Storytelling und Narrative: Die Nato spricht über Kommunikation

General Frank Gorenc (Bild: JAPCC)
General Frank Gorenc (Bild: JAPCC)

Die Messe Essen war in den vergangenen Tagen Veranstaltungsort einer Militärkonferenz. Das „Joint Air Power Competence Center“ (JAPCC) hatte zu seiner jährlichen Konferenz geladen. Das JAPCC ist ein „Exzellenzentrum“ der NATO mit Sitz in Kalkar. Es bringt Denkschriften zur Zukunft des Luftkriegs heraus und arbeitet an technischen Problemen. Bei der diesjährigen Konferenz ging es um „strategische Kommunikation“, das Verhältnis zu Medien und um Desinformationskampagnen.

Als der zentrale Veranstaltungstag der JAPCC Konferenz am Dienstagmorgen begann, machte die Meldung vom Abschuss eines russischen Jets durch das NATO-Land Türkei unter den Militärs gerade die Runde. Viele starrten auf ihre Telefone, suchten bei Twitter nach Neuigkeiten und tuschelten miteinander. Immer wieder verließen einige der höheren Offizieren kurz den Raum. Ob sie mit ihren Zentralen sprechen mussten kann, nur gemutmaßt werden. Der Zwischenfall im türkisch-syrischen Luftraum beherrschte auf jeden Fall Gespräche auf der Konferenz. Man war sich weitgehend einig, dass sei eine „ernste Situation“, die Diplomaten hätten nun viel zu tun, aber dieser Vorfall ließe sich bestimmt lösen. Also wurde das normale Programm der Konferenz durchgezogen, dies lieferte schon genug Diskussionsstoff für die NATO-Offiziere, unter ihnen Frank Gorenc, der die US-Airforce in Europa und Afrika befehligt und gleichzeitig Direktor des JAPCC ist.

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Kraftwerksstreit: Dattelner Grüne sorgen sich um das Geld von E.On – Gehen die Argumente aus?

Demo am Kraftwerk in Datteln. Foto: Brigitte Patzwaldt
Demo am Kraftwerk in Datteln. Foto: Brigitte Patzwaldt

Früher ging es bei der Auseinandersetzung rund um das juristisch noch immer gestoppte Kohlekraftwerk ‚Datteln 4‘ in erster Linie um dessen Gesetzeskonformität. Stimmt der Abstand des Meilers zur Wohnbebauung, können die Schadstoffgrenzwerte in der Umgebung eingehalten werden? Wie sieht es konkret mit der Gefährdung der Anwohner im Störfall aus?

Vieles wurde hier inzwischen nachgebessert. Ausgleichmaßnahmen wurden durchgeführt, Schallschutzfenster zugesagt, Aufforstungsmaßnahmen durchgeführt. Einiges konnte naturgemäß aber nicht verändert werden, da das Kraftwerk halt noch immer dort steht, wo es eben seinerzeit ab 2006 errichtet wurde.
Der neue Genehmigungsanlauf des Energiekonzerns läuft bekanntlich. Stadtverwaltung und Landesregierung werden dem Projekt keine Steine mehr in den Weg legen. Nach diversen Änderungen und Ausnahmeregelungen für das Kraftwerk welche inzwischen auch auf politischer Ebene durchgeführt wurden (Stichwort Zielabweichungsverfahren), deutet inzwischen wohl recht viel darauf hin, dass das Kraftwerk, dass lt. E.On aktuell zu rund 80% fertiggestellt ist, und das bereits rund 1 Milliarde Euro an Baukosten verschlungen hat, dann in zwei bis drei Jahren tatsächlich ans Netz gehen könnte. Auch wenn eine weitere Gerichtsentscheidung darüber noch zu erwarten sein dürfte, da sowohl der BUND als auch die benachbarte Stadt Waltrop weitere Klagen dagegen angekündigt haben.
Seitens der Grünen Wählergemeinschaft in Datteln, regt sich aktuell jedoch einmal wieder frischer Widerstand.

