„Der Volkslehrer“ kommentiert Hausdurchsuchungen bei Nazis in Dortmund

Screenshot YouTube: Nikolai Nerling zu den Hausdruchsuchungen in Dortmund-Dorstfeld
Screenshot YouTube: Nikolai Nerling zu den Hausdruchsuchungen in Dortmund-Dorstfeld

Auf die, unlängst durchgeführten, Hausdurchsuchungen in den Räumen der nationalsozialistischen Splitterpartei DIE RECHTE, gibt es nun eine – gewohnt verwirrende – Solidaritätserklärung von Nikolai Nerling, aka „Der Volkslehrer“.

Nachdem der Kanal des selbsternannten „Volkslehrers“ auf YouTube wieder ohne Probleme in Deutschland erreichbar ist, nach der sehr kurzen und halbherzigen Sperre für deutsche Nutzer vor wenigen Wochen, war es ruhiger geworden im rechtsextremen Bildungschannel auf der Videoplattform.

Jetzt gibt es ein neues und wirres (wie üblich) Video des Rechtsextremisten.

Thema des Kurzvideos:

Durchsuchungsaktion bei „Die Rechte“

Hintergrund: Einen Tag nach dem Marsch der Nazipartei in Duisburg (Die Ruhrbarone haben hierzu berichtet!), bei dem es auch zu sehr unappetitlichen Szenen kam (Video), war auch endlich mal wieder was los im Dorstfeld:

Aufgrund des Verdachts, dass auf der Unterstützungsliste für die Europawahl 2019 fragwürdige Unterschriften zu finden sind, wurden die Geschäftsräume der Kleinstpartei Die Rechte in Dortmund-Dorstfeld am 02.05.2019 von der Polizei durchsucht.

In dem kurzen Video (Laufzeit: 3:23 Minuten), das am Freitag veröffentlicht wurde, thematisiert der rechtsradikale Verschwörungstheoretischer die Hausdurchsuchung im Nazikiez.

Im von ihm gewohnten Jammertonfall:

Vor ein paar Tagen wurde die Bundesgeschäftsstelle der Partei Die Rechte von Polizisten der BRD gestürmt. Räume wurden aufgebrochen. Es wurden Aktenordner konfisziert. Speichermedien. Und es wurde alles durchsucht. Diese Razzia wird als Angriff gewertet. Als Angriff auf die Partei Die Rechte, sowie auf den Bundesgeschäftsführer Michael Brück. Die Vorwürfe, oder der Anlass der Razzia, sind so absurd: Man kann es sich kaum vorstellen. Der Partei wurde vorgeworfen, dass zwölf Unterschriften, die sie im Zuge der Vorbereitung auf den EU-Wahlkampf gesammelt haben, nicht gültig seien.

Mit wirren Fragen und Einschätzungen (Ist Die Partei dafür verantwortlich welche Unterschriften auf irgendwelchen Listen stehen? – Die Antwort auf diese, offensichtlich rhetorische, Frage lautet übrigens: Ja! Ist sie!) prangert Nikolai Nerling die Aktion der Staatsmacht, die gegen die aufrechten Deutschen gerichtet war, an – und stuft die Durchsuchung als „faschistisch“ ein:

Das trägt Züge von Faschismus. Aber knallhart. Eiskalt.

Der ehemalige Lehrer, der aufgrund seiner Videos aus dem Schuldienst entlassen wurde und mit seiner Klage gegen diese Entscheidung vor Gericht nicht durchkam, ist derzeit, nach eigener Aussage, viel unterwegs:

Und kündigt in diesem Zusammenhang neue Videos in seinem Channel an.

Natürlich ruft der Aktivist auch für die, am 03.05.2019 durchgeführte, Demo der Nazis in Dorstfeld auf. Besonders motiviert sehen die Nazis bei diesem Event übrigens nicht aus

Volkskraftwochen dauern an

Fazit: Die Volkskraftwochen, die in einem Anfall von Größenwahn vom Volkslehrer vor Wochen ausgerufen wurden, sind offensichtlich nicht unbedingt förderlich für die geistige Gesundheit.

Und vor Hausdurchsuchungen schützen sie offensichtlich auch nicht.

Freuen wir uns also:

Auf das nächste, irre, Video im rechtsextremen Bildungskanal von Nikolai Nerling.

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Paul Möllers
Paul Möllers
5 Jahre zuvor

Hier werden die Begriffe "rechtsextrem" als auch "rechtsradikal" im Zusammenhang mit Nerling verwendet: "In dem kurzen Video (Laufzeit: 3:23 Minuten), das am Freitag veröffentlicht wurde, thematisiert der rechtsradikale Verschwörungstheoretischer die Hausdurchsuchung im Nazikiez." "Jetzt gibt es ein neues und wirres (wie üblich) Video des Rechtsextremisten." Auch die Verwendung der Begriffe "Nazi" und "nationalsozialistisch" erscheint mir hier unreflektiert. Ich interessiere mich eigentlich nicht für diese Ecken, "wirr" trifft die Äußerungen dieser Menschen nämlich meist gut. Allerdings gibt es aber auch Menschen darunter, die tatsächlich neonazistischem Gedankengut anhängen und eben nicht wirr sind. Daher sollte man gewissenhaft und äußerst genau recherchieren. Zum einen weil man der Aufklärung der Leser verpflichtet ist, zum anderen weil man dem politischen Gegner nicht die Möglichkeit geben darf, sich als unschuldig verfolgt darzustellen. (Übrigens ist der Ton des Artikels überhaupt nicht sachlich – das kann man so machen, ist aber wohl nicht so überzeugend letzten Endes.)

