Am 20. Oktober wird in Dortmund ein planetenverschiebendes Ereignis stattfinden: Die 3. Jahrestagung Kultur- und Kreativwirtschaft – erstmals im Dortmunder U.
Um uns an der Pressemitteilung und der Inspiration, die von ihr ausgeht, nicht zu versündigen, servieren wir den Sprach-Wodka pur und setzen sie einfach mal so rein – und bekommen für diese gute Tat hoffentlich auch noch ein paar Karma-Punkte. All unseren Leserinnen und Lesern viel Vergnügen…
Das european centre for creative economy | ecce und die Wirtschaftsförderung metropoleruhr (wmr) laden am 20. Oktober 2011 Kreative und Unternehmen aus allen Bereichen zur dritten Jahrestagung Kultur- und Kreativwirtschaft Ruhr ein. Die jährliche Tagung, die erstmals im Dortmunder U stattfindet, bietet Firmen und Kreativen im Ruhrgebiet eine zentrale Wissens- und Dialogplattform sowie einen regionalen Branchentreff. Interessante Vorträge und prominent besetzte Diskussionsforen geben wichtige Impulse für die Entwicklung der Kultur und Kreativwirtschaft.
Unternehmer erhalten Vorschläge für die Entwicklung ihrer Firma und können im Netzwerk einen wirtschaftlichen Mehrwert für ihr Unternehmen generieren. Studenten und Wissenschaftler erhalten Anregungen zu praxisnahen Forschungsmöglichkeiten. Im Vorfeld der Tagung findet erstmalig das matchmaking „Student trifft Unternehmen – Unternehmen trifft Student“ statt. Die Tagung ist ein Ort der Auseinandersetzung
Wie weiter in Berlin? Über die Bedeutung der gestrigen Wahl sprachen wir mit Markus Hesselmann, Ressortleiter Berlin und Redaktionsleiter Online beim Tagesspiegel.
Ruhrbarone: Was ist für Sie die zentrale Botschaft des gestrigen Wahlabends? Das Ausscheiden der FDP, der gestoppte Höhenflug der Grünen oder der Einzug der Piraten ins Abgeordnetenhaus?
Markus Hesselmann: Der Einzug der Piraten, der aber durchaus mit den anderen beiden Botschaften zusammenhängt.
Hatte die Wahl der Piraten vor allem kommunalpolitische Gründe oder sehen sie darin ein Signal, das über Berlin hinausreicht?
Ein positives Signal ist, dass über diese Partei womöglich junge Menschen wieder an die Politik herangeführt werden, die sonst vielleicht für den demokratischen Prozess verloren wären. Vor allem bei Erstwählern hatten die Piraten ja auch bei anderen Wahlen zuletzt Erfolge.
Früher wären die zu den Grünen gegangen. Die haben zwar zugelegt, blieben aber weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Woran hat es gelegen?
Die Frage ist, ob die Erwartungen nicht zu hoch waren. Während die schwäbischen Grünen in den Mühen der Ebene ankamen, verflüchtigte sich die Euphorie ja bereits. Dazu kommt berlinspezifisch eine miesepetrige Spitzenkandidatin, die gegen Wowereits Dauerlächeln, den kernig-authentischen Henkel und den naiven Charme der Piraten nicht ankam. In ihren Kernkiezen allerdings konnten sich die Grünen behaupten.
Der Dortmunder Unternehmen Envio ist für den größten PCB-Skandal der letzten Jahrzehnte verantwortlich. Die Aufsichtsbehören haben versagt – Konsequenzen gab es bislang nicht.
Vergiftete Mitarbeiter, verseuchte Kleingärten, Hunderte Dortmunder, die sich beim Gesundheitsamt untersuchen ließen – der Skandal um das Dortmunder Entsorgungsunternehmen Envio sorgt seit weit über einem Jahr für Angst und Aufregung.
Nachdem das Unternehmen schon im Mai 2010 zwangsgeschlossen wurde und die PCB-Werte rund um den Standort am Hafen gesunken sind, hat nun die Aufarbeitung des Skandals begonnen.
