Macht Kunst Politik! Das Impulse Theater Festival setzt ein Zeichen: Kultur in Rotstift-Zeiten

Macht Kunst Politik! Impulse Theater Festival (c) Robin Junicke
Macht Kunst Politik! beim Impulse Theater Festival (c) Robin Junicke

Macht, Kunst und Politik prallen beim Impulse Theater Festival im Rathaus von Düsseldorf aufeinander. In dem temporeichen Veranstaltungsformat, mit dem das Festival der freien Szene eine brisante Diskussion eröffnet, werden Kulturpolitiker aller Parteien auf besondere Weise herausgefordert. Statt langer Reden sollen sie ein knappes Jahr vor den NRW Landtagswahlen in 7-Minuten-Statements ihre kulturpolitischen Ziele formulieren. Ihnen gegenüber sitzen diejenigen, die Kultur schaffen und Kunst auf professionellem Niveau betreiben. Dass Kultur ohne die Förderung der öffentlichen Hand kaum möglich ist, ist an diesem Abend keine besonders neue Erkenntnis. Kulturpolitik wird an diesem Samstag Abend nicht neu verhandelt. Am Ende geht es wie immer vor allem um eines – Geld. Dennoch gelingt der israelischen Künstlergruppe Public Movement ein Veranstaltungsformat zu installieren, das eine innovative Dialogplattform zwischen Politik und Kultur schafft. Das ist weit mehr, als man von den üblichen Podiumsdiskussionen erwarten kann und könnte so manche Landtagsdebatte erfrischen.

Die Kulturschaffenden und Betroffenen der Sparpolitik dürfen in der Rolle des Publikums der Diskussion Kritik und Unmut, in Frageform verpackt auf handlichen Zetteln, beisteuern. Durch das Hochhalten von farbigen Karten können sie direkt intervenieren und den Redefluss der Politiker mit der Frage „Warum?“ und der Aufforderung „Sei konkret, gib ein Beispiel!“, stoppen. Begleitet werden die Unterbrechungen von getragen-melancholischer Musik (warum?) und einem fröhlichen Jingle (werde konkret!). Das führte selbst bei hartnäckigen Langrednern zur Unterbrechung des Vortrages – auch weil der Abend von der Reporterin und Autorin Ina Sonnenberg charmant und mit der notwendigen souveränen Autorität moderiert wird.

Moderatorin Ina Sonnenberg, Foto: Impulse Theater Festival (c) Robin Junicke, Im
Moderatorin Ina Sonnenberg, Foto: (c) Robin Junicke

Die Kulturpolitiker der SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Piraten, der Linken und der FDP sind sich weitestgehend einig: Kunst braucht Förderung, damit sie der Aufgabe, intellektuelle Freiräume und künstlerische Diskurse jenseits von Wirtschaftlichkeit zu schaffen, nachkommen kann. So weit so gut. Dennoch wird der reale Druck auf die Kreativen und Kunstschaffenden angesichts leerer kommunaler Kassen und einem Minimalanteil am Landeshaushalt immer größer. An dieser Frage hakt Martin Maier-Bode (Die Linke) ein, der als Kabarettist nicht nur die Politbühne, sondern auch die harten Bretter kennt, die die Welt bedeuten.

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Der Beginn des europäischen Kolonialismus (1.Teil)

Charles Legrand : Vasco da Gama
Charles Legrand : Vasco da Gama


Unser Gastautor Helmut Junge hat sich mit der Geschichte des  europäischen Kolonialismus beschäftigt. Die Reihe hatte ihren Ursprung in verschiedenen Diskussionen hier im Blog.

Seit das Christentum und später auch der Islam mit einem Machtanspruch in die Weltgeschichte eintraten kollidierten ihre Interessen mit den jeweiligen anderen Machtzentren der Welt, aber auch untereinander. Rund um das Mittelmeer, in Europa, Nordafrika und Kleinasien sind Christentum und Islam als letzte zwei Machtzentren verblieben. Ihre gegenseitigen Beziehungen sind geprägt, sowohl von kriegerischen, als auch friedlichen Zeiten. Häufig wird von den Geschichtsschreibern vergessen, dass es zwischendurch auch immer Phasen der gegenseitigen Kooperation gegeben hat, wie es auch Phasen kriegerische Auseinandersetzungen innerhalb jedes der beiden Blöcke gab und auch gibt. Häufig genug gab es in solchen Zeiten auch Bündnisse mit Bündnispartnern, die jeweils der anderen Religion

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Der Ruhrpilot

Foto: Tuxyso / (CC BY-SA 3.0)
Foto: Tuxyso / (CC BY-SA 3.0)


Ruhrgebiet:
 CDU fordert einen „Masterplan Verkehr“ fürs Revier…Der Westen
NRW: Kinder sollen Analsex in der Schule spielen…Welt
NRW: Interview mit Medienstaatssekretär Eumann…Serienjunkies
Debatte: Steinmeiers beispielloser Akt der Illoyalität…Welt
Debatte: Für Europa, gegen die EU…Novo Argumente
Debatte: Hört auf, die Politik zu verachten!…FAZ
Bochum: Gemeinsamer Auftritt von Bosbach und Sarrazin…Bild
Bochum: Hier ist jede Menge Talent am Werk…Der Westen
Dortmund: Stadt macht Gastro-Check im Westfalenpark…Der Westen
Duisburg: Traumzeit mit fantastischer Musik…RP Online
Essen: E-Mail-Sperre stellt Lehrer vor Probleme…Der Westen

