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Debatte: Volker Beck und die Panzerschokolade

Drogen-Symbolbild
Volker Beck und die Panzerschokolade (Symbolbild)

Nach einem Bericht der Bild-Zeitung ertappten Polizisten den Grünen-Politiker Volker Beck beim Verlassen einer Berliner Dealer-Wohnung. Er soll 0,6 Gramm Metamphetamin mit sich geführt haben. Beck trat daraufhin von seinen Ämtern als innen- und religionspolitischer Sprecher seiner Fraktion und als Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe zurück. Notwendig war das keineswegs. Denn nicht der Konsum von Drogen ist verwerflich, sondern die Bestrafung opferloser Verbrechen.

Eines vorweg: Sollte Volker Beck -was hier keinesfalls unterstellt werden soll- ein Drogenproblem haben, sei ihm eine erfolgreiche Therapie gewünscht. Sollte er aus Freude am Rausch gelegentlich Drogen konsumiert haben, ohne dass sein persönliches Umfeld und seine politische Arbeit darunter leiden, sei  ihm der Spaß gegönnt. 

Now I’m feeling zombified

Crystal-Meth mag zwar eine stark suchtgefährdende und neurotoxische Substanz sein- aber letztlich schadet sich der Konsument von Panzerschokolade vor allem selbst- und das nicht zwangsläufig. Die unauffällige Mehrheit der Gelegenheits-Konsumenten kann im Dunkelfeld der öffentlichen Wahrnehmung mit Betäubungsmitteln experimentieren, ohne sich selbst zu ruinieren. Ihre Erfahrungen sind für den Medienbetrieb ebenso uninteressant wie für die alarmistischen Kampagnen der Drogenschutzbeauftragten.

Eine Berichterstattung über die neueste Reefer Madness lebt vom Reiz des Verbotenen, dem Abwärtsvergleich mit den zombifizierten Versagern in den Therapieeinrichtungen, der voyeuristischen Lust des „unbeteiligt beteiligten“ Zuschauers an Bildern aus der Welt des Hartgeldstrichs, der Angst der Eltern vor der Verführung ihrer Kinder.

I walk the line

Den teils reißerischen Berichten und den Schockbildern der populären Kampagne Faces of Meth zum Trotz: Ob Betäubungsmittel tatsächlich ein Übel an sich sind, das nur zu weiteren Übeln führen kann, ist mindestens zweifelhaft. Künstler, Wissenschaftler, Politiker und Denker ließen sich seit jeher durch – auch harte- Drogen inspirieren. Der illegale Rausch wird in der Popkultur als Symbol einer erfahrungsintensiven Lebensführung und Selbsterfahrung zelebriert.

In den Medienprodukten der Präventionsindustrie werden die Vorzüge des Rauschgiftkonsums getrost ausgeblendet- die Motive des Konsumenten bleiben unverständlich. Anstattdessen werden Konsumentenkarikaturen um schwere Kindheiten und boshafte Verführer gestrickt. Denn die Drogenbeauftragten fungieren faktisch als Buchhalter des Scheiterns, als mahnende Haustürvertreter staatlich verordneter Ängste.

Der Berufsstand der warriors on drugs transportiert ein Menschenbild, das dem regulativen Ideal des zur Mündigkeit fähigen Citoyens zuwiderläuft. Der Adressat der Drogen-Aufklärung  kommt als armer Sünder in einer Welt tödlicher Versuchung daher. In den Drogen-Statistiken erscheint der mündige Betäubungsmittelkonsument allenfalls als namenloser Ausreißer.

Live fast- die young!

Doch wer Rauschmitteln indifferent einen sozialen Unwert zuschreibt, müsste konsequenterweise den Großteil seiner Plattensammlung zusammen mit dem Bücherschrank entsorgen. Was wäre Freud ohne sein Kokain? Was wäre William Burroughs ohne Heroin? Was wäre ein Sartre ohne Amphetamintabletten? Diese rhetorischen Fragen lassen sich zuspitzen: Hätte Jim Morrison The End nicht auch nach dem Frühsport bei einem entkoffeinierten Soja-Latte schreiben können? Und wie viele unproduktive Club-27-Anwärter wäre die Legalisierung von Betäubungsmitteln für ein weiteres Break on through wert?

