Schwachsinn in Zartrosa – Häftling wehrt sich mit Kot

Macht Rosa pazifistisch?
Macht Rosa pazifistisch? "Pink-Tank" in London. Foto: CC BY-NC-SA 2.0, by Dave Sag, via Flickr

 

Sie haben Probleme mit aggressiven Häftlingen in ihrem Gefängnis? Kein Problem! „Das Konzept ist in der Schweiz und den USA erprobt. Dort wurden sehr positive Erfahrungen gesammelt“, warb Anstaltsleiterin Barbara Lübbert von der JVA Dortmund jüngst in der WAZ (Zitate in Kursiv). Nun muss man kein ausgewiesener Yankee-Hasser sein, um bei den Strafvollzug betreffenden „Konzepten“ aus den USA stutzig zu werden. Bei einem Land, in welchem noch bis Anfang 2005 Minderjährige in 19 Bundesstaaten zum Tode verurteilt werden konnten, einem Land, in dem jeder neunte schwarze Amerikaner im Alter zwischen 20 und 34 Jahren im Gefängnis sitzt (gegenüber einem von dreißig weißen Amerikanern), bei so einem Land wird man zuweilen stutzig, wenn es um Innovationen zum Einknasten geht. Und das sieht so aus:

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WDR: Was Monika Piel so alles nicht versteht

Ab und an rutscht man auf der Fernbedienung ab oder schaltet  aus Versehen  im Auto das Radio ein. Für oft nur kurzer Augenblicke hört oder sieht man dann mit etwas Pech ein Programm des WDR und denkt sich: „War da nicht mal was mit Qualität?“

Das Backduell in der Lokalzeit Ruhr oder die schalen Witze der WDR2 Moderatoren – vieles, was der WDR seinen Zuhörern und Zuschauern so bietet ist, gemessen an dem Geld das diese zwangsweise bezahlen müssen, eine Unverschämtheit. Selbst wenn sich der WDR mit großem Aufwand eines Themas annimmt und mehrere Redakteure monatelang recherchieren lässt, wie das bei der Envio-Story der Fall war, kommt der Sender kaum über Oberflächlichkeiten hinaus. Damals präsentierte der Sender 5.000 Seiten Akten, die ihm zur Verfügung standen. Stolz schwenkte die Kamera über die dicker Ordner. Nur von dem was sich in diesen Ordnern befindet, kam in der Sendung selbst so gut wie nichts vor.

Auch als Duisburgs OB Adolf Sauerland abgewählt wurde patzte der Sender. Anstatt live von diesem bis dahin einzigartigem Ereignis zu berichten, lief das normale Programm weiter. Nur dann und wann gab es eine Schaltung ins Duisburg Rathaus. Dafür präsentierte der Sender in seinem dritten Programm unter anderem einen Jäger auf der

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Vom Secessionsgebäude lernen, oder: Gebt die Wand frei!

Auch Kunst, aber legal: Das Wiener Secessionsgebäude. Foto: CC BY 2.0, Juan Antonio Flores Segal, via Flickr

Zugfahrten sind langweilig. Das heißt, wenn man nichts zu tun hat. Man könnte etwa Zeitung lesen, oder Musik hören. Fehlt es hingegen an derlei Dingen, bleibt nur der meist melancholische Blick aus dem Fenster. Und das ist nun mal recht unspannend. Es sei denn, man nimmt zur Kenntnis, dass Bahnstrecken zu großen Teilen riesige Kunst-Galerien sind, und diese Kunstform nennt sich Graffiti. Klar, eigentlich habe man natürlich nichts gegen „schöne Bilder“, aber für die „Schmierereien“ habe man kein Verständnis, schon gar nicht, wenn Privathäuser als Leinwand dienen. Diese „egomanen Selbstdarsteller“ solle man die Wände „mit ihrer Zahnbürste reinigen“ lassen. Solche Sätze bekommt man oft zu hören, wenn man sich auf Diskussionen einlässt. Ich weiß noch, wie ich mich mal nach einer durchfeierten Nacht zu einem gewagten Gesetzesübertritt hinreißen ließ. Ich trug einige Milliliter weinrote Farbe  auf einen dreckigen, vergammelten Stromkasten auf. Natürlich tut es mir sehr leid, wie konnte ich nur? Die Reaktion des unvermeidlichen Richters steht exemplarisch für den Verlust von Relationen, die Frage, was „Kunst“ ist, und letztlich für einen Generationenkonflikt.

