
60 Mal unterhielten sich die Ruhrbarone über das Corona-Management mit Magnus Memmeler. Vom ausgewiesenen Kenner des „deutschen Katastrophenschutzes“ wollen wir nach der Flutkatastrophe wissen, was von den lautstark geführten Debatten zu halten ist.
Ruhrbarone: Trotz tausender Helferinnen und Helfern bietet sich noch immer ein verehrendes Bild in den Flutgebieten und täglich werden in den Sozialen Medien Vorwürfe erhoben, der Staat hätte die Menschen in den Regionen allein gelassen. Wie sehen Sie das?
Memmeler: Wenn der Spiegel am 29. Juli titelt „Verwesung, Plünderungen, schlechte medizinische Versorgung“ ist das zunächst eine erschütternde Überschrift, die den unbeteiligten Bürger zweifeln lässt, ob es wirklich voran geht. Kritiker sollten sich aber auch einfach mal die Bilder anschauen, die aktuell von der Luftwaffe erstellt wurden, um das Ausmaß des Schadensgebietes darzustellen.
Wenn Ute Teichert als Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes zu Protokoll gibt, dass die medizinische Grundversorgung noch immer eingeschränkt ist, dann ist das richtig aber auch nicht verwunderlich, denn die vollständige Infrastruktur in den Schadensgebieten ist betroffen. Somit sind auch Arztpraxen und Kliniken vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen worden und auch die medizinische Versorgung ist durch Schäden an der Strom- und Wasserversorgung betroffen.
Dem entgegenstehen aber inzwischen zahlreiche sanitätsdienstliche Anlaufstellen, Feldlazarette und mit Notstrom ertüchtigte Arztpraxen und Notaufnahmen in den betroffenen Einrichtungen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in großen Teilen der Schadensgebiete nicht bei Null beginnen konnten, sondern zunächst schlicht Trümmer, Schlamm und Unrat beseitigen mussten, bevor die Basis Null erreicht wurde, um notdürftig Ausbau betreiben zu können.




Eine digitale Theaterrevolution aus Dortmund, eine Geschichte des Bochumer Ehrenfelds, ein tödlicher Rekordversuch im Baldeneysee, eine „Betonkuh“ in Waltrop und biologische Ferkelzucht in Recklinghausen, die Rückkehr des kommunalen Wohnungsbaus und vieles mehr ‑ das Straßenmagazin im August. „