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
5 Jahre zuvor

@Paul Möllers: Dass die Haupt-Zielperson der polizeilichen Durchsuchungsaktion, der "Rechte"-Bundesgeschäftsführer und Rechtsextremist Michael Brück, nicht "unschuldig verfolgt" wird, lässt sich schon allein aus den knappen Infos zu seiner Person in der Wiki entnehmen. Ihre Relativierungsbemühungen sind also frucht- und zwecklos.

Paul Möllers
Paul Möllers
5 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann – Arbeiten Sie doch ohne Unterstellungen, das machte Sie glaubwürdiger. Ich habe sehr sachlich nachgefragt, warum schreiben Sie dann "Ihre Relativierungsbemühungen sind also frucht- und zwecklos."? Schwach. Der Artikel, siehe Überschrift!, dreht sich um den "Volkslehrer", nicht um Michael Brück (der mir auch unbekannt ist; Danke für Ihre Einschätzung und Hinweis dazu, scheint mir plausibel). Zu Nerling: Außer der Behauptung "Rechtsextremist", "rechtsradikal" gibt es keine Belege im Artikel, stattdessen Tendenzielles wie "im von ihm gewohnten Jammertonfall", "wirr". Journalismus ist dann aber am Überzeugendsten und kommt vor allem seinem Anspruch nach, wenn er den Leser aufklärt, für ihn einordnet – und natürlich Belege liefert, sodass sich der Leser eine Meinung bilden kann. Hier im Artikel also nur Behauptung und Polemik – was mich als kritischen Leser nervt, da ich mir nun die Videos des Herrn Nerling alle selber anschauen müsste, wozu ich nicht viel Lust habe, weil ich ahne, dass er sich als das entpuppt, was man von ihm vermutet. Ich wüsste es aber gern genauer, so kann ich mir ja kein Urteil bilden über ihn und könnte auch nur mit Unterstellungen und Vermutungen operieren – was dann, sollten sich diese als falsch herausstellen, wieder nur dem politischen Gegner in die Hände spielt ("verfolgte Unschuld") – also mindestens ineffektiv, sogar eher kontraproduktiv ist. Also, überzeugend hätte ich gefunden, Belege zu Nerlings Rechtsextremismus bekommen – dann würde mich auch die Polemik gar nicht weiter stören!

Nina
Nina
5 Jahre zuvor

@Paul Möllers: Ich verstehe das Problem jetzt nicht. Ein Blog ist keine Tages- oder Wochenzeitung, muss also Ihren Vorstellungen von Journalismus nicht entsprechen. In einem Blog werden Meinungen, Essays etc. neben Kommentaren und Artikeln veröffentlicht.
Und als Leser selber zu denken, nachzulesen, zu recherchieren…hat noch niemandem geschadet.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
5 Jahre zuvor

@Paul Möllers #4: Wenn Sie irgendwann zu der Erkenntnis gelangen, dass Nazis wie Michael Brück, der von diesem "Volkslehrer" verehrt wird, genau in die Sparte passen, "die tatsächlich neonazistischem Gedankengut anhängen und eben nicht wirr sind" und nicht nur politische, sondern ebenso gemeingefährliche und kriminelle "Gegner" sind, können wir ja weiter diskutieren.

Paul Möllers
Paul Möllers
5 Jahre zuvor

Klaus Lohmann, es ist schade, dass Sie nicht fähig oder willens sind, (meine) Kommentare zu lesen und zu verstehen…
Ich schrieb "Michael Brück (der mir auch unbekannt ist; Danke für Ihre Einschätzung und Hinweis dazu, scheint mir plausibel)."

Sie antworten: "Wenn Sie irgendwann zu der Erkenntnis gelangen, dass Nazis wie Michael Brück, der von diesem "Volkslehrer" verehrt wird, genau in die Sparte passen". Da machen weitere Diskussionen wirklich keinen Sinn. Ich habe erst kürzlich "Ruhrbarone" abonniert, da mir einige Beiträge positiv aufgefallen sind. Leider überzeugt mich aber nicht alles, auch nicht die Qualität der Auseinandersetzungen unter den Beiträgen.

Nina
Nina
5 Jahre zuvor

@Paul Möllers: Ich glaube ich verstehe Dein Problem so langsam. Aber wie gesagt-als Leser kann man vielleicht nicht erwarten, dass ein Autor einem alles nachträgt. Zumal dre Beitrag zu Nikolai Nerling nicht der erste in diesem Blog war, da bauen weitere Beiträge auf. Das machen alle Medien so.
Von daher meine Empfehlung-dabeibleiben, weiterlesen, sich das rausziehen, was einen interessiert.

Paul Möllers
Paul Möllers
5 Jahre zuvor

@ Nina – Da hast Du schon Recht, bin einfach mal so reingestolpert. Wie gesagt, ich habe eigentlich gar keine Lust, mich mit Leuten wie Nerling näher zu beschäftigen, aber vielleicht muss man da einmal durch. Danke für den Hinweis, werde mal bei Ruhrbarone die entsprechenden Posts zu ihm suchen.

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[…] findet man zwangsläufig irgendwann Verschwörungstheoretiker, wie beispielsweise den sog. „Volkslehrer“. Vor ein paar Wochen hat YouTube diesen Kanal mit antisemitischen Inhalten gesperrt, jetzt sind […]

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