Die Poesie der irrsinnigen Liebe

Daniela Krien erzählt in ihrem Romandebüt von einer Liebesgewalt zur Wendezeit. Von unserem Gastautor Daniel Kasselmann.

Wir schreiben das Jahr 1990, ein heißer Sommer irgendwo im Osten. Die DDR ist Vergangenheit, die Vereinigung steht kurz bevor. Die Ich-Erzählerin Maria ist sechzehn und wohnt mit Johannes auf dem  Bauernhof seiner Eltern, dem Brendel-Hof. Sie schwänzt die Schule und verkriecht sich lieber mit den „Brüdern Karamasow“ in ihr Spinnenzimmer. Gleichzeitig möchte sie von Johannes‘ Familie angenommen werden, schaut ihnen zunächst dabei zu, wie sie Vieh, Haus und Hof bewirtschaften, Gemüse anbauen, in der Küche schaffen und bringt sich zunehmend helfend im Hofalltag ein.

Auf dem benachbarten Hof lebt der vierzigjährige Henner allein. Ein komischer Kauz, den die Leute aus dem Dorf misstrauisch beargwöhnen, weil er trinkt, manchmal in die Stadt fährt und Bücher liest. Die unbeschwerte Landidylle ändert sich schlagartig, als Henner und Maria, die sich gegenseitig magisch anziehen, in einem wollüstigen  Gewaltakt das erste Mal übereinander herfallen. Während ihr nichtsahnender Freund Johannes die Welt fast nur noch durch den Sucher seiner neuen analogen Kamera sieht und davon träumt, an der Kunstakademie Fotografie zu studieren lebt Maria ihre erotische Obsession zu dem viel älteren Henner mit einer Wucht der Leidenschaft aus, in der Lust und Schmerz nahe beieinander liegen. Immer mehr wird sie von der

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Easy Thinking mit Richard David Precht – Der Philosoph als heimsuchender Sozialarbeiter

Richard David Precht © Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

Von Richard David Precht habe ich drei Bücher zuhause, die ich mit großem Gewinn und wenig Kritik im Detail gelesen habe. Dass allerdings auch ein Precht in seiner Liebe zur Weisheit jederzeit einen Prachtbock schießen kann, bewies der umtriebige Medienstar im „stern“ jüngst mit seinem Vorschlag, auch Rentnern ein soziales Jahr zu verordnen und sie etwa junge Menschen coachen zu lassen, z.B. als Nachhilfelehrer in der Schule: „Die Generation, die jetzt in Rente geht, die goldene, die eine beispiellose Wirtschaftsprogression erlebt hat, und vom Krieg verschont wurde, muss in die Pflicht genommen werden (…) Ich bin überzeugt: Nach dem ersten Jahr würden viele Menschen das freiwillig verlängern; weil sie gebraucht würden und das gut fänden.“
Tucholskys Evergreen-Einsicht „Das Gegenteil von Gut ist nicht Böse sondern gut gemeint“: Prechts Einberufung einer eisernen Senioren-Sozialreserve weist sie einmal mehr als unkaputtbar aus.

Wenn du doch geschwiegen hättest …
Jajaja, „Si tacuisses, philosophus mansisses.“ Doch plappern gehört zum Handwerk; schließlich wird auch Keynote-Speaker (5-Sterne-Redner) Precht für viele Tausend Euro pro Abend von der Referentenagentur Bertelsmann nicht allein ins Talk-Show-Gequassel der Republik vermittelt: „Was das für Ihre Veranstaltung bedeutet? Optimale Voraussetzungen, um Ihr Unternehmen in Erinnerung und Ihren Namen ins Gespräch zu bringen. Frei nach unserem Motto ‚Hier spricht Ihr Erfolg!‘“
Kein Wunder, dass sich der Link zu Prechts Auftritt zum verpflichtenden sozialen Jahr in Anne Wills Proporz-Piep-Schau „Anne Will“ auch hier bei den Event-Bertelsmännern wiederfindet.
Und es war auch diese „Anne Will“-Sendung vom 7.12.2011, die ab Minute 45 zeigte, wie Precht als Kreuz- und Querdenker in Windeseile instrumentalisiert werden dürfte von den unzähligen Lobbyisten, die von der Privatisierung des Rentensystems