Umsonst & Draußen – 10. Bochumer Musiksommer vom 09.-11. September

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Neben Bochum Total (vom 14. – 17.7.2016) ist Bochum auch für sein zweites großes Umsonst & Draußen Festival, dem Bochumer Musiksommer, mittlerweile weit über seine Grenzen hinaus bekannt.

Bochum Marketing präsentiert vom 9. bis 11. September 2016 zum zehnten Mal den Bochumer Musiksommer in der City. Auf mehreren Bühnen und an weiteren speziellen Spielorten treten rund 1.000 Aktive mit über 100 Programmpunkten von Klassik über Jazz bis zu elektronischer Musik auf.

Mit seinem typischen Programm-Mix ist der Musiksommer ein Fest für alle Generationen und Bevölkerungsgruppen – und das sogar kostenlos!

Klassik, elektronische Tanzmusik, Chormusik, Jazz und vieles mehr erwarten die Besucher. Auf mehreren Bühnen wird ein einmaliges Musik- und Kulturprogramm präsentiert.

Die ersten Acts sind bestätigt: ( Stand 01.07.2016)

ATB, Freitag, 9. September 2016, 21 Uhr, Stadtwerke-Lounge, Kreuzungskarree Bongard-/Kortumstraße

Max Mutzke, Samstag, 10. September 2016, 21:30 Uhr, Moritz Fiege-Bühne, Dr.-Ruer-Platz

Mrs. Greenbird, Samstag, 10. September 2016, 19:30 Uhr, Moritz Fiege-Bühne, Dr.-Ruer-Platz

Ute Lemper & die Bochumer Symphoniker, Freitag, 9. September 2016, 19:30 Uhr, Moritz Fiege-Bühne, Dr.-Ruer-Platz

Friedrich Liechtenstein Trio, Freitag, 9. September 2016, 21:30 Uhr, Moritz Fiege-Bühne, Dr.-Ruer-Platz

Bochumer Musiksommer 2014

www.meistersingerkonzerte.de ( Ute Lemper, MRS. Greenbirds)

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Polens Senat stimmt neuen Antiterrorgesetz zu

Packt völkische Kriegsrhetorik aus: Polens Präsident Duda (Foto: Piotr Drabik / Flickr / cc-by-sa)
Polens Präsident Duda wird sicher das neue PiS-Gesetz unterschreiben. (Foto: Piotr Drabik / Flickr / cc-by-sa)

Nach rund sechsstündiger Debatte hat der Senat dem neuen Antiterrorgesetz zugestimmt. Veränderungen gab es nicht. Jetzt kann Präsident Andrzej Duda unterschreiben. Das Gesetz sieht viele mögliche Überwachungsmaßnahmen vor.
Der Senat (zweite Kammer des Parlaments) hat das neue Antiterrorgesetz nach rund sechsstündiger Debatte ohne Änderungen beschlossen. Zwar war die Bürgerplattform (PO) nicht grundsätzlich abgeneigt, der Polizei und den Sicherheitskräften mehr Rechte und Prozeduren zur Verfügung zu stellen. Doch wollte sie einige Korrekturen am Textentwurf vornehmen, um es an Forderungen der Venedig-Kommission anzupassen.
Die regierende Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat das Gesetzesvorhaben jedoch durchgestimmt, damit es nicht an den Sejm (erste Kammer des Parlaments) zurückgeht, sondern so schnell wie möglich von Präsident Andrzej Duda unterschrieben werden kann.

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Rot, Gold, Gelb – Das Licht, die Farben und die Oberfläche des Iseosees zur Sommersonnenwende 2016

The Floating Piers (Project for Lake Iseo, Italy) Collage 2014, 43.2 x 55.9 cm (17 x 22") Pencil, wax crayon, enamel paint, photograph by Wolfgang Volz, map, fabric sample and tape on brown board © Christo / Photo: André Grossman
The Floating Piers (Project for Lake Iseo, Italy)
Collage 2014, 43.2 x 55.9 cm (17 x 22″)
Pencil, wax crayon, enamel paint, photograph by Wolfgang Volz, map, fabric sample and tape on brown board
© Christo / Photo: André Grossman

Christo und Jeanne-Claudes neues Projekt The Floating Piers

Seitdem Jesus seinerzeit am See Genesareth auf dem Wasser zum Boot seiner Jünger gelaufen ist, träumen die Menschen davon, auf dem Wasser gehen zu können. Das Geh-fühl , was dem am nächsten kommt, ist das auf einem Schwimmsteg, der als hybride Konstruktion einerseits im Unterschied zum mobilen Schwimmkörper wie dem Boot dauerhaft verankert ist, sich andererseits aber durch seine schwimmende Konstruktion auf dem Wasser, welche mit einem oder mehreren Auftriebskörpern versehen ist, der Wellenbewegung anpasst. Handelt es sich bei den Schwimmkörpern um ein Schwimmdocksystem aus 220.000 hochverdichteten Polyethylenwürfeln, über die 70.000 Quadratmeter glitzernder dahliengelber Stoff gelegt sind, um vorübergehend einen drei Kilometer langen Steg über die Oberfläche des Iseosees zu bilden, der das Festland mit den Inseln Monte Isola und San Paolo verbindet, befinden wir uns in neuesten Kunstprojekt von Christo und Jeanne-Claude: Willkommen bei The Floating Piers!