Einen anderen Ansatz findet man in Hesses Demian:

Wer zu bequem ist, um selber zu denken und selber sein Richter zu sein, der fügt sich eben in die Verbote, wie sie nun einmal sind. Er hat es leicht. Andere spüren selber Gebote in sich, ihnen sind Dinge verboten, die jeder Ehrenmann täglich tut, und es sind ihnen andere Dinge erlaubt, die sonst verpönt sind.

Jedoch wäre es verfehlt,  die Biographien hinter den Sucht-Statistiken allein auf eine „Bequemlichkeit, selbst zu denken“ zurückzuführen. Die natürliche Lotterie aus Gensequenzen und Umweltbedingungen entscheidet über harmlosen Freizeitrausch und Gosse. Eine ungünstige, erbliche Vorbelastung verwandelt den einmaligen Cannabiskonsum in eine Hochrisikounternehmung mit Aussicht auf einen dauerhaften Psychiatrieaufenthalt. Diese Ungleichheit mag hochgradig ungerecht sein: Was dem einen erlaubt ist, ist dem anderen verboten.

Ungerechter ist es dennoch, Regeln des Verbraucherschutzes auch demjenigen aufzudrängen, der in der Lage ist, Risiken eigenverantwortlich abzuwägen und eine informierte Entscheidung zu treffen. Prohibition bedeutet, die Freiheit des mündigen Konsumenten nach dem Maßstab des mutmaßlich Unmündigsten zu verkürzen und anschließend die Entmündigten als Kriminelle zu schikanieren.

Die falschen Freunde der Freiheit

Derlei Gedanken haben in autoritären Kreisen wie jenen, in denen sich Tabak-Gegner Beck bewegt, keine Bedeutung. Dem wohlmeinenden Paternalismus der Grünen sind grundsätzliche Freiheitserwägungen fremd. Die Verbotspartei mag sich gelegentlich als Verfechterin der Cannabis-Legalisierung profilieren und zieht dabei willkürliche Lines zwischen harte und weiche Drogen. Dieses Vorgehen ist nicht nur der Mobilisierung junger Wähler oder verödeten, libertären Strömungen der Partei zuzuschreiben. Tatsächlich handelt es sich um die Zelebrierung einer tückischen Scheinliberalität:

Eher zufällig und punktuell sieht der Grüne keine Notwendigkeit, das Konsumverhalten des studentischen Wohnheim-Kiffers im Wege der Gesetzgebung an seine Idee vom guten Leben anzupassen. Denn aus seiner Sicht haben schon der Genuss an der Autobahnfahrt mit zweihundert Sachen, der Zwischenstopp beim Drive-In von Burger King und die Zigarette nach dem Paintball-Match keinerlei Berechtigung.

Hinter dem liberalen Bühnenbild ist man sich schließlich einig: Warum denn auch? Freiheit wozu? Etwa der Unvernunft zuliebe? Wer sich uneinsichtig zeigt, darf nach dem Mehrheitswillen des Gemeinwesens durch nudging, shaping und framing, durch Be-Steuerung oder Strafandrohung zugerichtet werden.

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Christoph Giesa
Christoph Giesa
8 Jahre zuvor

Euch ist schon klar, dass das Beispiel Alvaro hier komplett falsch ist, oder? Sein Drogenkonsum ist zwar dokumentiert, aber nicht Gegenstand der Ermittlungen. Diese richten sich alleine auf eine mögliche überhöhte Geschwindkeit. Ich empfehle eine Korrektur des Artikels.

Sigrid Herrmann
8 Jahre zuvor

"In den missionarischen Medienprodukten der Präventionsindustrie werden die Vorzüge des Rauschgiftkonsums getrost ausgeblendet"

Die sehe ich nicht. Genauso wenig wie bei anderen Verfahren, seine subjektiven Möglichkeiten zu erhöhen, während sie objektiv nachlassen: Sauerstoffmangel oder manche Hirnschäden: Kopf auf die Tischplatte hauen und dann eine Runde "fliegen können" oder Sterne "sehen". Der geneigte aber objektive Beobachter sieht davon wenig. Es ist halt rein subjektiv.

