Beat! Beat! Beat!, Freitag, 6. Mai, 20.30 Uhr, Musikbunker, Aachen
Der Ruhrpilot

JMStVCamp: Interview mit Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann…Netzpolitik
Städte: Steuer auf Luft und Liebesdienst…Welt
Bochum: Architekturstudenten können Studienzentrum rund um die Uhr nutzen…Ruhr Nachrichten
Bochum II: Aktion Canchanabury setzt Container vor die Kunstkirche…Der Westen
Dortmund: Riesenbordell statt Straßenstrich?…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: Warten auf Entwürfe für Fußballmuseum…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Hundertmeister-Insolvenzverfahren eröffnet – Zukunft ungewiss…Coolibri
Essen: Hattinger SPD kommt Kritik an Kulturdezernent Bomheuer bekannt vor…Der Westen
Excuse me! What do you mean with “final solution”?

Wuppertal – die größte Stadt des Bergischen Landes. Die Stadt von Friedrich Engels und Johannes Rau, berühmt für seine Schwebebahn. Im Grunde genau der richtige Ort für eine internationale Konferenz. Diesen Samstag ist es endlich soweit! Die 9. Konferenz der Palästinenser in Europa, schon seit Montag bei den Ruhrbaronen angekündigt. Alle sollen sie kommen, auch die Leute von der Hamas. Bis zu 5000 Teilnehmer werden von den Veranstaltern erwartet, polizeilich und auch sonst so alles im grünen Bereich, an sich also eine tolle Sache.
Wenn da nicht diese Sprachprobleme wären! Wie oft nimmt man sich vor, jetzt endlich einmal mehr für sein Englisch zu tun?! Macht es dann aber doch nicht, und irgendwann hat man den Salat. Zum Beispiel jetzt bei dieser Palästinenser-Konferenz. Da geht es nämlich nur auf Arabisch (kein Gedanke) oder eben auf Englisch. Logisch, kein Problem, wie auch sonst? Nur, wie gesagt: ein kleines Problem besteht halt schon. Mein Englisch könnte besser sein.
Datteln: Rechtsgutachten macht Eon-Kraftwerk wahrscheinlicher

Im Streit um das Kraftwerk Datteln setzten SPD und Grüne auf die Klärung durch ein Rechtsgutachten. Das ist nun raus. Die Chancen für den Bau des Kraftwerks sind gestiegen. Die Belastung für die Koalitionen von SPD und Grünen im Ruhrgebiet und im Land auch.
SPD und Grüne wollten zu Frage des Eon-Kraftwerks in Datteln keine politische Entscheidung, sondern eine juristische. Und die ist jetzt da. Eben kam diese Pressemitteilung des Regionalverbandes Ruhr herein:
Regionalplanverfahren zum Kraftwerksstandort Datteln
Rechtsgutachter: Voraussetzungen für Fortführung des Verfahrens sind erfüllt – auch ein Zieleabweichungsverfahren ist möglich
Essen. Das von der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) eingeforderte Gutachten zur Klärung von Rechtsfragen im Rahmen des vom RVR durchzuführenden Regionalplanänderungsverfahrens zum Kraftwerksstandort in Datteln liegt vor. In der Zusammenfassung kommt der als Gutachter ausgewählte Privatdozent Dr. Kment zu folgendem Ergebnis:
Fukushima: nichts geht mehr
Es ist ruhig geworden um Fukushima. Kein Wunder: irgendwie passiert da ja auch nichts. Und unsereins muss sich schließlich noch um andere Sachen kümmern. Freitag: Kate und Willy werden verheiratet. Samstag: Borussia Dortmund wird Meister. Sonntag: Johannes Paul wird selig. Montag: Osama bin Laden auch. Das sind alles Weltereignisse! Okay, die Sache mit Fukushima war auch eins. Ein Weltereignis, ja sicher, hat ja auch ganz schön was bewirkt. Aber Entschuldigung: die Geschichte ist jetzt fast zwei Monate alt. Wie sagte noch Stepi? „Lebbe geht weiter.“ Na also.
Fukushima – ehrlich gesagt: da geht gar nichts mehr. Nichts gegen Atomkraftwerke in Japan. Das AKW Onagawa zum Beispiel: das ist bei einem Nachbeben Anfang April kräftig beschädigt worden.
Duisburg: SPD-Bericht stellt Kooperation mit Linkspartei in Frage
In der Duisburger SPD kursiert ein Sachstandsbericht zu dem antisemitischen Flugblatt, das auf dem Server der Linkspartei in Duisburg lag. Die Sozialdemokraten beschreiben darin die Zusammenarbeit der Linkspartei Duisburg mit Antisemiten, die Rolle von Linken-Fraktionschef Hermann Dierkes, die Person, die das Flugblatt online gestellt haben könnte und stellen die Zusammenarbeit mit der Linkspartei im Rat in Frage. Der Bericht liegt uns vor.