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Der Ruhrpilot

Norbert Röttgen

Ruhrgebiet: Norbert Röttgen ist Preisträger des Pannekopp 2012 beim Geierabend…Pottblog

Duisburg: Nazi-Angriff auf Djäzz…Der Westen

Ruhrgebiet: Demo gegen ACTA am Samstag…Ruhr Nachrichten

ACTA: Selbstamputation von ARD und ZDF auf gutem Weg…Netzpolitik

Debatte: Gauck, das Netz und die Speichellecker…Don Alphonso

Debatte II: Gauck und die Überfremdung…Publikative

Debatte III: Die Folgen des Gauck Pokers…Post von Horn

Debatte IV: Ein paar Worte zu Joachim Gauck…Pottblog

Debatte V: Die Qual der Wahl…Reflexion

Bochum: Keine Werksschließung bei Opel bis 2014…Der Westen

Duisburg: Politiker suchen Sauerland-Nachfolger unter Zeitdruck…Der Westen

Duisburg II: Das Still Gutachten – Sinnloser Tod in Duisburg…Xtranews

Essen: Essener Rathaus gedenkt der Opfer rechter Gewalt…Der Westen

Essen II: Neue Millionen fürs neue RWE-Stadion…Der Westen

Umland: 200 Düsseldorfer Kneipen fürchten das Aus durch Rauchverbot…Welt

Umland II: Schröder rettet Alice Schwarzers Frauenarchiv…Süddeutsche

Umland III: Piraten im Hochsauerland ertrinken…Zoom

Kein Grund zur Aufregung: Die Gauck-Debatte in den sozialen Netzwerken

Joachim Gauck Foto: J. Patrick Fischer Lizenz: CC 3.0 via Wikipedia

Nach dem Shitstorm kommt der Gegensturm: Was wird der „Netzgemeinde“ nicht alles vorgeworfen, nachdem sie auf die große Gauck-Koalition damit reagierte, die Kritik an dem Bundespräsidenten in spe erneut pointiert vorzutragen. Von unserem Gastautor Rolf van Raden.

Ganz unvermittelt und „plötzlich“ sei im Netz eine „Mär vom bösen Gauck“ erfunden worden, beschwert sich etwa Christian Jakubetz bei Cicero online. Ober-Blogger Sascha Lobo rümpft dagegen auf Spiegel Online die Nase: „Die deutschsprachige, digitale Öffentlichkeit – Netzgemeinde wie Online-Medien – muss sich in Teilen einen Vorwurf machen lassen, den sie mit Vorliebe Dritten vorhält: mangelnde Online-Kompetenz.“ Dabei verweist Lobo auf die Recherchen von Patrick Breitenbach im Blog der Karlshochschule Karlsruhe, die angebliche Unwahrheiten und Verkürzungen von Gauck-Zitaten belegen sollen. Viel Aufregung um ein kurzweiliges Netz-Phänomen, die aus zwei Gründen problematisch ist: Erstens weil sie zugespitzte und zuweilen polemische Meinungsäußerungen in den sozialen Medien unbotmäßig überhöht, und zweitens, weil sie dazu geeignet ist, das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Klar, es klingt dramatisch: Erst wollten ihn alle haben. Und jetzt, wo Merkel und Co. dem Volke endlich Gauck geben, kommen diese Internet-Miesepeter aus ihren Löchern und machen uns alles madig. Wie soll da noch eine Demokratie funktionieren, wenn selbst ein Publikumsliebling wie Gauck unmittelbar nach seiner Nominierung aus heiterem

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Auf Wiedersehen, Katholizismus…

Männer, die Frauenkleider in der Kirche tragen, Ferkel, die in der Fastenzeit auf den Namen „Fisch“ getauft werden und dieses süßliche, bayerische Starkbier – nicht alles war schlecht an der alten Bundesrepublik, nicht alles schlecht am Katholizismus. So richtig ernst nahmen die Katholen das Christentum nie, alte Götter lebten als Heilige weiter – alles, das war meistens klar, war nicht so ernst gemeint. Beim Katholizismus ging es immer um Sex, Geld und Macht. Er war eine menschliche Religion. Die Evangelen hingegen nehmen alles so furchtbar ernst und treten sogar zurück, wenn sie mal schicker hinterm Lenkrad erwischt werden. Der Katholik hätte gebeichtet und wäre weitergefahren. Die Zeit der rheinischen Spaßrepublik ist endgültig vorbei. Ja, wir hier im Westen haben den kalten Krieg gewonnen, aber die Wiedervereinigung verloren. Deutschland einig Mecklenburg!