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Pegida-NRW: Der antisemitische Irrsinn tobt

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Immer wieder ist es Thema: Wie steht Pegida zu Antisemitismus und Israel? Der Grund: Immer wieder wehen Israel-Fahnen auf Pegida-Kundgebungen, laut der Website „Netz-gegen-nazis.de“ soll es auch eine Gruppierung namens „Jewgida“ geben. Zumindest in NRW ist jetzt klar, wie der hiesige Pegida-Ableger zu Antisemitismus steht.

Die Nutzerin Rebecca fragt auf Facebook: „Und wie Beweissen wir das Merkel eine Jüdin ist?“ (Alle Grammatik- und Rechtschreibfehler vom Original-Post übernommen) und fordert weiter in ihrem Beitrag in grammatikalisch katastrophalem Deutsch, dass man Seehofer, Merkel und „Ihre ganze Truppe“ festnehmen solle. Warum, das wird nicht ganz ersichtlich. Außerdem schreibt die Nutzerin, dass sie nun Im Internet nach einer Geburtsurkunde von Angela Merkel suchen würde, wohl um zu überprüfen, ob Merkel jüdisch sei. Das, so schreibt sie, wäre „der Nächste Beweiss“.

Für was die Geburtsurkunde ein Beweis wäre, wird auch bei mehrmaligem durchlesen nicht ersichtlich. Genauso, warum Merkel, Seehofer und andere verhaftet werden sollen. Weil Merkel, wie Rebecca sagt, jüdisch sei? Ein Nutzer auf der Facebook-Seite „We´re watching you“, die einen Screenshot von der Unterhaltung veröffentlichte, kommentierte treffend „Wow, der Straftatbestand des jüdischen Glaubens. Sind wir wieder so weit?“

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Wahrheitssuche: Ist Xavier Naidoo ein Opfer der Pressehetze?

In ihren Solidaritätsbekundungen zur ESC-Absage des NDR an Xavier Naidoo, wählten die Promis Michael Mittermeier und Till Schweiger den einfachen Weg. Man war sich einig: Die Medien sind an allem Schuld! So schrieb Mittermeier auf Facebook: „Tja, schade dass ein billig initiierter Presse-Shitstorm ausreicht, dass deutschlandweit ein Klima der Hetze entsteht, und der NDR einknickt“ und Schauspieler Til Schweiger legte nach, indem er die kontrovers geführte öffentliche Diskussion als „Terrorismus der so genannten Leitmedien“ abkanzelte. Fast unvermeidbar, dass man sich angesichts dieser Begriffe an „Mainstreammedien“ und „Lügenpresse“ erinnert fühlt. Nun sprang auch noch Herbert Grönemeyer dem Musiker-Kollegen Naidoo bei: „Wir brauchen keine Gesinnungspolizei oder Meinungsüberwachung, sondern hoffentlich 80 Millionen verschiedene Köpfe und Wahrheiten.“ schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Doch an welche Wahrheiten glaubt Xavier Naidoo und welche Medien betreiben Hetze?

Die Vorwürfe gegen Xavier Naidoo sollen angeblich Teil einer Medienhetzkampagne sein. Doch suchte der Sänger im vergangenen Jahr immer wieder die Öffentlichkeit, um seine Thesen, unter anderem zu den Terroranschlägen 9/11, darzulegen. Es muss daher erlaubt sein, Reden und Songtexte, die über weit mehr als „Liebe und Toleranz“ erzählen, zu diskutieren, ohne als „Gesinnungspolizei“ oder „Meinungsüberwacher“ abgewatscht zu werden. Xavier Naidoo sagt, dass er in seinen Texten „bewusst Botschaften verpackt“. Man darf ihn also ernst nehmen.

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„I’m Back“ – Walter Trout live im RuhrCongress Bochum

Foto © Greg Waterman
Foto © Greg Waterman

Der amerikanischer Komponist, Gitarrist und Sänger Walter Trout ist seit Jahrzehnten im Blues und Bluesrock zuhause. Er spielte unter anderem bei Canned Heat und John Mayall´s Bluesbreakers. Auch als Solo-Künstler hat er sich in den letzten 15 Jahren  in der internationalen Musikszene einen Namen gemacht.