Dabei tritt immer deutlicher zutage, wie eng die für die Überwachung von Envio zuständige Bezirksregierung in Arnsberg mit dem Unternehmen kooperierte – auch Jahre nachdem ernste Hinweise vorlagen, dass Envio seine Mitarbeiter, Kunden und Nachbarn der Gefahr aussetzte, mit dem hochgiftigen PCB verseucht zu werden. Bei dem Recycling PCB-Belasteter Transformatoren war es über Jahre zu schweren Verstößen gegen die Umweltauflagen gekommen.
Noch heute Nacht kamen die frisch gewählten Mitglieder der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus zu einem ersten Treffen zusammen. Hier ein Video von der historischen Zusammenkunft.
Nein, es ist doch kein spannender Wahlabend geworden. Schon um 18 Uhr war es klar, wie es gelaufen ist, nämlich im Grunde so, wie es die Institute prognostiziert haben. Rot und Grün haben gewonnen, auch wenn zur Stunde noch nicht hundertprozentig sicher ist, dass es für eine Regierungsbildung reicht. Beide Parteien blieben ein wenig unter ihren Erwartungen – ebenso wie die Linke, bei denen es immerhin soweit abwärts geht, dass ein Mitregieren nicht mehr möglich ist. Die CDU hat sich bei etwa 23 Prozent konsolidiert, offenbar mit „Rückkehrern“ von der FDP. Die Sensation stellt sicher das Ergebnis für die Piratenpartei dar. Das politisch Bemerkenswerteste ist aber ohne jeden Zweifel das politische Desaster für die FDP.
Eine Lese-, Lesungs- und Lebenserfahrung/ Im Rahmen des „Schlimm City“-Projekts erklärte Feridun Zaimoglu bei der Mülheimer Buchpremiere seines neuen Romans dem Ruhrgebiet offen seine Liebe. Im launig-klugen Gespräch mit Hubert Winkels vom Deutschlandfunk pries er die Würde und den Stolz einfacher Leute, die trotz sozialer Erosion in der „Discount-Diaspora“ an der Ruhr ihr Leben leben: „Ich mag diese schönen Menschen.“ 150 Gäste freute das und gebannt lauschten sie Zaimoglus Ausführungen zum Entstehen von „Ruß“. Nur wenige fragten sich, ob die profunden Revier-Kenntnisse des Autors auch eine angemessene Übersetzung ins Literarische gefunden hätten. Dass Zaimoglus romantische Zuneigung fürs Ruhrgebiet in „Ruß“ vor allem als Bewunderung für ein Museum der Bilder einer untergehenden Welt aufscheint, macht die Lektüre inspirierend und ärgerlich zugleich.
In Berlin wird heute der Boom der Grünen enden. Immer mehr Menschen haben keine Lust mehr, sich von den Grünen zwangserziehen zu lassen. Davon profitieren die Piraten.
Erinnert sich noch jemand daran, dass vor ein paar Monaten ernsthaft darüber diskutiert wurde, dass die Grünen in Berlin als stärkste Partei gehandelt wurden? Das Renate Künast schon als regierende Bürgermeisterin gehandelt wurde? Heute werden die Grünen auf Platz drei landen – deutlich hinter der SPD und der CDU. Und die Piraten werden von den Verlusten der Grünen profitieren. Immer weniger Wähler haben Lust auf eine Partei, die sich als Volkserzieher versteht. Der Tübinger OB Palmer kämpft gegen Kids, die mit der Bierflasche auf der Straße herumlaufen, in NRW soll das Rauchen verboten werden, Politiker der Grünen predigen gegen den Fleischkonsum. Nachdem Hauptziele der Grünen wie der Atomausstieg verwirklicht wurden, geriert sich die Partei als weise Volkspädagogen.
Die Partei, die mal vor ein paar Jahren auch angetreten war, um den Menschen größerer individuelle Freiräume zu geben, die gegen den Mief ankämpften, ist eine neokonservative Spießerpartei von langweiligen Besserwissern geworden, die noch in jeder Diskussion der Moralkeule herausholen: „Du isst Wurst auf dem Brot? Du willst das die Eisbären aussterben.“ Sie sind eine Partei, die von den Ängsten der Menschen lebt. Schön beschrieben hat das Alexander Grau auf Cicero.de.
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