"Was wäre Freud ohne sein Kokain? Was wäre William Burroughs ohne Heroin? Was wäre ein Sartre ohne Amphetamintabletten? Diese rhetorischen Fragen lassen sich zuspitzen: Hätte Jim Morrison „The End“ nicht auch nach dem Frühsport bei einem entkoffeinierten Soja-Latte schreiben können?"

Da die Simulation der Alternative schlecht möglich ist, bleiben diese Fragen unbeantwortet. Diese Personen nutzten diese Substanzen, die sie für sich als Hilfsmittel definierten. Diese rhetorischen Fragen erscheinen sinnlos, denn mit gleicher Berechtigung könnte man fragen: "Was wäre Charles Manson ohne LSD?". Die Frage ist doch, ob das ohne Drogen nicht in gleicher Weise erfolgt wäre. Die Motivation wäre wohl gleichermaßen da gewesen, denn Kokain hat aus Freud nicht Freud GEMACHT, genauso wenig wie LSD aus Manson erst Manson gemacht hat. Bei beiden – exemplarisch – war das grundlegende Verhalten bereits vorher sichtbar. Den Antrieb mag es verändert haben und die subjektive Haltung zum Verhalten, vielleicht auch die Intensität, aber weniger die Handlungen als solches, die bereits ohne Drogen problemlos herleitbar sind.

Ob man das Erwachsenen verbieten muss, steht auf einem anderen Blatt. Aber positive Mythen und Verbrämungen – ja nu, die helfen auch nicht weiter.

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Die Vorzüge des Rauschmittelkonsums, und seien Sie auch nur zeitweise und zwiespältig in Bezug auf das Endergebnis, kann nur der bestimmen/erfahren, der sie nimmt. Deswegen helfen ja Mahnungen, egal ob von gut meinenden Freunden/Angehörigen oder von wissenschaftlich versierten Präventionsexperten und sich zuständig fühlenden Moral-Politikern schon immer nur sehr eingeschränkt.

Das aber die Bild im Falle Beck auch noch den Kampfbegriff der "Hitlerdroge" auf der Titelseite verwendet, schlägt dem präventionsdemagogischen Fass den Boden aus. Das ist politische Hetze im Namen der Drogenbekämpfung, die zugleich auf die persönliche Zerstörung eines – soweit mein Wissen reicht – ansonsten honorigen Menschen zielt.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Arnold,
sh -3- im letzten Absatz

Ich kann mir ganz und gar nicht denken, daß Du etwas Anderes aus dem Hause Springer, speziell seitens der BILD erwartet haben könntest, wenn…….; wenn es z.B. um Volker Beck geht.

Und deshalb, weil ich mirl die erzkonservative bis reaktionäre Meinungsmache , besser wohl die gelegentlich Hetze und Diffamierung vor allem seitens der Bild ersparen will, konsumiere ich keines der Produkte aus dem Hause Springer -seit mindestens 5o Jahren.
Sh.dazu auch der Meinungsaustausch in einem anderen Beitrag hier im Blog.

Hans-Jürgen
Hans-Jürgen
8 Jahre zuvor

Hans-Jürgen
Kein Arzt darf in Deutschland arbeiten, wenn er ein Drogenproblem hat. Fehlverhalten und Konsequenzen sollten bei einem Politiker im Einklang stehen. Vielleicht gibt es im BT dem nächst noch neben Ja, Nein und Stimmenthaltung eine vierte Kategorie "Unter Drogen abgestimmt"

Deutschlandkritiker
Deutschlandkritiker
8 Jahre zuvor

Der drogenverherrlichende Duktus des Artikels schmeckt mir ganz und gar nicht. Stellenweise wird hier insinuiert, dass der Gebrauch harter Drogen zum irgendwie genialen Schöpfergeist führe. Mitnichten ist das der Fall. Dafür gibt es keinerlei empirische Basis. Die meisten Amphetaminkonsumenten zeichnen sich eben nicht dadurch aus, dass sie wie Sartre beeindruckende Theaterstücke schreiben, sondern durch ein zunehmendes Faible für Aggressionen und durch körperlichen Verfall. Schade ist der Fall Beck vor allem deshalb, weil die deutsch-israelische Gesellschaft einen ihrer enthusiastischsten Fürsprecher als dauerhaft diskreditiert sehen muss.