Seit gestern liegt der SPD-Duisburg eine Sachstandsbericht mit dem Titel „Die Linke“ in Hamborn und Flugblatt“ vor, der detailliert die antisemitischen Strömungen innerhalb der Linkspartei beschreibt und den Mythos vom bösen Hacker, der das antisemitische Flugblatt online stellte, zerstört. Es ist eine hervorragende Analyse.
Das Nazi Flugblatt und die Duisburger Linke
Haben Hacker das Flugblatt auf den Server der Linkspartei gelegt? Die Analyse der SPD kommt zu einem anderen Schluss:
„Im wahrscheinlichsten Fall hat ein Mitglied – mit moderaten bis guten technischen Kenntnissen – über den Zugang eines Benutzerkontos das Dokument gezielt auf die Unterseite der Jugendgruppe solid platziert. (…) Eine Recherche mit der Suchfunktion auf der Seite www.die-linke-duisburg.de ergab, dass zwei Veröffentlichungen/Aktualisierungen auf der Seite am 31. Januar 2011 stattfanden. Beide stehen im Kontext zur Jugendorganisation solid. Es liegt nahe, dass dieser Benutzer im gleichen Zuge die Hetzschrift veröffentlicht hat, da es um diesen Zeitraum keine anderen Veröffentlichungen gab.“
Das SPD-Papier führt weiter aus, dass im Parteibüro der Linken ein Student arbeitet, zu dessen Aufgabe die Organisation von Kontakten zu „Splittergruppen“ gehört. Ist er derjenige, der das Flugblatt hochgeladen hat? Zu den Splittergruppen, zu denen der Mitarbeiter die Kontakte organisiert, gehört die Rote Antifa. Der SPD-Sachstandsbericht führt aus, dass die Rote Antifa fordert, dass Frauen in getrennten Blöcken zu den Männern demonstrieren und ihre Mitglieder auf Demonstrationen „Tod für Israel“ und „Intifada bis zum Tod“ skandieren. Auch eine „Nazi-Fahne in Kombination mit dem Davidstern“ soll von ihnen auf einer Demo mitgeführt worden sein. Genau so ein Symbol fand sich im Kopf des antisemitischen Flugblatts.
Weiter hinten geht der SPD-Sachstandsbericht dann auf den Fraktionsvorsitzenden der Duisburger Linkspartei, Hermann Dierkes, ein. Beschrieben werden seine Boykottaufrufe gegen Israel, seine Relativierung des Holocausts und sein Verständnis für Angriffe der Hamas auf Israel.
Das Fazit zu Dierkes:
„Hermann Dierkes hat in seiner Vorbildfunktion einen ideologischen Überbau gelifert, um eine einseitige anti-israelische Meinung in Duisburg „salonfähig“ zu machen. Seine Äußerungen und seine fehlende, klare Distanzierung zur Gewalt haben entscheidend zur Radikalisierung einzelner Splittergruppen beigetragen“
Am Ende des Sachstandsbericht findet sich eine Folgerung:
„Die Duisburger Kooperationsvereinbarung zwischen SPD / Bündnis 90 – Die Grünen / Die Linke besagt:
Jegliche Form von Rassismus und Benachteiligung auf Grund eine bestimmten Herkunft lehnen wir ab. Wer das friedliche Zusammenleben stört, muss mit unserem Entschiedenen Widerstand rechnen.
Die Kooperationsvereinbarung steht somit im klaren Widerspruch zur Faktenlage.
Die Glaubwürdigkeit der SPD ist stark beschädigt, wenn wir uns nicht klarere von den Vorgängen distanzieren und zumindest die kooperation mit „der Linke“ in Frage stellen und diese Diskussion auch nach außen getragen wird.
Zumindest beim letzten Punkt konnten wir durch die Veröffentlichung von Teilen des SPD-Sachstandsberichtes hilfreich sein.
Wider dem Sarrazynismus

Das Rhizom gegen Rechts. Unter dem Titel „Der vor-erinnerte Sarrazin“ liest Prof. Jürgen Link am Donnerstag, den 5. Mai im Bochumer ver.di-Haus an der Universitätsstraße 76 um 19 Uhr aus seinem Roman „Bangemachen gilt nicht auf der Suche nach der Roten Ruhr-Armee“.
Jürgen Links Roman zählt zu profiliertesten Exponaten der Ruhrgebietsliteratur der letzten Jahre. Wie eine „Schwebe in zweiter Haut“ steht der 920-Seiten-Koloss selbstbewusst neben dem „Ruhrtext“ von Florian Neuner und „Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe“ von Wolfgang Welt.