Bis ihn Anfang 2014 eine schwere Lebererkrankung aus der Bahn warf und er um sein Leben kämpfen mußte. Eine Organspende war nicht von seiner Krankenversicherung abgedeckt, die Operation konnte aber durch eine Großspenden-Aktion schließlich finanziert werden.

Inzwischen ist Walter Trout  wieder genesen und als Songwriter, Sänger, Gitarrist und Mensch zurück im Leben. Er hat auch ein neues Album aufgenommen, “Battle Scars“ heißt  das zwölf Songs umfassenden neue Werk, das im Oktober auf den Markt gekommen ist.

Die Ereignisse der letzten Jahre und sein Leidensweg, den der heute 64-jährige Gitarrist aufgrund seiner schweren Lebererkrankung gehen musste, finden sich in den neuen Songs wieder.

Ein Album voller Hoffnung, menschlicher Willenskraft und einem Kampf um Leben und Tod, im Sommer feierte Trout sein Bühnen-Comeback.

Vom ersten bis zum dritten Dezember wird er mit seiner Band für genau drei Konzerte nach Deutschland kommen.

Das letztere findet am 03.12.2015 im Bochumer RuhrCongress statt.

Tickets gibt es bei Eventim und Adticket.

www.impuls-promotion.de

Der Ruhrpilot

Angela Merkel Foto: Pixelfehler Lizenz: CC BY-SA 3.0
Angela Merkel Foto: Pixelfehler Lizenz: CC BY-SA 3.0

 

Debatte: „Der Islamische Staat muss mit militärischen Mitteln bekämpft werden“…FAZ
NRW: „Wir wollen Flüchtlinge sinnvoll beschäftigen“…Welt
NRW: Schweizer Bankdaten an Griechenland…NZZ
NRW: Abschiebung im Morgengrauen…RP Online
NRW: Deutsche fühlen sich glücklicher – NRW nur noch auf Platz Acht…WZ
NRW: Kommunalpolitiker erhalten mehr Aufwandsentschädigung…Der Westen
Debatte: Warum die Abschaffung des Bargelds eine Utopie ist…Welt
Debatte: Das große arabische Aber…Zeit
Debatte: Der Aktionskünstler als Verbrecherlein…Novo Argumente
Debatte: Die große Versöhnung…Jungle World
Ruhrgebiet: Auguste Victoria – Diese Zeche ist bald Geschichte…Bild
Ruhrgebiet: Landesbetrieb baut Brücke an die falsche Stelle…Der Westen
Ruhrgebiet: Ruhrpott-Karneval Geierabend macht Hamm zur Partnerstadt…WA
Bochum: Wendland, Pouryousefi, Zarske und Ermann nach der OB-Wahl…Der Westen
Dortmund: Sanierungsarbeiten auf Envio-Gelände im Dezember…Nordstadtblogger
Duisburg: Stadtwerke bald Eigentümer eines Braunkohlereviers?…Der Westen
Essen: Wenn Paß und Kufen aufeinander treffen…Der Westen

Dortmund: Hummels und Gündogan beim BVB in der Diskussion – Stille hingegen um Neven Subotic

Neven Subotic steht beim BVB aktuell im Abseits. Foto: Robin Patzwaldt
Neven Subotic steht beim BVB aktuell im Abseits. Foto: Robin Patzwaldt

In diesen extrem schnelllebigen Zeiten im Profifußball kippt die Stimmung auch rund um die Dortmunder Borussia aktuell scheinbar mal wieder von einem Extrem ins andere. Zumindest bei Fans und Medien.

Nach sieben Pflichtspielen ohne Niederlage sahen viele im BVB schon wieder den einzig wahren ‚Bayernjäger‘, frohlockten vor dem Auftritt am Freitag in Hamburg bereits wieder mit der (über Nacht) lockenden Verkürzung des Punkteabstands auf den Ligaprimus auf zwei Zähler. Daraus wurde bekanntlich nichts. Im Gegenteil. Nachdem die Schwarzgelben in Hamburg mit 1:3 unterlagen und die Münchener ihr Spiel auf Schalke mit ebendiesem Ergebnis gewannen, beträgt der Vorsprung des Tabellenführers auf den ärgsten Verfolger schon wieder ernüchternde acht Punkt. Bitter genug.

