So warb Duisburgs OB Sören Link mit Schülern

Die Bild-Zeitung beschrieb heute, wie Duisburgs OB Sören Link mit Schülern im Wahlkampf um Stimmen warb – Gesamtschüler ließen sich auf dem Schulhof  fotografieren, was nach Paragraf 57 des Landes-Schulgesetzes nicht erlaubt ist. Schulen haben sogar – vielen Sozialdemokraten wird das als Gesetzeslücke erscheinen  – gegenüber SPD-Kandidaten neutral zu sein. Uns liegt der Vertrag vor, mit dem die Schüler ihre Bildrechte abtraten – exklusiv für den Wahlkampf von Sören Link. Und Geld haben die Schüler natürlich nicht bekommen:

link_vertrag

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Robert
Robert
11 Jahre zuvor

Damit wäre meine Frage dann ja beantwortet. Danke. Ich hätte noch eine weitere Frage zum Artikel: Wie ist die Aussage „Und Geld haben die Schüler natürlich nicht bekommen“ gemeint?

Robert
Robert
11 Jahre zuvor

Dann dient die Feststellung also zur Entlastung von Herrn Link, damit niemand auf die Idee kommt, die Schüler wären zudem auch noch „gekauft“ worden?

Georg Kontekakis
Georg Kontekakis
11 Jahre zuvor

Meine Fresse ist das peInlich.

Robert
Robert
11 Jahre zuvor

Dann war mein erster Eindruck, wie ich den Satz zu verstehen habe ja doch richtig. Dabei war ich schon wieder dabei, mich in Selbstkritik zu üben und meinen Hang zur Vorverurteilung zu schelten, obwohl ich oft richtig liege, so auch diesmal. Danke für die Klarstellung.

Axel Krause
11 Jahre zuvor

„SPD-Geschäftsführer Jörg Lorenz (56) räumt ein: „Das hätte so nicht laufen dürfen. Wir dachten, wir wahren die Neutralitätspflicht dadurch, dass wir Schule und Schüler anonym halten.

Da kann man nur den Kopf schütteln.

Novinky Schleich
11 Jahre zuvor

Vielleicht liegt das Problem nicht ausschließlich bei der SPD, die natürlich von der Neutralitätspflicht der Schulen weiß, sondern auch bei einem Schulleiter, der den Modelvertrag an die Eltern der Kinder weitergeleitet hat.

Der Schulleiter ist immerhin seit 2009 beratendes Mitglied im Schulausschuss der Stadt Duisburg. Link

Schüler für den Wahlkampf einzuspannen ist die eine Sache – solche Aktionen zu unterstützen, indem man dieses Anliegen an die Erziehungsberechtigten der Schüler heranträgt, dann doch noch eine ganz andere.

Im übrigen sehen solche Modelverträge immer gleich aus und sie dienen vor allem der rechtlichen Absicherung.

Wenn die Bildzeitung diffus vermeldet, es sei im vorletzten Absatz „sogar die Rede von ‚Geldhonoraren'“, dann ist das heuchlerisch. Ein solcher Absatz steht nämlich in jedem Model-Release.

Klar, die Geschichte ist peinlich für die Duisburger SPD aber mehr auch nicht.

Es geht hier um ein weitgehend neutrales Gruppenfoto mit einem Bürgermeisterkandidaten. Ginge es um Portraits der Schüler mit personalisierten Wahlkampfslogans dann wäre das eine ganz Geschichte.

In Leipzig übernimmt übrigens die LV“Z“ solche Aufgaben für den CDU Bürgermeisterkandidaten und geht gerne zum Termin, wenn dieser während des Wahlkampfes mal ein Klassenzimmer streicht: Link

@ Stefan Laurin

…dass die Schüler kein Geld bekommen haben mag ärgerlich sein, aber ein Wahlplakat mit gekauften Schülern wäre ein wirklicher Skandal.

Robert
Robert
11 Jahre zuvor

Ich bin auch über den Satz mit der Bezahlung gestolpert und unterstelle folgendes: Wenn Geld geflossen wäre, hätte man das auch angeprangert. Da es aber keine Bezahlung gab, versucht man eben daraus einen Strick zu drehen. Es geht ja schliesslich darum dem OB einen reinzuwürgen. Vermute ich jedenfalls.

Novinky Schleich
11 Jahre zuvor

… ob es darum geht, dem OB einen reinzuwürgen sei mal dahingestellt.

Die Duisburger SPD hat sich eben ziemlich dämlich angestellt und es gibt gute Gründe, darüber zu berichten.

Natürlich haben Schüler, fotografiert auf dem Schulhof einer öffentlichen Schule, nichts aber auch gar nichts auf Wahlkampfplakaten verloren.

Wenn Herr Lorenz dann auch noch zugibt, dass man dachte, man könne der Neutralitätspflicht durch die Anonymität der Abgebildeten Genüge tun, dann offenbart das ein sehr naives Verständnis im Umgang rechtlich geschützten Zonen politischer Neutralität.

Wenn ein Schulleiter aber auch noch bereitwillig Modelverträge verteilt und damit den Anschein erweckt, es handele sich hier um ein ganz legitimes Anliegen dann muss man wohl feststellen, dass das Versagen nicht ausschließlich bei dem OB liegt.