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Der Ruhrpilot

Berthold Beitz Foto: Bundesarchiv Bearbeitung: Sir James Lizenz: CC

NRW: Else und Berthold Beitz erhalten NRW-Staatspreis…Bild

NRW II: E.on will 3000 Mitarbeiter in den Vorruhestand schicken…Der Westen

Ruhrgebiet: Grünes Licht für Ausbau der A52…Radio Vest

Ruhrgebiet II: RAG und Initiativkreis wollen mehr Kooperation…Welt

Bochum: Opel-Werk will Astra bauen…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Piratenpartei will Daten der Ratsmitglieder veröffentlichen…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Bundestag schaltet sich in Spendenaffäre ein…RP Online

Duisburg II:…steckt 32.000 Euro in Kulturprojekte…Der Westen

Umland: Die Holocaust-Leugner aus Düsseldorf…Reflexion

Umland II: Düsseldorfer Spießer-Kommunikation…Gelsenkirchen Blog

Umland III: Wiedereröffnung der Bahnlinie nach Brilon-Stadt…Zoom

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Ruhrgebiet: Gemüse statt Kreativwirtschaft!

Von Detroit lernen, heißt siegen lernen!

Medienwirtschaft, Kreativwirtschaft, Green-Economy – jedes Jahr wird durch das Ruhrgebiet eine neue Strukturwandel-Sau getrieben. Um dann ganz schnell als Schinken beim Metzger zu landen. Mehr Sinn macht da schon der Blick nach Detroit – der Partnerstadt der Herzen des Ruhrgebiets. Schöner  Beitrag auf arte – Gemüse statt Kreativwirtschaft:

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NRW: Wenn der Boris mit dem Bodo…..

In Bonn hat eine neue Politik-Akademie das Licht der Welt erblickt. Nicht nur die Geburtshelfer sollten die rot-grüne Landesregierung hellhörig machen. Auch dass es in NRW keinen wissenschaftlichen Backround mehr für Rot-Grün mehr gibt,  ist historisch einmalig….

Die SPD hat vieles falsch gemacht. Dieses bleibt nicht aus, wenn man so alt ist, wie die SPD und deren Vorgängerorganisationen. Als zweitälteste Partei Deutschlands summieren sich viele Irrungen und Wirrungen zusammen: Die Kohlesubventionen war etwa war eine, die unweigerlich mit NRW verbunden ist. Oder etwa der kaum mehr zu verhindernde Kanzlerkandidat Steinbrück wäre auch so eine der Verfehlungen, die man in der historischen Retrospektive irgendwann einmal als „Fehler“ bezeichnen wird. Aber es gibt auch viel Positives, etwa, um wieder den Fokus auf NRW zu legen, die Errichtung der Gesamthochschulen und der zahlreichen politikwissenschaftlichen Fakultäten. Inzwischen ist die nach rechts gerückte SPD zwar wieder von den Gesamthochschulen abgekommen und hat die historische Errungenschaft, die einer breiten Schicht von Arbeiterkindern den Zugang zum universitären Elfenbeinturm ermöglichte, kurzerhand abgeschafft. Doch die Nachwirkungen sind heute noch zu spüren: Mit den Gründungen der Gesamthochschulen und den vielen dort angesiedelten politikwissenschaftlichen Institute sicherte sich die SPD über Jahrzehnte einen schier unversiegbaren Nachschub an wissenschaftlicher Expertise, intellektuellen Köpfen und einem theoretischen Unterbau, der nicht nur die Ost-Politik nachhaltig bestimmte, sondern auch ganze Generationen von Spitzenpersonal prägte. Ohne diesen Austausch wäre das kurze Intermezzo der SPD-Kanzlerschaften in den 70er-Jahren kaum vorstellbar gewesen.

