
Führende Kulturfunktionäre in Deutschland wollen BDS präsentieren, die anti-israelische Diffamierungskampagne. Aus der Kulturbranche selber kam bisher kaum Widerspruch – hat das was mit Antisemitismus zu tun? Wenn man Shulamit Volkov folgt, dann ja. Aber anders, als man denkt: Die israelische Historikerin hat beschrieben, wie sich Judenfeindlichkeit im 19. Jahrhundert zu einem kulturellen Code aufgehübscht hat, zum Kürzel für einen Lebensstil, in dem sich politische, ästhetische und moralische Vorlieben gebündelt haben. Heute möchte die „Initiative Weltoffenheit“ stylisch sein, das macht die Sache gefährlich: Wird BDS zum Dienstabzeichen im Kulturbetrieb? Von Thomas Wessel
Im Dezember hat die „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ – ein Bündnis von 32 staatsfinanzierten Kultureinrichtungen, zusammen eine Milliarde Euro schwer – ein eigenartiges „Plädoyer“ vorgestellt. Der Text schwingt hoch empor, es geht um „alternative Weltentwürfe“ und „gesellschaftliche Visionen“, um die „Gleichwertigkeit aller“ und „Anderssein als









