Überraschend klares ‚Ja‘ zu McDonald’s – Ist Waltrop doch noch nicht verloren?

Ein Burger. Foto: McDonald’s

Es war ein emotionaler Wahlkampf, wie man ihn in Waltrop schon lange nicht mehr erlebt hat – und das ausgerechnet wegen der scheinbar banalen Frage, ob ein Bauleitverfahren für eine mögliche McDonald’s-Ansiedlung an der Brambauerstraße eingeleitet werden soll, oder nicht. Ein Thema, das auf den ersten Blick ungewohnt unbedeutend für die Entwicklung einer Stadt wirkt, aber hier vor Ort seit den 1980er-Jahren zuverlässig alle paar Jahre die Gemüter erhitzt.

Immer wieder tauchte die Debatte auf, immer wieder verschwand sie ohne Ergebnis. Ein McDonald’s-Restaurant ist bis heute nicht nach Waltrop gekommen, und wer einen Burger vom Franchise-Giganten möchte, muss bisher mindestens bis in das benachbarte Datteln fahren.

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Goldenes M trifft graue Provinz – Waltrop und sein Burger-Dilemma

Ein Burger. Foto: McDonald’s

Während der Kollege Stefan Laurin hier im Blog jüngst über einen möglichen Bürgerentscheid zu Olympischen Spielen philosophiert hat – also über die ganz große Bühne – spielt sich bei mir vor der Haustür gerade ein Ratsbürgerentscheid der eher handfesten, kulinarischen Sorte ab.

In Waltrop, der kleinen und chronisch klammen Stadt zwischen Ruhrgebiet und Münsterland, geht es in den kommenden Tagen (bis zum 28. November 2025) um nichts Geringeres als die Ansiedlung einer McDonald’s-Filiale.

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Zwei Sterbende zusammenzulegen, verlängert nicht automatisch ihr Leben

Die Fußgängerzone in Waltrop ist inzwischen häufig menschenleer. Foto: Robin Patzwaldt

Bei mir vor der Haustür hier in Waltrop flammt sie gerade wieder auf, die altbekannte Diskussion um den Wochenmarkt. Seit Jahren taucht das Thema immer wieder in der Öffentlichkeit auf – meist dann, wenn die Leere auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone nicht mehr zu übersehen ist.

Nun also erneut der Vorschlag, den Wochenmarkt von seinem angestammten Platz in die Innenstadt zu verlegen. Ein Versuch, Leben dorthin zu bringen, wo es kaum noch pulsiert. Eine Idee, die im Kern sympathisch ist – und dennoch kaum das leisten kann, was man sich von ihr erhofft.

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Drücken vor der Verantwortung – Warum der Stadtrat Waltrop beim Thema McDonald’s versagt

Ein Burger. Foto: McDonald’s

Am Donnerstag hat der Waltroper Stadtrat mit den Stimmen von CDU und SPD eine Entscheidung getroffen, die auf den ersten Blick nach Bürgerbeteiligung klingt, in Wahrheit aber ein politisches Ausweichmanöver ist: Statt selbst über die Ansiedlung eines McDonald’s im Bereich Brambauerstraße zu entscheiden, will man die Frage per Ratsbürgerentscheid den Bürgerinnen und Bürgern überlassen.

Damit schiebt das Gremium eine kontroverse, aber klassische politische Aufgabe an die Bevölkerung ab – und entzieht sich der eigenen Verantwortung.

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Warum auch NRW den Friedhofszwang abschaffen sollte

Auf dem Aschestreufeld des Friedhofs in Waltrop am 4.8.2019.

Wer in Nordrhein-Westfalen einen Angehörigen bestattet, hat kaum Wahlmöglichkeiten: Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Asche eines Verstorbenen auf einem Friedhof beigesetzt werden muss.

Private Aufbewahrung oder alternative Formen, wie es sie in anderen Ländern gibt, sind hier nicht erlaubt. Rheinland-Pfalz ist hier bereits weiter: Dort können Angehörige über den Bestattungsort nun freier entscheiden. Ein Modell, das auch für NRW längst überfällig ist.

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Kommunalwahl 2025: In der Pleite-Stadt Waltrop haben die Bürger inzwischen offenbar resigniert

SPD-Bürgermeister Marcel Mittelbach auf einem Wahlplakat in Waltrop im September 2025. Foto: Robin Patzwaldt

Es gibt Tage, da könnte man an der Politik in diesem Land regelrecht verzweifeln. Der gestrige Sonntag war wieder so einer. Und damit meine ich gar nicht das NRW-weite Ergebnis mit dem erschreckend guten Abschneiden der AfD.

