Vor 35 Jahren: Ein Fußballspiel des BVB, das für mich zur Zeitreise wurde

Unser Autor im Jahre 1986 an der Berliner Mauer. Foto: privat

Der Tag der Deutschen Einheit ist für viele einfach ein freier Tag im Herbst – für mich aber ist er jedes Jahr auch eine kleine Reise in die Vergangenheit. Denn 1990 habe ich etwas erlebt, das ich bis heute nicht vergessen habe: Ich bin ins Ausland gefahren und, streng genommen, nie wieder offiziell zurückgekehrt.

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Neuer Trainer, altes Muster – ist Uwe Rösler wirklich die Lösung für den VfL Bochum?

Das Ruhrstadion in Bochum. Foto: Roland W. Waniek

Der VfL Bochum hat sich entschieden: Uwe Rösler übernimmt ab Montag das Traineramt beim abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten. Eine Entscheidung, die auf den ersten Blick nach Erfahrung und Seriosität klingt – schließlich hat Rösler sowohl in Deutschland als auch international gearbeitet, kennt die 2. Bundesliga und gilt als akribischer Arbeiter. Doch bei genauerem Hinsehen drängt sich die Frage auf: Ist Rösler tatsächlich die richtige Wahl? Oder hätte man dann auch gleich beim erfahrenen Dieter Hecking, dem ähnliche Attribute zugeschrieben werden, bleiben können?

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Die Einheit ist noch immer ein Geschenk

Feiernde Menschen auf der Berliner Mauer nach deren Fall am 9.11.1989 am Brandenburger Tor. Foto: Lear 21, Lizenz: CC BY-SA 3.0

:… auch für uns Westdeutsche. Viele wollen aber 35 Jahre danach nichts mehr davon wissen und sind den jeweils anderen in Ost und West fremd geblieben. Rück- und Ausblick eines Zeitzeugen.

 

Die DDR war für mich als Rheinländer bis 1989 wie sicher den meisten meiner sehr westlichen Nachkriegsgeneration eines fernes Land, die Menschen dort ein fremdes Volk, die deutsche Teilung die gerechte, unabänderliche Strafe für den Nazi-Weltkrieg. Das änderte sich schlagartig, als sich die Freiheitsbewegung, die in Polen begonnen hatte, auch im piefigen deutschen Zweitstaat Bahn brach, die SED-Diktatur über Nacht hinwegfegte und alles, was wir bis dahin kannten, ins Wanken geriet. Von diesem Schock haben sich viele auch diesseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze bis heute offensichtlich nicht erholt.

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Stefan Raab und das Comeback, das keiner brauchte

Stefan Raab im Jahre 2010. Quelle: Wikipedia, Foto: L3XLoGiC, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es gibt Karrieren, die durch ein fulminantes Comeback einen zweiten Frühling erleben. Und es gibt jene, die mit der Rückkehr vor allem eines offenlegen: dass die Zeit längst weitergezogen ist. Stefan Raab scheint sich gerade in die zweite Kategorie einzuordnen. Mit seiner neuen „Stefan Raab Show“ auf RTL wollte der Entertainer an seine legendären TV-Erfolge anknüpfen – doch schon in der zweiten Woche sind die Signale eindeutig: Das Publikum hat sich abgewandt.

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Die Gesellschaft muss diskutieren, was sie von Hochschulen erwartet

Technische Universität Dortmund, Mathe Tower, ein von weitem sichtbares Gebäude mit rotierendem TU Logo Foto: Tuxyso / Wikimedia Commons Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die NRW-Landesregierung will ab dem kommenden Jahr 150 Millionen Euro bei den Hochschulen sparen. Bis zu 300 Professorenstellen könnten wegfallen. Ist das wirklich ein Problem?

Seit drei Jahren schrumpft die Wirtschaft. Auch das Land muss sparen. Und das wird es auch bei den Hochschulen tun. 6,5 Milliarden Euro erhalten sie im Jahr, künftig werden es 150 Millionen weniger sein. Angesichts der wirtschaftlichen Lage moderate Einsparungen. Doch die Senate von zehn großen Universitäten in Nordrhein-Westfalen, unter anderem der Ruhr-Uni,

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Die Judenfeinde siegen

Hamburgs scheidender Antisemitismusbeauftragter Stefan Hensel. Foto: Senatskanzlei Hamburg • CC BY-SA 4.0

Der Hamburger Beauftragte gegen Antisemitismus, Sefan Hensel, selbst Jude, gibt wegen der Flut antisemitischer Angriffe seit dem 7. Oktober auch auf ihn sein Amt auf. Eine bedauerliche Entscheidung, weil sie Judenhassern Genugtuung verschafft.

Wie verlassen müssen sich Juden in Deutschland fühlen, wenn selbst ein aufrechter Mann wie Stefan Hensel den Anfeindungen nicht mehr stand hält? Seit vier Jahren ist der 45Jährige der erste Beauftragte des Hamburger Senats für jüdisches Leben und die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus. Einer der besten überhaupt. Er hat u.a. dafür gesorgt, dass Antisemitismusbekämpfung als Staatsziel in der Landesverfassung steht. Im Frühsommer jedoch attackiert ihn und seine kleine Tochter ein Islamist, nur weil er ihr im Auto hebräische Schlager vorspielte. Und auch sonst war er wie viele Juden ständige Angriffen ausgesetzt.

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