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Erfolgreiche Demo von „DU it yourself“ am Samstag

Eine Woche nach der gescheiterten Besetzung einer Schule in Duisburg-Laar ging die Initiative Du it yourself gestern auf die Straße um für kulturelle Freiräume zu streiten 200 gingen mit.

Bei der Duisburger Initiative Du it yourself sind sie mit dem Verlauf der gestrigen Demo für mehr kulturelle Freiräume zufrieden. Nur die in einem Video dokumentierte Versprechung der Stadt, mit den Besetzern über neue Räume zu reden scheint in Vergessenheit geraten zu sein. In einer Pressemitteilung schreibt die Initiative:

 „Wir haben die Demonstration erst am Mittwoch angemeldet. Damit haben wir gezeigt, dass wir innerhalb kürzester Zeit viele Menschen mobilisieren können. Das zeigt uns: Es gibt in Duisburg einen großen Bedarf an unabhängigen sozio-kulturellen

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Wenn aus Borussia Dortmund plötzlich Tasmania Berlin würde – Das Franchisesystem der NHL

Haben Sie schon gehört? Borussia Dortmund soll im nächsten Sommer seine Koffer packen und mit Mann und Maus nach Berlin verlegt werden! Und dann geht das komplette Team mit Trainer Jürgen Klopp im nächsten Herbst als Tasmania Berlin in der Bundesliga auf Punktejagd! Unvorstellbar? Von unserem Gastautor Robin Patzwaldt

Bei uns hier vielleicht schon, im nordamerikanischen Eishockey aber nicht ungewöhnlich. Erst im letzten Herbst hat es wieder einen spektakulären Umzug eines Teams gegeben, und es war nicht das erste Mal.

Die Nordamerikanische Profieishockeyliga NHL (National Hockey League) begann vor ca. 100 Jahren mit zunächst 6 Teams. Im Laufe der Jahre wurde die Anzahl der Teams von 6 über 12 schrittweise bis auf aktuell 30 Mannschaften heraufgesetzt.

Seit dem Jahre 2000, als die ‚Minnesota Wild‘ neu gegründet wurden, sind nun die derzeit 30 Teams aus den USA und Kanada an der Jagd nach der begehrtesten Trophäe des Eishockeysports, dem Stanley Cup beteiligt.

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Der Ruhrpilot

Ullrich Sierau

Dortmund: Parteispenden – Druck auf OB Sierau…WAZ Recherche Blog

Duisburg: Sauerland will von „Einflussspenden“ nichts wissen…Welt

Umland: 50 Neonazis bei Demo in Kalk…NRWREX

Umland II: Weihnachtsgeschenke für Neonazi-Demonstranten…NRWREX

Umland III: Nazis in Köln-Kalk…AKKU

NRW: Finanzminister gegen Steuersenkungen…KStA

NRW II: Natürlich kooperierte Rot-Rot-Grün!…Welt am Sonntag

NRW III: Löhne gesunken…Aachener Zeitung

Bochum: Erfolgreiche Anti-Nazi-Demo…Bo Alternativ

Dortmund II: Nicole Grothe erklärt das „Museum als Kraftwerk“…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Fragen im Rat zu Eurogate und Spenden…Der Westen

Essen: Stadtwerke – „Besser, wir lassen uns scheiden“…Der Westen

Gelsenkirchen: Stadtbelegt bei einem Wirtschaftsranking der 50 größten deutschen Städte den letzten Platz…REL

Umland IV: Heftige Kritik an der Bonner Kunsthalle…Welt am Sonntag

Internet: Der Netzaktivist Guttenberg…Netzpolitik

Umland V: Schnee im Hochsauerland – Jetzt nicht gleich in Aufregung verfallen…Zoom