Auch bei mir vor der Haustür kam ein Resultat zustande, aus dem man als kritischer Bürger und langjähriger Beobachter der Szene nicht so recht schlau wird. In der Pleite-Stadt Waltrop (Kreis Recklinghausen) kehrte man trotz desaströser Finanzlage in der Stadtkasse mit einem gefühlten Salto rückwärts zu Verhältnissen zurück, wie man sie seit rund 30 Jahren nicht mehr gesehen hatte – und signalisierte damit nach außen, dass die Bürger vor Ort offenbar resigniert haben und sich mit einem fröhlichen „Weiter so“ in ihr trauriges Schicksal ergeben.

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Warum ich bei der Kommunalwahl in NRW diesmal aus Protest die FDP wähle

FDP-Kandidatin Melanie Heiber will Bürgermeisterin von Waltrop werden. Foto (Ausschnitt): privat

Mit der anstehenden Kommunalwahl hier in NRW tue ich mich diesmal besonders schwer. Im Laufe der Jahre habe ich schon einiges ausprobiert: regierende Bürgermeister unterstützt, den Wechsel gewählt, mich als Protestwähler positioniert. Wählen gegangen bin ich, seit ich 18 bin, aber immer.

Nun, mit inzwischen 54 Jahren, habe ich mich für einen Weg entschieden, der selbst für mich etwas kurios anmutet. Ich werde am Sonntag in Waltrop die FDP-Kandidatin Melanie Heiber unterstützen – aus Protest und ohne große Erwartungen, aber durchaus mit Hintergedanken.

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Lünen hat noch Puls, Waltrop und Datteln nur noch Pulsadern

In der Innenstadt von Lünen im August 2025. Foto(s): Robin Patzwaldt

Seien wir ehrlich: Wer heutzutage freiwillig in die Innenstadt von Waltrop oder Datteln fährt, der hat entweder einen ganz konkreten Grund – oder einfach die falsche Ausfahrt genommen. Viel zu sehen gibt’s dort nämlich nicht. Ein paar Bäcker, eine Handvoll Drogeriemärkte, vielleicht noch ein Handyshop – das war’s. Der Rest: Leerstand in allen Variationen.

Das benachbarte Lünen dagegen wirkt im direkten Vergleich fast schon wie eine quirlige Großstadt.

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Waltroper Parkfest 2025 mit stolzen Preisen – aber nur müdem Programm

Die Ankündigung des Waltroper Parkfests 2025 kommt etwas bieder daher – so wie das Programm. Foto: Robin Patzwaldt

Noch ist es knapp einen Monat hin bis zum Waltroper Parkfest 2025, das wie gewohnt am letzten Augustwochenende im Moselbachpark der Hebewerkstadt über die Bühne gehen soll. Doch bis dahin heißt es: Daumen drücken – für gutes Wetter, stabile Nerven und ein Mindestmaß an Begeisterung. Denn das traditionsreiche Stadtfest steht mehr denn je unter Druck.

Schon seit Jahren tun sich die Organisatoren zunehmend schwer, den wachsenden Erwartungen des Publikums gerecht zu werden, ohne dabei die sich immer schneller drehende Kostenspirale zu überdrehen. Das diesjährige Line-up und die aktuelle Preistafel zeigen deutlich, wie sehr dieses Dilemma inzwischen drückt.

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Warum ich trotz allem im Ruhrgebiet bleibe

Im Ruhrgebiet. Schön ist anders. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Immer wieder fragen mich Menschen aus anderen Regionen des Landes, warum ich eigentlich nicht längst aus dem Ruhrgebiet weggezogen bin. Und ganz ehrlich: Das habe ich mich selber auch schon gefragt. Viele meiner ehemaligen Mitschüler hat es quer durch die Republik verteilt.

Für mich war das aber nie wirklich eine Option – auch wenn die beruflichen Perspektiven andernorts vielfach besser gewesen wären und ich nicht mehr Tag für Tag all die Mängel betrachten müsste, die diese sterbende Region inzwischen prägen. Trotz meines regelmäßigen Gemeckers liebe ich das Ruhrgebiet. Insbesondere meine Geburtsstadt Dortmund und die Gegend drumherum.

Als ich

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