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Ärzte können immer auch Politiker sein, Politiker dagegen nur dann auch noch Ärzte, wenn sie wirklich welche sind. Deswegen hinkt ihr Vergleich, Hans-Jürgen. Und mal ganz ehrlich, so manche der in den hiesigen Parlamenten geführte Debatten könnte ich von Stil und Inhalt überhaupt nur unter Drogen ertragen. 🙂

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

@ Walter Stach # 4

Auch Hetze kann man nur dann sicher feststellen, wenn man den dazugehörigen Text auch liest, Walter. 🙂

emacs
emacs
8 Jahre zuvor

Hat nicht auch die CDU-MP-Kandidatin für Rheinland-Pfalz eine Karriere im Drogenumfeld hinter sich? Immerhin war Julia Klöckner einst Weinkönigin und Chefredakteurin eines Magazins für den gehobenen Drogenkonsums. aka "Sommelier".

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

@Sigrid Herrmann-Marschall,
ich möchte mal im Umkehrschluß provokant behaupten,
die Musik der Musiker, die in den früheren Jahren Drogen genommen hatten, ist immerhin so gut, daß man heute noch darüber spricht. Das kann man aber von der derzeitigen Musik nicht sagen.
Nehmen die heutigen Musiker eigentlich keine Drogen mehr?
Was mich ärgert:
Seit 24 Jahren gibt es die teure Instanz der Drogenbeauftragten. Erfolglos, wie man nicht nur an Beck sieht. Die Drogenbeauftragten haben keine andere Idee, den erhobenen Zeigefinger
( DU-DU, Finger weg) zu zeigen. Warum was bei wem schädlich ist, sagen sie nicht, weil sie selbst meist keine Fachkompetenz haben, vielleicht auch gesetzliche Vorgaben erfüllen müssen.
Es ist ja alles verboten. Dabei handelt es sich um unglaublich viele verschiedene Substanzklassen. Einige sind wirklich gefährlich, andere wegen des erwiesenen langjährigen Massenkonsum ohne negative Folgen für die Nutzer, eindeutig nicht. Aber in der deutschen Drogenpolitik gibt es keine Bewegung. Woanders in der Welt schon. Aber weil deutsche Politiker Deutschland als Nabel der Welt sehen, muß man auch keine ausländischen Erfolge anerkennen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Drogen waren zwar in der Vergangenheit eine Art "Snack" für viele Musiker (E und U), aber bei äußerst wenigen Exemplaren dieser Menschengattung entsprangen deren Konsum auch wahre Perlen der Musik – natürlich neben völlig abgedrehten, zugedröhnten Sessions hinter Proberaum-Türen, von denen die Welt gottseidank niemals etwas mitbekam. Und ich schreibe aus Erfahrung;-)

Für "klassische" harte Drogen wie u.A. Heroin ist im heutigen Profi-Musikbizz kein Platz mehr, da langfristige körperliche Fitness für die unzähligen Tournee-Dates, mit denen die Firmen Umsätze generieren, Pflicht ist. Cannabis und Designerdrogen speziell für physische Leistungssteigerungen oder die Entspannung nach dem Gig mögen aber noch im Spiel sein.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

-5-Hans Jürgen,
wenn alle Ärzte,
die tagtäglich im weitesten Sinne Drogen nehmen, um beispielsweise im Krankenhaus einen guten Job machen zu können trotz eines eklatanten Personalmangels,
nicht mehr arbeiten würden, wäre eine bemerkenswerte Steigerung des Ärztemangels die Folge.

