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Ruhrgebiet: Der Aufstieg der AfD wirbelt alle Parteien durcheinander


Durch den Aufstieg der AfD und die Verluste der SPD ergeben sich für die CDU-Kandidaten im Ruhrgebiet neue Chancen. In einstigen SPD Hochburgen bekommen sie Chancen auf einen Sieg, ohne viele Stimmen hinzugewinnen zu müssen.

Nach der Wahlkreisprognose, die dieses Blog gestern exklusiv veröffentlicht hat, würde die SPD bei einer Landtagswahl zwei Wahlkreise an die AfD verlieren.  Das eine  postmoderne und postmaterialistische SPD Stimmen an die AfD abgibt und schrumpft, ist nicht neu. Die SPD geht ganz einfach den Weg,  den die Sozialisten in Holland und Frankreich gegangen sind. Sie hatte alle Chancen aus dem Niedergang ihrer Schwesterparteien zu lernen und es nicht getan. Nun wird sie die Konsequenzen tragen müssen.

Doch vom Niedergang der SPD im Ruhrgebiet und in ganz NRW profitiert nicht nur die AfD. Quasi im Schlafwagen ohne größeres Dazutun ist der Hauptgewinner bei den Direktmandaten die CDU.

Wenn es ihr nur gelingt, ihren Wähler zu halten, reicht das in vielen Wahlkreisen aus, um zu gewinnen. Wenn zum Beispiel in einem Wahlkreis die SPD 26 Prozent der Stimmen bekommt, die AfD 24 Prozent wird die CDU ihn mit 27 Prozent gewinnen. Was für die Landtagswahl gilt, gilt auch für die Kommunalwahl, wo die Lage für die SPD noch dramatischer ist, denn die kleineren Wahlkreise können noch schneller kippen. Die SPD wird schlicht zwischen Grünen und AfD zerrieben.

Das verändert für die Parteien in NRW alles. Sicher geglaubte SPD-Wahlkreise gibt es kaum noch. Wer für die CDU, die Grünen und sogar die AfD antritt hat nun die Chance, direkt gewählt zu werden. Aus einstigen Zählkandidaten werden nun Politiker die eine Möglichkeit sehen, zu gewinnen. Der Kampf um Kandidaturen in den  Wahlkreise wird in diesen Parteien heftiger werden – und der Kampf um die Stimmen der Wähler auch.

Bei der SPD werden nun die Listenplätze wichtiger. „Rette sich wer kann“ wird zum Motto der Sozialdemokraten . Auch das wird diese Partei verändern. Wo es weniger zu verteilen gibt, wird die Macht des Apparates schwächer. Und Kampfkandidaturen häufiger.

Das Versagen der SPD im Kampf gegen die AfD wird also weitreichende Folgen haben – für alle Parteien.

Mehr zu dem Thema:

Wahlkreisprognose Landtagswahl NRW: AfD schlägt SPD in zwei Wahlkreisen

It´s the end of the left as we know it

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Helmut Junge
Helmut Junge
5 Jahre zuvor

Ohne Selbstkritik, keine Besserung. Und Selbstkritik kann es nur auf einem Parteitag mit den Mitgliedern geben. Aber genau eine solche Mitgliederversammlung will die Führung dieser Partei bekanntlich nicht. Insofern stimme ich dem Autor zu, daß die SPD "ganz einfach den Weg geht, den die Sozialisten in Holland und Frankreich gegangen sind. Sie hatte alle Chancen aus dem Niedergang ihrer Schwesterparteien zu lernen und es nicht getan. Nun wird sie die Konsequenzen tragen müssen."
Auch die Rechnung, daß ein niedriger Stimmenanteil reicht, um ein Direktmandat zu ergattern, ist richtig.
Trotzdem glaube ich dieser Umfrage nicht. Ich kann übrigens ganz gelassen die Europawahlergebnisse abwarten. Danach sind wir alles ein wenig schlauer.
Ebenso liegen die Prognosen für die Grünen zwischenzeitlich lange vor Wahlterminen traditionell viel höher als das spätere Ergebnis. Wahlumfragen sind nämlich auch Politik. Einige schlafen ein, andere überziehen ihren Kredit.

Emscher-Lippizianer
Emscher-Lippizianer
5 Jahre zuvor

Das ist auch der Grund, warum auf kommunaler Ebene die Stichwahl abgeschafft werden soll. Der Traum der Mädchen-Partei: Bei 50 % Wahlbeteiligung mit unter 30 % der abgegebenen Wählerstimmen den OB oder Landrat zu stellen.
Aber vielleicht vertun sich da einige. Denn das Halten der bisherigen Wählerschaft wird für diese durchgegrünte und durchgemerkelte Polit-Sekte sicherlich nicht einfach. Abwanderungen zu den Nichtwählern und Verzweifelungstaten, wie z.B. AFD-, oder FDP-Wahl wird es auch dorte geben. Oder eben gleich das Grüne Original.

ke
ke
5 Jahre zuvor

Konkurrenz belebt das Geschäft. Die Generation der Stammwähler stirbt aus.
Warum zeigen die Abgeordneten im Land und Bund ihren Wähler nicht einfach, was sie für ihren Wahlbezirk erreicht haben? Noch haben sie die Amts-Bonus.

Bis zur nächsten Wahl vergeht noch viel Zeit. Da kann es auch noch neue Parteien geben. Aktuell ist bei vielen Wählern die Verzweifelung doch so groß, dass sie zu jedem Strohhalm greifen würden. Blöd ist nur, dass dieser Strohhalm aktuell zum Schutz der Ozeane von der EU verboten wurde.

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