Auf die Dürre folgt die Depression

 

Nermina Kukic im Rottstr5-Theater. Foto: Rottstr5-Theater

Manchmal ist die persönliche Quengelei im Universellen verortbar. Heute Abend feiert The Waste Land, das Ulysses der Lyrik, von T. S. Eliot im Bochumer Rottstr5-Theater Premiere. Nermina Kukic bringt das Jahrhundertgedicht mit musikalischer Ergänzung von Ingmar Kurenbach auf die Bühne. Es wird rhythmisch und poetisch. Dazu kommen starke sprachliche Bilder, emotionale Apokalypse und berstendes Leid.

„April is the cruelest month“, lautete die berühmte Anfangszeile. „April ist der grausamste Monat“. Fünf Jahre lang las Kukic The Waste Land jedes Jahr im April. Irgendwann war klar, dass Kukic Das Wüste Land auf die Bühne bringen wollte. Arne Nobel, der Intendant der Rottstr5, gibt der ambitionierten Schauspielerin in seinem Theater die Gelegenheit dazu. Mit diesem Gedicht hat sich Eliot von der Seele geschrieben, was tatsächliche Dürre und Depression ihm angetan haben. Er ist wütend und benennt, was ihm widerfahren ist. Seine 433 Verse bieten reichlich Raum für Identifikation. Denn es sind dieselben alten Geschichten, die von immer neuen Menschen erlebt werden.

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Datteln: Grüne erklären das „Verfahren gilt“

Datteln IV Foto: Robin "Bibo" Patzwaldt

Ein gestern veröffentlichtes Rechtsgutachten macht den Bau des umstrittenen Eon-Kraftwerks in Datteln wahrscheinlich.

Auf Nachfrage dieses Blogs sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Ruhrparlament, Martin Tönnes, der noch im Mai Planungsdezernent Grünen des RVR wird, dass das vereinbarte Verfahren gilt: „Wenn das Gutachten zu dem Schluss kommt, dass Datteln weiter geplant werden kann, werden wir uns an das mit der SPD beschlossene Verfahren halten.“ Tönnes will aber erst einmal die Langfassung des Gutachtens prüfen. Das Gutachten wurde zwar von dem Bauherren des Kraftwerks in Datteln, Eon, bezahlt. Den Gutachter Dr. Kment haben jedoch SPD und Grüne gemeinsam ausgewählt. Es ist also kein „Eon Gutachten“.

Für die SPD ist der Weg zum Bau des Kraftwerks jetzt frei. Thomas Eiskirch, der wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD im Landtag in einer Erklärung:

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Start: Kurzfilmtage Oberhausen

She Wolf, Riccardo Bernasconi / Francesca Reverdito, Schweiz 2010 © Bernasconi / Reverdito

Heute beginnen die 57. Kurzfilmtage Oberhausen.

Bis zum 10. Mai werden 466 Filme mit Längen zwischen 13 Sekunden und 55 Minuten gezeigt. Die Kurzfilmtage gehören zu den profiliertesten Filmfestivals Deutschlands – auch wenn der Kurzfilm ausserhalb von Youtube kaum mehr eine Rolle spielt. Im Kino sind Kurzfilme eine Seltenheit geworden. Aber man muss nicht nach Oberhausen fahren, um etwas von den Kurzfilmtagen mitzubekommen. Kurzfilmtage habe eine Video-on-Demand-Plattform:

Mit rund 270 Kurzfilmen und Filmausschnitten geht heute offiziell „Oberhausen Films Online“, die Video-on-Demand-Plattform der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, online. Das Besondere: Im Gegensatz zu anderen Auswertungsformen – ob im Netz, Fernsehen oder Kino – verbleiben die Rechte an und die Kontrolle über alle angebotenen Arbeiten vollständig bei den Filmemachern. Ob ein Film als Streaming oder Download zur Verfügung steht, ob er verkauft wird und zu welchem Preis bestimmen bei „Oberhausen Films Online“ allein die Urheber. Im Programm sind zunächst Arbeiten aus den Oberhausener Festivalprogrammen der letzten Jahre; das Angebot soll fortlaufend erweitert werden. Überdies bietet die Plattform eine umfangreiche Kurzfilmdatenbank. Zu finden sind die Filme auf www.kurzfilmtage.de/videothek.

Jupiter Jones auf Bochum Total

Vom 21. bis zum 24. Juli findet Bochum Total in diesem Jahr im Bermudadreieck statt. Erste Bands des Line-Ups wurden jetzt bekannt gegeben.