Ich finde es -gelinde gesagt-daneben, wenn im Zusammenhang mit Volker Beck formuliert wird:
"unter Drogen abgestmmt", denn damit wird suggeriert, daß………………

-8-
Arnodl Voss
Mir hat die Hetze gegen……vor ca. 5o Jahren- gereichtt. Gänzlich entziehen kann ich mir ihrer durch Nichtlesen von WELT und BILD nicht, denn die BILD gehört bekanntlich zu den am meisten zitierten Zeitungen in Deutschland. Und auch die WELT wird ja immerhin dann und wann zitiert, vor allem, wenn auch in diesem Springer-Blatt besonders heftig polemisiert wird.

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Walter Stach, ich kann mir vorstellen, daß es Leser gibt, die es so drastisch brauchen, um überhaupt etwas zu registrieren. Was für unsereins primitivste Hetze ist, kann bei solchen (abgestumpften) Lesern vielleicht gerade mal Aufmerksamkeit erzeugen. Das ist wie bei Straßenmalern, die der MonaLisa die Mundwinkel bis fast hinter die Ohren zeichnen, weil sonst die Leute sagen, daß die ja gar nicht lächelt.
Falls das so ist, geht die Bild gar nicht weiter als andere Medien.

der, der auszog
der, der auszog
8 Jahre zuvor

Deutschland im Scho Ka Kola Rausch. Endlich ist sie wieder da, die echte deutsche Panzerschokolade. Vor jedem Schuss, ein Stückchen Pervertin-Nuss.

Unter Umständen hätte der Kriegsverlauf eine völlig andere Wende genommen, wenn in Deutschland noch mehr gedopt worden wäre. Volker Beck kam bekanntlich bis nach Moskau (CSD 2006), die Wehrmacht nur bis Stalingrad (WK2 1942).

@Deutschlandkritiker

Mir ist bislang nicht aufgefallen, dass Volker Beck ein Faible für Aggressionen hat oder dass sein Körper in irgendeiner Weise zerfällt. Ganz im Gegenteil. Mit seinen 55 Jahren steht der noch voll im Saft, macht meist einen ruhigen und vor allem sehr gepflegten Eindruck.

Ob diejenigen Amphetaminkonsumenten, die auffällig werden, wirklich die meisten sind, wage ich zu bezweifeln, denn niemand, der diese Droge nimmt, wird das offiziell zugeben, weil alles, was er zu dem Thema sagt, vor Gericht gegen ihn verwendet werden kann und jede Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufnehmen muss, sobald der Verdacht einer Straftat besteht. In einer Gesellschaft wie der unsrigen, in der jeglicher Drogenkonsum in die Illegalität gedrängt wird, ist es schwer an verlässliche Werte zu kommen. In Deutschland und anderen westlichen Ländern ist man mittlerweile dazu übergegangen anhand von Trink- und Flusswasseranalysen entsprechende Zahlen zu ermitteln. Für 2010 kommt man beispielsweise auf 20 Tonnen Kokain, die da als Stoffwechselprodukt Benzoylecgonindie allein aus deutschen Städten den Rhein runter fließen. Bedenkt man, dass sich die Menge Koks für einen Rausch im Milligramm bis Grammbereich bewegt, kommt da allein an Koksern zwischen Weil am Rhein und Emmerich ganz schön was zusammen.

kE
kE
8 Jahre zuvor

Wenn ich an heutige Super-Stars denke oder auch an Schlager Stars fällt mir eher auf, dass sie teilweise extrem fit sind und insbesondere die amerikanischen Superstars häufig schon in der Kindheit auf Erfolg gedrillt wurden.

Drogen für die Kreativität? Das ist doch eher ein Mythos, der wenn ich mich richtig erinnere auch wissenschaftlich immer wieder widerlegt wurde (von Kurzzeiteffekten abgesehen).

Der Artikel hat auf einen der vielen Widersprüche im Programm der Grünen im Bereich Drogen hingewiesen. Der Rest des Artikels ist für mich wenig nachvollziehbar. Die Drogenkarrieren, die im Großstadtbild auftauchen, sprechen auch für sich.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

-12- Korrektur:
-sh.zu Arnold: Kann ich m i c h ihrer nicht………!

