In den vergangenen Monaten wurden wir mit Presseberichten über eine Lebensmittelindustrie überschüttet, die uns zu Junkies machen will. Und klar: Wir werden alle sterben – an Fritten, Würstchen und Burgern. Zeit, für ein Gegengift zur neuesten Hysterie, das es so leider nicht im deutschen Fernsehen gibt: Penn & Teller.
Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc
Es ist wirklich schon sehr extrem, was da derzeit rund um den FC Schalke 04 abläuft. Da wird ein Spiel vor der Winterpause überraschend Jens Keller als neuer Cheftrainer installiert. Das Team war zuvor, aus eigentlich scheinbar unerklärlichen Gründen, in eine wochenlange sportliche Abwärtsspirale geraten, welche schlussendlich mit der Entmachtung von ‚Jahrhunderttrainer‘ Huub Stevens enden sollte.
Es läuft dann auch zu Beginn seiner Tätigkeit nicht so wirklich ideal bei den Blau-weißen und auch Keller wird, bereits nach wenigen Spielen, in der Öffentlichkeit ernsthaft ‚angezählt‘, über einen erneuten Trainerwechsel bei den Gelsenkirchenern laut und heftig spekuliert.
Vorläufiger Tiefpunkt dieser Entwicklung ist dann die total ‚blutleere‘ Vorstellung der Schalker in München, wo man jedwede Einstellung zu Spiel und Gegner vermissen lässt und dafür von den Bayern mit einem fast noch schmeichelhaften 0:4 recht bitter abgestraft wird.
Doch plötzlich, eine Woche später, als eigentlich schon niemand mehr damit rechnet, gelingt unter dem unerfahrenen Trainer dann doch noch scheinbar die Kehrtwende zum Guten.
Nebenan gibt es mal eine gute Nachricht aus dem WAZ-Konzern: Daniel Drepper aus dem Ressort Recherche hat einen Wächterpreis geholt. Es ist der erste für die WAZ – nachdem Rolf Hartmann für seine Bochumer Geschichten 1991 den Preis geholt hatte. Davor hatte die WAZ 1979 und 1981 Wächterpreise kassiert. Man sieht also ein nicht ganz alltägliches Ereignis. Der Wächterpreis gilt zusammen mit dem Nannenpreis und dem Theordor-Wolff-Preis als einer der drei wichtigsten und renomiertesten Journalistenpreise in Deutschland.
Daniel Drepper, der auch hin und wieder bei den Ruhrbaronen schreibt, hat den Preis gemeinsam mit Niklas Schenck für seine Recherchen zur staatlichen Sportförderung in Deutschland bekommen. Es war der 2. PLatz.
Hier das, was die Jury sagte:
Den zweiten Preis (8.000 Euro) erhalten die freien Journalisten Daniel Drepper und Niklas Schenck für ihre Artikelserie in den Zeitungen der WAZ – Gruppe. Ihre Recherchen brachten die intransparenten Praktiken bei der finanziellen Förderung des deutschen olympischen Sports ans Licht. Unter hohem persönlichem Risiko gelang es ihnen, die Missstände bei der sich demokratischer Kontrolle entziehenden Verteilung erheblicher Steuermittel durch das Innenministerium und des Deutschen Olympischen Sportbunds offenzulegen. Das führte zu einer vielbeachteten Debatte um das System der deutschen Sportförderung.
Wir freuen uns, dass aus der WAZ nach all den schlechten Nachrichten auch mal was positives zu hören ist. Offensichtlich ist Qualität machbar.
Daniel Drepper hat die Hintergründe seiner Recherche nebenan im Rechercheblog der WAZ veröffentlicht. Klick
Es lohnt sich, die Nummer zu lesen. Spannend, wie die Kiste gelaufen ist.
Warum steht etwas über Ballett in Dortmund ausgerechnet bei den Ruhrbaronen? Nun, weil wir da waren und es war klasse. Eine wirklich tolle Erfahrung. Und wir meinen: jeder sollte hingehen.
Es geht um das Stück „Feine Jade“. Edwaard Liang und Xin Peng Wang haben die Nummer choreografiert. Beide kommen aus China – bzw. Taiwan. Beide sind Weltstars des Balletts. Und wenn man ihr Stück sieht, weiß man auch warum.
Ich versuch mal, die getanzte Geschichte auf einen kurzen Punkt zu bringen – so wie ich sie verstanden habe.
Jade wird in den Bergen gefunden, ist aber eigentlich nicht mehr als ein dreckiger Stein. Dann wird die Jade in die Täler gebracht, in die Städte. Hier werden die Steine geputzt, gepflegt, geschliffen. Aus den dreckigen Klumpen werden die kostbarsten Steine der Welt. Seelenträger sogar – meinen die Chinesen.
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