Peinlich an der ganzen Sache ist vor allem der Provinzialismus, den die SPD hier an den Tag gelegt hat, weil man dachte man käme damit durch.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Leider,leider,leider erneut ein Anlaß, über Anforderungsprofile, Qualitäten, Qualifikationen derjenigen nachzudenken, die im unmittelbaren Umfeld von Parteivorsitzenden,Parteivorständen,Fraktionsvorsitzenden mitarbeitend,zuarbeitend beschäftigt sind -sh.jetzt Duisburg „im kleinen“, sh.zuletzt Steinbrück -PeerBlog-„im großen“ und,und…………….;
denn offensichtlich sind nicht nur Pannen zu registrieren, die in der Alltagsarbeit egal wo üblich, erklärlich , verständlich sind.

Nachzudenken ist dieserhalb nicht nur in „meiner“ SPD.

(Ich hätte auch ironisch/zynisch die Notwendigkeit des Nachdenkens über Anforderungsprofil,Qualitäten,Qualifikationen auf das -kommunalpolitische- Spitzenpersonal beziehen können nach dem Motto: „Wie der Herr so ….. „; das ist aber ein anderes Thema.)

Robert
Robert
11 Jahre zuvor

@ Schleich

Möglicherweise trifft eine Teilschuld trifft auch die Agentur, denn die sollte normalerweise eine Beratungsfunktion einnehmen, auch was rechtliche Dinge angeht.

Ansonsten mögen Sie recht haben, ändert aber nicht das geringste an meiner Meinung, dass der Hinweis auf Nichtbezahlung der Schüler deplatziert wirkt und obendrein unklar formuliert ist. Er suggeriert meiner Meinung nach, dass vereinbarte Honorare nicht bezahlt wurden. Hier wird also ein Detail, welches zur Entlastung des OB herangezogen werden könnte, wenn man wollte, als Argument gegen ihn verwendet. Ich finde das ist kein guter Stil.

Novinky Schleich
11 Jahre zuvor

@ Robert

Wenn ich mir das Bild ansehe, dann ist die rechtliche Beratungskompetenz der Agentur so ziemlich das Letzte worüber die sich dort Sorgen machen sollten.

…und zu der Geschichte mit dem Honorarvermerk in der Bildzeitung hatte ich doch schon etwas geschrieben.

Wenn man den Sören Link entlasten müsste, dann doch nur von der stümperhaften Arbeit seines Wahlkampfteams und davon, das ihm nicht ganz klar war, dass er sich gerade auf einem Schulhof mit Schülern zu Wahlkampfzwecken fotografieren lässt.

Vorerst….

Wie ich aber gerade bei Wikipedia gelernt habe, war Herr Link aber nun auch seit 2010 schulpolitischer Sprecher der SPD Landtagsfraktion und bis 2005 bei der Bezirksregierung Düsseldorf in der Schulabteilung für Personalangelegenheiten von Lehrkräften an Gesamtschulen zuständig.

Wollen wir mal annehmen, dass Herr Link dort gelegentlich mit so obskuren Dingen wie der politischen Neutralitätspflicht in Schulen zu tun hatte?

Ganz genau….

Robert
Robert
11 Jahre zuvor

Stört es Sie denn so sehr, dass ich den Satz dort unangebracht finde? Was die Qualität der Agentur angeht: Nun ja, richtig gute Werbeagenturen sind halt auch richtig teuer und in der Regel nur in Hamburg, München oder Düsseldorf zu finden. Dafür bekommt man dann aber auch gute Fotografen UND eine gute Beratung. Falls es sich also um eine Dortmunder Werbeagentur handelt, sollte man seine Erwartungen nicht so hoch schrauben.

Fritz
Fritz
11 Jahre zuvor

Ich fand die Wahlplakate der SPD einfach nur schlecht.

Der Schulhof ist mir nicht aufgefallen, und er stört mich auch jetzt nicht. Offenbar hat dies bisher auch keinen anderen gestört. Dass es rechtlich nicht OK ist, mag sein, aber es entsteht durch diese Aufnahme niemandem ein Schaden oder ein Vorteil, der Hintergrund hätte auch ein anderer sein können.

Dass die Schüler bzw. deren Erziehungsberechtigte auf das Recht am Bild verzichten, ist doch selbstverständlich ein MUSS bei Veröffentlichung, egal wo. Und wer nicht wollte, ist auch nicht dabei.

Worüber soll ich mich jetzt genau aufregen?

Axel Krause
11 Jahre zuvor

@Novinky Schleich

Herr Lorenz ist nicht naiv sondern „abgew…t“. (Editiert)

Und dass das Ganze provinziell ist kann ich nur unterstreichen.

Und ja, mit Sicherheit wusste Link um die Problematik.

@ Robert

Es war eine Duisburger Agentur, die den Wahlkampf „betreut“ hat.
Gute Agenturen gibt es trotzdem in Duisburg, und das gute Agenturen teuer sein müssen und aus Hamburg, München oder Düsseldorf (schauen Sie sich einmal das „neue“ Logo Düsseldorf an :-))stammen
müssen ist ein altbekanntes Gerücht.

Robert
Robert
11 Jahre zuvor

Ich spreche ja auch von der Regel und diese wird bekanntlich durch Ausnahmen bestätigt 🙂

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