Waltrop: Kein Weihnachtszauber mehr in der Innenstadt – Harte Zeiten für Lokalpatrioten

Der ‚Micro-Weihnachtsmarkt‘ in Waltrop, Dezember 2019. Foto: Robin Patzwaldt

Dass das Städtchen Waltrop im Kreis Recklinghausen derzeit auf vielen Ebenen in schwierigen Zeiten steckt, das dürfte regelmäßigen Lesern der Ruhrbarone nicht verborgen geblieben sein. Im Verlaufe der vergangenen inzwischen neun Jahre in denen ich für dieses Blog aktiv bin, habe ich mich immer wieder nicht beherrschen können und meinen ‚Senf‘ zum Geschehen unmittelbar vor meiner Haustür dazugetan.

Den ‚Offiziellen‘ bei Stadtverwaltung und in der Lokalpolitik hat das selten gefallen. Mitbürger haben mich hingegen regelmäßig wissen lassen, dass sie Dinge und Entwicklungen genau so kritisch sehen wie ich, sie sich nur nicht öffentlich dazu äußern mögen, da sie nicht ‚schief angeschaut‘ werden wollen.

Vor diesem Hintergrund möchte ich am heutigen Tage noch einmal einen kurzen Blick auf Waltrop werfen, der meiner Meinung nach, stellvertretend für viele Städte in der Region steht.

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Brücken-Desaster: Was der Bundespräsident bei seiner Reise durchs Ruhrgebiet nicht erwähnt hat

Seit Sommer 2017 ist die Straße hier dicht. Foto: Robin Patzwaldt

Um zu zeigen, ‚was hier alles gelingt‘, reiste der Bundespräsident in der vergangenen Woche ins Ruhrgebiet. Auf seiner Route lagen Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund. Eine „Reise in die Zukunft“ sollte dies nach den Worten der Kollegen der WAZ werden.

Herausgekommen sind dabei die gewünschten Bilder und Schlagzeilen: Das Ruhrgebiet ist viel besser als sein Ruf. Es geht dort auf breiter Front aufwärts. Es ist zuletzt viel geschafft worden etc..

Kein Wunder, dass der Bundespräsident sich während dieser Reise nicht an der Brücke vor dem Schiffshebewerk Henrichenburg blicken gelassen hat. Denn hier bekommen es die Verantwortlichen vom Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg (WSA) und der von diesem Beauftragten Bauunternehmen seit weit über zwei Jahren nicht hin eine kleine Querung über den Kanal zu vollenden, deren Errichtung ursprünglich in drei Monaten vorgesehen war und die seit September 2017 in Funktion sein sollte.

Nicht erstaunlich also, dass man diesen Teil der traurigen Ruhrgebietsrealität den Menschen in ganz Deutschland in dieser Woche lieber nicht öffentlichkeitswirksam präsentierte, obwohl solche traurigen Zustände an vielen Stellen die Menschen in der Region an vielen Stellen und Orten ärgern und ihren Alltag bestimmen.

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Millionen für Großprojekte, aber kein Geld für den Strom der Weihnachtsbeleuchtung? Ja, das geht!

Gelbe Stadtparkwege in Waltrop. Ein Fördertopf macht es möglich.

Ein neuer Stadthallenanbau, ein neu gestalteter Stadtpark, ein neues Jobcenter, ein neues Jugendzentrum. Und das Alles innerhalb weniger Jahre. Aber kein Geld für den Strom der vorhandenen Weihnachtsbeleuchtung? Ja, das geht tatsächlich zusammen!

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Flüchtlingsdebatte: ‚Eure Politik ist grausamer Menschenhass‘

Die St. Peter-Kirche in Waltrop. Foto(s): Robin Patzwaldt

Über viele Wochen und Monate tobte zuletzt landesweit die emotional aufgeladene Flüchtlingsdebatte. Aktuell ist es etwas ruhiger um das Thema geworden, obwohl die Situation ja noch immer völlig ungeregelt vor sich hin schwelt. Das wollten Aktivisten in Waltrop (Kreis Recklinghausen) so nicht länger akzeptieren und schritten entschlossen zur Tat.