-13-
Helmut Junge,
meine Abstinenz in Sachen BILD ist n i c h t gleichzusetzen mit einer Kritik gegenüber denjenigen, die tagtäglich die BILD lesen, denn die Leser der BILD fragen dieses Produkt nach. Die BILD-Lektüre wird niemanden zur Pflicht gemacht.

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

@ KE #15
Die Drogenkarrieren die nicht im Großstadtbild auftauchen sind allerdings die für die Gesellschaft entscheidenden, weil sie eine Vielfaches davon sind. Ohne diese Masse der stillen Drogenabhängigen würde unsere Gesellschaft in vielen Bereichen gar nicht (mehr) funktionieren.

trackback

[…] Ruhrbarone: Debatte – Volker Beck und die Panzerschokolade […]

Mr. Fiend
Mr. Fiend
8 Jahre zuvor

Der Artikel ist ein Bisschen belanglos. Aber die Bezüge auf Alien Sex Fiend finde ich wirklich nett.

kE
kE
8 Jahre zuvor

@17: Warum sollte die Gesellschaft nicht mehr funktionieren, wenn keine Drogen genommen werden?

Auf welche Drogen beziehen sie sich?

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Wissen sie eigentlich wieviele Menschen in Deutschland in ganz normalen Familien Dauerverschreibungen von Schlaf- und/oder Aufputschmitteln haben? Oder wieviel Manager superteure, weil hochwertig-reine, Drogen nehmen, um den jobbedingten Dauerdruck durchzuhalten? Oder wieviel Journalisten, Aerzte und Rechtsanwälte nur durch den stressigen Tag,bzw. die Nacht kommen, wenn sie zu (noch) legalen Rauschmitteln greifen?

kE
kE
8 Jahre zuvor

@21:
Wie viele sind es denn?
Dass Drogen dauerhaft nicht helfen, ist bekannt.
Fraglich ist auch, ob es nicht ohne geht.

Dann ist da noch der Freizeitsport 🙂
Zählen sie auch Schmerzmittel, Koffein… dazu?
Was ist dann mit optimierter Ernährung oder dem gelaserten Auge?

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Man denkt ja immer erst an solche Drogen, die eine schönere Welt vorgaukeln. Das war damals "in", weil es früher viele "Aussteiger" gab.
Heute werden zunehmend leistungssteigernde Drogen benutzt. Das ist heute "in", weil es viele Leute gibt, die Karriere machen wollen, bzw. dem Leistungsdruck den ihre Karriere erzeugt, standzuhalten.
Wir sind nach jahrzehntelanger diskussion über " Drogen" immer noch nicht so weit, zu kapieren, daß unter diesem Begriff tausende chemikalien zählen, die an ganz verschiedene Stelle des Körpers und des Geistes wirken. Die Drogenpolitik sagt immer nur mit demonstrativen Zeigefinger "DUDU, nicht drangehen". So blöd läuft das ab. Helfen tut diese "Aufklärung" niemanden. Seit es das Betäubungsmittelgesetz, vormals Opiumgesetz gibt, (Warum eigentlich?) wird Substanz und Substanz hinzgefügt, und niemand weiß genau warum. Nur kommen täglich aus den Labors neue Stoffe hinzu, für die es noch keine Gesetzestexte gibt. So schnell arbeitet der Gesetzgeber nicht, wie die Labors neue Drogen erzeugen. Und Drogenbeauftragter wird niemand wegen seiner Sachkenntnis. Im Gegenteil. Wer Karriere gemacht, heuchelt halt seinen eigenen Drogenkunsum.
Wer einen Drogennutzer enttarnen will, sollte m.M. evtl. erst mal diejenigen untersuchen, die am lautesten gegen Drogen sind.

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

@ KE

Einfach mal googeln.

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

@ Helmut

Das Menschen jenseits medizinischer Verschreibung Drogen brauchen, um mit ihrem Leben klar zu kommen, ist dem in der Regel ökonomisch gesicherten und emotional umhegten Moralbuerger ein Graus. Als wuessten die, die sie nehmen, nicht, dass es ohne gesuender waere.Wobei das chemisch gesehen nicht in jedem Fall so sein muss, bzw. nicht immer sicher nachgewiesen werden kann.

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