Mit dabei sein werden in diesem Jahr neben Jupiter Jones Bosse (Berlin), Carpark North (Dänemark), Thomas Godoj (Recklinghausen), Wirtz- Bodi Bill (Berlin), Casper (Berlin), Bourani- Die Rakede- Boyhitscar (Los Angeles), Boppin B (Aschaffenburg), Alin Coen- Kraftclub, Pamela Falcon (Bochum), Ian Annesson (Bochum), Zero (Essen), Kellermensch (Dänemark), Deine Jugend (Mannheim). Und die Jungs von der Wattenscheider Schule werden eine Lesung veranstalten.

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Der Ruhrpilot

So sehen Verlierer aus_ Marc Jan Eumann, Staatssekretär im Ministerium für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien Foto: Landtag NRW

JMStVCamp: Interview mit Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann…Netzpolitik

Städte: Steuer auf Luft und Liebesdienst…Welt

Bochum: Architekturstudenten können Studienzentrum rund um die Uhr nutzen…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Aktion Canchanabury setzt Container vor die Kunstkirche…Der Westen

Dortmund: Riesenbordell statt Straßenstrich?…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Warten auf Entwürfe für Fußballmuseum…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Hundertmeister-Insolvenzverfahren eröffnet – Zukunft ungewiss…Coolibri

Essen: Hattinger SPD kommt Kritik an Kulturdezernent Bomheuer bekannt vor…Der Westen

 

Excuse me! What do you mean with “final solution”?

Filmplakat (rakeshfilm.com)

Wuppertal – die größte Stadt des Bergischen Landes. Die Stadt von Friedrich Engels und Johannes Rau, berühmt für seine Schwebebahn. Im Grunde genau der richtige Ort für eine internationale Konferenz. Diesen Samstag ist es endlich soweit! Die 9. Konferenz der Palästinenser in Europa, schon seit Montag bei den Ruhrbaronen angekündigt. Alle sollen sie kommen, auch die Leute von der Hamas. Bis zu 5000 Teilnehmer werden von den Veranstaltern erwartet, polizeilich und auch sonst so alles im grünen Bereich, an sich also eine tolle Sache.

Wenn da nicht diese Sprachprobleme wären! Wie oft nimmt man sich vor, jetzt endlich einmal mehr für sein Englisch zu tun?! Macht es dann aber doch nicht, und irgendwann hat man den Salat. Zum Beispiel jetzt bei dieser Palästinenser-Konferenz. Da geht es nämlich nur auf Arabisch (kein Gedanke) oder eben auf Englisch. Logisch, kein Problem, wie auch sonst? Nur, wie gesagt: ein kleines Problem besteht halt schon. Mein Englisch könnte besser sein.

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Datteln: Rechtsgutachten macht Eon-Kraftwerk wahrscheinlicher

Datteln IV Foto: Robin "Bibo" Patzwaldt

Im Streit um das Kraftwerk Datteln  setzten SPD und Grüne auf die Klärung durch ein Rechtsgutachten. Das ist nun raus. Die Chancen für den Bau des Kraftwerks sind gestiegen. Die Belastung für die Koalitionen von SPD und Grünen im Ruhrgebiet und im Land auch.

SPD und Grüne wollten zu Frage des Eon-Kraftwerks in Datteln keine politische Entscheidung, sondern eine juristische. Und die ist jetzt da. Eben kam diese Pressemitteilung des Regionalverbandes Ruhr herein:

Regionalplanverfahren zum Kraftwerksstandort Datteln
Rechtsgutachter: Voraussetzungen für Fortführung des Verfahrens sind erfüllt – auch ein Zieleabweichungsverfahren ist möglich
Essen. Das von der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) eingeforderte Gutachten zur Klärung von Rechtsfragen im Rahmen des vom RVR durchzuführenden Regionalplanänderungsverfahrens zum Kraftwerksstandort in Datteln liegt vor. In der Zusammenfassung kommt der als Gutachter ausgewählte Privatdozent Dr. Kment zu folgendem Ergebnis:

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Fukushima: nichts geht mehr

Es ist ruhig geworden um Fukushima. Kein Wunder: irgendwie passiert da ja auch nichts. Und unsereins muss sich schließlich noch um andere Sachen kümmern. Freitag: Kate und Willy werden verheiratet. Samstag: Borussia Dortmund wird Meister. Sonntag: Johannes Paul wird selig. Montag: Osama bin Laden auch. Das sind alles Weltereignisse! Okay, die Sache mit Fukushima war auch eins. Ein Weltereignis, ja sicher, hat ja auch ganz schön was bewirkt. Aber Entschuldigung: die Geschichte ist jetzt fast zwei Monate alt. Wie sagte noch Stepi? „Lebbe geht weiter.“ Na also.

