Vom Hauptbahnhof zum Intershop

bermudademo_plakat

Um die 100 Demonstranten zogen gestern Abend durch das Bermudadreieck, um gegen das radikale Rauchverbot in NRW zu demonstrieren. Hannah Bruns, die Anmelderin der Demonstration war zufrieden: „Das war erst der Auftakt. Die Demo war ziemlich spontan, es gab kaum Zeit zur Vorbereitung, keine Plakate und

Thomas Nücke, MdL FDP
Thomas Nückel, MdL FDP

keine Flugblätter – dafür war es gut. Im Mai geht es dann weiter: Bei besserem Wetter und mit etwas mehr Vorbereitung.“

Unter den Demonstranten war auch Thomas Nückel, FDP-Landtagsabgeordneter aus Herne. „Wir hatten als  FDP und CDU in NRW regierten ein gutes Nichtraucherschutzgesetz. Fast alle Kneipen und Restaurants waren rauchfrei, aber es gab noch Freiräume für diejenigen, für die zum Bier eine Zigarette gehört. Was SPD und Grüne machen ist Volkserziehung und hat mit Nichtraucherschutz nichts zu tun. Wie schon in Bayern werden auch in NRW tausende Kneipen schließen. Rot-Grün vernichtet Existenzen und bevormundet die Menschen.“

Wolfgang Wendland, Sänger der  Punk-Band „Die Kassierer“ war auch bei der Demo dabei: „Wir haben in einem unserer Stücke

Wolfgang Wendland, Die Kassierer
Wolfgang Wendland, Die Kassierer

einen Text, der auch sehr gut zu dem Thema Rauchverbote in NRW passt: „Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten. Wer war mit dabei? Die Grüne Partei.“

Die Demo zog vom Hauptbahnhof durch das Bermudadreieck vorbei an den Kneipen des Quartiers, in dem mehr Gäste trotz der Kälte unter Heizpilzen als in den Kneipen saßen und endete vor dem Intershop. Mehrere Redner, darunter ein Vertreter der Bezirksschülervertretung Bochums, kritisierten das Rauchverbot der Landesregierung und forderten dessen Rücknahme.

 

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Das bange Warten auf eine Einreisegenehmigung ins Gefahrengebiet

Foto: Polizei Hamburg
Foto: Polizei Hamburg

Ulli W. (Name geändert), wohnhaft in Köln, macht sich Sorgen. Um die Gesundheitslage der Tante, die in unmittelbarer Nähe der Hamburger Gefahrenzonen lebt und um die Sicherheitslage in der derzeit nicht ganz so freien Hansestadt. Aus diesen Gründen hat W. sich an mehrere Behörden gewandt, um Informationen über die Situation vor Ort zu erhalten, sowie eine Einreisegenehmigung, die vor Repressionsmaßnahmen der Polizei schützen soll.
Zwar lässt beides fast eine Woche nach der ersten Anfrage weiter auf sich warten, doch hat W.s Vorstoß große mediale Beachtung hervorgerufen. Nach eigenen Angaben klickten u. a. mehr als 100 000 User das im Netz hochgeladene Antragsdokument.
Obwohl grundsätzlich sehr medienscheu – „Ich bin sehr froh, meinen Namen im letzten Moment noch geschwärzt zu haben“ – hat sich Ulli W. bereit erklärt, uns für ein Exklusivinterview zur Verfügung zu stehen.

Die wichtigste Frage vornweg: wie geht es Ihrer Tante in Einsbüttel?
Nicht gut, sie hat gerade große gesundheitliche Probleme und würde sich über meinen Besuch sehr freuen.

Sie haben im Hinblick auf einen geplanten Besuch bei Ihrer Verwandtschaft um eine Einschätzung der Sicherheitslage und der Zusendung von Infomaterial gebeten? Während das Auswärtige Amt sich für nicht zuständig erklärte, hat das Innenministerium des Bundes Sie zunächst nicht ganz ernst nehmen wollen. Können Sie diese Reaktion nachvollziehen?
Über die Ausdrucksweise einer Antwort kann ich auch bei einer Behörde hinwegsehen, wenn mir geholfen wird. Dies ist leider bei keiner von bisher drei Ministerien, an welche ich mich gewendet habe, der Fall gewesen. Von Einrichtungen des Bundes und Landes erwarte ich hier mehr Professionalität.