 

„An Euros wird es nie mangeln!“ (Aristophanes)

Ich persönlich hab‘ ja nix gegen Griechenland. Ich geh‘ sogar dauernd ab und zu beim Griechen essen und Freunde von Freunden von uns fahren jedes Jahr mit dem Wohnwagen dahin, für zum Urlaub machen. Aber machen wir uns nix vor: in Athen spielen sich richtige Drachmen ab, die Griechen sind pleite – und datt schon vor zwei Jahren.

Jetzt haben sich schon damals weise Finanzleute, wo jahrelang studiert haben und alles, zusammen gesetzt, die Sache erforscht und geprüft und sind zu der sensationellen Erkenntnis gekommen, datt die Einnahmen zu wenig und die Ausgaben zu viel sind. Datt hätte jede schwäbische Hausfrau mit ’nem Säckchen Rechenstäbchen auch raus gekriegt, hömma.

Mal davon ab, datt die Griechen sich durch – ich will mal so sagen – kreative Darstellungsformen von der ihre volkswirtschaftliche Bilanzen inne EU rein gemogelt haben, wollten die weise Finanzleute noch wissen, wie datt dazu kommen konnte. Also wie datt dazu kommen konnte, datt die nun pleite sind und nich‘, wie die am EU-Türsteher vorbei gekommen sind, weil, datt is‘ klar, da haben die andere EU-Länder sich mit beide Hände ganz feste sämtliche Hühneraugen zugehalten, ne.

An den zu geringen Einnahmen is‘ eindeutig datt Steuersystem von den in Schuld. Jetzt werden Sie fragen, hö, welches Steuersystem von denen denn – und Sie haben Recht. Im Prinzip können die Griechen selber bestimmen, wie viel Steuern sie berappen möchten. Und bevor wir alle mit dem nackten Finger auf die zeigen, fassen wir uns selber an datt eigene Herz und fragen uns, wie viel Steuern würden wir zahlen, wenn wir nich‘ müssten und datt Finanzamt uns jeden Quatsch glauben würde? Genau: Null komma nix.

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Gauck-Wahl: Unterschätze nie Angela Merkel!

Angela Merkel Foto: CDU/ Andreas Herzau by Katinka Krieger Repräsentanz

Klar. Bundeskanzlerin Angela Merkel musste gestern gegen ihren Willen Joachim Gauck als künftigen Bundespräsidenten präsentieren. Ist sie deswegen die Verliererin? Natürlich nicht. Mittelfristig wird Merkel von Gauck profitieren. Und nur sie.

Sie strahlten gestern von einem Ohr zum anderen: Die Sieger über Angela Merkel. Siegmar Gabriel und Claudia Roth, die stolz verkündeten, dass die Koalition  ja nun ihren Kandidatenvorschlag aus dem Jahr 2010 übernommen hätte. Philipp Rösler über seinen ersten Sieg über Merkel. Er hatte Merkel seinen Kandidaten aufgezwungen. Spätestens an dieser Stelle sollten alle Kommentatoren skeptisch werden: Rösler besiegt Merkel? Bezwingt sie? Mit Verlaub, noch dreht sich die Erde um die Sonne. Gabriel, Roth und Rösler werden bis zur Gauck-Wahl strahlen wie ein japanischer Reaktor nach einem Tsunami. Aber danach wird sich nur noch eine über die Wahl Gaucks freuen und das ist natürlich Angela Merkel.

Von Gauck ist kaum eine Rede zu erwarten, die der rot-grünen Anhängerschaft gefallen wird. Gauck ist ein liberal-konservativer mit einem starken patriotischen, wenn nicht nationalen Einschlag. Gabriel und vor allem Roth können

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