Fukushima – ehrlich gesagt: da geht gar nichts mehr. Nichts gegen Atomkraftwerke in Japan. Das AKW Onagawa zum Beispiel: das ist bei einem Nachbeben Anfang April kräftig beschädigt worden.

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Duisburg: SPD-Bericht stellt Kooperation mit Linkspartei in Frage

In der Duisburger SPD kursiert ein Sachstandsbericht zu dem antisemitischen Flugblatt, das auf dem Server der Linkspartei in Duisburg lag. Die Sozialdemokraten beschreiben darin die Zusammenarbeit der Linkspartei Duisburg mit Antisemiten, die Rolle von Linken-Fraktionschef Hermann Dierkes, die Person, die das Flugblatt online gestellt haben könnte und stellen die Zusammenarbeit mit der Linkspartei im Rat in Frage. Der Bericht liegt uns vor.

Seit gestern liegt der SPD-Duisburg eine Sachstandsbericht mit dem Titel „Die Linke“ in Hamborn und Flugblatt“ vor, der detailliert die antisemitischen Strömungen innerhalb der Linkspartei beschreibt und den Mythos vom bösen Hacker, der das antisemitische Flugblatt online stellte, zerstört. Es ist eine hervorragende Analyse.

Das Nazi Flugblatt und die Duisburger Linke

Haben Hacker das Flugblatt auf den Server der Linkspartei gelegt?  Die Analyse der SPD kommt zu einem anderen Schluss:

„Im wahrscheinlichsten Fall hat ein Mitglied – mit moderaten bis guten technischen Kenntnissen – über den Zugang eines Benutzerkontos das Dokument gezielt auf die Unterseite der Jugendgruppe solid platziert.  (…) Eine Recherche mit der Suchfunktion auf der Seite www.die-linke-duisburg.de ergab, dass zwei Veröffentlichungen/Aktualisierungen auf der Seite am 31. Januar 2011 stattfanden. Beide stehen im Kontext zur Jugendorganisation solid. Es liegt nahe, dass dieser Benutzer im gleichen Zuge die Hetzschrift veröffentlicht hat, da es um diesen Zeitraum keine anderen Veröffentlichungen gab.“

Das SPD-Papier führt weiter aus, dass im Parteibüro der Linken ein Student arbeitet, zu dessen Aufgabe die Organisation von Kontakten zu „Splittergruppen“ gehört. Ist er derjenige, der das Flugblatt hochgeladen hat? Zu den Splittergruppen, zu denen der Mitarbeiter die Kontakte organisiert, gehört die Rote Antifa. Der SPD-Sachstandsbericht führt aus,  dass die Rote Antifa fordert, dass Frauen in getrennten Blöcken zu den Männern demonstrieren und ihre Mitglieder auf Demonstrationen „Tod für Israel“ und „Intifada bis zum Tod“ skandieren. Auch eine „Nazi-Fahne in  Kombination  mit dem Davidstern“ soll von ihnen  auf einer Demo mitgeführt worden sein. Genau so ein Symbol fand sich im Kopf des antisemitischen Flugblatts.

Weiter hinten geht der SPD-Sachstandsbericht dann auf den Fraktionsvorsitzenden der Duisburger Linkspartei, Hermann Dierkes, ein. Beschrieben werden seine Boykottaufrufe gegen Israel, seine Relativierung des Holocausts und sein Verständnis für Angriffe der Hamas auf Israel.

Das Fazit zu Dierkes:

„Hermann Dierkes hat in seiner Vorbildfunktion einen ideologischen Überbau gelifert, um eine einseitige anti-israelische  Meinung in Duisburg „salonfähig“ zu machen. Seine Äußerungen und seine fehlende, klare Distanzierung zur Gewalt haben entscheidend zur Radikalisierung einzelner Splittergruppen beigetragen“

Am Ende des Sachstandsbericht findet sich eine Folgerung:

„Die Duisburger Kooperationsvereinbarung zwischen SPD / Bündnis 90 – Die Grünen / Die Linke besagt:

Jegliche Form von Rassismus und Benachteiligung auf Grund eine bestimmten Herkunft lehnen wir ab. Wer das friedliche Zusammenleben stört, muss mit unserem Entschiedenen Widerstand rechnen.

Die Kooperationsvereinbarung steht somit im klaren Widerspruch zur Faktenlage.

Die Glaubwürdigkeit der SPD ist stark beschädigt, wenn wir uns nicht klarere von den Vorgängen distanzieren und zumindest die kooperation mit „der Linke“ in Frage stellen und diese Diskussion auch nach außen getragen wird.

Zumindest beim letzten Punkt konnten wir durch die Veröffentlichung von Teilen des SPD-Sachstandsberichtes hilfreich sein.