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Reminder: Demo in Bochum: „Bermuda Dreieck bleibt verraucht“

bermudadreieck

„Bermuda Dreieck bleibt verraucht“  – Unter diesem Motto wird eine Demo am  Samstag um 20 Uhr vom Bochum Hauptbahnhof aus durchs Bermudadreieck ziehen.

Ziel ist es, das Nichtraucherschutzgesetz als das zu identifizieren, was es ist: Eine geplante Zerstörung sozialer Räume, ein Eingriff in die Privatssphäre der Bürger, eine Anmaßung von rot-grün, die für viele Kneipen in NRW das Aus bedeuten wird. Daher hat es sich eine Initiative verschiedener junger Kneipengänger nicht nehmen lassen, ihren Frust und ihre Wut über soviel autoritäre Maßregelung endlich auch mal laut zu äußern. „Es geht nicht nur ums Rauchen“, sagt Hannah Bruns, Mitorganisatorin der Demo. „Es geht um viel mehr. Heute verbieten sie uns das Rauchen in Kneipen, was kommt als nächstes? Dürfen wir kein Bier mehr in Gaststätten trinken oder keinen Schnaps? Was ist eigentlich mit den Shisha-Bars? Werden die bald auch abgeschafft? Ich bin für eine autonome Kneipenkultur in NRW, lasst die Bürger doch selbst entscheiden, ob sie zum Bier eine Zigarette möchten oder nicht. Ich hab die Nase voll von Halsschmerzen und Lungenentzündungen, weil ich dauernd vor meiner Stammkneipe stehen muss, wenn ich rauche.“ Das Nichtraucherschutzgesetz geht von einem Menschen aus, der unmündig ist. Warum sonst sollte nicht jeder selbst entscheiden können, ob er in eine Kneipe gehen will, in der geraucht wird? Die Grünen zeigen sich beim Thema Rauchverbot als autoritäre Verbotspartei, die durch Gesetze die Bürger vor sich selbst schützen will. Um einen Ausbau dieser Politik zu verhindern, gilt es, am 11. Januar auf die Straße zu gehen, so Bruns weiter.

Hinweis: Hannah Bruns ist Mitglied der Ruhrbarone

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ECCE und das Zauberwort „Spillover“ – Gorny, Fesel und warum alles mit allem zusammenhängt


Nachdem sich die Hoffnungen in die Kreativwirtschaft nicht erfüllt haben, sucht ECCE nach einem neuen Überbau, um an Fördermittel zu kommen. Das Zauberwort: Spillover.

Das European Center for Creative Economy (ECCE) ist ein Überbleibsel der Kulturhauptstadt Ruhr2010. Mit dem Versprechen, dass die Kreativwirtschaft ein wichtiger Baustein der wirtschaftlichen Zukunft des Ruhrgebiets werden würde, gelang es dem Team um Ex-Via Chef Dieter Gorny und Bernd Fesel öffentliche Gelder zu erhalten. Nachdem klar ist, dass die Versprechen zur Entwicklung der Kreativwirtschaft in der Region kaum mehr als heiße Luft waren, wird nun nach einem anderen Zauberwort gesucht, um an das Geld fremder Leute zu kommen: Es heißt Spillover. Synergie, Kreativität – alle paar Jahre brauchen Berater und Fördermittelnehmer einen neuen Begriff, um das herum sie eine Geschichte erzählen können, die möglichst im Einklang mit dem Zeitgeist zu stehen hat. Kreativwirtschaft war das Versprechen auf neue Arbeitsplätze in einer Zeit, als die Politik sich angesichts von über fünf Millionen Arbeitsplätzen gezwungen sah, zu reagieren und das nicht nur durch den Abbau von Steuern und der Flexibilisierung des Arbeitsrechts, sondern auch symbolisch. In der Kreativwirtschaft sollten neuen Arbeitsplätze entstehen und sich neue Existenzen gründen. Ganz nebenbei sollten die Unternehmen dieser Branche zur Aufwertung von Altbauquartieren beitragen – was in Städten wie New York und London im internationalen Maßstab gelang und in Deutschland auch in Köln, Düsseldorf oder Hamburg zu beobachten ist. In diesen Städten gab und gibt es wirklich eine bedeutende Zahl von Unternehmen, die der Kreativwirtschaft zuzuordnen und wirtschaftlich erfolgreich sind: Fernsehsender und Produktionsfirmen, Werbeagenturen, zum Teil auch Verlage und die Produzenten von Software, zu denen auch Apps, Spiele und  exklusive digitale Inhalte wie Motion Comic gehören.

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