Mit etlichen Plakaten und Bannern an der örtlichen St. Peter-Kirche im Zentrum des 30.000-Einwohner-Städtchens machten sie in der Nacht von Montag auf Dienstag auf die ihrer Meinung nach völlig unzureichende Flüchtlings-Politik der EU aufmerksam.

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Bestattungen der Extreme als ein Spiegelbild der Gesellschaft in diesem Lande

Das Aschestreufeld auf dem Friedhof in Waltrop am 4.8.2019. Foto: Robin Patzwaldt

Um zu erkennen, dass unsere Gesellschaft aktuell an vielen Stellen dabei ist auseinanderzubrechen, muss man wahrlich kein Experte sein oder gar teure Studien in Auftrag geben. Um das zu bemerken, reicht es häufig schon mit halbwegs offenen Augen durch das Leben zu gehen.

Was man dann entdecken kann/muss, das verschlägt einem häufig bereits regelrecht die Sprache. Jüngstes Beispiel: Die Diskussionen über die in Hamburg in Kürze möglichen gemeinsamen Bestattungen von Haustier und ‚Herrchen‘ bzw. ‚Frauchen‘.

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„Ein Solidaritätszuschlag für das Ruhrgebiet wäre eine wunderbare Sache!“

Waltrops Bürgermeisterin Nicole Moenikes (CDU) im exklusiven Ruhrbarone-Interview.

Im Frühjahr 2014 setzte sich die damalige CDU-Bürgermeisterkandidatin Nicole Moenikes, ein bis dahin lokalpolitisch noch völlig unbeschriebenes Blatt, in der Stichwahl gegen die Amtsinhaberin und haushohe Favoritin Anne Heck-Guthe (SPD) in Waltrop (Kreis Recklinghausen) sensationell durch.

Die Bürger wählten mit ihr ‚frischen Wind‘, wünschten sich mehrheitlich den im Wahlkampf versprochenen neuen Schwung für das überschuldete Städtchen im Norden von Dortmund.

Gut fünf Jahres ist es jetzt auch her, dass Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt, der selber seit 1973 in Waltrop lebt und sich auch hier im Blog in den vergangenen Jahren mit vielen Themen der Region immer wieder beschäftigt hat, mit der Überraschungssiegerin, kurz nach ihrer Amtseinführung, ein ausführliches Interview über die vielen Herausforderungen die damals vor ihr lagen führte.

Von der großen Schuldenlast (Waltrop liegt seit Jahren in den Top-10 der Städte mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung in NRW), über die seit Jahren vorherrschenden Streitthemen NewPark, Kraftwerk Datteln 4, bis hin zum Trianel-Meiler in Lünen und B474n. Es liegen vergleichsweise viele überregional mit Interesse begleitete Themenpakete auf den Schreibtischen im Waltroper Rathaus. Und das schon über viele Jahre.

Im kommenden Jahr sind bekanntlich wieder Kommunalwahlen in NRW. Noch hat sich Moenikes nach eigener Aussage nicht entschieden, ob sie eine weitere Amtszeit anstreben wird. Doch was ist aus den großen Plänen von damals geworden? Was hat die Bürgermeisterin von den Vorhaben aus ihrer Sicht inzwischen umsetzten können, woran hapert es aktuell ihrer Meinung nach noch?

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Weltkindertag: Die größte Farce im Lande?

Heute, am 20. September, stehen landesweit die im vergangenen Jahr zum Modephänomen gewordenen Klimastreiks im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Dadurch droht diesmal eine seit Jahren wiederkehrende Einrichtung etwas unter zu gehen, die bisher viele Schlagzeilen an diesem Datum sicher hatte: Der Weltkindertag.

Und genau dieser traditionelle Weltkindertag ist für mich schon seit Jahren eine der größten Scheinheiligkeiten, die ich kenne, weshalb ich ihm auch heute an dieser Stellen ein paar Zeilen widmen möchte.