Der emeritierte Literaturwissenschaftler Link beteiligte sich sowohl in Paris als auch im Ruhrgebiet an den Aktionen der 68er-Bewegung. Mit viel Lokalkolorit beschreibt sein gewaltiger Roman die Geschichte der Ursprünglichen Chaoten, einer 68er-Grupper, die sich in den Jahren zwischen 1965 und 1995 vor allem in hiesigen Gefilden engagierte. Der Wir-Erzähler tritt auf in einer polyphonen Symphonie der Dissonanten. Der Sog ist immanent. Dazu betreibt Foucault-Experte Link seinen historischen Diskurs wie ein manischer Archäologe. Schicht um Schicht werden die diversen Serien der Geschichte zu Tableaus aneinander gereiht, bis ein buntes Panorama entstanden ist, dem es an satirischen Pointierungen nicht mangelt. Zum Vorschein kommen die Regulierungsfunktionen der Normalitätsproduktion sowie die Utopie einer selbstbestimmteren Lebensform.
Wie kommt nun Sarrazin ins Spiel? Ich zitiere aus dem Presseinfo:
„Jürgen Link wird ein satirisches Kapitel aus seinem Roman „Bangemachen…“ lesen, das sich als „Vorerinnerung“ präzise auf den Typus Sarrazin beziehen lässt, und das Ganze mit einem normalismustheoretischen Kurzessay verbinden. Konkret wurde der „Fall Sarrazin“ in zwei Kapiteln von Jürgen Links Roman […] präzise vor-erinnert: Da geht es etwa um ein Projekt „Türken-Gen-Atlas“, um Einwanderungs-Simulationsspiele und um Zwillingsforschung, Intelligenz-Quotienten, Geburtenraten von „Migranten“. Ein weibliches Zwillingspaar wirbelt den vorerinnerten Sarrazin durcheinander…“
Klingt spannend. Die Lesung findet im Rahmen der Reihe „Argumente gegen den Sarrazynismus“ statt. Veranstaltet wird sie vom Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur, der Diskurswerkstatt und dem Bündnis gegen Rechts. Der Eintritt ist frei.
PS: Der Link-link: www.bangemachen.com
Meinung zum Steigerlied
Nora Kröger studiert Sinologie und Medienwissenschaften an der Ruhr Uni. Und macht eine Online-Umfrage zum Steigerlied.
Und die läuft nicht gut. Weswegen wir sie verlinken sollen. Machen wir gerne. Die Hauptfrage der Umfrage: Die Bedeutung des Steigerlieds im Ruhrgebiet. Ich denke mal, sie ist nicht mehr groß. Kaum jemand kennt noch einen Bergmann persönlich. Das Steigerlied steht für die Vergangenheit des Ruhrgebiets. 2018 macht die letzte Zeche zu und dann ist es mit der teuren Folkloreindustrie vorbei.
Als Kind, mein Opa war Schießmeister auf Moltke in Gladbeck, fand ich die Zeile „denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht“ immer lustig. Weil man das Wort „Arsch“ ja als Kröte nicht in den Mund nehmen durfte – und schwupp: Da sangen es die Erwachsenen.
Hier geht es zur Umfrage…Klick
Forgetters
Forgetters + Witches, Donnerstag, 5. Mai, 20.00 Uhr, Gleis 22, Münster
Der Ruhrpilot
NRW: „Es gibt keinen Grund für Neuwahlen“…RP Online
NRW II: Sorge vor spontanen Racheakten…RP Online
NRW III: Siemens gibt der Region Rhein-Ruhr einen Korb…Der Westen
NRW VI: Protest gegen Erdgas-Förderung…RP Online
NRW V: Neuer Streit um CO-Pipeline…RP Online
Ruhrgebiet: Alle Pötte in den Pott…Frontmotor
Ruhrgebiet II: Festival N.A.T.U.R….Genussbereit
Debatte: Liebeserklärung an Amerika…Spiegfelfechter
Bochum: Hochschule für Gesundheit platzt aus allen Nähten…Ruhr Nachrichten
Bochum II: Sven Regener spinnt Seemannsgarn mit Hamburg-Heiner in der Zeche…Der Westen
Dortmund: Am Hafen steigt Freitag in der „Hafenliebe“ die erste Party…Der Westen
Dortmund II: Aus für den Straßenstrich rückt näher…Ruhr Nachrichten
Dortmund III: Anklage gegen Ex-BVB-Chef Niebaum…Ruhr Nachrichten
Essen: Wofür die Uni Duisburg-Essen die Studiengebühren ausgab…Der Westen
Waltrop: Thilo Sarrazin giftet gegen Migranten-Quote der SPD…Welt
Medien: Ruhr Nachrichten (RN) und Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) mit unterschiedlichen Sonderausgaben…Pottblog
Pop: Ihr sucht Business-Modelle, Musik-Industrie? Fragt nach bei Clueso…2.0
Internet: Enquête sucht Handlungsempfehlungen…Netzpolitik
Computer: 7 % Rabatt auf Macs für BVB-Fans…Pottblog
Debatte II: Osama bin Laden: Freuen oder nicht freuen?…Zoom
Debatte III: Sympathie for the Devil…Lizas Welt
