Street Art: Die Vorteile der Kunst unter freiem Himmel

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Die Kunst hat seit Beginn der Menschheit einen wichtigen Platz im Leben der Menschen eingenommen. Sie hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und viele verschiedene Formen angenommen, darunter Malerei, Skulptur und Fotografie. Zusätzlich zu diesen verbreitet sich in den letzten Jahren eine neue Kunstform auf der ganzen Welt: die Street Art. Diese Kunstform, die durch das Anbringen von Graffiti an öffentlichen Orten übersetzt wird, bietet mehrere Vorteile.

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Graffiti ohne Grenzen?

Farbschmierereien in Waltrop sorgen aktuell für Diskussionen. Foto(s): Robin Patzwaldt
Diese Farbschmierereien auf dem ‚Kreuzweg‘ sorgen aktuell für Diskussionen. Foto(s): Robin Patzwaldt

Mal wieder eine spannende Debatte direkt vor der eigenen Haustür. Die Stadt in der ich lebe, Waltrop im Kreis Recklinghausen, entwickelt sich seit Jahren inzwischen schon zu einer Art Hochburg für Graffiti und andere scheinbar gerade moderne Arten der Sachbeschädigung.
Der schleichende Prozess ist eigentlich für alle Bürger mit bloßem Auge leicht zu beobachten und beschleunigt bzw. verstärkt sich in letzter Zeit zudem noch deutlich.

Das mag unter anderem auch an der Tatsache liegen, dass die örtliche Polizeiwache nur noch stundenweise besetzt ist, nachts komplett verwaist ist.
Speziell auch an den Wochenenden sind (warum auch immer) in letzter Zeit häufig frisch umgeknickte bzw. herausgerissene Verkehrsschilder, frisch zerstörte Blumenkübelbepflanzungen, mit roher Gewalt abgeknickte Bäume, aber eben auch regelmäßig neue Graffiti und Aufkleber im gesamten Stadtgebiet zu verzeichnen.
Die Schriftzüge der Graffiti zeugen dabei von durchaus unterschiedlichen Urhebern. Teils offenkundig politisch motiviert, teils aber auch offenkundig den Fanlagern von BVB und S04 zuzurechnen, oder eben Mitmenschen auf einem merkwürdig gearteten ‚Egotrip‘, die nur ihren Schriftzug möglichst hundertfach im Stadtgebiet vorfinden möchten. Alle Formen sind irgendwo vertreten.

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Schule in Recklinghausen ‚gebombt‘

Foto: Chantal Stauder
Foto: Chantal Stauder

In den vergangenen Wochen erhielten mehr als 50 Graffitikünstler Zugang zu temporären Freiflächen auf drei Etagen in den alten Klassenräumen der ehemaligen Paulus-Canisiusschule in Recklinghausen. Das Gebäude wird demnächst abgerissen. Hier konnten sich Sprayer aus der Stadt, aus Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Griechenland nochmal so richtig austoben. Herausgekommen ist eine beeindruckende, zweitägige Ausstellung zum ThemaBack to School“. Sie umfasst unter anderem Installationen, Collagen und mehrdimensionale Bilder im Großformat.

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Vom Secessionsgebäude lernen, oder: Gebt die Wand frei!

Auch Kunst, aber legal: Das Wiener Secessionsgebäude. Foto: CC BY 2.0, Juan Antonio Flores Segal, via Flickr

Zugfahrten sind langweilig. Das heißt, wenn man nichts zu tun hat. Man könnte etwa Zeitung lesen, oder Musik hören. Fehlt es hingegen an derlei Dingen, bleibt nur der meist melancholische Blick aus dem Fenster. Und das ist nun mal recht unspannend. Es sei denn, man nimmt zur Kenntnis, dass Bahnstrecken zu großen Teilen riesige Kunst-Galerien sind, und diese Kunstform nennt sich Graffiti. Klar, eigentlich habe man natürlich nichts gegen „schöne Bilder“, aber für die „Schmierereien“ habe man kein Verständnis, schon gar nicht, wenn Privathäuser als Leinwand dienen. Diese „egomanen Selbstdarsteller“ solle man die Wände „mit ihrer Zahnbürste reinigen“ lassen. Solche Sätze bekommt man oft zu hören, wenn man sich auf Diskussionen einlässt. Ich weiß noch, wie ich mich mal nach einer durchfeierten Nacht zu einem gewagten Gesetzesübertritt hinreißen ließ. Ich trug einige Milliliter weinrote Farbe  auf einen dreckigen, vergammelten Stromkasten auf. Natürlich tut es mir sehr leid, wie konnte ich nur? Die Reaktion des unvermeidlichen Richters steht exemplarisch für den Verlust von Relationen, die Frage, was „Kunst“ ist, und letztlich für einen Generationenkonflikt.

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