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Der Ruhrpilot

Schulministerin Sylvia Löhrmann Foto: © MSW NRW/Christof Wolff
Schulministerin Sylvia Löhrmann Foto: © MSW NRW/Christof Wolff


NRW: 
An 1000 Grundschulen fehlt die Schulleitung…Welt
Debatte: Innovation gibt es nur ohne Repression…NZZ
Debatte: Jetzt erst recht – Es lebe die Spaßgesellschaft…Welt
Debatte: »Die Arbeiterklasse wird den Ausgang bestimmen«...Jungle World
Debatte: Bis aufs Blut…FAZ
Bochum: Stadt sollte RWE-Schachtelbeteiligung aufgeben…Der Westen
Dortmund: Das ist die Sonnenfabrik im kühlen U…Der Westen
Duisburg: Umweltausschuss segnet Baumfällungen ab…Der Westen
Essen: Wie falsch verstandener Tierschutz dem Grugapark schadet…Der Westen

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ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann: Nicht ihr Geschlecht ist das Problem, sondern ihre Leistung!

Claudia Neumann. Foto: Copyright: ZDF/Peter Kneffel
Claudia Neumann bei der Arbeit. Foto: Copyright: ZDF/Peter Kneffel

Es ist ein gerne genommenes, emotionalisierendes Sport-Thema. Bei einer Fußball-EM, wo das sportliche bisher den hohen Erwartungen vieler Fans noch nicht gerecht werden konnte, wundert es daher nicht, dass aktuell in Deutschland mal wieder aufgeregt über die Leistungen der  ‚Fußballkommentatoren‘ diskutiert wird.

Im Mittelpunkt steht dabei diesmal ganz besonders die ZDF-Mitarbeiterin Claudia Neumann, welche gerade als erste Frau bei einem solchen Top-Ereignis Live-Spiele in Deutschland im Fernsehen kommentieren darf.

Die im Jahre 1964 in Düren geborene Journalistin arbeitet dabei bereits seit dem Jahre 1999 in der ZDF-Hauptredaktion Sport. Regelmäßigen Sportbeobachtern in diesem Lande ist sie daher längst nicht unbekannt. Bereits seit dem Jahre 2003 begleitet sie die Frauennationalmannschaft bei den großen Turnieren, seit 2011 auch als Live-Reporterin der WM-Spiele. Im Herrenbereich feierte sie nun aber bei der EM in Frankreich Premiere. Und genau das brachte sie in die nationalen Schlagzeilen.

In den letzten Tagen musste sie dafür sehr viel Kritik ertragen, teilweise auch deutlich ‚unter der Gürtellinie`. Und das hat sie so natürlich beileibe nicht verdient.

Natürlich kommentiert sie nicht besonders gut, macht sie vielleicht auch auffällig viele inhaltliche Fehler, ist auch ihre Stimme wohl nicht sonderlich angenehm zu hören, wirkt auf oft anstrengend und wenig sympathisch was man von ihr so zu hören bekommt. Doch unterscheidet sie sich darin wenig bis gar nicht von vielen ihrer anderen, männlichen Kollegen bei ARD und ZDF!

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Der neue Populismus von unten

Sonnenaufgang in der Dortmunder Nordstadt
Sonnenaufgang in der Dortmunder Nordstadt


Populisten sind dazu da, den Teil der Bevölkerung demokratisch widerzuspiegeln, den es ohne sie und ohne die Demokratie nicht in den Parlamenten gäbe. Die, die sie nicht aus Überzeugung, sondern aus Protest wählen, und das ist die Mehrheit ihrer Wähler und Wählerinnen, wollen sie im Parlament, aber nicht an der Regierung, denn:

Globalisierung löst nicht nur Probleme, sie schafft auch welche.

Die Masse der Wähler ist nicht so blöd, wie es sich die Medien- und Politelite, und die, die sich dafür halten, vorstellt oder – als indirektes Eigenlob – sogar wünscht. Dafür ist ihr Sicherheitsbedürfnis einfach zu groß. Sie mögen zu den Ängstlicheren unter den Wahlbürgern gehören, zu den Dummen zählen sie nicht. Sie wissen deswegen sehr wohl, dass Populisten eher Probleme benennen, ja bewusst dramatisieren, als dass sie in der Lage wären, sie zu lösen. Aber sie wissen eben auch, dass es in bestimmten Fällen ohne diese

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