz der Verbreitung von eigenen Fake-News, ließ er sich über Spekulationen seiner Anhänger über „NATO-Geheimnisse“ unter dem eingekesselten Asow-Stahlwerk nicht ein. Nur zur Aussage „die Asow-Leute sind Nazis“ ließ Jürgen Todenhöfer sich hinreißen.

Gutes Zeichen für die Landtagswahl: Keine große Resonanz für das Team Todenhöfer

Als Erfolg – das Team Todenhöfer hatte in Duisburg plakatiert und zwischen Bahnhof und Veranstaltungsort verteilten Anhänger Werbeflyern für das Event – kann die Splittergruppe den Auftritt kaum werten. Ein zwischenzeitliches Maximum von 30 Zuhörern beweist: Positive Resonanz kann die „Bewegung Todenhöfer“ (Davon ist im Buch „Aufstand des Anstandes“ die Rede!) bei der Landtagswahl am 15. Mai 2022 kaum erwarten.

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Psychologe
Psychologe
1 Jahr zuvor

Ich finde diesen selbstverliebten Menschen völlig unerträglich. Er hält sich aber offensichtlich ohnehin für auserwählt und total intellektuell.

Wolfgang Peter
Wolfgang Peter
1 Jahr zuvor

Wenn es mehr Menschen gäbe, die so weitblickend,aufrichtig und mutig wären wie Jürgen Todenhöfer, gäbe es weniger Kriege auf dieser Welt!!

SvG
SvG
1 Jahr zuvor

@ 2; Wolfgang Peter:
Da muß ich zustimmen: Es gäbe aber natürlich mehr von Russen, Chinesen und Islamisten versklavte Menschen. Die aber im Frieden lebten. Immerhin.

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