Doch als wenn das an schlechter Stimmung im Umfeld der Dortmunder alleine noch nicht reichen würde, wurden auch zwei weitere Schlechte-Laune-Debatten rund um die Dortmunder gestartet.

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Kassierer: Trommeln für Stockholm

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Am Freitag hielt sich der WDR mit der Berichterstattung über die ESC-Pläne der Kassierer noch ein wenig zurück und übte sich in  Solidarität mit dem Schwestersender NDR, der für das ganze Naidoo/ESC-Desaster verantwortlich war. Gestern dann berichtete der WDR über die Kassierer und ihre ESC-Bewerbung live aus dem Mandragora. Zu sehen ist das in der Mediathek ab Minute 6.16.

 

Exklusiv: Grönemeyer über seine Tour, Xavier Naidoo und den Hunger in der Welt

Herbert Grönemeyer Foto: Chester100 - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Andy_B..JPG#/media/File:Andy_B..JPG
Herbert Grönemeyer Foto: Chester100 – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Andy_B..JPG#/media/File:Andy_B..JPG

Herber Gröneymeyer hat eine Pressekonferenz zu seiner 2016 laufenden „Dauernd Jetzt“-Tour gegeben. Die Kollegen der WAZ haben über diese Pressekonferenz nicht berichtet, weil dass Management von Grönemeyer eine weitreichende Kontrolle der Zitat verlangt hat. Da wir keine Hemmungen besitzen, haben wir uns dem Grönemeyer Diktat natürlich unterworfen, um unseren Lesern nun beinahe exklusive Zitate zu bieten.

Zu Beginn der Pressekonferenz äußerte sich  Grönemeyer zu dem aktuellen Thema in der deutschen Musikantenszene: Xavier Naidoo: „Natürlich finde ich diese Heulboje unerträglich, aber ich konnte schlicht nicht ertragen, dass auch noch der letzte Mannheimer Aushilfsrapper mit seiner Meinung zu Naidoo in die Medien kam. Also habe ich auch noch schnell irgendwas mit Solidarität erzählt, damit ich im Vorfeld dieser Pressekonferenz etwas Aufmerksamkeit bekomme.“ Dann lächelte Grönemeyer verschmitzt, lehnte sich zurück und blickte in den mit Journalisten gut gefüllten Raum: „Und es hat ja auch geklappt“

Zur Tour selbst sagte Grönemeyer wenig: „Ihr kennt das doch. Die alten Hits, ein paar neue Sachen und am Ende „Bochum“ als Zugabe. Es ist doch immer das Gleiche.“ Wichtig sei letztendlich, dass das Publikum eine gute Zeit habe und sich ordentlich betrinkt: „Wir haben festgestellt, das Betrunkene mehr T-Shirts kaufen.“ Dies sei auch ein Grund, die Bierpreise auf der Tour stabil zu halten.

Auf sein Verhältnis zu Presse angesprochen fand der Sänger deutliche Worte: „Künstler und Medien leben in einer Symbiose. Wir können ja nicht ohne einander. Ihr seid sowas wie Bakterien auf meiner Haut. Seid ihr weg, leidet mein Abwehrsystem, seid ihr zu viele, bekomme ich Ausschlag.“ Es sei immer schwierig, da die richtige Balance zu finden. „Es ist ja auch  nicht einfach, ein passendes Duschgel zu finden.“ Hätte man wie er eine empfindliche Haut, sei das sogar eine sehr komplizierte Angelegenheit. Grönemeyer lobte schließlich die Produkte von Nivea: „Die sind nicht so stark parfümiert.“

Später beantwortete Grönemeyer noch Fragen von Journalisten zur Flüchtlingskrise („Schlimm“), der Situation im Syrien („Sehr schlimm“), zum Hunger in der Welt („Mein Freund Bono sagt, das ist wirklich schlimm“) und zu Angela Merkel („Wenn es richtig schlimm ist, ruft sie mich an“).

Dann hatten wir alle unseren Kaffee ausgetrunken und gingen zufrieden an unsere Computer, um über die Pressekonferenz zu schreiben.