Nur 9km entfernt vom Mittelpunkt der Welt (aka Dinslaken) befindet sich das 14.000- Einwohner-Städtchen Hünxe. Dort findet vom 21. bis 23.07.2017 das Ruhrpott Rodeo statt und danach wahrscheinlich wieder für eine lange Zeit… nichts.
Wer aber bereit ist, in die nordrhein-westfälische Einöde bei Bottrop zu reisen, wird beim Haldern Pop des Punk mit einem wunderbaren Line-up belohnt:
Bad Religion, Slime, Fehlfarben, Die Kassierer, Rummelsnuff, Lokalmatadore, Ignite, The Addicts, Cock Sparrer… UND VIELE MEHR
Da dürfte so ziemlich für jeden Geschmack was dabei sein. Außer für Nazis.
Mit 97,65 Euro inklusive Camping für alle 3 Tage ist das Festival außerdem angenehm preiswert, Tageskarten mit und ohne Camping sind ebenfalls zu moderaten Preisen erhältlich.
Im Jahr 2016 hatten die Leute (oder schreibt man besser Loite?) jedenfalls viel Spaß:
Debatte: Bundesregierung bezieht Stellung im Fall Deniz Yücel…Welt NRW: AfD lässt Höcke-Freund nicht auf Wahlliste…RP Online NRW: So viele Studenten wie nie zuvor…KStA NRW: Land unterstützt Merkels Braunkohle-Pläne…Hasepost NRW: 40.000 Lehrstellen in NRW unbesetzt…RP Online NRW: Tierhaltung der Ministerin von Schulze Föcking wird Thema im Landtag…KStA NRW: »Die modernste Partei in Deutschland«…Westfalenblatt Debatte: „Wir sind bereit für Rot-Rot-Grün“…FAZ Debatte: In der Zange des Rechtsstaats…Jungle World Debatte: Nazis sollen „vergällt“ werden…taz Debatte: Demokratie jenseits der Mehrzahl…NZZ Ruhrgebiet: Gründermesse lockt 600 Besucher…WAZ Ruhrgebiet: Das Ruhrgebiet braucht eine eigene Bergmanns-Ampel!…Der Westen Bochum: Eickhoff übergibt der RAG den letzten Walzenlader…WAZ Bochum: Endstation-Kino startet Open Air Saison…Bo Alternativ Dortmund: Das erwartet Sie beim Nordstadtsommer 2017…WAZ
Neven Subotic wurde von Teamkapitän Marcel Schmelzer ‚vergessen‘. Foto: Robin Patzwaldt
Dass das mit den sprichwörtlichen ‚11 Freunden‘ innerhalb einer Profifußballmannschaft natürlich im Regelfall nur eine reine Wunschvorstellung vieler Fans ist, die in der Realität so wohl kaum einmal in einer Mannschaft anzutreffen ist, das dürfte spätestens bereits jedem klar sein, der sich einmal aktiv im Amateurfußball getummelt hat.
Ist ja auch völlig logisch, dass man nicht mit jedem Mannschaftskollegen gleich gut befreundet sein kann, teilweise eben auch Neid und Missgunst in einer Gruppe von über 20 Leuten herrschen müssen. Schließlich geht es hier ja auch um viel persönlichen Ruhm, umkämpfte Einsatzzeiten und nicht zuletzt auch um sehr viel Geld.
Und auch wenn sich die Fans eines Profi-Teams natürlich nur zu gerne vorstellen, dass der eigene Club doch bitte bestmöglich als eine verschworene Einheit agieren möge, die Realität ist häufig genug dann eben doch eine völlig andere.
Zuletzt zu erleben war diese unangenehme Wahrheit auch bei der Posse rund um den Abgang von BVB-Trainer Thomas Tuchel, der trotz eines Finalsieges im DFB-Pokalfinale mit seinem Team, nur wenige Tage später entlassen wurde.
Der Endspurt der Saisonvorbereitung ist eingeläutet, bereits am kommenden Wochenende findet das letzte Testspiel statt, bevor am 28. Juli die Saison 2017/18 mit dem Premierenspiel zwischen dem VfL Bochum 1848 und dem FC St. Pauli startet.