An meinem Wohnort, in Waltrop (Kreis Recklinghausen), finden anlässlich des Weltkindertages seit Jahren schon große Feste auf dem Marktplatz statt. Diverse Organisationen prahlen dort damit, wie ernst sie die Rechte unserer Kinder nehmen, wie kinderfreundlich die Stadt Waltrop doch ist.

Zum Weltkindertagsfest, das diesmal am kommenden Sonntag stattfindet, mag das zutreffen. Aus eigener Erfahrung weiß ich jedoch, dass die Realität in der Stadt ansonsten leider eine ganz andere ist. Und Waltrop dürfte sich mit solche scheinheiligem Verhalten in guter Gesellschaft befinden, wie ich fürchte.

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Wir in Waltrop gehen noch immer zum Parkfest – Hier ist ja sonst nichts los!

In Waltrop ist wieder Parkfest. Foto: Robin Patzwaldt

Ab Freitag ist es wieder soweit. Das Parkfest in Waltrop öffnet für drei Tage seine Tore. Vom 23. bis zum 25. August 2019 pilgern dann erwartete 70.000 Besucher in den Moselbachpark im Zentrum des 30.000 Einwohner-Städtchens im Kreis Recklinghausen. Eine in Anbetracht des Gebotenen immer noch erstaunlich hohe Zahl, die mit namhafteren Festivals in weit größeren Städten des Ruhrgebiets durchaus mithalten kann.

Das ganze ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass in Waltrop eigentlich nichts wirklich spektakuläres geboten wird. Die nun anstehende neueste Auflage des Stadtfestes wird sich grundsätzlich gar nicht großartig von den vorherigen unterscheiden. Nur, dass alles im Laufe der Jahre deutlich teurer geworden ist.

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Bestattungen in Waltrop: Zwischen karibischem Traum und einem Ende als Katzenklo

Das Aschestreufeld auf dem Friedhof in Waltrop am 4.8.2019.

So ein Friedhof, der eignet sich, ob man es nun glauben mag oder nicht, inzwischen auch geradezu ideal um das Wegbrechen der gesellschaftlichen Mitte in diesem Lande zu beobachten. Ähnlich wie auch im Arbeitsleben erodiert hier nämlich gerade auf besorgniserregende Art und Weise die ehemals breite Mittelschicht.

Besonders protzige Gräber, die gab es immer schon. Leute, die sich mit einem gigantischen, teuren Grabstein ein regelrechtes Denkmal setzen wollten auch. Andere Zeitgenossen, die kaum das Geld für eine Bestattung zusammenbekommen haben, sich in einer sprichwörtlichen Apfelsinenkiste zur letzten Ruhe betten lassen mussten, die gab es auch stets.

Die große Mehrheit der Toten ruhte in den vergangenen Jahrzehnten allerdings in den traditionellen Einzel- oder Familiengruften. Zumindest hier bei uns in der Gegend, im Ruhrgebiet.

Im Laufe der vergangenen Jahre waren und sind in dieser Angelegenheit jedoch deutlich sichtbare Veränderungen zu erkennen.

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Zechenfest ‚Kumpel bleiben Über Tage‘ in Waltrop

Der ‚Spurwerkturm‘ an der ‚Zeche Waltrop‘. Foto: Robin Patzwaldt

Veranstaltungen, die einen Besuch lohnen, sind in Waltrop (Kreis Recklinghausen) vergleichsweise selten. Am kommenden Freitag, den 28. Juni 2019, ist es jedoch wieder einmal soweit. Eine schöne Gelegenheit also, hier im Blog kurz auf sie hinzuweisen:

Vor 40 Jahren schloss die Waltroper Zeche. Anlässlich dieses runden Jahrestages steigt auf dem alten Industriegelände ein Zechenfest unter dem Titel „Kumpel bleiben Über Tage“.

Von 13 bis 23 Uhr wird es dann an der Sydowstraße in Waltrop zahlreiche Attraktionen geben. Und das Beste daran: Der Eintritt ist frei!

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