
Vor Kurzem hatte ich eine Auseinandersetzung über Worte pragmatisch / Pragmatismus, nicht hier bei den Ruhrbaronen, sondern in einem anderen Medium, die mich stutzig machte. Zugrunde lag ein Missverständnis. Zum Glück wurde mir die Auffassung meines Gegenüber erläutert, nachdem er sich über die für ihn widersprüchliche Verwendung mit allerlei Faxen (*LOL* usw.) lustig gemacht hatte. Die Worte bedeuteten für ihn ein intuitives Vorgehen und stünden als solche theoretischen Ansprüchen, wie sie z.B. durch Worte analytisch / Analyse erhoben werden, entgegen. Nun sind pragmatische Herangehensweisen, zumindest in Philosophie und Wissenschaft, nicht selten unterscheidbaren Bedingungen geschuldet, die eine allgemeine oder gar prinzipielle Behandlung nicht erlauben. Die Berücksichtung von unterscheidbaren Bedingungen kann sogar zu einer höhergradigen Differenzierung beitragen und erhöht die empirische Relevanz! Sieht man von der in sozialen Medien nicht unüblich gewordenen Faxenmacherei einmal ab, bleiben umgangssprachliche Vorurteile, wie sie z.B. der Duden verbreitet: man findet unter dem Eintrag ‚Pragmatismus‘ die Erläuterung: „den Menschen ausschließlich als handelndes Wesen verstehende philosophische Lehre, die das Handeln über die Vernunft stellt und die Wahrheit und Gültigkeit von Ideen und Theorien allein nach ihrem Erfolg bemisst.“ Der Wikipedia-Eintrag lautet ähnlich, doch betreffen beide Erläuterungen allenfalls die Auffassung von William James, wie er sie in „Pragmatism. A New Name for Some Old Ways of Thinking“ (1907) präsentiert hatte. Die Umgangssprache – und damit umfasse ich auch die sogenannte Hochsprache – bietet keinen hinreichenden Anhalt, obleich ihr von nicht wenigen Leuten die Funktion zugesprochen wird, der Kommunikation zu dienen.


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