Zur Generalprobe gibt´s einen Leckerbissen, nämlich die Neuauflage des Revierderbys zwischen dem VfL und Borussia Dortmund. Anstoß ist am Samstag, 22. Juli, um 18:00 Uhr im Vonovia Ruhrstadion. Der Ruhrgebietsklassiker ist beileibe nicht das einzige Highlight der Bochumer Saisoneröffnung, bildet aber quasi den Abschluss der Feierlichkeiten rund ums Stadion, die bereits am Freitag (21. Juli) beginnen.
Nazidemo in Essen-Kray am 1. Mai 2015 – Foto: Felix Huesmann
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Die Leitkultur-Debatte ist wenig fruchtbar. Befürworter und Gegner verharren in kulturalistischem Denken. Es ist Zeit, an die Ideale der Aufklärung zu erinnern. Von unserem Gastautor Niels-Arne Münch.
Es war wieder einmal das übliche Trauerspiel: Von rechts rief jemand „deutsche Leitkultur“ in den Raum, links wurde umgehend die routinierte Abwehrmaschinerie angeworfen: „Chauvinismus“, „Rassismus“, „Sprengstoff“. Die Aufregung war groß, am Ende hatten sich alle profiliert und wähnen sich nun bereit für den anstehenden Wahlkampf. Das ganze Theater funktioniert freilich nur, weil sich Rechts und Links eben jenen Grundkonsens teilen, demzufolge unter „Leitkultur“ zwangsläufig etwas Nationales, etwas Deutsches zu verstehen sei.
Lohnt es sich überhaupt, auf de Maizières 10 Thesen zur „deutschen Leitkultur“ noch einmal näher einzugehen? „Wer sind wir? Und wer wollen wir sein? Als Gesellschaft. Als Nation.“ Mit diesen Worten beginnt der Text, und bereits hier ahnt der Leser: Viel Gutes kann da nicht mehr kommen. Wer von der Frage „Wer sind wir?“ so unmittelbar und umweglos zur „Nation“ kommt, dessen Vorstellungswelten stecken viel zu tief im 20. Jahrhundert fest. Den komplexen Problemen einer nach außen immer globalisierteren und nach innen immer vielfältigeren Gesellschaft lässt sich mit diesem Rüstzeug nicht gerecht werden. Der Rückgriff auf die Nationalkultur, die die Gemeinschaft stärken soll, gehört zum Markenkern rechten Denkens – und genau deshalb sind die Parallelen zwischen de Maizières Text und dem Programm der AfD auch so unübersehbar.
Wer die Suche nach einer Leitkultur allerdings in Bausch und Bogen ablehnt, übersieht eine andere wichtige Wahrheit: Menschen sehnen sich nach Zugehörigkeit. Menschen wollen Teil von etwas sein. Teil einer Gemeinschaft, einer Geschichte, einer Idee. Wer nicht will, dass diese Gemeinschaft in irgendeiner Nation, Religion oder Hautfarbe gesucht wird, muss ein besseres Angebot machen.
„Menschen sehnen sich nach Zugehörigkeit. Menschen wollen Teil von etwas sein.“
Jede sinnvolle Diskussion über eine Leitkultur beginnt mit der Frage, was eine Kultur leisten muss, um leiten zu können: Infolge von Einwanderung und eines Liberalisierungsschubs, der vor allem sexuellen Minderheiten zugutekommt, wächst die Vielfalt westlicher Gesellschaften beständig – und das ist gut so: Sowohl das Grundgesetz als auch die Charta der Grundrechte der Europäischen Union enthalten Diskriminierungsverbote und bekennen sich zu dieser gesellschaftlichen Vielfalt. Eine Leitkultur für das 21. Jahrhundert muss daher vor allem eines leisten: Sie muss Brücken schlagen. Brücken zwischen den immer vielfältigeren Identitäten und Lebenslagen innerhalb moderner Gesellschaften und Brücken zwischen den alten, immer enger verflochtenen Nationen. Sie muss offen sein für all diese Identitäten und verschiedenen Blicke auf uns selbst.
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